Spritleitungen aus Gummi oder ähnlichem

Benzin-Talk

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Uwe Seimetz
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Spritleitungen aus Gummi oder ähnlichem

Beitrag von Uwe Seimetz » So 3. Dez 2006, 10:15

Frage mit Vorwort an die Techniker.
Gestern mußte ich einen geplanten Reiseflug nach ca. einer 1/2 Std. wegen massiven Motoraussetzern und Leistungsverlust abbrechen und habe mich schon auf eine Notladung (Außenlandung) vorbereitet. Habe dann versucht den Platz wieder anzufliegen da der Motor wieder ruhig lief, was dann auch mit ein paar weiteren Angstzuständen doch noch möglich war. Nebenbei das Thema Funken - Fis notwendig oder nicht, jedenfall meinen Dank an diesen Mann, er hat allen Verkehr von mir fern gehalten und mir die Erlaubnis eingeholt, hoch (4000ft) in den Luftraum Charlie (2500) von Köln-Bonn einzufliegen. Einfach, um über den bewohnten Gebieten und in der Platzrunde Zeit genug zu haben falls der Lüfter dann doch ganz ausfallen sollte. In Umfeld Siebengebirge und der Stadt Bonn ist es dann doch nicht mehr so prickelnd mit Notlandefeldern. So konnte ich über dem Platz in aller Ruhe meine Höhe abbauen und mich problemlos ohne Behinderung der Anderen in den Platzverkehr einfädeln. Nach einer ehrlich gesagt beschissenen Landung hatte ich den Hobel abgestellt und konnte nach einigen Minuten 2 sich bildende Spritpfützen unter den Tragflächen sehen. Wieso 2 Tanks undicht? Dann habe ich die Sitze und die darunterliegenden Blechverkleidung ausgebaut und schon konnte ich einen ziemlichen Spritsee im Rumpf sehen. Nach kurzer Suche habe ich dann die Ursache gefunden. In dem Gummiverbindungsstück zwischen den Aluleitungen war ein Riss, aus dem wegen der vollen Tanks sich auch im Stand der Sprit rausgedrückt hat. Meine Motorprobleme waren nur immer wieder angesaugte Luft. Wäre ich auf dem anderen Tank losgeflogen, wären die Motorprobleme gar nicht aufgetaucht, aber ich hätte früher oder später ein Fußbad genommen.

Nun meine Frage. Wer kann mir Spritschläuche nennen die auch Mogastauglich sind. Die für das Avgas hergestellten Schläuche aus der Luftfahrt sind wohl nicht sonderlich geeignet. Doch aus dem KFZ Bereich?
Drin sind die richtig "guten" und teuren Schläuche für die Luftfahrt. Die fliegen jetzt alle raus.

Uwe
ako
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Beitrag von ako » So 3. Dez 2006, 11:46

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
Uwe Seimetz schrieb am 03.12.2006 11:15 Uhr:

Wer kann mir Spritschläuche nennen die auch Mogastauglich sind. Die für das Avgas hergestellten Schläuche aus der Luftfahrt sind wohl nicht sonderlich geeignet. Doch aus dem KFZ Bereich?

Uwe
</tr></td></table>


Die schwarzen gewebeverstärkten Gummischläuche aus dem KFZ-Bereich sind mogastauglich, werden aber bei Wärme mit der Zeit spröde und rissig.

Ich habe sehr gute Erfahrung gemacht mit blau durchsichtigen Schläuchen aus Poyuretan (gibts z.B. bei Aircraft spruce in USA oder auch ULM-Technologie in F). In meiner Rans sind die serienmäßig und nun mehr als 10 Jahre drin, ohne Verhärtung oder Versprödung zu zeigen. Auch die Wärme im Motorraum macht nichts aus. Leichter als die KFZ-Gummischläuche sind sie auch.

Gruß
Andreas
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tiniro01
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Beitrag von tiniro01 » So 3. Dez 2006, 12:14

Vergiß die blauen PU-Schläuche als dauerhafte Lösung!

Die halten auch nur begrenzt und lassen sich nach einigen Jahren wie Mürbeteig zerpflücken.
Ich hab jetzt den dritten Satz davon drin.
Wenn ich wieder zum Platz fahre, mach ich mal ein paar Bilder von den Resten.

Da haben wir ganz andere Erfahrungen gemacht als Du, denn
die mußten wir auf jeden Fall nach gewisser Zeit erneuern.
Pech, wer dann mit Ceconite bespannt hat.

Ehrlich gesagt, habe ich auch keine Ahnung, was da dauerhaft hält.
Ich tendiere da zwar zum ganz normalen Kraftstoffschlauch (den schwarzen mit Ummantelungsgewebe), welchen man für ein paar Cent im Autozubehör bekommt, aber ein durchsichtiger Schlauch ist mir irgendwie schon sympathischer.

Bei der Kitten hab ich fast nur Alu-Rohr verlegt.
Die beweglichen Teile der Benzinleitung sind dann aus dem blauen PU-Schlauch nur in kurzen Stücken und an Stellen, wo ich sie alle ein, zwei Jahre rausschmeißen kann.
Gruß Gert
busbumde
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Beitrag von busbumde » So 3. Dez 2006, 12:51

Das mögliche Problem war schon zu meiner Zeit bekannt und bestand darin, daß der neue Eurosprit erhebliche Mengen als Alkohol beinhalten darf, der wiederum solchen zugelassenen Schläuchen nicht gut tut, die von Sprit ohne Alkohol ausgehen. Wir haben damals dann einen blauen Schlauch gefunden - undurchsichtig -, der wie die KFZ-Schläuche mit innenliegender Gewebelage aufgebaut ist.

Die schwarzen KFZ-Schläuche aber, vor allem die älteren Typen oder gar die mit Außengewebe, sollte man auf keinen Fall verwenden, da der Alkohol den "Gummi" anlöst, der sich dann im Filter oder Vergaser wiederfindet. Wir hatten große Probleme damit, als das neue Eurosuper rauskam und alle dieses Super plötzlich tankten.

Quelle der Blauen weiß ich nicht mehr, könnte Würth gewesen sein. Meine rekonstruierte Bestellliste weist jedenfalls Würth aus, aber keine Teilenummer. Aufdruck der Schläuche war rot.

Gruß Dieter, vielleicht hat es ja was damit zu tun.
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Uwe Seimetz
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Beitrag von Uwe Seimetz » So 3. Dez 2006, 13:05

Hallo Dieter,

habe mal auf der Würthseite nachgesehen, aber wer die Wahl hat, hat auch die Qual.
Ich habe den Link mal dazugetan, wenn du mal nachsehen könntest welchen du meinst.

http://wueko.wuerth.com/

Danke

Uwe

Ps. ggf. über den Gastzugang reingehen
busbumde
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Beitrag von busbumde » So 3. Dez 2006, 14:23

Hallo, Du fragst Sachen - so lange her. Aber ich meine es müßte der folgende gewesen sein, obwohl er nicht blau ist.

0895505530 [ Würth ]
Kraftstoffschlauch KFZ
KFTSTSCHL-2A-OBERGUMMI-SCHW-D5,5X11,5

Ich würde aber auf jeden Fall mal bei Rotax-Franz anrufen, denn die kannten das Problem damals auch bei der Umstellung auf Euro-Sprit.

Gruß Dieter P.s. Wir haben exakt passende Einohrklemmen verwendet, das hat sich als das Beste herausgestellt, wenn es um schnell, sauber und sicher ging. Deren Entfernung braucht aber eine gute Beißzange.
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Cobra Uwe
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Beitrag von Cobra Uwe » So 3. Dez 2006, 16:57

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
ako schrieb am 03.12.2006 12:46 Uhr:
Die schwarzen gewebeverstärkten Gummischläuche aus dem KFZ-Bereich sind mogastauglich, werden aber bei Wärme mit der Zeit spröde und rissig.

Ich habe sehr gute Erfahrung gemacht mit blau durchsichtigen Schläuchen aus Poyuretan (gibts z.B. bei Aircraft spruce in USA oder auch ULM-Technologie in F). In meiner Rans sind die serienmäßig und nun mehr als 10 Jahre drin, ohne Verhärtung oder Versprödung zu zeigen. Auch die Wärme im Motorraum macht nichts aus. Leichter als die KFZ-Gummischläuche sind sie auch.

Gruß
Andreas
</tr></td></table>


Stimme dir zu.
Die schwarzen Stoffummantelten Gummischläuche sind ein Garant für die Außenlandung. Nach zwei - spätestens vier Jahren haben es die DInger hinter sich. Je nachdem wo eingebaut.
Die blauen Kunstoffschläuche (zu beziehen beim Schmidtler http://schmidtler.de/html/ht_zubehoer/triebw/bsch.htm habe das fast ewige Leben.
Habe die Dinger selber eingebaut und bislang keinerlei Veränderung festgestellt. Mein Chef, der Markus, hat die Schläuche in seiner Rans bereits seit 12 Jahren drin. Zugegeben...... jetzt wirds dann für diese Leitungen auch Zeit. Aber immerhin.

Mein absoluter Favorit sind eben diese blauen Schläuche.

Uwe.

Läuft dein FF noch? Habe gerade einige Platinen machen lassen. Nicht größer als ein 5 DM Stück.
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Uwe Seimetz
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Beitrag von Uwe Seimetz » So 3. Dez 2006, 18:21

Hallo Uwe,

ich glaube die Turbine oder die eingelöteten Kabel (Lötstellen) haben das fluten nicht vertragen. Ich habe keine Anzeige mehr. Ist mir momentan aber auch egal gewesen. Vielleicht muß die ganze Geschichte erneuert werden.
Was hälst du eigentlich von den Sensorturbinen?
Uwe
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Cobra Uwe
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Beitrag von Cobra Uwe » So 3. Dez 2006, 18:48

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
Uwe Seimetz schrieb am 03.12.2006 19:21 Uhr:
Hallo Uwe,

ich glaube die Turbine oder die eingelöteten Kabel (Lötstellen) haben das fluten nicht vertragen. Ich habe keine Anzeige mehr. Ist mir momentan aber auch egal gewesen. Vielleicht muß die ganze Geschichte erneuert werden.
Was hälst du eigentlich von den Sensorturbinen?
Uwe
</tr></td></table>


Ich kann mich nicht mehr daran erinnern ob deine Turbine schon den Hallsensor drin hat.
Die letzten drei Turbinen sind mit einem Hallsensor ausgerüstet worden.
Aber die Kabel in deiner Turbine haben keinen Kontakt zum Fuel.
Ich probiere in absehbarer Zeit mal die neuen Teile und lass dir eine Platine zukommen mit Schaltplan zukommen.

Uwe
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Beitrag von Olli Gottschalk » So 27. Mai 2007, 20:30

Das Thema ist zwar etwas älter, aber ich will mich dazu etwas tummeln. Die Farbe und ob der Schlauch mit Außengummi hergestellt ist, hat rein gar nichts mit der Haltbarkeit der Schläuche zu tun. Ausschlaggebend ist nur die Zusammensetzung der Gummimischung.
Da gibt es tausende Varianten, wie der Schlauch hergestellt wird, je nach Verwendungszweck. Es gibt keinen Schlauch, der für alles gedacht ist. Je nach Treibstoff, Druck, Biegung, Temperatureinsatz, Brandschutzbedarf, Armatur, Vibration, zug oder Lebenserwartung gibt es unterschiedliche Schläuche. Für alles was mit Benzin zu tun hat, ist ein Schlauch den BMW verwendet am besten. Es ist ein diffusionsundurchlässiger Schlauch mit Aramidgewebe. Dieser Schlauch ist mit FPM gekennzeichnet und kann durch das Gewebe mit über 24 Tonnen Zug belastet werden. Dieser Schlauch sollte allerdings so verbaut werden, dass er nicht mit Vibration zwischen Motor und Motorträger belastet wird.
Im Vibrationsbelasteten Bereich ist es meistens empfehlenswert, einen Schlauch ohne Außengummi zu nehmen, also wo ein Gewebe außen zu sehen ist. Diese sollten vorsorglich alle 2 Jahre gewechselt werden.
Ist der Schlauch richtig gewählt, hält er eigentlich immer so 15 Jahre, wie ein Autoleben halt.
Wenn ihr spezielle Fragen habt, mailt mir. Evt. kann ich auch exoten besorgen.
Würth kauf seine Schläuche übrigens unter anderem auch bei ContiTech, da steht auch einiges auf deren Internetseite
Gruß
Olli
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Beitrag von tiniro01 » Mo 28. Mai 2007, 10:18

Hallo Olli,

hast Du die genauen Bezeichnungen der beiden Schläuche?
Dann könnte man hier vielleicht die Daten einstellen oder zu den Typenkennblättern verlinken.
Gruß Gert
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Beitrag von Quax011 » Mo 28. Mai 2007, 13:24

Hallo,

will auch nochmal meinen Senf dazugeben:

Meine Erfahrung im Kiebitz: Der beste Schlauch ist der von BMW mit dem Gewebe innen, er wird nicht fest und hält viel aus. Ich bin durch einen bekannten Motorradschrauber auf den Schlauch gekommen. Würde ich bedenkenlos weiterempfehlen. Trotzdem halte ich es für angebracht den Schlauch alle (4) paar Jahre zu tauschen. Ich mach das so, hatte noch nie Probleme.

Gruß

Peter
"und kost Benzin auch 3? 10, scheiß egal es wird schon gehn!"
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Beitrag von Olli Gottschalk » Mo 28. Mai 2007, 17:07

Hallo Peter,

was ist denn Gewebe innen? Normal hat der Schlauch einen Innengummi, den Festigkeitsträger in Form von Gewebe und ein Außengewebe. Der Motorradschlauch ist interessant. Ist das der vom Tank kommende Schlauch? Wenn ja, schaue ich mal nach der Spezi-Nr. nach.

Gruß
Olli
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