Dittel KRT2

Allgemeine Diskussionen über das "wahre" Ultraleichtfliegen

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Quax33
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Dittel KRT2

Beitrag von Quax33 » Do 12. Nov 2020, 10:04

Guten Tag, liebe Fliegersleut,
ein Fliegerkamerad bat mich um Hilfe, weil er nach dem Wechsel (wegen 8,33kHz) auf KRT2 ein Problem hat.
Und zwar hört man bei aktivem Intercom oder Senden ein lautes Störgeräusch. Dieses kommt zweifellos vom Generator, wenn er abgeklemmt wird, ist alles ok. Merkwürdig ist nur, daß das sofort verstummt, wenn die Zündung ausgeschaltet ist, der Motor (Limbach) aber noch dreht (Windmilling), obwohl zweifellos der Generator noch in Betrieb ist (Amperemeter im Plus).
Ich bin mir ziemlich sicher, daß das Problem bei den Masseverbindungen zu suchen ist, möchte aber nicht das halbe Flugzeug auseinander nehmen. Daher frage ich mal in die Runde, ob jemand evtl. für so etwas schon Erfahrungen gemacht hat.
Vielen Dank und Euch allen immer eine sichere Landung!
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Re: Dittel KRT2

Beitrag von Timpilot » Fr 13. Nov 2020, 12:14

Sind die entsprechenden Anschlussleitungen am Funkgerät (Headset) geschirmt ausgeführt?
Quax33
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Re: Dittel KRT2

Beitrag von Quax33 » Di 17. Nov 2020, 14:32

Ja, ich habe aber noch nicht prüfen können, ob die Schirmung durchgehend und wo sie geerdet ist.
Zumindest eine Sache hat sich schon mal geklärt: "Merkwürdig ist nur, daß das sofort verstummt, wenn die Zündung ausgeschaltet ist, der Motor (Limbach) aber noch dreht (Windmilling)..."
Der Generator (Ducellier) ist fremderregt, und die Erregung wird über den Zündschalter abgeschaltet. Damit ist natürlich der Generator tot.
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Re: Dittel KRT2

Beitrag von smart » Di 17. Nov 2020, 17:20

Hallo,
die Störfrequenz ist doch sicherlich abhängig von der Motordrehzahl. Wenn die Lichtmaschine/Generator die Störquelle ist, so würde ich dort ansetzen.
Eventuell ist an dem Generator kein Entstörschutz, oder er ist defekt.
Oft sind auch 12V-USB-Stecker das Übel. Alles unnötige Gedöns abklemmen, vielleicht ist ein Störer dabei.

https://www.google.com/search?client=fi ... htmaschine

Grüße
Martin
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TDC
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Re: Dittel KRT2

Beitrag von TDC » So 22. Nov 2020, 12:14

Jetzt ist mir doch tatsächlich zu dem Thema noch was eingefallen:
Ein Kollege in meinem Verein hatte auch so ein Problem wie das beschriebene. Er hatte vorher schon das "alte" Modell, also hätte das eigentlich "Plug&Play" laufen müssen.

Es handelte sich dabei um einen grundsätzlichen Einstellungsfehler.
Beim KRT2 stellt man einerseits die Mikrofonempfindlichkeit ein, vorab, tief im Menü - und andererseits die Lautstärke.
Ich weiß jetzt nicht mehr ob es die Kombination war mit sehr hoher Mikrofonempfindlichkeit + sehr geringe Lautstärke oder umgekehrt, aber die entsprechende korrekte Anpassung hat Erfolg gebracht.
Für unterschiedliche Headsets (spez. die Mikrofone) muss ggf. unterschiedlich angepasst werden.
Für einige Headsets kann auch eine automatische Mikrofonanpassung gewählt werden und das funktioniert, aber oft gehts eben nur von Hand.

Es ist dabei auch zu beachten das Sprechfunk und Intercom jeweils eigene Lautstärkeeinstellungen haben.

Klar, wenn störende Einstreuungen vorhanden sind verschwinden die dadurch nicht völlig, aber einen gewissen "Grundlärm" muss man im Motorflieger eh akzeptieren.
Vollkommenheit entsteht offensichtlich nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat,
sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.
(Antoine de Saint-Exupery)
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Re: Dittel KRT2

Beitrag von Quax33 » So 22. Nov 2020, 15:53

Liebe Fliegerfreunde, zunächst mal merci für Eure Ratschläge. Das Mikrofon- Menü beim KRT2 kenne ich, und die Einstellungen dort waren ok. Auch konnte ich bei den Abschirmungen keinen Fehler ausmessen.
Ich habe heut noch einmal intensiv an der Sache gearbeitet. Die Ursache war ja bekannt, es werden Störungen, die aus den Wechselstrom-Resten des Generators stammen, irgendwie in Stromkreise des Funkgeräts eingekoppelt. Am Ausgang des Generators sieht's so aus (Oszillogramm auf einem Prüfstand mit baugleichem Generator):
Bild
Die Null-Linie ist hier die Batteriespannung von ca. 13V, darüber liegen Peaks von ca. 0,7V mit einer Frequenz von ca. 230Hz (drehzahlabhängig). Da ja nach dem Ohmschen Gesetz Strom und Spannung proportional sind, muß der Stromverlauf analog sein. Und so vermutete ich, daß irgendwo eine Masse-Leitung einen zu hohen Übergangswiderstand hat (da reichen ein paar MilliOhm - ist mit dem Multimeter nicht meßbar), so daß dadurch Potentialunterschiede entstehen, die zu dem beschriebenen Fehler führen. Erfahrung aus jahrzehntelanger Tätigkeit in der Kfz.-Elektronik, wonach Elektrikprobleme meist Masseprobleme sind.
Dazu schnell was zusammengelötet (Arbeiten an der Elektronik bei laufendem Motor sind schwierig und gefährlich), einen Strelltrafo mit einer einfachen Einweg-Gleichrichtung ohne Lade-C an den Generator angeschlossen, und schon bei ca. 2A Ladestrom (der Generator macht bis zu 30!) konnte ich überall am Bordnetz einen analogen Verlauf oszillografieren (natürlich mit 50Hz). Und im Headset war ein deutliches Brummen zu hören. Dann mit einem Starterkabel mal ein paar Versuche gemacht, Massepunkte zu verbinden. Und siehe da: Bei einer sauberen Verbindung zwischen Motor und Funkgerät war das Brummen weg.
Ich habe dann einfach vom Gehäuse des KRT zum Motorträger eine Masse-Leitung mit 2,5 qmm gelegt und den Filter (der im Hauptstromkreis des Generators liegt) auch gleich mit einbezogen. Motor angelassen - Störgeräusch ist weg. Mission Accomplished!
Nochmals danke und Euch immer eine gute Landung!
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Re: Dittel KRT2

Beitrag von smart » So 22. Nov 2020, 17:06

Gute Idee mit dem "Lichtmaschinen"-Simulator mittels Stelltrafo und Einweggleichrichtung! Arbeiten in Ruhe ohne den Motorlauf!!!!

Grüße
Martin
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Re: Dittel KRT2

Beitrag von Timpilot » Mo 23. Nov 2020, 10:03

Danke für die Auflösung! Das hilft sicher auch mal dem Einen oder Anderen weiter!
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