Baby hat geschrieben:Flugzeugbau mit Epoxid (Egal ob Kleber oder Faserverbund) ist eben immer noch nicht trivial.
100% Zustimmung, das gilt aber auch für die klassischen Pressleime.
Der Unterschied zwischen Aerodux und Kauresin ist der ph Wert. Der eine ist alkalisch, der andere basisch. Ich müsste jetzt raussuchen welcher was war. Ist doch schon etwas länger her das mich das beschäftigt hat. Geblieben ist, daß Leimungen mit Aerodux auf Kasein nicht erlaubt sind und auch nicht wirklich dauerfest sind. (Aber wie gesagt, das ist ein Spezialfall. Die Käseflieger werden halt leider immer weniger.)
Das ist wohl ähnlich wie 'Polyester auf Epoxy' oder 'Akryl auf Kunstharz'.
Ansonsten muss ich gestehen das ich bei Bedarf auch mit Harz klebe. Wenn ich aber sicher pressen kann, dann benutze ich einen ordentlichen Leim.
Das größte Problem bei den Epoxydharzen sehe ich beim Harzansatz. Wenn ich die typischen, kleinen Mengen die wir so in einem Rutsch verarbeiten anmische, ist einfach die Genauigkeit des Mischverhältnisses nicht gegeben. Wenn ich da in der 1% Toleranz bleiben will muss ich bei den so üblicherweise eingesetzten Waagen schon mehr als 100 Gramm zapfen. OK, die Harze sind da toleranter geworden, aber wenn ich die Festigkeit wirklich ausnutzen will muss die Mischung passen. Ist halt Chemie.
Alles klebt!
Baby
Auszug aus :
Arbeitsbericht aus dem Institut für Holzphysik und mechanische Technologie des Holzes
Nr. 2001/5
Juli 2001
Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft
Leuschnerstraße 91, 21031 Hamburg
2.3.2
Phenol-Resorcin-Formaldehyd-Harz (PRF)
Ebenfalls wurden zwei Phenol-Resorcin-Formaldehyd-Harz-Systeme von unterschiedlichen Herstellern eingesetzt. Dabei handelt es sich zum einen um das System
Kauresin Leim 460 (pH-Wert bei 20°C 7-8,0) mit dem Härter 466 (pH-Wert bei 20°C ca. 5 Suspension in Wasser) von der Firma BASF AG Ludwigshafen
und zum anderen um das System
Dynosol Leim S-199 (pH-Wert bei 20°C 7,8 - 8,2) mit Härter H-629 (pH -Wert bei 20°C 5-7, verdünnte Lösung) der Firma DYNO Industrier ASA, Lillestrøm.
Laut Sicherheitsdatenblatt hat Aerodux 185 hat einen PH Wert zw. 6-8,5
http://www.bolletercomposites.ch/msds.6 ... %20185.pdf
Die rotbraunen Phenol-Resorcin-Formaldehyd-Harze (im folgenden: PRF-Harz) setzen sich Zusammen aus der wäßrigen Lösung eines Phenol-Resorcin-Formaldehyd-Kondensationsproduktes und dem pulverförmigen Härter auf der Basis von Paraformaldehyd. Aufgrund dieses Härters entsteht wie auch beim MUF-Harz eine thixotrope Leimflotte, deren Aushärtung in ein unlöslich vernetztes Kondensat im neutralen Bereich erfolgt. Um den Thixotropieeffekt zu erhalten, sollte die Leimtemperatur nicht geringer sein als ca. 20°C. Während der Verarbeitungs -, Preß - und Aushärtungszeit dürfen die Temperaturen des Holzes, des Leimes und der Räumlichkeiten 18°C nicht unterschreiten. Die volle Endfestigkeit der
verleimten Teile wird bei ca. 20°C erst nach 2-3 Tagen erreicht. Durch höhere Raumtemperaturen läßt sich die Aushärtungsgeschwindigkeit erhöhen.
Jedenfall ist das Zeugs ordentlich giftig.
Uwe