Ja, solche Flugzeuge gibt es. Ihre Anzahl wird aber ständig weniger. Ergibt sich quasi von selbst.juergen_d hat geschrieben:[...]Gibt es Flugzeuge, bei denen man das Trudeln nicht mehr ausleiten kann und passen solche Flugzeuge überhaupt in das LL-Schema? Kanone -> Spatz
Nur ein Beispiel, in diesem Fall Flachtrudeln, wenn auch nicht UL: http://de.wikipedia.org/wiki/HFB_320
Jetzt ist es aber so, das speziell im Bereich UL viele "ungewöhnliche, unkonventionelle" Geräte gebaut werden.
Da kommt man ganz schnell wieder in den Bereich der Pionierleistung - will sagen, da wird wieder experimentiert.
Die ersten vom Rogallo abgeleiteten Drachen waren praktisch allesamt Flattersturz-gefährdet.
Tödliche Unfälle zuhauf folgten logischerweise.
Dann gab es da mal einen Spruch, der geprägt wurde als die Ultraleichtfliegerei noch grade aus den Kinderschuhen rauskam: >>Die Geschichte der Canards ist eine blutige<<. Es gab damals viele Unfälle, tödliche. Und man neigte dazu, die Schuld den unkonventionellen Fluggeräten zuzuschieben, die scheinbar keine "richtigen Flugzeuge" waren.
Aber nicht nur Canards stürzten ab, ALLE Arten von Experimenten forderten Todesopfer.
Tatsächlich ist es aber der Mensch als Konstrukteur, der die Grenzen der Physik entweder nicht versteht, oder zu ignorieren versucht.
Und genau das macht mir jetzt ein wenig Sorgen mit den neuesten LTF-L 120kg-Bemühungen.
Da werden auf einmal die Geräte aus den frühen 80ern wieder hervorgezerrt, bei denen man mindestens zum Teil eigentlich froh sein musste, das sie endlich verschwunden waren...
Man könnte doch, da war doch mal...
Da gab es schließlich ganz elegante Konstruktionen wie z. B. den "Fledgeling" und die daraus abgeleiteten motorisierten Varianten. Die passen ganz hervorragend in die 120 kg Klasse und waren schon mal zugelassen.
Was aber nichts an der Tatsache ändert, dass es schier lebensmüde wäre, mit sowas durch die Luft zu schippern.
Wer's nicht glaubt: http://m-schoenherr.de/Drachenfluggesch ... efault.htm
Aber auch bei Neukonstruktionen können alte Probleme wieder aufs Neue auftauchen, sei es Festigkeit, Flugstabilität oder ganz einfach das liebe alte Übergewicht. Ich verweise auf die Ekolot Elf, die als 120 kg-Flieger wohl mit 135 kg auf der Aero stand.
Irgendwie kann ich also tatsächlich verstehen wenn hier die größten Kanonen auf die kleinsten Spatzen ausgerichtet werden.