Pitch-Einstellung/Drehmomente bei Warp Drive 3-Blatt

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AndreasH
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Pitch-Einstellung/Drehmomente bei Warp Drive 3-Blatt

Beitrag von AndreasH » Di 14. Aug 2007, 09:45

Mein Warp Drive (auf Rotax 462 mit 1:3 Riemengetriebe) muß eingestellt werden. Er steht auf einem Pitch von 17°, 11° sind im Kennblatt angegeben. Der Motor kommt im Steigflug dann auch nicht annäherungsweise an seine Nenndrehzahl heran, außerdem sind die Abweichungen zwischen den Blättern mir auch viel zu groß.

Nun meine Probleme:

Soll ich zur Einstellung nur die Klemmschrauben an den einzelnen Blattwurzeln lösen oder auch die Verschraubung Prop/Getriebe?

Welche Schrauben werden mit welchen Drehmomenten angezogen? Beim Hersteller finde ich nur amerikanische Angaben, leider bezogen auf amerikanische Schraubenmaße. Umgerechnet würde ich da bei ca. 13nm für die M6-Klemmschrauben und 20nm für die M8-Befestigungsschrauben liegen.

Hat jemand sachdienliche Hinweise? Vielleicht sogar ein Handbuch zum Warp Drive?

Grüße
Andreas
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Cobra Uwe
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Beitrag von Cobra Uwe » Di 14. Aug 2007, 20:55

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
AndreasH schrieb am 14.08.2007 11:45 Uhr:
Mein Warp Drive (auf Rotax 462 mit 1:3 Riemengetriebe) muß eingestellt werden. Er steht auf einem Pitch von 17°, 11° sind im Kennblatt angegeben. Der Motor kommt im Steigflug dann auch nicht annäherungsweise an seine Nenndrehzahl heran, außerdem sind die Abweichungen zwischen den Blättern mir auch viel zu groß.

Nun meine Probleme:

Soll ich zur Einstellung nur die Klemmschrauben an den einzelnen Blattwurzeln lösen oder auch die Verschraubung Prop/Getriebe?

Welche Schrauben werden mit welchen Drehmomenten angezogen? Beim Hersteller finde ich nur amerikanische Angaben, leider bezogen auf amerikanische Schraubenmaße. Umgerechnet würde ich da bei ca. 13nm für die M6-Klemmschrauben und 20nm für die M8-Befestigungsschrauben liegen.

Hat jemand sachdienliche Hinweise? Vielleicht sogar ein Handbuch zum Warp Drive?

Grüße
Andreas

</tr></td></table>


N` Abend Andreas

Um die Blätter beim Warp verstellen zu können musst Du "alle" Bolzen lösen.
Wenn Du nur die Blattbolzen löst, bewegst Du gar nichts.

Ich habe noch ein Büchle vom Warp, bin aber aber gerade in Basel.
Schau doch einmal auf der WEB Site von Warp. Da steht meines Wissens alles drin.

Was den Blattwinkel angeht........ Wo wurde dieser Winkel gemessen. Was für eine Entfernung zur Prop.Mitte?
Es ist keine Seltenheit das für ein Geräuschemissionsflug (ich mag den Begriff "Lärmmessung" nicht) der Pitch ein wenig höher eingestellt wurde.
Weniger Drehzahl - weniger L......... Easy going ;-)
Und was die unterschiedlichen Blattwinkel angeht...... mit Abstand das wichtigste am Prop. Wenn der nicht stimmt hast du Vibrationen vom Allerfeinsten.
Stell den Prop auf die maximale, in der Luft zu erreichende, Nenndrehzahl ein.

Uwe
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Beitrag von AndreasH » Di 14. Aug 2007, 22:59

Danke für die Tips, Uwe.

Die 11° sind im Kennblatt 1cm vor der Blattspitze angegeben. So habe ich auch die ursprünglich eingestellten 17° gemessen. Jetzt steht der Prop auf 13°, damit dreht er mir im Steigflug zu hoch, bis an die Grenze des roten Bereichs, also 6800 U/min. Ich hätte es gern so daß er im Steigflug bis zur Nenndrehzahl von 6500 dreht, also werde ich wieder ein Grad steiler stellen. Die 11° aus dem Kennblatt können also überhaupt nicht stimmen, aber das ist lange nicht das einzige Problem mit den C22-Kennblättern.

Die Drehmomentangaben auf der Warp Drive Website passen übrigens, der Prop hat tatsächlich amerikanische Schrauben. Ich hatte sie erst für M6 gehalten, aber es sind 1/4". Für den Fall daß nochmal jemand herumsucht: 13,5nm für die "kleinen" Schrauben, 20nm für die "großen".

Die Einstellung klappt auch wenn man nur die Blattbolzen lockert. Ich habe mir die Konstruktion vorher gut angesehen, weil ich die Befürchtung hatte daß sich etwas verzieht wenn man nur einen Teil der Schrauben löst. Das scheint aber nicht so zu sein.

Wenn du mal irgendwann dazu kommst, dann wäre es toll wenn ich eine Kopie des Handbuchs haben könnte. So richtig schön wäre es auch wenn man irgendwo im Forum mal eine Sammlung solcher Informationen anlegen könnte (vorausgesetzt das wäre urheberrechtlich einwandfrei).

Oder bin ich der einzige der immer lange und erfolglos sucht?

Grüße
Andreas
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Beitrag von Stephan » Mi 15. Aug 2007, 04:42

Also wir gucken eigentlich nie auf die Gradzahl, oder vielleicht eher am Schluss. Wie Uwe schon sagte stellen wir die Propeller immer so ein dass der Motor im Flug seine max. Nenndrehzahl erreicht. Dazu werden die Flieger entweder an der Halle festgebunden oder, wenn wir genug sind, von mehreren festgehalten und dann wird erstmal am Boden probiert bis die Drehzahl so ungefähr 2 - 300 Touren unter Nenndrehzahl bleibt. Dann wird's im Flug ausprobiert und eventuell korrigiert.

Gruss Stephan
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Beitrag von AndreasH » Mi 15. Aug 2007, 07:41

Stephan, mit der Methode bin ich mal auf den Bauch gefallen.

Da drehte der Motor (582) im Stand lustig mit der Nenndrehzahl, und in der Luft kam er dann gerade noch auf knapp über 5000. Das war dann auch mit einer ungewohnten Geräuschentwicklung verbunden.

Meine aerodynamischen Kenntnisse reichen hier nicht, aber ich glaube man kann deshalb im Stand nicht richtig einstellen weil auch der Prop einen Strömungsabriß haben kann. Er dreht dann höher als bei korrekter Anströmung im Flug.

Wie auch immer, ist es korrekt wenn ich versuche im Steigflug die Nenndrehzahl (oder ganz leicht drüber) zu treffen?

Grüße
Andreas
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Beitrag von Stephan » Mi 15. Aug 2007, 08:25

Oups. Das ist uns zum Glück noch nicht passiert. Was war das denn für eine Maschine?

Gruss Stephan
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Beitrag von AndreasH » Mi 15. Aug 2007, 09:08

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
Stephan schrieb am 15.08.2007 10:25 Uhr:
Oups. Das ist uns zum Glück noch nicht passiert. Was war das denn für eine Maschine?
</tr></td></table>

Sunny mit (nicht passendem) 3-blatt Helix. Danach kam dann ganz schnell wieder Holz (Akaflieg Kassel) drauf.

Der Originalprop hatte das mehrfache Füttern mit Fremdkörpern (vergessener Lappen, Schraube) nicht überstanden.

Grüße
Andreas
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Beitrag von Olli Gottschalk » Mi 15. Aug 2007, 20:13

Andreas,
Du wirst wohl mit dem Prop im Stand so viel Eigenverwirbelungen erzeugt haben, das die Blätter in den Verwirbelungen keinen Widerstand mehr hatten.
Ich stelle immer erst mal "grob" ein und prüfe das Ergebnis immer im rollen. Einfach auf die Bahn und Gas geben. Danach brauch ich meistens noch zwei Versuche, bevor ich in die Luft gehe. Bei einen Fiti oder Neuform Prop mit 3 Blättern brauch ich so eine gute halbe Stunde zum Einstellen.
Beim 4-Blatt Helix geht das so bescheiden, da habe ich mal gedacht, ich hätte mir das Handgelenk gebrochen.

Zum einstellen habe ich mir eine Lehre gebaut, nach Vorbild der Neuform-Lehre. Da habe ich zwar keinen Grad-Messer, aber ich kann die Blätter auf wenige Minuten genau einstellen.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie ein flieger seinen Charakter verändert, nur weil man den Prop um 1° verstellt. Feinarbeit lohnt sich wirklich.
Bei der Sunny Sport bevorzuge ich etwas steilere Winkel als bei der Side -by-Side.

Gruß
Olli
AndreasH
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Beitrag von AndreasH » Do 16. Aug 2007, 09:31

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
Olli Gottschalk schrieb am 15.08.2007 22:13 Uhr:
Du wirst wohl mit dem Prop im Stand so viel Eigenverwirbelungen erzeugt haben, das die Blätter in den Verwirbelungen keinen Widerstand mehr hatten.
</tr></td></table>

Ist das nicht das gleiche wie ein Strömungsabriß am Prop?

Mir ging es einfach darum daß man einen Prop im Stand nicht oder zumindest schlecht beurteilen kann. Beim Rollen sicherlich schon eher, aber unsere Flugleiter sind manchmal etwas nervös. Ich fürchte wenn ich da mal einen Start abbreche stehen gleich Feuerwehr und Notarzt neben mir. ;)


<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
Olli Gottschalk schrieb am 15.08.2007 22:13 Uhr:
Zum einstellen habe ich mir eine Lehre gebaut, nach Vorbild der Neuform-Lehre.
</tr></td></table>

Olli, könntest du vielleicht ein Bild zeigen?

Grüße
Andreas
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Beitrag von Olli Gottschalk » Do 16. Aug 2007, 18:55

Ich werde mal ein Bild davon machen und es hier zeigen. Bei Bedarf würde ich mich auch mit Geld bestechen lassen, noch eine zu bauen.

Olli ;)
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