...und wie war Dein Wochenende?
Moderator: Moderatorenteam
- dsommerfeld
- Beiträge: 412
- Registriert: Mi 10. Jun 2009, 14:02
- powerandpitch
- Beiträge: 1173
- Registriert: Do 3. Mai 2012, 16:32
- Wohnort: EDWF
Gestern sollte ja die Überführung der Quantum of the Seas, von der Meyer-Werft erfolgen. Das ist das größte jemals in Deutschland gebaute Passagierschiff und das weltweit drittgrößte. Mann muss sich vor Augen führen, dass die Werft gut 40 Kilometer von der Küste entfernt liegt und das die Ems im Bereich Papenburg auch nicht viel breiter ist, als das Schiff selber.
So ganz habe ich schon vorher nicht an die Überführung geglaubt, denn ich musste schon bei 20 kt Crosswind starten. Die großen Pötte lassen sich bei dem Wind nicht durch die Nadelöhre an der Eisenbahnbrücke und an der Jann-Berghausbrücke durchfädeln. Ebenso wird das Emssperrwerk zum Problem.
Erst einmal bin ich nach Conneforde und an den Jadebusen bei Wilhelmshaven geflogen. Von dort ging es zurück. Da ich nicht sonderlich viel Sprit an Bord hatte und auch noch nach Papenburg zur Meyer-Werft wollte, war ich froh, dass wir eine hammermäßige Termik mit 3 - 5 m/sek hatten. Also musste der Rotax bei 3.500 - 4000 U/min nur als Gleitzahlverlängerer herhalten und hat damit wenig verbraucht.
So konnte ich eine schöne Wolkenstraße entlangfliegen und musste regelrecht aufpassen, um nicht in die bei gut 2.000 ft stehende Wolken "reingesaugt" zu werden. Den Gedanken, bei halbwegs Rückenwind "on top" zu fliegen habe ich schnell wieder aufgegeben, als ich zwar über die erste Schicht drüber war, dann aber die aufgetürmten Wasserdampfriesen vor mir hatte.
Bockig aber irgendwie macht die Fliegerei unter diesen Bedingungen auch schon wieder richtig Spaß. Vor allen Dingen, weil kaum jemand unterwegs war. Auf Bremen-Info war fast nichts los. Richtig tot.
Selbst über der ansonsten wie von Fliegen übern Scheißehaufen umschwärmten Werft, habe ich nur eine andere Maschine gesehen.
Dort war also nur ein Foto-Shooting übern Werfthafen möglich. Keine Anstalten, dass das Schiff bald ausläuft. Nicht einmal die Motoren wurden vorgewärmt.
"Quantum" im Werfthaven
Die ausgebaute Eisenbahnbrücke in Weener
Die Jann-Berghaus-Brücke in Leer
Das Emssperrwerk und in der Ferne der Dollart, auf dem Weg zur Nordsee
Das heikle an der Sache ist, dass unser Emstunnel z. Z. renoviert wird und diese Verkehrsanbindung auch nahezu dicht ist. Also hängt alles an dieser Brücke und das Chaos ist vorprogrammiert.
Zurück in der Platzrunde kam die freudige Mitteilung von unserem unermüdlichen "Copi" (Info-Mann und Schutzengel der fliegenden Nordlichter), dass der Wind mittlerweile auf 25 kt aufgefrischt und 90 Grad zur Piste weht.
Supi! Also freie Wahl der Anflugrichtung und auch sonst keiner in der Luft. Also rein über die 08 und ein gut zweistündiger Flug ging auffallend sanft zu ende.
So ganz habe ich schon vorher nicht an die Überführung geglaubt, denn ich musste schon bei 20 kt Crosswind starten. Die großen Pötte lassen sich bei dem Wind nicht durch die Nadelöhre an der Eisenbahnbrücke und an der Jann-Berghausbrücke durchfädeln. Ebenso wird das Emssperrwerk zum Problem.
Erst einmal bin ich nach Conneforde und an den Jadebusen bei Wilhelmshaven geflogen. Von dort ging es zurück. Da ich nicht sonderlich viel Sprit an Bord hatte und auch noch nach Papenburg zur Meyer-Werft wollte, war ich froh, dass wir eine hammermäßige Termik mit 3 - 5 m/sek hatten. Also musste der Rotax bei 3.500 - 4000 U/min nur als Gleitzahlverlängerer herhalten und hat damit wenig verbraucht.
So konnte ich eine schöne Wolkenstraße entlangfliegen und musste regelrecht aufpassen, um nicht in die bei gut 2.000 ft stehende Wolken "reingesaugt" zu werden. Den Gedanken, bei halbwegs Rückenwind "on top" zu fliegen habe ich schnell wieder aufgegeben, als ich zwar über die erste Schicht drüber war, dann aber die aufgetürmten Wasserdampfriesen vor mir hatte.
Bockig aber irgendwie macht die Fliegerei unter diesen Bedingungen auch schon wieder richtig Spaß. Vor allen Dingen, weil kaum jemand unterwegs war. Auf Bremen-Info war fast nichts los. Richtig tot.
Selbst über der ansonsten wie von Fliegen übern Scheißehaufen umschwärmten Werft, habe ich nur eine andere Maschine gesehen.
Dort war also nur ein Foto-Shooting übern Werfthafen möglich. Keine Anstalten, dass das Schiff bald ausläuft. Nicht einmal die Motoren wurden vorgewärmt.
"Quantum" im Werfthaven
Die ausgebaute Eisenbahnbrücke in Weener
Die Jann-Berghaus-Brücke in Leer
Das Emssperrwerk und in der Ferne der Dollart, auf dem Weg zur Nordsee
Das heikle an der Sache ist, dass unser Emstunnel z. Z. renoviert wird und diese Verkehrsanbindung auch nahezu dicht ist. Also hängt alles an dieser Brücke und das Chaos ist vorprogrammiert.
Zurück in der Platzrunde kam die freudige Mitteilung von unserem unermüdlichen "Copi" (Info-Mann und Schutzengel der fliegenden Nordlichter), dass der Wind mittlerweile auf 25 kt aufgefrischt und 90 Grad zur Piste weht.
Supi! Also freie Wahl der Anflugrichtung und auch sonst keiner in der Luft. Also rein über die 08 und ein gut zweistündiger Flug ging auffallend sanft zu ende.
Richtig motorisiert fliegt alles.
Hi Edgar,powerandpitch hat geschrieben:
Erst einmal bin ich nach Conneforde und an den Jadebusen bei Wilhelmshaven geflogen.
Tolle Fotos... aber wann warst Du in Conneforde? Von 10:50 bis 15:15 war ich auch dort und keine C22 weit und breit (abgesehen von Peters WW im Hangar).
Übrigens hättste bei uns Sprit bekommen können...
VG
Martin
- powerandpitch
- Beiträge: 1173
- Registriert: Do 3. Mai 2012, 16:32
- Wohnort: EDWF
Moin Martin,
da bei Euch am Platz nichts los war und ich Deinen Britten-Renner auf dem Parkplatz nicht ausmachen konnte, bin ich weiter nach Papenburg geschraddelt. Da hatten wohl welche Muffe wegen des bisschen Wind?
Das verschlafene Conneforde (mittags um 12:00)
Gruß
Edgar
da bei Euch am Platz nichts los war und ich Deinen Britten-Renner auf dem Parkplatz nicht ausmachen konnte, bin ich weiter nach Papenburg geschraddelt. Da hatten wohl welche Muffe wegen des bisschen Wind?
Das verschlafene Conneforde (mittags um 12:00)
Gruß
Edgar
Richtig motorisiert fliegt alles.
Muckenschiss
..den betreffenden thread könnte man doch vielleicht nur für den einen Poster offenlassen und ansonsten einfach verbergen....
[VERBORGEN]
- powerandpitch
- Beiträge: 1173
- Registriert: Do 3. Mai 2012, 16:32
- Wohnort: EDWF
Wenn ich irgendwo im Net finden könnte, wann der Pott durch das Emssperrwerk gefahren wird, dann würde ich heute die Mittagspause entsprechend einrichten und mal schnell dort hinfliegen.
Das Sperrwerk liegt ganz knapp außerhalb unserer Platzrunde. Die Luft ist ganz bestimmt wieder ziemlich "blechhaltig" über dem Schiff. Zumindest war das in den letzten Jahren so.
Das Sperrwerk liegt ganz knapp außerhalb unserer Platzrunde. Die Luft ist ganz bestimmt wieder ziemlich "blechhaltig" über dem Schiff. Zumindest war das in den letzten Jahren so.
Richtig motorisiert fliegt alles.
Herbstanfang
Ein Ausflug an die Ostsee:
Schwerin
Schwerin
Willigrad
Rostock
Kühlungsborn
Heiligendamm
Kühlungsborn
Kühlungsborn
Wismar
Wismar
Wismar
Wismar
Dümmer See
Bobzin
Vom Rentner einen Gruß an alle die gestern fleißig arbeiten durften!
Reinhard
Schwerin
Schwerin
Willigrad
Rostock
Kühlungsborn
Heiligendamm
Kühlungsborn
Kühlungsborn
Wismar
Wismar
Wismar
Wismar
Dümmer See
Bobzin
Vom Rentner einen Gruß an alle die gestern fleißig arbeiten durften!
Reinhard
Re: Herbstanfang
Oder Krank daheim rumsitzenquax2000 hat geschrieben: Vom Rentner einen Gruß an alle die gestern fleißig arbeiten durften!
Reinhard
Gruß Uwe
No Guts - No Glory
Bahnhof
Aus der Reihe "Bahnhöfe in Norddeutschland":
Büchen
Büchen
Deutschlandtour, Ost mit 5kn
Nachdem meine bessere Hälfte unserer Haltergemeinschaft auch ab Donnerstag den 02.10. Urlaub hatte und das Wetter für ganze vier Tage als ausgezeichnet fliegbar zu bezeichnen war... konnten wir nachdem sich der Nebel gegen Mittags auflöste um 15:00 in Herzogenaurach losfliegen. Über die fränkische Schweiz und den Luftraum Hof flogen wir in die neuen Bundesländer ein. Einen ersten Tankstop legten wir auf dem schönen Flugfeld in Zwickau ein. Grosse Landewiese - und mit dem Tipp des Türmers doch erst ab der Halbbahn wegen der Bodenwellen zu landen. Getankt, in Oehna angerufen um eine Blockhütte zu reservieren und ab in die Luft.
Dann fast mit dem letzten Sonnenstrahl in Oehna gelandet. Oehna ist ein schöner, gepflegter Flugplatz mit Gras und Hartbahn. Der Stolpervogel konnte uns noch mit warmen Essen und Schwarzbier verwöhnen. Die Blockhütten sind gemütlich eingerichtet - mit Küche, Bad und Wohnzimmer.
Nach dem Frühstück ging es am 03.10. weiter nach Eggersdorf. Man hatte uns von Eggersdorf berichtet - wir sollten da mal landen. Also war der nächste Tankstop mit Eggersdorf geplant. Über die Seenlandschaft in Eggersdorf eingeschwebt - und fast auf der Schleppstrecke gelandet. Da war doch tatsächlich weiter links noch so eine ewig lange Landebahn. Also, kurzerhand nach links geschwenkt, noch etwas Gas reingeschoben und die richtige Landewiese getroffen. Zum tanken sollten wir bis ans Ende der Bahn rollen. Also zwei Kilometer zum tanken rollen... um dann festzustellen... jeder Türmer denkt, ein UL benötigt Mogas oder Super. Nee, wir wollen Avgas. Also wieder rein in den Avid und hinter einem Waldstück volle zwei Kilometer wieder returgerollt. Die Tankstelle liegt versteckt hinter dem Clubheim. Nach dem Tankstop mit Avgas sollte es weiter zum Müritz Airpark gehen. Dort kurz angerufen - und wir könnten kommen - aber Betten gibt es nur in Hotels. Da wir in der Nähe unseres Avid bleiben wollten, riefen wir in Pinnow an. Dort war Max an der Strippe. Ja, er hätte Betten - aber nur ganz einfache und keine Kneipe am Platz. Nachdem meine Co-Pilotin und ich nunmal jung verheiratet sind, machten wir uns auf den Weg. Müritz (Rechlin-Lärz) meldete sich trotz mehrerer Versuche nicht am Funk. Also flogen wir ohne einen Tankstop weiter nach Pinnow. Leute, Pinnow ist geil. Ein Platz mit gekreuzten Bahnen. Ein Traum für jeden Spornradpiloten. Wenn es doch sowas bei uns gäbe...
Die Betten waren tatsächlich noch aus der Zeit vor 89... aber es war ja Tag der deutschen Einheit! Und nachdem wir von Max und anderen netten Clubmitgliedern herzlich umsorgt worden sind, war es eine kurzweilige Nacht. Und einen Pizzaboten mit Turban bekommt man wohl auch nur in Pinnow zu Gesicht. Morgens am 04.10. gab es Kaffee und die restliche Pizza vom Abend. Wie soll ich es beschreiben, einfach männermäßig .
Da wir planten von Pinnow nach Fehmarn zu fliegen und in Grube noch alles schlief, beschlossen wir nach Lübeck zum tanken zu fliegen. CTR ist auch ein schönes Erlebniss.
Das Erlebniss lies auch nicht lange auf sich warten. Nach dem eindrehen in den Endanflug - verweigerte der Controller meine Bitte auf der Grasbahn zu landen - bei 10Kn Crosswind. Mein Versuch etwas gegen den Wind auf der ewig breiten Betonbahn zu landen war ein Eiertanz. Die Folge blieb nicht aus und so nutzten wir die ganze Bahnbreite für unsere Balletteinlage nach der Bodenberührung. Rechts, links, rechts...und zwei Vollkreise am Boden. Das nennt man dann wohl Groundloop delux. Nachdem ich mich im Cockpit wiedergefunden hatte und meine geliebte Co-Pilotin auch noch vorhanden war - teilte ich dem dann doch stillen Controller mit, dass alles ok wäre. Nachdem wir bereits entgegen der Landerichtung standen, durfte ich dann auch über Rollweg A direkt zur Tankstelle rollen. Um meinem Unmut etwas Luft zu machen meinte ich zum Funker - "deshalb wollten wir auf die Grasbahn"...und er zurück "na das hätten Sie ja sagen können". Wie sagt der Berliner da: "Na da wa ig schon sauer wa!" . Nach dem Tankstop mit einem hilfsbereitem Mitarbeiter per Scharz-gelbem-Taxi zur Flugplatzgesellschaft zahlen. Die Dame empfing uns mit "ach Ihr seid das - war ja ne ganz schöne Aufregung gerade". Wir erfuhren - nach unserer Landung war alles auf den Beinen. Feuerwehr, Sanitäter und wohl auch der Tower... denn es sollte keine 20 Min nach uns ein großer Passagierjet landen. Daher die ganzen Menschentrauben in der Wartehalle. Wir durften uns aber vordrängeln. Halt, Gürtel ausziehen, Kleingeld in die Box legen...volles Programm. Und dann wieder die Fahrt mit dem schwarz-gelben-Spielmobil zurück zur Tankstelle. Verrückt - da würde es eine Handkasse oder ein EC-Kartenlesegerät an der Tanke doch auch tun. So eine Beschäftigungsmaschinerie für einen Tankstop?
Wir also mit vollem Tank und guter Laune (war ja nix kaputt) auf nach Fehmarn. Und geil war es...wir schossen mit 170 Groundspeed über Grube hinweg nach Fehmarn. Unter der Fehmarnsundbrücke war wohl eine Segelregatta unterwegs. Über 80 Boote und in dem Flachwasser vor Ort war das Wasser weiß von den Spuren der Kite-Surfer.
In Grube bekamen wir auch wieder Avgas, obwohl auch hier gerne Mogas an uns verkauft worden wäre. Und da die nette Dame von der Tankstelle doch ebenfalls aus Mittelfranken kam, musste Sie unsere Erlebnisse des Tages doch fast eine Stunde tapfer ertragen. In Grube erhielten wir noch eine Einladung zu einem Fly-In auf einem Segelflugplatz in der Nähe von Lüneburg. Wir wollten jedenfalls noch weiter bis Oehna, da wir dort wieder Betten reserviert hatten. Also kam es auf den Gegenwind an - wieviel Zeit wir bis Lüneburg brauchten. Von Grube aus flogen wir in Richtung Hartenholm. Dann sprach ich beherzt den Controller in Hamburg an, ob wir über November1 nach Whiskey1 durch den Luftraum fliegen dürften und dann über der Elbe durch Hamburg bis Winsen und dann ab nach Lüneburg. Und der Controller war einverstanden, squawk 4611 bekamen wir genannt und wir dürften auch direkt nach Whiskey1 fliegen Diesen Flug konnten wir magels Transponder 2006 leider nicht fliegen - hiermit habe ich das nachgeholt. Hamburg von oben - einfach nur toll. In Hamburg Finkenwerder startete direkt neben uns ein Passagierjet, die Elbe war voll mit Schiffen und wir konnten uns nicht sattsehen an der großen Stadt. Nach herzlichem Dank an den Controller ging es weiter nach Lüneburg. Dort waren emsige Segelflieger unterwegs. Schleppen, landen, schleppen, landen... wir wurden zu einer weiteren Platzrunde wegen landender Segelflugzeugen genötigt. War aber ok, schließlich haben wir den Quirl vorne, der uns ja problemlos noch eine Runde drehen lässt. In Lüneburg dann wieder die große Verwunderung das wir Avgas wollten. Aber wir wollten nicht nur Avgas, auch mein Kaffeebedarf wollte gedeckt werden und so gab es leckeren Apfelkuchen
und Kaffee. Die Zeit drängte, da der Gegenwind nicht nachlies und es doch bereits 16:00 war...wir mussten ja noch nach Oehna. Das Flugplatzfest viel also für uns aus. Klar, wenn es mal schnell gehen sollte, ging mir beim Startlauf die Türe auf. Also Startabbruch und ein neuer Versuch. Der Flug nach Oehna war wiedermal ein Flug in den Abend hinein. Vielleicht sollten wir doch diese PowerBurst oder sowas ähnliches mal an die Flügel bauen . Jedoch mit etwas mehr Spritverbrauch schafften wir es diesmal 15 Min vor SS in Oehna aufzuschlagen. Auch diesmal wieder eine nette Begrüßung durch Moni und schöne, saubere, meine bessere Hälfte verwöhnende Zimmer mit klinisch reinem Bad. Das Frühstück am 05.10. im Stolpervogel war wie zwei Tage zuvor mehr als ausreichend und lecker. Wir bekamen auch noch eine nette Führung durch die Flugzeughallen und durften auch mal in einem hochglänzendem Edel-UL platznehmen. Im Vergleich zu unserem Avid war das UL zwar schnittiger, aber im Bereich der Schultern etwas schmaler. Also für mich etwas eng. Die Beine konnte ich jedoch ausstrecken - wenn ich das im Avid mache, fällt der Propeller ab
Also machten wir uns auf die Heimreise. Tankstop sollte wieder Zwickau werden. Wir folgtem dem Verlauf der Elbe. Die Sicht wurde aber immer trüber. Da wir bis 2000ft irgendwie nix vernünftig sehen konnten, gingen wir über die Wolken bis knapp 6000ft. Das war für meine bessere Hälfte auch sehenswert. Nachdem die Bewölkung immer dichter wurde, kreisten wir 15 Min. vor Zwickau wieder durch ein Loch in die Suppe ein. Landung - ja - ab der Halbbahn wegen der Bodenwellen - und dann ab zur Tanke. Dort erfuhren wir von der Mittagspausenregelung am Wochenende. Start erst wieder ab 15:00. Also eine gute Möglichkeit für ein Mittagessen im Clubheim. Dort gab es Fliegerschnitzel. Und die Zwickauer meinen es mit Schnitzel ernst. Bratkartoffeln, Beilagensalat, Schnitzel und oben drauf zwei Spiegeleier... meine Herren.... ich bin ein guter Esser, aber ich hab es nicht geschafft... wer da nicht hinfliegt und etwas isst, ist selbst Schuld. Wir können es empfehlen. In Herzogenaurach wurden wir wieder fränkisch frotzlig empfangen. Der Franke an und für sich sagt wenig bis nix. Und so sind leider auch die Türmer. Jede Info muss man denen aus der Nase ziehen. Und versteht man mal nix weil halt gerade irgendwer gleichzeitig den Funk gedrückt hatte - fragt man nach...aber es kommt natürlich ein... "hatte ich doch scho gsacht, Ost mit 5".
1700km, 13:49 Stunden, 245 Liter Avgas.
Geil wars
Euch gute Landungen
Martin
Dann fast mit dem letzten Sonnenstrahl in Oehna gelandet. Oehna ist ein schöner, gepflegter Flugplatz mit Gras und Hartbahn. Der Stolpervogel konnte uns noch mit warmen Essen und Schwarzbier verwöhnen. Die Blockhütten sind gemütlich eingerichtet - mit Küche, Bad und Wohnzimmer.
Nach dem Frühstück ging es am 03.10. weiter nach Eggersdorf. Man hatte uns von Eggersdorf berichtet - wir sollten da mal landen. Also war der nächste Tankstop mit Eggersdorf geplant. Über die Seenlandschaft in Eggersdorf eingeschwebt - und fast auf der Schleppstrecke gelandet. Da war doch tatsächlich weiter links noch so eine ewig lange Landebahn. Also, kurzerhand nach links geschwenkt, noch etwas Gas reingeschoben und die richtige Landewiese getroffen. Zum tanken sollten wir bis ans Ende der Bahn rollen. Also zwei Kilometer zum tanken rollen... um dann festzustellen... jeder Türmer denkt, ein UL benötigt Mogas oder Super. Nee, wir wollen Avgas. Also wieder rein in den Avid und hinter einem Waldstück volle zwei Kilometer wieder returgerollt. Die Tankstelle liegt versteckt hinter dem Clubheim. Nach dem Tankstop mit Avgas sollte es weiter zum Müritz Airpark gehen. Dort kurz angerufen - und wir könnten kommen - aber Betten gibt es nur in Hotels. Da wir in der Nähe unseres Avid bleiben wollten, riefen wir in Pinnow an. Dort war Max an der Strippe. Ja, er hätte Betten - aber nur ganz einfache und keine Kneipe am Platz. Nachdem meine Co-Pilotin und ich nunmal jung verheiratet sind, machten wir uns auf den Weg. Müritz (Rechlin-Lärz) meldete sich trotz mehrerer Versuche nicht am Funk. Also flogen wir ohne einen Tankstop weiter nach Pinnow. Leute, Pinnow ist geil. Ein Platz mit gekreuzten Bahnen. Ein Traum für jeden Spornradpiloten. Wenn es doch sowas bei uns gäbe...
Die Betten waren tatsächlich noch aus der Zeit vor 89... aber es war ja Tag der deutschen Einheit! Und nachdem wir von Max und anderen netten Clubmitgliedern herzlich umsorgt worden sind, war es eine kurzweilige Nacht. Und einen Pizzaboten mit Turban bekommt man wohl auch nur in Pinnow zu Gesicht. Morgens am 04.10. gab es Kaffee und die restliche Pizza vom Abend. Wie soll ich es beschreiben, einfach männermäßig .
Da wir planten von Pinnow nach Fehmarn zu fliegen und in Grube noch alles schlief, beschlossen wir nach Lübeck zum tanken zu fliegen. CTR ist auch ein schönes Erlebniss.
Das Erlebniss lies auch nicht lange auf sich warten. Nach dem eindrehen in den Endanflug - verweigerte der Controller meine Bitte auf der Grasbahn zu landen - bei 10Kn Crosswind. Mein Versuch etwas gegen den Wind auf der ewig breiten Betonbahn zu landen war ein Eiertanz. Die Folge blieb nicht aus und so nutzten wir die ganze Bahnbreite für unsere Balletteinlage nach der Bodenberührung. Rechts, links, rechts...und zwei Vollkreise am Boden. Das nennt man dann wohl Groundloop delux. Nachdem ich mich im Cockpit wiedergefunden hatte und meine geliebte Co-Pilotin auch noch vorhanden war - teilte ich dem dann doch stillen Controller mit, dass alles ok wäre. Nachdem wir bereits entgegen der Landerichtung standen, durfte ich dann auch über Rollweg A direkt zur Tankstelle rollen. Um meinem Unmut etwas Luft zu machen meinte ich zum Funker - "deshalb wollten wir auf die Grasbahn"...und er zurück "na das hätten Sie ja sagen können". Wie sagt der Berliner da: "Na da wa ig schon sauer wa!" . Nach dem Tankstop mit einem hilfsbereitem Mitarbeiter per Scharz-gelbem-Taxi zur Flugplatzgesellschaft zahlen. Die Dame empfing uns mit "ach Ihr seid das - war ja ne ganz schöne Aufregung gerade". Wir erfuhren - nach unserer Landung war alles auf den Beinen. Feuerwehr, Sanitäter und wohl auch der Tower... denn es sollte keine 20 Min nach uns ein großer Passagierjet landen. Daher die ganzen Menschentrauben in der Wartehalle. Wir durften uns aber vordrängeln. Halt, Gürtel ausziehen, Kleingeld in die Box legen...volles Programm. Und dann wieder die Fahrt mit dem schwarz-gelben-Spielmobil zurück zur Tankstelle. Verrückt - da würde es eine Handkasse oder ein EC-Kartenlesegerät an der Tanke doch auch tun. So eine Beschäftigungsmaschinerie für einen Tankstop?
Wir also mit vollem Tank und guter Laune (war ja nix kaputt) auf nach Fehmarn. Und geil war es...wir schossen mit 170 Groundspeed über Grube hinweg nach Fehmarn. Unter der Fehmarnsundbrücke war wohl eine Segelregatta unterwegs. Über 80 Boote und in dem Flachwasser vor Ort war das Wasser weiß von den Spuren der Kite-Surfer.
In Grube bekamen wir auch wieder Avgas, obwohl auch hier gerne Mogas an uns verkauft worden wäre. Und da die nette Dame von der Tankstelle doch ebenfalls aus Mittelfranken kam, musste Sie unsere Erlebnisse des Tages doch fast eine Stunde tapfer ertragen. In Grube erhielten wir noch eine Einladung zu einem Fly-In auf einem Segelflugplatz in der Nähe von Lüneburg. Wir wollten jedenfalls noch weiter bis Oehna, da wir dort wieder Betten reserviert hatten. Also kam es auf den Gegenwind an - wieviel Zeit wir bis Lüneburg brauchten. Von Grube aus flogen wir in Richtung Hartenholm. Dann sprach ich beherzt den Controller in Hamburg an, ob wir über November1 nach Whiskey1 durch den Luftraum fliegen dürften und dann über der Elbe durch Hamburg bis Winsen und dann ab nach Lüneburg. Und der Controller war einverstanden, squawk 4611 bekamen wir genannt und wir dürften auch direkt nach Whiskey1 fliegen Diesen Flug konnten wir magels Transponder 2006 leider nicht fliegen - hiermit habe ich das nachgeholt. Hamburg von oben - einfach nur toll. In Hamburg Finkenwerder startete direkt neben uns ein Passagierjet, die Elbe war voll mit Schiffen und wir konnten uns nicht sattsehen an der großen Stadt. Nach herzlichem Dank an den Controller ging es weiter nach Lüneburg. Dort waren emsige Segelflieger unterwegs. Schleppen, landen, schleppen, landen... wir wurden zu einer weiteren Platzrunde wegen landender Segelflugzeugen genötigt. War aber ok, schließlich haben wir den Quirl vorne, der uns ja problemlos noch eine Runde drehen lässt. In Lüneburg dann wieder die große Verwunderung das wir Avgas wollten. Aber wir wollten nicht nur Avgas, auch mein Kaffeebedarf wollte gedeckt werden und so gab es leckeren Apfelkuchen
und Kaffee. Die Zeit drängte, da der Gegenwind nicht nachlies und es doch bereits 16:00 war...wir mussten ja noch nach Oehna. Das Flugplatzfest viel also für uns aus. Klar, wenn es mal schnell gehen sollte, ging mir beim Startlauf die Türe auf. Also Startabbruch und ein neuer Versuch. Der Flug nach Oehna war wiedermal ein Flug in den Abend hinein. Vielleicht sollten wir doch diese PowerBurst oder sowas ähnliches mal an die Flügel bauen . Jedoch mit etwas mehr Spritverbrauch schafften wir es diesmal 15 Min vor SS in Oehna aufzuschlagen. Auch diesmal wieder eine nette Begrüßung durch Moni und schöne, saubere, meine bessere Hälfte verwöhnende Zimmer mit klinisch reinem Bad. Das Frühstück am 05.10. im Stolpervogel war wie zwei Tage zuvor mehr als ausreichend und lecker. Wir bekamen auch noch eine nette Führung durch die Flugzeughallen und durften auch mal in einem hochglänzendem Edel-UL platznehmen. Im Vergleich zu unserem Avid war das UL zwar schnittiger, aber im Bereich der Schultern etwas schmaler. Also für mich etwas eng. Die Beine konnte ich jedoch ausstrecken - wenn ich das im Avid mache, fällt der Propeller ab
Also machten wir uns auf die Heimreise. Tankstop sollte wieder Zwickau werden. Wir folgtem dem Verlauf der Elbe. Die Sicht wurde aber immer trüber. Da wir bis 2000ft irgendwie nix vernünftig sehen konnten, gingen wir über die Wolken bis knapp 6000ft. Das war für meine bessere Hälfte auch sehenswert. Nachdem die Bewölkung immer dichter wurde, kreisten wir 15 Min. vor Zwickau wieder durch ein Loch in die Suppe ein. Landung - ja - ab der Halbbahn wegen der Bodenwellen - und dann ab zur Tanke. Dort erfuhren wir von der Mittagspausenregelung am Wochenende. Start erst wieder ab 15:00. Also eine gute Möglichkeit für ein Mittagessen im Clubheim. Dort gab es Fliegerschnitzel. Und die Zwickauer meinen es mit Schnitzel ernst. Bratkartoffeln, Beilagensalat, Schnitzel und oben drauf zwei Spiegeleier... meine Herren.... ich bin ein guter Esser, aber ich hab es nicht geschafft... wer da nicht hinfliegt und etwas isst, ist selbst Schuld. Wir können es empfehlen. In Herzogenaurach wurden wir wieder fränkisch frotzlig empfangen. Der Franke an und für sich sagt wenig bis nix. Und so sind leider auch die Türmer. Jede Info muss man denen aus der Nase ziehen. Und versteht man mal nix weil halt gerade irgendwer gleichzeitig den Funk gedrückt hatte - fragt man nach...aber es kommt natürlich ein... "hatte ich doch scho gsacht, Ost mit 5".
1700km, 13:49 Stunden, 245 Liter Avgas.
Geil wars
Euch gute Landungen
Martin
...und wenn es einen zu stark dreht... Fuß raus und bremsen...
Re: Deutschlandtour, Ost mit 5kn
Hallo Martin,
gero
Ein wunderschöner Text, man gerät richtig ins träumen. Ich schlag Dich vor für den goldenen Geschichtenerzählerorden.Flugtaxi hat geschrieben:Nachdem meine bessere Hälfte unserer Haltergemeinschaft auch ab Donnerstag den 02.10. Urlaub hatte ...
gero