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aerodynamisch gesteuerte ULs

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hufisch
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Beitrag von hufisch » Di 9. Okt 2007, 16:53

habe ich das richtig in erinnerung,dass der visa-motor ein mittelager für die kurbelwelle hat?
grüsse hubertus
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erkki67
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Beitrag von erkki67 » Mi 10. Okt 2007, 13:11

Ich muss noch meinen Senf auch noch dazu geben! Hmm..
Zahnriemen, werden ja mitlerweile in fast jedem Auto oder Motorrad verbaut, zwecks Ventilsteuerung und anderer Agregate. Die Motoren haben Leistungen welche jene unserer UL's um ein vielfaches übertreffen, aber halten offenbar mehr aus. Bei Ecofly haben sie einen Zahnriemen von ca 60mm Breite, und vor 2 Jahren war ich mal da bei Herrn Otto Funk, und er sagte mir, dass sie den Zahnriemen bei 1400h runter genohmen haben und derselbe nach Prüfung als gut befunden wurde! Hmm.. was soll man dazu sagen... und beim Visa soll der nur ein paar Sekunden halten....

Gruss Erkki
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Traumflug
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Beitrag von Traumflug » Mi 10. Okt 2007, 15:56

Ventilsteuerung und Nebenaggregate eines Automotors sind vielleicht nicht gerade das beste Beispiel, da diese sehr viel weniger als die Motorleistung zu übertragen haben. Trotzdem hast Du Recht, ein Zahnriemen hält üblicherweise sehr, sehr lange.

Warum einem der "Visa" praktisch bei Inbetriebnahme um die Ohren fliegt kann ich nur vermuten. Eine Vermutung wäre der ungewollte, aber immer vorhandene Winkel zwischen den Riemenradachsen. Ein Keilriemen steckt solch einen Winkel relativ problemlos weg während ein Zahnriemen da sehr empfindlich ist.

Wie z.B. die Propellernabe bei Wolfgangs Stratos (Bild oben, mit dem roten Propeller) gelagert ist, ist nicht zu sehen. Nach dem, was man sieht bzw. nicht sieht ist es aber eine Lagerung mit einem einzelnen Wälzlager, das an einem Blechwinkel befestigt ist. Nicht gerade etwas, was man "bocksteif" nennen kann.


Markus
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ilU
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Beitrag von ilU » Mi 10. Okt 2007, 16:17

....Zahnriemen "mal wieder": Nockenwelle und Co sind in der Tat mit nur wenig Leistung zu versorgen, so wie Markus schreibt. Daher gibt es dort kein Problem mit Zahnriemen - beim Einzylinder F33 als Getriebe zum Prop sind es die extremen Stoßspitzen bei Zündung, diese sind ein vielfaches der Nennleistung von 28PS und reißen nicht den Riemen ab, sondern dessen Zähne aus. Beim sehr ruhig laufenden, 2-zylindrigen VISA sieht das viel viel besser aus.

Bei Zahnriemen ist einfach KEIN Schlupf im System, jede "harte Zündung", jedes Husten des Motors oder jeder Schlag des Propellers rüttelt das ganze System gründlich durch. Nirgendwo kann etwas ausweichen. Der Keil- oder Poly-V-Riemen rutscht da durch und die Leistungspeaks verpuffen in Reibung.

Mein Moskito mit König 4-Zylinder hat eine schmales Zahnriem´chen mit 36mm Breite und läuft völlig problemlos. Alle Königmotoren hatten Zahnriemengetriebe, da diese weniger Vorspannung benötigen und die Kurbelwellenlager weniger belasten, dies ging wegen der extremen Laufruhe des Königs auch gut. AUf meinem Ulf2 ist am VISA ein Poly-V-Riemen montiert und den würde ich dort auch nicht gegen einen Zahnriemen tauschen wollen.

Gruß ilU
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erkki67
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Beitrag von erkki67 » Do 11. Okt 2007, 10:08

Bei STP-Tuning sagt Herr Maurice , dass es möglich ist einen 2Cv Motor über 70Ps hoch zu jubeln mit einer Dauerstandfestigkeit. Die änderungen sind dann allerdings massiv. Wie Umschleiffen der Nockenwelle, verstärkung der Kurbelwelle, einbau einer elektronischen Zündung, Doppelvergasser, Hubraumvergrösserung und noch ein paar kleine Kleinigkeiten.
Für die Basis eines 2CV Motors (nicht Visa) kann man mit einem vin Ihm angebotenen kit auf ca 40 bis 45 WellenPs hochrüsten für etwa 650? oder so. Ich denke mal, für kleine 1-Sitzer wird der 2CV- Motor eine günstige Alternative zum Rotax, welcher allerdings mit ein paar wertvollen Kilos bezahlt werden muss.

Gruss Erkki
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ilU
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Beitrag von ilU » Do 11. Okt 2007, 15:38

....den VISA kannst Du auch locker "hoch jubeln lassen", nur die Standfestigkeit ist das eine, das andere, dass vor allem die Drehzahl steigt. Da beginnen dann Lärmprobleme, Verschleiß, Temperatur usw.
Warum willst Du am 2CV festhalten, wenn der VISA beste Dienste in x-UL´s verrichtet? Der hat serienmäßig und erprobt mit 2 Bings 40PS. Es gibt UL´er, die haben an ihrem VISA nochmal ordentlich abgefräst und die letzen Kilos abgespeckt.

Einen Rotaxschluckspecht würde ich wenn irgendwie vermeidbar nicht nehmen.

Gruß Uli
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Beitrag von bushpilot » Fr 12. Okt 2007, 08:29

Da ja Visas rar werden (respektive sind!) ist es doch ganz vernünftig mal über Alternativen nachzudenken. 2CVs gibt es noch ne ganze Menge!
trinkt mehr flugbenzin!
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Beitrag von aeroklaus » Fr 12. Okt 2007, 09:20

Hallo Visagisten,


<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
bushpilot schrieb am 12.10.2007 10:29 Uhr:
Da ja Visas rar werden (respektive sind!) ist es doch ganz vernünftig mal über Alternativen nachzudenken. 2CVs gibt es noch ne ganze Menge!
</tr></td></table>


klar, Enten gabs/gibts viel mehr. Trotzdem findet man für den recht kleinen UL-Bedarf noch genügend gebrauchte Visas für wenig Geld (100 bis 200.-, ich habe auch zwei davon und werde mir sicher noch einen dritten besorgen, wenn alles funktioniert).


<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
hufisch schrieb am 09.10.2007 18:53 Uhr:
habe ich das richtig in erinnerung,dass der visa-motor ein mittelager für die kurbelwelle hat?
</tr></td></table>


richtig, der Visa ist dreifach gelagert, der Entenmotor nur zweifach.

Nochmals zum Getriebe:

bestimmt könnte man auch ein Zahnriemengetriebe für den Visa realisieren, das sollte man dann aber nicht über die Lüfterseite mit dem kleinen konischen Kurbelwellenstumpf (http://www.aeroklaus.de/Forum/Visa-Luefterseite.jpg), sondern besser über die Getriebeseite ankoppeln (http://www.aeroklaus.de/Forum/Visa-Getriebeseite.jpg), da dort ein viel stärkerer Kurbelwellenausgang mit grossem Lager vorhanden ist.

Was aber für die Motorträgerkonstruktion schwieriger ist, da sich auf der Getriebeseite auch die vier Motorbefestigungspunkte befinden.

Ob dieser kleine Kurbelwellenstumpf auf der Lüfterseite die beim Zahnriemen ziemlich ungefilterten Pulse des Boxers auf Dauer aushält, ist fraglich. Soll auch bei einer getunten Sunrise schon mal abgebrochen sein.

Ich hab´s halt so rum gemacht, da es fertige und vor allem praxisgetestete Plansätze vom ULF2 gibt.

Grüsse Klaus
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Beitrag von ivo » Fr 12. Okt 2007, 13:58

hallo, nur fuer eure info,
hier in italien gibs ein tuner der einen visa motor fuer ul mit compressor und einspritzung ausstattet und 70 ps erreicht, siehe:
http://www.flygas.info
(sicherlich wird es nicht viel dauerleistung haben)
ciao, ivo
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Beitrag von erkki67 » Fr 12. Okt 2007, 14:35

Also, die Erklärung mit dem 3ten Lager, ist von mir am ehesten zu verstehen. Ich denke mal, ein bischen Gewürz (sprich Nockenwellen und anderes Zugemüse) von STP und diese Rumpelgasturbine könnte doch eine haltbare Gemeinschaft eingehen, nicht!? Das hiesse, wir könnten so Quasi den grössten Teil unserer UL's bestücken zu einem Rotaxkillerpreis, hehehehe.....

Gruss Erkki
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Beitrag von aeroklaus » Fr 12. Okt 2007, 16:48

Das ist ja ein 912-Killer...
Ich hatte vor einiger Zeit schon von einem Italiener, der die Visas auf 70PS aufbläst, gehört, aber den Link dazu hatte ich noch nicht.
Danke, ivo!
Ist mir aber etwas zu heftig. Weiss man, was sowas kosten soll?

Grüsse Klaus
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Beitrag von ilU » Fr 12. Okt 2007, 18:46

...mönsch Ivo, der VIsa als 70PS-Monster wäre bestimmt das richtige für meinen ULF :-) Leider sind die 70PS bei heftigen 6750min-1.......au Backe!!!! Meiner dreht jetzt im Stand 4600min-1 und im Flug absolut max. 5000.

Trotzdem...reizen würde es....wobei es auch noch VISA-Tuner gibt die auf billigere Art 60PS rauholen *tus doch tus doch...*...also irgendwie bin ich ja schon am einen Motor dahin zu schicken ;-)

Gruß vom "Keine-40PS ilU"
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Beitrag von hufisch » Sa 13. Okt 2007, 08:28

hallo, enten und erpel,

fragen,die sich dem interessierten laien aufdrängen:
um wieviel erhöht das mittellager des visa-motors im vergleich mit dem enten-motor das gewicht sowie den versatz der zylinder (und damit die vibrationen)?
sind die zylinder aus guss oder alu?
wenn mir das einer beantworten könnte---
gründelnd--hubertus
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Beitrag von ilU » So 14. Okt 2007, 20:08

Hallo...hihi..."Enten und Erpel" klingt gut Hubertus *cooool*... :D

Also jetzt noch etwas zum VISA (wovon einer heute 3h in meinem Ulf über 8/8 Nebel treu seine Dienste tat und ungetrübt allem dahinschnurrte - achso für die Kritiker :P und Juristen :roll: im Forum: Am Horizont war in Form der Alpen durchaus stete BODENSICHT :grin: :grin: :grin: ).

Entliehen aus einer Citroen-Seite:
"Eine nun 3-fach gelagerten Kurbelwelle sowie die speziell beschichteten Zylinder waren weitere Neuheiten.
Der auf 652ccm Hubraum vergrösserte Boxermotor leistete bei deutlich geringerem Verbrauch im Vergleich
zu den 2CV-Motoren immerhin bis zu 36 PS und bot überdies eine für 2 Zylinder-Maschinen nie gekannte
Laufruhe. Damit erreichte das konzeptionell aus den vierziger Jahren stammende Aggregat seine letzte
Entwicklungsstufe."

Ein Lager wiegt übrigens um 100...max. 200 Gramm ;-) ...das sollte die 3. Abschätzung "wert" sein. Die Kolben sind meines Wissens gegossen aus Alu und wie üblich überdreht, gebohrt und beschichtet.

Gruß ilU (noch immer die Sonne im Gesicht über strahlendweißer Nebeldecke :D )
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Beitrag von hufisch » Mo 15. Okt 2007, 10:53

hallo iLU
und noch einmal-hab mich ans telefon gehängt und bei "die Ente" angerufen:der versatz der zylinder beim visamotor ist ,bedingt durch den platzbedarf des mittelagers ca 30mm und diese motoren vibrieren tatsächlich mehr als die gewöhnliche entenmaschine.ausserdem seien visamotoren nicht mehr zu bekommen,normalentenmotoren aber reichlich.die zylinder sind bei beiden aus guss-d.h. wenn man sich diese aus alu nachmachen und die laufflächen nikasil beschichten lässt (wie sauer das mit vw-zylindern macht)kann man ein paar kilo sparen und bekommt einen deutlich standfesteren motor.
der hintergrund meiner fragerei ist folgender:da ab ca 5000 upm die massenkräfte die gaskräfte übersteigen,könnte man annehmen,dass ein entenmotor, der 5000 upm ausshält,bei sagenwermal 4000 upm plus kompressoraufladung nicht mechanisch überlastet wäre

food for thought grüsse hubertus
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