Rotax 582 Startverhalten / Probleme beim Starten

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Antonio
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Rotax 582 Startverhalten / Probleme beim Starten

Beitrag von Antonio » Mi 26. Sep 2012, 13:40

Hallo.
Ich habe folgendes Problem und hoffe auf die Hilfe eines Experten. Habe einen 582er Graukopf, 450 Std. läuft wie ein Uhrwerk, EGT 570-600 Grad (beide Zylinder exakt gleich) Standgas 2000 Umin, nimmt das Gas schön an und läuft absolut zuverlässig; nur das Starten ist eine Quäleri. Wenn der Motor beim (immer gleichen Startprozedere) ersten Mal nicht anspringt.... dann kann ich es vergessen. Ich starte wie folgt. Vergaser Leerlauf (Synchronisation Schieber stimmt ebenfalls), elektr. Benzinpumpe an, Choke geschlossen, starten....Folgende Dinge habe ich schon gemacht; Motor startet nicht, Überprüfung mit Zündlichtpistole, Zündung vorhanden. Anlasser überholt; starke Hawker-Batterie eingebaut; Kerzen nie mehr als 25 Std und Abstand 0,4 mm, Elektronische Zündung, Strator, Killschalter durchgemessen. Werte entsprechend exakt dem Rotaxhandbuch, Steuerzeiten Drehschieber überprüft; Vergaserflansch ok, auch sonst keine Nebenluft. Hat jemand von Euch sonst noch eine Idee, bzw. wie startet ihr Euren Rotax. Übrigens von Hand anwerfen, funktiniert überhaupt nicht.... Wenn er wie gesagt beim ersten Mal nicht startet hilft meist nur noch warten, probieren, warten....
Danke im Voraus für Eure Mithilfe
Mowa
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Beitrag von Mowa » Mi 26. Sep 2012, 14:45

Damned! kann ich gut nachvollziehen. Hatte mal ein ähnlich kurioses Problem. Leider kann ich dir nicht helfen.

Aber warum hast du denn den Choke geschlossen?

Beste Grüße,
Olli
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powerandpitch
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Beitrag von powerandpitch » Mi 26. Sep 2012, 15:31

mein 582er springt am besten an, wenn ich einen tacken gas, bei vollem choke gebe.

dein motor scheint ja, wenn er läuft soweit OK zu sein?

was macht denn der motor, wenn du ein bischen sprit in den lufteinlaß der vergaser spritzt und dann den motor ohne die elektrische spritpumpe startest? evtl. überdrückt die e-pumpe die schwimmerventile und der motor säuft beim starten hoffnungslos ab?

zumindest würde das die sache mit dem warten erklären.

bau die luftfilter ab, einen guten spritzer gemisch in jeden vergasereinlass, chokeklappe voll auf, beide zündungen an. e-pumpe aus lassen (vorher auf gar keinen fall anschalten), etwas gas geben und dann kräftig mit dem anlasser jödeln.

läuft er dann kurz an, ist davon auszugehen, dass du ein problem mit dem benzindruck, bzw. den schwimmerventilen an den vergasern hast. ein meßgerät kostet nur ein paar euro und hat schon gute dienste geleistet.
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creuter
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Beitrag von creuter » Mi 26. Sep 2012, 16:38

Hallo Antonio,
2 Ideen dazu:
- hast Du eine elektrische Spritpumpe und eine Ballpumpe? Wenn ja, dann Ballpumpe ausbauen. Ich kenne 2 Fälle, in denen das Rückschlagventil der Ballpumpe das Problem war.

- kommen tatsächlich 12V am Anlasser an (an den Anlasserklemmen direkt messen während des Anlassens)? Wenn nicht, dann Übergangswiderstände beseitigen, dickeres oder kürzeres Kabel verwenden.

Gruß
Christian
Antonio
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Beitrag von Antonio » Do 27. Sep 2012, 14:31

Hallo zusammen. Erst mal vielen Dank für die Antworten. Eine Ballpumpe habe ich nicht; nur die elektrische Benzinpumpe und die Mikuni in Reihe geschalten (mit Bypass; Benzindruck am Vergaser im grünen Bereich) Anlasser gemessen, kommen 12 Volt an; zur Probe habe ich während dem Anlaßvorgang mit dem Starthilfekabel dem Anlasser direkt Strom zugeführt mit dem Ergebnis keine Drehzahländerung. Wenn der Motor nicht anspringt und ich eine Kerze rausdrehe ist diese leicht feucht. Wie empfindlich ist der Rotax gegen Überfettung? Choke zu, einmal starten und es tut sich nichts. Wie gehts weiter. Choke auf und weiter versuchen oder Choke geschlossen halten? Im zweiten Fall bekommt er doch bei jedem weiteren Startvorang eine zusätzliche Benzinmenge?
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Cobra Uwe
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Beitrag von Cobra Uwe » Do 27. Sep 2012, 15:09

Antonio hat geschrieben:Wenn der Motor nicht anspringt und ich eine Kerze rausdrehe ist diese leicht feucht. Wie empfindlich ist der Rotax gegen Überfettung?
Unser 582er ist überhaupt nicht empfindlich gegen überfetten.
Wir haben einen Primer dran und damit machen wir es dem Motor vorm anlassen passend.
Qualmt dann halt eine Weile.
Und mit der Hand springt er immer an!!
Antonio hat geschrieben:Wie gehts weiter. Choke auf und weiter versuchen oder Choke geschlossen halten?
Falls er wirklich überfettet sein sollte, Choke ganz rausnehmen, Vollgas und versuchen zu starten.
Falls er überfettet sein sollte wird er recht flott anspringen.

Probiere es aus und melde Dich dann ob es erfolgreich war.

UWE

Kann es sein das der Zündfunke bei unteren Drehzahlen, wenn der Motor kalt ist, nicht stark genug ist? Polrad beschädigt oder so?
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powerandpitch
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Beitrag von powerandpitch » Do 27. Sep 2012, 16:15

wenn die kerze nass ist, dann kann es zwei möglichkeiten geben.

1. kein brauchbarer zündfunke. das stroboskop sagt noch nichts über die zur verfügung stehende zündspannung aus.

2. das gemisch "ersäuft" den zündfunken. dafür spricht die "leicht" feuchte kerze.

das erste kannst du recht einfach testen. besorge dir ein paar kerzen, die in die kerzenstecker passen. bieg die elektroden noch ein kleines stück weit auf und dann lass den anlasser bei eingeschalteter zündung jödeln. pedantische zeitgenossen prüfen die zündleistung mit einer verstellbaren zündfunkenstrecke. aber mit ein bischen erfahrung erkennt man einen "knackigen" zündfungen auch so.


vom "gefühl" her würde ich auf das zweite tippen. schließen die schwimmernadelventile korrekt? sind die schwimmer richtig eingestellt? versuch doch einfach einmal, den motor ohne e-pumpe zu starten.

bedenke, dass das benzin-luftgemisch nur zwischen 1 : 10 und 1 : 18 zündfähig ist. etwa 1 : 14 gilt als optimal. somit ist der grad recht schmal.

der olle zum flugmotor mutierte motorschlittenantrieb :twisted: , wurde von seiner bedüsung her schon relativ fett ausgelegt. stimmt ein weiterer parameter nicht so ganz, dann geht die zündwilligkeit schnell baden.


so richtig schön anspringen will eigentlich kein flugmotor. zumindest, wenn man "automaßstäbe" ansetzt. dafür bauen die konstrukteure viel zuviele "angstzuschläge" ein.
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Beitrag von juergen_d » Do 27. Sep 2012, 16:38

Servus,

Könnte auch sein, dass ihr Zündkerzen mit eingebautem Widerstand (Kennbuchstabe R) und zusätzlich entstörte Kerzenstecker (auch mit integriertem Widerstand) verwendet.

Bei der niedrigen Starterdrehzahl ist die induzierte Spannung nicht so hoch, und wenn die Kerze dann noch feucht wird, ist es ganz aus.

Mein Hirth springt mit funkentstörten Kerzen gar nicht an.

Gruß, Jürgen
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Beitrag von Antonio » Fr 28. Sep 2012, 04:41

Hallo zusammen.
Ich muss eingestehen, dass ich die Zündung schon lange im Verdacht hatte. Wie gesagt das Stroboskop zeigt mir ein Zündfunke; mein Auge sieht jedoch keinen! Habe mal gelesen (Schmidtler) dass dies normal sei... In diesem Zusammenhang stellte ich fest, wenn die Kiste nicht anspringt (Anlassdrehzahl in Ordnung) hilft meistens den Motor mit Fremdstarthilfe zu brücken. Aber nur, wenn das "Spenderfahrzeug" den Motor laufen hat und die Batteriespannung entsprechend mehr als 12 Volt beträgt. Ich habe meine Zündanlage schon komplett zerlegt, Kontakte geprüft und durchgemessen. Alle Werte stimmen! Aber wie gesagt, ich kenne aus meiner Mopedzeit andere Zündfunken. Kerzen habe ich die NGK BR8ES montiert; Kerzenstecker sind die Originalen (Bakelit und keine Metallabschirmung) angebracht. Müsste soweit ich weiß passen. Falls die Ursache bei der zu schwachen Zündanlage sein sollte (was ich irgendwie im Verdacht habe) alle Meßwerte stimmen, was kann dann noch fehlerhaft sein?
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Beitrag von Cobra Uwe » Fr 28. Sep 2012, 05:47

Bei uns ist auch kein knackiger aber deutlicher Funken zu sehen.
BR8ES sind entstörte Kerzen. Mein damaliger Hirth hatte damit in Verbindung mit entstörten Kerzensteckern Startschwierigkeiten. Habe dann auf B8 umgestellt und alles lief.
Probieren.

Gruß

UWE
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powerandpitch
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Beitrag von powerandpitch » Sa 29. Sep 2012, 13:35

mal ne total bescheuerte frage. die olle doppelzündung wird ja aus sicherheitsgründen eingebaut?

warum baut man nicht eine "vernünftige" moderne zündung ein, die in der lage ist, da so richtig reinzupfeffern und den magneto-funker, als back-up für den fall, dass genosse transistor sich in die ewigen halbleiterjagdgründe verabschiedet?
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