Leistungsverlust beim Rotax 582

Benzin-Talk

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Uwe Seimetz
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Beitrag von Uwe Seimetz » Mi 15. Nov 2006, 18:05

Fortsetzung

Auch der Glas-Chrom-Filter erscheint mir für unsere Zwecke nicht recht geeignet zu sein. Die Filterfläche ist relativ klein und die Kett- und Schussfäden liegen so dicht aneinander gedrängt, dass ich einen Webfehler vermutete und Ersatzfilter aus den USA bestellte. Jedoch fand sich hier dasselbe mikroskopische Bild: In der Aufsicht finden sich keine Lücken. Nur bei seitlicher Betrachtung erscheinen neben den gequetschten Nylonfäden dreieckige Lücken wie bei einem Weidenkorbgeflecht. Das Verhältnis Gewebe zu Durchlass ist dabei äußerst ungünstig.
Ich habe mich nun nicht bei den Vereinen, wo ich getankt hatte, beschwert, noch Ansprüche angemeldet, weil sich sonst mein Name erfahrungsgemäß herumspricht und ich nirgends mehr, so wie schon nicht bei meinem Heimatverein, tanken darf. Ein Freund hat aber einen neuen Benzinfilter von der Fa. Mann aufgetrieben. Das Filtergewebe ist hier netzartig auseinander gezogen. Auch ist ein Bypass eingebaut, der bei einem Unterdruck von 0,2 bar öffnet. Damit ist für mich das Problem gelöst.
Da auch der GFK-Tank einen Riss bekam, baute ich zur leichteren Reparatur einen Handlochdeckel ein. Ich war überrascht, wie sehr es im Tank nach Jauche roch. Erst eine Reinigung mit Bürste und Schwamm und eine nachfolgende Desinfektion beseitigte den grauen Belag und den üblen Geruch.
Ich kenne einen Verein, bei dem man schon jahrelang mit dem Leistungsverlust bei Motorseglern kämpft. Neuerdings hat man alle Piloten ohne direkte Begründung angewiesen, nur noch mit eingeschalteter Zusatzpumpe zu fliegen. Der dabei etwas erhöhte Kraftstoffdruck mag sehr wohl eine vorhandene Schleimschicht auf den Filtergewebe durchbrechen. Ich habe aber Bedenken, dass dies dem erhöhten Druck auch gelingt, wenn eine größere Schleim menge den Filter passiert. An die nahe liegende Erkenntnis, sich auf die bessere Lagerung des Kraftstoffvorrats und seine regelmäßige Kontrolle zu konzentrieren, denkt man nicht. Allgemein wird immer sowohl die große Verbreitung, als auch die fast grenzenlosen Möglichkeiten unterschätzt, mit denen Mikroorganismen unsere Umwelt verändern.

Oben: Der Filter WK 43/13 mit integriertem Bypass der Fa. MANN.
Darunter: Der ?Glas-Chrom-Filter? mit austauschbarer Filterpatrone.

Das Bild der Filter war leider nicht verwertbar. Aber anhand der Daten kann man sie auch so eruieren.

Vielleicht hilft das weiter.

Uwe
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tiniro01
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Beitrag von tiniro01 » Mi 15. Nov 2006, 18:44

Danke für den Bericht.
Manchmal stecken hinter großen Problemen kleine Ursachen.

Das mit den zusetzenden Filtern ist so neu nicht.
Da haben wir uns schon bei der Schulung mit rumgeärgert.
Neu war mir aber das mit den Mikroorganismen.

Die Mann-Filter gibt es übrigens in einer Papier- und in einer Siebausführung.
Die Papierfilter sind u.U. nach wenigen Tagen zu.
Und zwar, ohne daß man etwas sieht.

Die Siebfilter haben deutlich weniger Probleme, sind aber auch nicht ohne Ausfälle.
Allerdings lassen die sich per Druckluft entgegen der Flußrichtung recht gut säubern.
Ich seh aber keinen Sinn darin, Benzin mit einem feinerem Medium zu filtern, als es dem Durchlaß der Hauptdüse im Motor entspricht.

Was oft vergessen wird:
Gerade GFK-Tanks sind Filterkiller.
Vor allem ältere Tanks neigen zum Absondern von Glasfasern.
So chemisch stabil sind die Poly-oder Epoxytanks dann auch wieder nicht.
Die Fasern sind hübsch durchsichtig und auch bei einem voll transparenten Filter nicht zu erkennen.
Gruß Gert
bushpilot
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Beitrag von bushpilot » Do 16. Nov 2006, 07:47

Das Problem kenne ich von unserer alten S12. Da hatten wir im Tank diesen Schleim, den wir heftig bekämpft haben - ein größerer Filter (auch von MANN) und der Wechsel der Spritmarke haben dann den Erfolg gebracht.

Es gibt auch von Briggs einen Bezinzusatz, der dagegen hilft, mit dem habe ich gute Erfahrungen gemacht!
trinkt mehr flugbenzin!
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tiniro01
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Beitrag von tiniro01 » Do 16. Nov 2006, 08:08

Guter Tip.

Hab mal nachgeschaut:
http://www.briggsandstratton.com/displa ... ocID=99867

Das Zeug nennt sich also "Fuel Fit".
Der örtliche Händler empfiehlt das für gelegentlich genutzte Geräte auch.
Eigennutz schließe ich bei (seiner Angabe nach) rund 2,-EUR pro Tube dabei mal aus.

Die Frage ist natürlich, ob man als Wenigflieger das Additiv permanent zufügen soll, oder sich dabei auf einen Reinigungsdurchgang pro Jahr beschränken soll.

Letzteres könnte dazu führen, daß größere Mengen Ablagerungen gelöst werden, welche sich über längere Zeit abgesondert haben und dann den gegenteiligen Effekt auslösen; nämlich den Filter verstopfen.

Da hake ich noch mal nach.
Gruß Gert
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erkki67
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Beitrag von erkki67 » Fr 17. Nov 2006, 13:24

Hallo Grisu

Nimm mal die Membran Benzinpumpe auseinander, solltes du da mikrokleine Löcher vorfinden hättest du eine Erklärung für den Leistungsabfall. Setz ein neues Mebran ein und du wirst sehen der läuft so wie er auch laufen sollte.

Gruss Erkki :D
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