Unterschiede im Flugverhalten C22 und Sunny

aerodynamisch gesteuerte ULs

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eko
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Unterschiede im Flugverhalten C22 und Sunny

Beitrag von eko » So 1. Jul 2007, 11:02

Wer kann mir zu diesem Thema etwas sagen. Ich besitze zur Zeit einen 1/3-Anteil C22 und kenne somit die C22 ein bißchen. Nun möchte ich ja auf eine Sunny umsteigen. Ein paar Dinge habe ich ja schon gelesen (z.B. bei Thermik ist die Sunny wesentlich ruhiger inder Luft,...). Wie sind eure Erfahrungen denn so? (Vor allem Stephan :grin: )
Stephan
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Beitrag von Stephan » So 1. Jul 2007, 13:56

Ja nu ich hab beide. Allerdings bin ich mit der C22 nur einmal geflogen bisher bevor ich sie auseinandergerissen habe. Das ist so'ne Macke von mir. Fand die C22 sehr vergleichbar mit meinem Weedhopper. Beide übrigens mit 912er drauf. D.h. ziemlich schwer an der Nase und doch wesentlich weniger wendig als ein Sunny. Aber auch spassig zum fliegen.
Den Weedhopper setze ich fast genauso kurz hin wie den Siede-by-Side. Allerdings länger als die Mono. C22 muss ich noch ein bisschen üben, dürfte aber auch sehr kurz gehen.
Und vor Thermik und anderem Ungeziefer hat man am Anfang immer Angst. Persönlich korrigiere ich sehr wenig und lass die Maschinen mehr oder weniger machen was sie wollen.
Gehe davon aus dass sie irgendwann schon wieder in die von mir gewollte Richtung fliegen werden;) Hat mich allerdings auch einige Jährchen schwitzen gekostet. Andere sind dauernd am arbeiten (korrigieren) und fliegen - vielleicht - etwas ruhiger - oder auch nicht, sind aber dann wohl etwas müder als ich (dafür ist mir manchmal schlecht...). Den Sunny kann es auch schon gewaltig rumschaukeln da oben, da solltest Du Dir keine Illusionen machen. Allerdings fühle ich mich in dem Ding doch immer perfekt sicher, da ich weiss dass er sich auch ohne jegliches Zutun mit Sicherheit wieder fängt und eh nie ins Trudeln kommen kann. Diese Sicherheit hat mir vor einiger Zeit mal, allerdings bei extrem ruhigem Wetter, einen Streich gespielt den ich kaum zu erzählen wage.
Habe eine neu aufgebaute Sport ausprobiert und wollte den frisch überholten 582 ein bisschen einfliegen. Glaubt es oder nicht und ich bin nicht stolz drauf, ich bin dabei eingeschlafen!
Die war so sauber ausgetrimmt und der Motor schnurrte so sanft dass ich über Sainte Suzanne weg war und erst bei Sainte Anne wieder aufgeschreckt bin. Das sind gute 40 km!
Und ich befand mich nur 400 ft höher als am Anfang. Darf mir nicht nochmal passieren!
Aber wie schon oft erwähnt, Eric Du musst den Sunny selbst fliegen. Einiges ist anders als bei Deiner C22, vor allem dass Lastwechselverhalten welches eben genau umgekehrt ist als bei einer traditionellen Anordnung, aber da gewöhnt man sich schnell dran.

Komm doch mal vorbei, da kannste alle möglichen Flieger ausprobieren.

Gruss Stephan
Lässt sich niemals durch den Amtsschimmel vom Himmel holen...
eko
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Beitrag von eko » So 1. Jul 2007, 17:21

Mit dem Vorbeikommen ist das so eine Sache bei Dir .... aber Olli ist für mich die Alternative. Generell muss ich aber sagen, dass Du genau das beschrieben hast, was ich wissen (und auch nachvollziehen) kann. Zum Thema einschlafen am "Steuer": mein Fluglehrer ist schon öfter mal eingeschlafen ... das hat er immer mit Humor gesehen ... andere Piloten aus der Echo-Klasse haben das auch schon erzählt (zumindest nach ein paar Bier). Ich habe einen 582er Motor drauf und die C22 steigt sehr gut. Schauckeln tut es gewaltig, die Geschwindigkeit ist mit ca. 90 km/h nicht so doll, aber sie will mit 100-110 km/h gelandet werden. Allerdings mache ich mir Sorgen, falls es mal zur Notlandung kommen sollte. Irgend einer hier im Forum hat mal geschrieben, dass man die Knie auseinander reisen muss, um den Landeplatz zu sehen, wenn der Motor stehen bleibt. Da ich ab und an auch mal ein Waldgebiet überfliegen muss, ist das nicht gerade entspannend ...
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Beitrag von busbumde » So 1. Jul 2007, 18:22

Schöne Werbung, Stephan! Bisher hatten wir nur Frau Sperling öfter mal schlafend im sbs, während der Gatte dem Zielort entgegendöste. Vielleicht liegt es ja am Geräusch des 582, aber auf jeden Fall ist es ein Nachweis dafür, daß die Kiste stabil fliegt. In einem Flieger der ohne Horizontkontrolle in die Spirale geht, weswegen Wolkenflüge so gefährlich sind, würdest Du wohl nicht schlafen.

Nur wenn Du mal auf euren Vulkan zufliegst, solltest Du solche Impulse vielleicht unterdrücken oder das Bier weiter hinten im Sunny stapeln :grin: Auch über dem offenen Meer könnte es eher dumm sein, von einem an Spritmangel sterbenden Rotax geweckt zu werden. Der Sunny schwimmt nicht gut, nur die leeren Tanks, aber das reicht nicht ganz.
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Beitrag von Ritel » So 1. Jul 2007, 18:25

An Eric:
Du kannst ja dann differenzieren: Wenn's in Wald geht brauchst Du ja dann eh nicht so genau zu schauen...
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eko
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Beitrag von eko » So 1. Jul 2007, 18:43

@Ritel:
So geshen, ahst Du sicher recht .. . aber solange Du noch nicht den Fall hast, sondern nur daran denkst (ich bin ein defensiver Flieger: bei manchen Geschichten von Euch wird es mir schon anders ...), ist es beruhigendes Gefühl, wenn der Gleitwinkel nicht 1: Stein ist ....

@Diter:
der in dem Film beschriebene Tank ist aber nicht mehr der Tank, der heute benutzt wird, oder?
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Beitrag von busbumde » So 1. Jul 2007, 19:24

Noi, Alutanks wurden alle undicht, kostenlos gegen Blechtanks getauscht, war Vorschrift in Österreich (Blech), später auf PE Kanister gewechselt. Die finde ich heute am besten, durchsichtig, gehen auch bei Crash nicht kaputt, leicht, billig. Was will man mehr.
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Beitrag von eko » So 1. Jul 2007, 19:40

@Dieter: danke für die Info !
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Beitrag von Olli Gottschalk » Mo 2. Jul 2007, 21:14

Ich habe die Tage meinen geliebten Blechtank rausschmeissen müssen, da er bei der letzten versauten Landung was abbekommen hat. Bekommt aber einen Ehrenplatz in meiner Garage. Die Kunststofftanks sind aber besser und sicherer. Man kann schon erschrecken, wie viel Dreck im Sprit ist, und wir sind hier in Deutschland, nicht in Afrika.
Die Sunny hat zumal den Vorteil, das sie nach einem Crash leicht und günstig wieder aufgebaut werden kann. Vor allem, von ihrem Piloten, nicht von den Erben....
Gruß
Olli
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Beitrag von AndreasH » Di 3. Jul 2007, 08:52

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
Die Sunny hat zumal den Vorteil, das sie nach einem Crash leicht und günstig wieder aufgebaut werden kann. Vor allem, von ihrem Piloten, nicht von den Erben....
</tr></td></table>

Ein gewichtiger Punkt. Nicht nur daß dieses Gerät kaum in der Luft zerlegbar ist, es bietet sicherlich auch eine bislang beispiellose passive Sicherheit.

Wenn man mal beim Rollen auf einem Grasplatz die beiden Geräte vergleicht, dann bemerkt man sofort daß sich der Sunny-Rumpf kaum verformt, während ein C22 in allen Verbindungen sichtbar arbeitet. Das erlaubt keinen Rückschluß auf die Festigkeit, aber die Sunny-Struktur flößt mehr Vertrauen ein.

Hier ging es aber um das Flugverhalten.

Im direkten Vergleich finde ich den C22 unpräzise, irgendwie wabbelig. Das Seitenruder hat nicht eine so schön definierte Mittelstellung, der C22 fliegt auch ganz fröhlich schiebend durch die Gegend. Die Wirkung der Querruder kommt mir beim Sunny auch wesentlich direkter vor.

Andererseits hat der C22 nicht die leidige Schwerpunktproblematik wie der Sunny SbS. Ein Griff nach oben an die Trimmung und der C22 fliegt ohne Steuerdrücke geradeaus.

Bei Turbulenz muß man beim Sunny deutlich weniger korrigieren. Unser Platz ist sehr eng von Wald umgeben. Bei Erreichen der Baumwipfelhöhe dreht sich ein Sunny um Achsen die ein anderer Flieger überhaupt nicht hat, bleibt aber in Summe sauber auf Kurs. Es reicht im Prinzip sich am Stick festzuklammern und weiter nichts zu tun. Ein C22 kippt da schon mal deutlich auf die Seite und muß mit koordinierten Ruderausschlägen wieder aufgerichtet werden.

Aus meiner Sicht ist das nicht mehr und nicht weniger als eine Geschmacksfrage. Einen Unterschied in den Betriebsgrenzen sehe ich nicht (allerdings bin ich auch nicht der Typ der solche Grenzen ausforschen möchte).

Grüße
Andreas
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Beitrag von busbumde » Di 3. Jul 2007, 12:43

Nur als Ergänzung, weil ich das mal vor einer Weile ausprobiert habe zum Thema Flugeigenschaften:

Die besonderen Flugeigenschaften des Sunny in Sachen Autostabiltät und Überziehsicherheit lassen sich auch mit einem hochliegenden gepfeilten und geschränkten Flügel mit tiefem, kurzgekoppelten U-Leitwerk erzielen. Ich war selbst erstaunt, daß das so gut funktionierte.

Allerdings hat man dann leider 9,14 m Spannweite statt nur 7, und 4,75 m Länge statt 3, 7. Eine höhere Boenempfindlichkeit konnte ich im Simulator nicht feststellen, aber eine bessere Gleitleistung - etwa 6,4 zu 9,4. Die effektive Fläche ist in etwa gleich, also 14 qm. 14 qm pur bei dem Flieger unten, 17 qm mit tragender Stabilisierungsfläche beim Sunny. Der Sunny wäre mir aber lieber, weil kompakter, dadurch etwas wendiger und damit auch im Crashfall sicherer - vom Aussehen her sowieso.

Bild
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Beitrag von eko » Di 3. Jul 2007, 14:36

@Dieter: da bevorzuge ich ebenfalls den Sunny. Heute habe ich mal Kollegen den Sunny gezeigt, alles sagten, der sieht ja gar nicht schlecht aus (ob es wohl daran lag, dass ich erwähnte, mir solch ein Gerät zulegen zu wollen und dabei auch noch ernst und endschlossen aussah? ;) ) ... Naja, jedenfalls wird der Wunsch doch langsam konkreter ....
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Beitrag von Stephan » Di 3. Jul 2007, 15:06

Ja, an die Gesichter erinnere ich mich auch noch. Watt'n das? Fliegt das?
Und dann habe ich, bevor der erste hier war, immer damit geworben dass ich mir einen Flieger mit 4 Rädern zulege.

Gruss Stephan
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Beitrag von eko » Di 3. Jul 2007, 15:23

@Stephan: darauf habe ich auch hingewiesen :) Habe denen die Videos von Dieter gezeigt .... da haben die gefragt: wofür ist das denn ... dann haben sie es verstanden.
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