König Sternmotor Funktionsweise?!

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Stefan
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König Sternmotor Funktionsweise?!

Beitrag von Stefan » Do 23. Dez 2010, 13:17

Hallo Leute,

also momentan lese ich in dem Buch "Flugmotoren und Strahltriebwerke", wo ich auf den König Zwei-Takt-Sternmotor gestossen bin, den ich sehr interessant finde.

Mein Problem was ich habe, ist, dass ich nicht so recht verstehe, wie er ohne Aufladung (Abgasturbolader, Kompressor) funktionieren kann.
Ich habe mir das Originalpatent durchgelesen, wo die Abdichtung Kurbelwange zum Kurbelgehäuse beschrieben ist.

Aber es kann ja das Gas zwischen dem Pleuel hindurch?! Was ja heißt, wenn 1. Kolben hinunter geht, dann strömt es ja zwischen Pleuel und Kurbelwange vorbei in den 2. und 3. Zylinder?

Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen.

Ich wünsche euch noch ein schönes Weihnachtsfest und schöne Grüße aus Ö,
Stefan
SierraGolf
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König Sternmotor

Beitrag von SierraGolf » Do 23. Dez 2010, 17:15

Hallo Stefan,

ich habe Ende der 70iger-Anf.der 80iger Jahre des verg. Jahrhunderts :D,
die Entwicklung der König-Sternmotore am Rande miterlebt, die in 3- und 4-Zyl.-Ausführung produziert wurden.
Konkret wollte ich damals einen Astir-CS-Klappi damit motorisieren.

Er funktioniert wie jeder einfache 2-Takt-Zerknalltreibling (vulgo Motor) über Vorverdichtung des Gasgemisches im jeweiligen Kurbelgehäuse.
Das bedeutet, die Kurbelgehäuse der einzelnen Zylinder ( 3, oder auch 4) sind voneinander getrennt.
Die Pleuel sitzen nicht wie beim 4-Takt-Stern auf einem Haupt-u.Nebenpleuel, sondern nebeneinander, längs des Kurbelzapfens.
Dazwischen sind Dichtscheiben angedreht, deren Durchmesser die Kurbelzapfen mit einschließt, und die die einzelnen Kurbelgehäuse gegeneinander (quasi) abdichten.
Die 3, resp.4 Kurbelzapfen liegen alle in einer Ebene. Also hintereinander.
Desshalb auch der relativ ruhige Lauf, den alle 120 resp.90 Grad erfolgt eine Zündung.
An einem Ende der relativ langen Kurbelwelle befindet sich der Abtrieb, am anderen eine ebenfalls angedrehte Steuerwalze mit 3 resp.4 Öffnungen, die über eine Kanal zum einzelnen Zylinder diesen mit Frischgas bedient!
Das Abgas verläßt über den Kolben gesteuert, den Zylinder direkt.
uff, wenn ich Einscannen könnte, hätte ich lieber eine Skizze gepostet :D !

Auf Wiki: http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nig_Motorenbau findest Du auch etwas über Dieter König, den ich üb'rigens gut kannte, und der leider bei einem Flugunfall verunglückte.

Dir, und allen die mitlesen, ein Frohes Weihnachten & Alles Gute für 2011 !

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Stefan
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Beitrag von Stefan » Mo 27. Dez 2010, 14:06

Hallo Siggi,

viiielen Dank für deine Antwort, jetzt ist alles etwas klarer für mich... und ja eine Skizze wäre einfacher gewesen, aber deine Erklärung war trotzdem sehr anschaulich... ;-)

Also der König Sternmotor ist ein "echter" Zweitakter (Vorverdichtung im Kurbelgehäuse), aber kein "echter" Sternmotor (Pleuel hintereinander anstatt konzentrisch).. liege damit nun richtig?


Ich hoffe, ihr hattet alle ein schönes Weihnachtsfest und ich wünsche euch schon einmal einen guten Rutsch ins neue Jahr!

MfG Stefan
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ilU
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Beitrag von ilU » Mo 27. Dez 2010, 14:43

...und wenn jemand ORIGINAL-Ersatzteile zu den Königstermotoren benötigt wie: Kolbenringe (nagelneue Originalteile im Ölbad!!!), sämtliche Dichtungen, gebrauchter Zylinder+Kolben, alle Getriebevarianten benötigt - nach Verkauf aller meiner 5 Könige habe ich noch diese Ersatzteile vorrätig. Auch nagelneue, ungelaufene Conti-Zahnriemen 8M (ca. 2 Jahre alt) in der passenden Breite für die Untersetzungen.

Dann an dieser Stelle einen guten Rutsch (Flug :D ) ins nächste Jahr...
ilu
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SierraGolf
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Beitrag von SierraGolf » Mo 27. Dez 2010, 18:23

Hallo Stefan, gern geschehen :D!
Stefan hat geschrieben: u.a.:
Also der König Sternmotor ist ein "echter" Zweitakter (Vorverdichtung im Kurbelgehäuse), aber kein "echter" Sternmotor (Pleuel hintereinander anstatt konzentrisch).. liege damit nun richtig?
Du liegst richtig, daß jeder der Zylinder, 3 oder auch 4, sternförmig, gleichmäßig am Kurbelgehäuse angeordnet sind.
Es ist als so, als hättest Du die Kurbelwellen von 3 resp. 4 Zweitakter hintereinander miteinander verbunden.
Jeder dieser Motoren hat die gleiche Stellung des Kurbelzapfens.
Somit gibt es bei einer Umdrehung = 360 Grad eben 3, resp. 4 Arbeitstakte.
Ich bezeichne diesen Motor als echten Zweitakt-Sternmotor :D!

Servus: Siggi
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