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von busbumde » Mo 3. Dez 2007, 17:46
Also: Die Zulassung des Sunny hat mich damals, 1989/1990 rund 15.000 DM gekostet, aber auch nur, weil ich beide benutzte Strukturen danach verschrottet habe. Ansonsten hätte mich das 5.000 DM gekostet. Es gibt ja auch Schmutzfinken, die verkaufen das Testgerödel danach noch...
Die Erstellung der Lastannahmen dauert für jemanden, der das im Programm hat - oder es öfter macht für einen einfache Flieger - niemals länger als 8 Stunden. 800 Euro für den guten Mann.
Die Erstellung der Lastannahmen ist übrigens nicht das Gleiche, wie einen Flieger zu berechnen. Wenn der jedoch im Rahmen des für eine Bauweise als sicher geltenden Standards gebaut worden ist, muß er auch nicht berechnet werden, sondern nur gestestet. das aber richtig und ohne Türken. Und ihr könnt es mir glauben, die meisten alten UL, die heute noch fliegen, wurden auch nicht berechnet. Sunny mal ausgenommen, weil ich da jemanden an der hand hatte. Bei Drachen, die oben an Trikes hängen, wurde erst recht nichts berechnet, sondern testgefahren und geflogen, fertig.
Der Belastungstest sollte an einem kompletten Gestell erfolgen und kostet einen bei geliehenem Sand und Sandsäcken von der Feuerwehr ein paar Kästen Bier und den Prüfer, den wir wieder mit 500 Euro entlohnen. Macht 1.300 Euro. Ist dieser Test in seinen Zerr- und Fallversuchen bestanden, sollte eine erfahrener Techniker drüberschauen, ob er Verbindungen und Konstruktionen findet, die aus Erfahrung kritisch zu bewerten sind. Dem geben wir für sein Testat auch 500 Euro = 1.800 Euro.
Dann dokumetiert man den Flieger in Fleißarbeit und gebe seine Resultate und Zeichnungen etc. ab, um eine VVZ zu erhalten. 100 Euro Verwaltung, macht 1.900 Euro. Diese VVZ durchfliege man gewissenhaft und nicht nur im Hochglanzheftchen und lasse zum Schluss wieder objektive Tteser einige Stunden nachfliegen. Denen geben wir 1.000 Euro dafür, macht 2.900 Euro. Und der Verwaltung geben wir 2.000 Euro dafür, daß sie Dinge gesichtet und eingeheftet hat, von denen sie eh nichts versteht.
Dazu kommt noch eine Lärmmessung.
Und ich wäre auch nie bereit, als Hersteller eines solchen Einfach-Ul mit einer Flächenbelastung unter 30 kg/qm, nur von denen rede ich hier, mehr als 10.000 Euro für eine Zulassung zu berappen. Früher hat weit weniger gereicht, und die Flieger waren und sind heuite noch sicher, sonst gäbe es nicht diesen riesigen Gebrauchtmarkt. Wer also für die Zulassung solch eines einfache UL mehr Geld haben will, zockt nur ab und rechtfertigt dies mit einem Aufwand, der überhaupt nicht zu rechtfertigen ist.
Die Leute fallen schließlich nicht mit C22 und Sunnies vom Himmel, bis jetzt jedenfalls nicht, sondern mit ganz anderen Kisten. Mit Flugzeugen, die von der Flächenbelastung keine UL im Sinne von harmlos mehr sind, sondern nur die Bauweise beibehalten haben oder mit Flugzeugen, die nie als UL hätten zugelassen werden dürfen, wenn einem mal klar geworden wäre, daß die Sicherheit des herkömmlichen ULs in der geringen Flächenbelastung liegt. Und sonst fast nirgends.
Aber das ist ja nicht neu - oder?