Luftikus 3

die neue Leichtigkeit des Fliegens

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flieger-hans
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Re: Luftikus 3

Beitrag von flieger-hans » Do 24. Jan 2019, 12:04

Hallo Michael,

es ist immer wieder eine Freude, Deinen Arbeiten zuzusehen!
Hast Du Pläne, mit dem Teil in diesem Jahr mal nach Laucha oder an den Dolmar zu kommen?
Oder gibt es andere Termine/Flugplätze, wo ich Deine Arbeit mal anfassen dürfte?

LG
Hans
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Re: Luftikus 3

Beitrag von Liebernickel » Do 24. Jan 2019, 16:49

Hallo Hans,
wir haben in meinem Verein in 1 1/2 Wochen Jahreshauptversammlung und da wird bekannt gegeben mit welchen Geräten wir in diesem Jahr fliegen dürfen. Die Gemeinde hat hier das Bestimmungsrecht und E-Antrieb wird immer für eine Saison genehmigt, ebenso F-Schlepp mit dem Trike.
Sollten Starts mit E-Antrieb auch 2019 möglich sein, werde ich hier mit dem E-Luftikus fliegen. Sollte dies nicht möglich sein, werde ich mit Sicherheit zum Dolmar fahren, ansonsten bleibe ich mit dem E-Luftikus in Greiling. Ich hätte vor, zu einem Fliegerkameraden nach Hartenstein zu fahren und dort mit meinem UL-Segelflieger Luftikus 2 zu fliegen. Dort gibt es Schleppmöglichkeit mit dem Trike. Sollte es in diesem Jahr auch am Dolmar wieder möglich sein, dort geschleppt zu werden, werde ich anschließend noch eine Woche zum Dolmar fahren.

Gruß Michael
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Re: Luftikus 3

Beitrag von Liebernickel » Fr 1. Feb 2019, 09:17

Hallo zusammmen,
die kleinen Sachen sind es, die viel Arbeit machen. Im Falle meiner abnehmbaren Cockpithaube tauchte das Problem auf, dass ich aufgrund der "Edelpassung" zwischen Haube und hinterem Verkleidungsteil, beim Abnehmen den vorderen Haubenteil nicht um etwa 15 mm anheben konnte. Also
habe ich an der Verbindungsstelle im oberen Teil des "Pürzelhaubenrahmes" einiges wegschleifen müssen. Um diesen auffallenden Spalt zu kaschieren habe ich auf den hinteren, überstehenden Rand der Makralonscheibe auf der Außen- und Innenseite einen 20 mm breiten Glasgewebestreifen auflaminiert.
Das zweite Foto zeigt den Abschluß und Befestigung des unteren vorderen "Pürzelecks".

Gruß Michael
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Re: Luftikus 3

Beitrag von Liebernickel » Mo 4. Feb 2019, 06:54

Hallo Flieger-Hans,
gestern war die Jahreshauptversammlung meines Verein, dem LSV Greiling e.V. (b.Bad Tölz). Mit Freude habe ich zur Kenntnis genommen, dass der Gemeinderat Greiling einstimmig beschlossen hat, dass wir Elektroflieger auch 2019 wieder fliegen dürfen. Leider kam es aufgrund von Beschwerden nicht mehr zu der Erlaubnis, mittels eines Verbrenner-Trikes in die Luft zu kommen. Aber ein Lichtblick: Möglicherweiser stationiert der Toni Roth sein starkes Elektrotrike bei uns am Platz und wir dürfen damit geschleppt werden.
Wie ich Dir schon mitteilte, werde ich mit meinem E-Luftikus in Greiling bleiben, nachdem ich hier wieder fliegen kann. Ich habe aber mit meinem UL-Segler Luftikus 2 vor, zu einem Treffen Ende Mai am Dolmar und Anfang August während der deutschen Drachenflugmeisterschaften zum Großen Lager zu fahren.
Für dieses Jahr im September ist wieder ein E-Flug-Treffen auf unserem Platz geplant - diesmal mit "Strom für jeden" zum Laden seiner Akkus.
Es wäre wieder schön, wenn sich die mit E-Motor angetriebenen Gleitschirmpiloten wieder einfinden könnten, im vergangenen Jahr war lediglich ein Gleitschirmtrike da, übrigens auch ein mit E-Motor angetriebenes Minimum!

Gruß Michael
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Re: Luftikus 3

Beitrag von Liebernickel » Sa 23. Feb 2019, 10:42

Hallo zusammen,
mal ganz was anderes. Nachdem wir keinen UL-Schlepp mehr genehmigt bekommen haben, dachte ich daran, mir wieder eine Autowinde zu bauen.
Funktion ist relativ einfach: nachdem unsere Bahn knappe 1400 m lang ist, wird ein 450 m langes, 5 mm starkes, Perlon-Flechtseil mit fast 15 %iger Dehnung verwendet.
Das Seil wird komplett von der Trommel abgewickelt - zur einen Hälfte in Startrichtung, die andere Hälfte zurück zum Flieger. Vor dem Flieger wird
es in ein paar Schlaufen ausgelegt, damit man sieht, wann es sich strafft.
Pilot und Fahrer haben Funk. Der Pkw hat zum Zeitpunkt des vollständigen Seilausziehens ca. 60-70 km/h Geschwindigkeit erreicht. Aufrund der Dehnung reisst das Seil jedoch nicht und der Flieger wird wunderbar weich in die Luft befördert. Während des Steigvorgangs gibt der Pilot seine Geschwindigkeit per Funk an den Fahrer des Pkw`s, die Dehnung holt sich das Seil wieder zurück. Diese Art des Startens habe ich mit dem Luftikus 1 schon etwa 60 bis 70 mal gemacht, dabei bei einer 800 m-Bahn mit 300 m Seil 300 Höhe erreicht und in keinem Fall ist die 200 kg-Sollbruchstelle gerissen.
Der Fahrer kann über einen spährisch gewölbten Spiegel alles beobachten und falls erforderlich über einen Bowdenzug und Fahrradbremshebel das
Seil kappen. Nach dem Ausklinken wird das Seil am Seilfallschirm herabschwebend und in der Geschwindigkeit elektrisch regelbar auf der Trommel
aufgewickelt.
Aufgrund der Dehnung des Seiles ist eine Messvorrichtung für die Zugkraft wie bei Drachen oder Gleitschirmen nicht erforderlich.

Das Styrodur wir grundsätzlich mit 2 Lagen 296er Atlas-Gewebe laminiert und an den entsprechenden belasteten Stellen mehrfach!
Die Belastung an der Winde beträgt nicht mehr als 200 kg!


Gruß Michael
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Re: Luftikus 3

Beitrag von flieger-hans » So 24. Feb 2019, 09:53

Guten Morgen Michael,
einem Tüftler wie Dir traue ich zu, eine vernünftige Winde zu bauen.
Wie steht es aber mit der gesetzlichen/rechtlichen Absicherung, wenn im Betrieb ein Unfall passiert?
Bei den Drachenwinden muss ein Gütesiegel/Stückprüfung mit Zulassung her. Sonst zahlt in dem Bereich die Versicherung nicht.

Hier ist also nicht die Frage, was ist technisch notwendig, sondern was wird technisch für eine Wirksamkeit der Haftpflichtversicherung gefordert?

Ich drücke Dir die Daumen, dass die Hürden nicht so hoch gehängt werden.

LG
Hans
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Re: Luftikus 3

Beitrag von Liebernickel » So 24. Feb 2019, 10:31

Servus Hans, Deine Bedenken sind berechtigt!

Ich warte zuerst mal ab, wie und ob das Teil überhaupt funktioniert und dann sehe ich weiter.


Gruß Michael
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Re: Luftikus 3

Beitrag von Liebernickel » So 24. Feb 2019, 12:51

Hallo zusammen,
während die Teile für meine Autostarteinrichtung aushärten, habe ich begonnen das Cockpitverkleidungshinterteil mit Ceconite 104 zu bespannen.
Ich habe zwar erst vor 3 Jahren Tragflächen mit diesem Nylonstoff bespannt, aber es braucht schon wieder etwas Übung, um die Klebekanten
faltenfrei auf den Klebelack aufzureiben. Es ist schon toll, wenn man mit heißem Bügeleisen die Falten glättet. Ceconite lässt sich auch hervorragend
um Kanten legen.

Gruß Michael
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Re: Luftikus 3

Beitrag von Liebernickel » Di 26. Feb 2019, 08:53

Hallo zusammen,
das Cockpitverkleidungshinterteil ist nun komplett bespannt! Eine entsprechende Spritzlackierung (ich stelle mir als Grundfarbe weiß mit roten
Diagonalstreifen vor) wird erst durchgeführt, wenn das Teil auch tatsächlich spürbare aerodynamische Verbesserungen bringt, sonst bleibt es bei
dem alten Aussehen!

Gruß MIchael
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Re: Luftikus 3

Beitrag von Liebernickel » Mo 4. Mär 2019, 10:22

Hallo zusammen,
jetzt weiß ich schon mal, wie schnell die Trommel bei welcher anliegenden Spannung läuft.

Motor ist ein Plettenberg-Elektromotor mit elektronischer Drehzahlregelung aus früheren Jahren mit ca. 2,6 kw zum Aufwickeln des 400 m Seiles,
das an einem Seilfallschirm zu Boden fällt.

Kleinster Durchmesser der Rolle bei abgewickeltem Seil beträgt 11 cm, der größt mögliche Durchmesser 45 cm. Nach meiner Rechnerei müssten die
400 m Flechtseil (5 mm) Platz haben.

Die Wickelgeschwindigkeiten: Akku ist Lipo aus dem Modellflugbetrieb. 4 S = 14,8 V höchste Umdrehung (mit Propellerdrehzahlmesser) 780 U/Min.
mit 6 S = 22,2 V 1140 U/Min.

Der Motor verträgt Spannungen bis zu 35 Volt. Die Kraftübertragung vom Motor erfolgt per Keilriemen im Verhältnis 1:2.

Nachdem die 5 mm Flechtschnur eine Bruchlast von 440 kg besitzt, werde ich die gesamte Zugeinheit statisch mit Gewichten auf diese Festigkeit hin
testen. Die Sollbruchstelle beträgt 200 kg.

Erkenntnis: Nachdem mich die mit 1140 U/Min. drehende Trommel schon beeindruckt hat, habe ich mich entschlossen das System soweit wie möglich abzukapseln.

Gruß Michael
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Re: Luftikus 3

Beitrag von custom-paramotors » Mo 4. Mär 2019, 15:44

Hallo Michael,

find die Idee klasse.

Vielleicht ein Tip zum ansteuern: wenn der Regler auch das Heli Programm kann wäre der Govener Mode vielleicht ideal da du dann die Solldrehzahlen verschieden vor- einstellen kannst. diese werden dann unabhängig von der Spannung gehalten ( solange man immer unter 70 % Drehzahlmax bleibt.) ebenso Softanlauf etc. brauchst dann auch nur Stufenschalter und alte Funke die Fluphasen kann.

Oder simpler Servostester zum stufenlosen einstellen per Hand. Reicht natürlich auch.

Grüsse
Liebernickel
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Re: Luftikus 3

Beitrag von Liebernickel » Mo 4. Mär 2019, 17:23

Servus nach Österreich,
mit diesem Motor habe ich vor ca. 25 Jahren mit dem Luftikus 1 meine ersten E-Flüge durchgeführt. Damals noch mit NiCa Akkus. Nach Start
mit Winde oder Auto habe ich es öfter geschafft, mit dem Nullschieber-Antrieb in die Thermik zu kommen. Der Antrieb hat seinerzeit knappe 9 kg Standschub geleistet und das hat für 5 Minuten gereicht, um die Thermik zu zentrieren.
Ich steuere mit einem einfachen Servotester von Conrad an und das geht recht gut.
Gruß Michael
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Re: Luftikus 3

Beitrag von custom-paramotors » Mo 4. Mär 2019, 19:46

Servus Michael,

ja das waren noch Zeiten. Bin selber auch noch glücklicher Besitzer von paar Chrom Plettis und einigen Schwarzen die dann als Ultra via Graupner verkauft wurden. Meinen "Geist" Motor ich glaub davon gabs nur eine Handvoll ( hatte ca. 900 gramm ) incl. einer Eigenbau 5,5 m Kestrel hab ich leider mal billigst verkauft . Aber vielleicht find ich Sie mal wieder irgendwo online. Damals " gepushte " Sub C Zellen, und es ging auch irgendwie, war immer spannend.

Bis dann in Greiling wenns 2019 was wird.

Grüsse
Timpilot
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Re: Luftikus 3

Beitrag von Timpilot » Di 5. Mär 2019, 11:18

Hier bleibt es immer spannend! :D
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Re: Luftikus 3

Beitrag von Liebernickel » Do 7. Mär 2019, 11:43

Hallo zusammen,
heute passte alles für die Bruchversuche. Der komplette Festigkeitsverbund war zusammengebaut und das Wetter passte auch!

Nochmals die Anforderungen: zum Schlepp verwendete Flechtleine Bruchlast 440 kg, Sollbruchstelle 200 kg.

Erster Versuch: mit 2 parallell verschraubten Sollbruchstellen a` 200 kg, also gesamt 400 kg.
Ergebnis: Sollbruchstellen gerissen

Zweiter Versuch: direkt mit Schleppseil, edelried 5 mm Reepschnur, Bruchlast 480 kg.
Ergebnis: Seil gerissen!

Feststellung: Weder am Radträger, noch an der Verbindung zur Winde und an der Winde selbst, auch bei den zwei Krafteinleitungen
an der Trommel keine Auffälligkeiten

Fazit: Ich habe keinerlei Bedenken, mit diesem System zu starten.
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