Motorkonservierung -womit?

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wildeagle
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Motorkonservierung -womit?

Beitrag von wildeagle » Do 18. Okt 2012, 09:16

Moin Gemeinde!
Wer von Euch konserviert seinen 2 Takter über längere Betriebspausen? Mir gehts hier um Zeiträume von paar Wochen, wo ich nicht zum Fliegen kommen werde. Hirth als auch Rotax haben Dokumente dazu, aber kann jemand ein bestimmtes Öl empfehlen? Anscheinend soll Ballistol (weiss nicht genau welchesbaus der Palette) sehr geeignet sein, um auch Ölreste etc abzulösen.
hat jemand Erfahrung?
danke
Björn
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TDC
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Beitrag von TDC » Do 18. Okt 2012, 15:30

Hi Björn,

ein gutes mineralisches 2-Takt-Öl sollte den besten Dienst leisten. Man verwende es sparsam.

Kein synthetisches Öl zum Einlagern verwenden denn dieses ist hydrophil - es zieht Wasser an!
Vollkommenheit entsteht offensichtlich nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat,
sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.
(Antoine de Saint-Exupery)
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powerandpitch
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Beitrag von powerandpitch » Do 18. Okt 2012, 15:39

hey björn,

der nachfolgende artikel hört sich ganz brauchbar an. ich habe gestern meinen vogel abgerüstet und werde es so machen.

das größte problem ist die korrosion im motor. dort bilden sich verdünnte säuren, die neutralisiert werden wollen.

http://www.schmidtler.de/html/ht_technik/mott.htm

gruß

edgar
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dekobein
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Re: Motorkonservierung -womit?

Beitrag von dekobein » Do 18. Okt 2012, 18:49

wildeagle hat geschrieben:Moin Gemeinde!
Zeiträume von paar Wochen, wo ich nicht zum Fliegen kommen werde. Hirth als auch Rotax haben Dokumente dazu, aber kann jemand ein bestimmtes Öl empfehlen? Anscheinend soll Ballistol (weiss nicht genau welchesbaus der Palette) sehr geeignet sein, um auch Ölreste etc abzulösen.

Moin Björn,

ich betreibe meinen R462 ausschließlich mit Mineralöl (Actevo 2T). Nach jedem letzten Flug stelle ich den Motor per Choke ab - das schafft nochmal eine Extradosis Öl in den Treibling. Auspuff mit ölgetränktem Lappen verstopfen, Luftfiler mit Plastiktüte und Gummiband dichtgemacht, fertig. Wenn ich absehen kann, dass ich einige Wochen nicht in die Luft komme, gebe ich noch 1 Schnapsglas Mineralöl in die Zylinder und dreh den Quirl einige Male durch. Längste Standzeit war bisher 8 Wochen.

Ballistol Universalöl habe ich auch mal versuchsweise in die Zylinder gesprüht. Nach 2 Wochen hatte das Zeug tatsächlich die (sehr dünne) Ölkohleschicht auf den Kolben angelöst. Der darauf folgende Motorstart lief dann mit etwas mehr Qualm.

Kürzlich hatte ich den Motor bei Rüdiger Lichte, der ihn im Rahmen der 50 Std. Kontrolle (nach GÜ 2009 - der Motor ist von ´93 und hat wohl über 300 Std. rum) auf meinen Wunsch hin komplett zerlegt hat. Sein Fazit:"Super Zustand, selten so einen gepflegten Motor hier gehabt. Ölkohle minimal, Verschleiß gering, weiterfliegen."

Somit weiß ich, dass mein bisheriger Umgang dem Motor zumindest nicht geschadet hat. :D


Gruß

Carsten
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Beitrag von ilU » Do 18. Okt 2012, 19:51

...bei wird immer bei LAUFENDEM Motor per Spritze etwas mineralisches Konservierungsöl (das vom Schmidtler) direkt in den Vergaser eingespritzt - wenn der Motor dann böse raucht weiß ich "es kam an" :wink:

ANschließend Motor bstellen und danach die Kerze raus, in die Kerzenöffnung etwas Konservierungsöl (5-10ml) rein und noch einen Schuß direkt in den Motoreinlass (also Gashebel auf Vollgas und mittels Spritze und Schlauch) um die 10...20ml rein davon. Dann vorsichtig uns OHNE Kerze einige Male von HAND durchdrehen. Kerze rein, Öllappen in Auspuffauslass und Vergasereinlass - thats ist. So habe ich schon einige Sensibel´chen über Jahre konserviert. Bei Widerinbetriebnahme rauchts halt die ersten Minuten bis alles Konservierungsöl aus den letzten Ecken verbrannt ist.

Gruß ilu
wildeagle
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Beitrag von wildeagle » Fr 19. Okt 2012, 08:02

Danke für all eure Antworten!
Also vom Grundsatz her: irgendein mineralisches Öl (fliege sonst das Castrol vollsynth. 2T) rein, rumdrehen gut? Vergaser fällt aus, ist ein Einspritzer. Beim Ballistol das Universal nehmen?
Lg!
Björn
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Beitrag von powerandpitch » Fr 19. Okt 2012, 09:56

lies mal im KFZ-bereich unter einspritzanlagen einmotten. die oldtimermarkt hat kürzlich sehr interessant darüber berichtet.

die feinen passungen der düsen und der regelung sind sehr korrosionsempfindlich
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Beitrag von dekobein » Fr 19. Okt 2012, 19:27

wildeagle hat geschrieben: irgendein mineralisches Öl (fliege sonst das Castrol vollsynth. 2T)
Ja. Du solltest halt zusehen, dass das Öl auch tatsächlich überall hinkommt - nicht zuletzt an die Lager (siehe ilUs Erläuterungen).
Vielleicht ist es sinnvoll, dass Du für den "letzten" Flug auf Mineralöl umsteigst. Dann dürfte das Synthetiköl aus dem Motor ausgespült sein.
wildeagle hat geschrieben:Beim Ballistol das Universal nehmen?
Jau, das klassische Zeugs, das auch zum Waffenreinigen, für Pferdepflege usw. geeignet ist und nach einer Mischung aus Pups und Bratfett riecht. :D
Bekommst Du in (fast) jedem Baumarkt (Camping Abteilung).
Ob der Einsatz von Ballistol im Rahmen einer längeren Motorkonservierung sinnvoll ist, weiß ich allerdings nicht. Hatte es halt nur einmal ausprobeirt, um die Ölkohle aufzuweichen.

Gruß

Carsten
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Beitrag von ilU » Fr 19. Okt 2012, 20:15

Ergänzung zu meinem obigen:

Konservierungsöl oder ähnliches würde ICH nie dem Sprit beimischen, was zur Motorkonservierung taugt ist für den Vergaser oft Gift: Verstopfte Düsen, verklebte Membranen sind da schnell das Ergebnis. Daher spritze ich immer direkt in den Vergaser ein, da bleibt der Vergaser selbst verschont von Konservierungspampe.

Mit EInspritzern kenne ich mich da nicht aus.

ilU
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