Türe löste sich während des Fluges

[stöpsl]

Hallo zusammen. Ich vor etwa 3 Wochen meine Passagierberechtigung erworben und eine Woche später meinen ersten Fluggast an Bord einer RemosG3 600.
Am 28.06.2008 startete ich nach der Flugplanung mit einem Passagier um 11:06 UTC vom Sonderlandeplatz Jesenwang EDMJ zu einem Rundflug. Der Wind war mit 240’Grad drehend und 15 kt angegeben. Vor dem Start führte ich eine ordnungsgemäße Vorflugkontrolle durch. Beim Check vor dem Anlassen prüfte ich selbst die Verriegelung des Sitzes, der Türe und den Gurt des Passagiers.
Nach dem Start führte der Flug in 3900 ft über den Ammersee, Starnberger See zum Kochelsee. Von dort weiter in 4800 ft mit Kurs 267’ vorbei am Staffelsee zum Forggensee. Nach einem kurzen Abstecher in Richtung Füssen erfolge der Kurs weiter Richtung Kemten Durach und weiter nach Bad Wörishofen. Von dort war der Weiterflug bis Schwabmünchen und zurück nach Jesenwang geplant. Etwa 2 km nördlich von Bad Wörishofen (EDNH) nach einer Flugstrecke von etwa 91 ml (169km) in 3800 ft Höhe flog ich in westlich an einem Freizeitpark an der A 96 für ein paar Luftaufnahmen vorbei, die mein Fluggast aufnehmen wollte. Nach dem ich den Kurs wieder geradeaus nach EDNS Schwabmünchen aufgenommen hatte, begann plötzlich die rechte Türe im vorderen Bereich zu schlagen. Offensichtlich hatte sich die Verriegelung aus der Verankerung gelöst und der Wind griff die Stirnseite der Türe an. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich eine TAS von ca. 170 km/h. Nach etwa 2 Sekunden riss die Türe aus der Verankerung und flog über einem Feld zu Boden. Mein Begleiter hatte die Türe nicht berührt, da er die Kamera in den Händen hielt.
Ich gab sofort über die eingestellte Frequenz von München Information ein Pan Pan Meldung ab und führte eine sichere Landung auf dem Flugplatz Bad Wörishofen durch.
Nach der Landung stellte ich einen Bruch an der Verstärkungsstrebe der rechten Tragflächenstrebe sowie einen kleinen Riss in der Tragfächenbespannung fest. Das Höhen/Seitenleitwerk wurde nur gestriffen und blieb ausser auf kleine Kratzer unbeschädigt. Verletzt wurde niemand.
Mein Passagier, für den es der Erstflug überhaupt in einem Flugzeug war, würde trotz der Notsituation jederzeit wieder mit mir fliegen. Er fand es toll und sagte mir, dass die Landung trotz des Windes ohne Zweifel einwandfrei gewesen ist. Klar denkt man oft über solche Geschehnisse nach, aber man wird dabei auch weisser.

[Daniel A.]

Glückwunsch "Stöpsl", und meinen größten Respekt.. Du hast völlig richtig reagiert. War Lehrbuchreif. Dein Pax hat recht, man kan beruhigt mit dir fliegen

Daniel

[ColaBear]

Moin,

könnt ihr einem Fluganfänger nochmal bei einer Frage helfen? Ich dachte, Pan Pan ist zu verwenden, wenn ein Dritter in Not ist. Bei eigenem Notfall: Mayday. Oder nicht?

Die Geschichte ist jedenfalls ganz schön krass. Ich weiß schon, warum ich immer noch schön die Gurte laufend nachziehe ...

Gruß
ColaBear

[TripleGolf]

Moin,

könnt ihr einem Fluganfänger nochmal bei einer Frage helfen? Ich dachte, Pan Pan ist zu verwenden, wenn ein Dritter in Not ist. Bei eigenem Notfall: Mayday. Oder nicht?

Die Geschichte ist jedenfalls ganz schön krass. Ich weiß schon, warum ich immer noch schön die Gurte laufend nachziehe ...

Gruß
ColaBear

So hab ich das auch gelernt. PanPanPan war das aber. Ich nehm an PanPan ist, wenn die Tür fällt und PanPanPan ist, wenn sie jemandem auf den Kopf fällt. Aber dann musste auch wissen und sagen wo du bist, damit die Behörde das Ding einsammelt und die Versicherung den Flurschaden bezahlt und...

Da flieg ich doch lieber Kiebitz, wenn da die Klappe mal wieder unterwegs aufgeht... ...mach ich einfach den 'supa Ingo' und tu so als wärs Absicht. Ich sag auch nix mit Pan, höchstens mal ganz leise Schei.....

Aber mal ernsthaft, in dieser Situation, wo es plötzlich richtig laut und zugig wird und wo man sich möglicherweise fragt welches Teil sich sonst noch vor dem Mitfliegen drücken will, so zu reagieren.

Gunnar

[Daniel A.]

"Pan Pan" ist eine Dringlichkeitsmeldung. Wird abgesetzt wenn ein Luftfahrzeug oder dessen Besatzung sich zwar in einer kritischen, aber noch handlebaren Situation befindet. Mit diesen Funkspruch fordert das Luftfahrzeug eine bevorzugte behandlung an.. z.B. bei Anflugverfahren in Platzrunden oder Anflügen aus allen möglichen Positionen auf die Piste usw--oder weil vieleicht eine tür fehlt
Ihr seht "stöpsel" hat alles echt Lehrbuchreif gemacht.

So genug kug geschissen

bye
Daniel

[stöpsl]

Danke Daniel
nachdem hier wieder einige klug gesch.. haben, hast Du mein Handeln gerecht verteidigt. Pan Pan ist für eine mittelbare Gefahr gedacht. Für unmittelbare Gefahr, wenn mein Passagier z B. verletzt worden wäre, oder das UL Manövrierunfähig gewesen wäre, dann wäre Mayday richtig gewesen.
Und ob ich Pan Pan, Pan Pan, Pan Pan oder Pan Pan Pan oder Pan Pan, Pan Pan sage ist in dieser Situation relativ. Das wichtigste ist, dass die angefunkte Stelle erst mal weiss, da passt was nicht. Klar gibt es regeln, aber in erster Linie ist wichtig, eine Meldung ab zu setzen und die Angabe über Fluglage, Position, und Höhe abzugeben und die weiter Absicht zu bekunden.
Ich war übrigens von mir selbst überascht, dass ich relativ cool geblieben bin. Auch mein Passagier ist vollkommen ruhig geblieben.

Was würdet ihr machen, wenn ihr eine kreischende Panikverbreitende Person neben euch hättet? Ich würde Sie K.O. schlagen . Ein gezielter Schlag reicht. Dann geht übrigens auch die Mayday Meldung.

[Stephan]

Na na Daniel, hier hat doch keiner kluggesch... . Sowas tut man "drüben"

Ansonsten hast Du schon richtig gehandelt. Bei der ganzen Funkerei ist es ja vor allem wichtig dass man allseits verstanden wird und sich alle anderen auf Dein Handeln vorbereiten können.

Gruss Stephan

[ColaBear]

Stöpsl, sei versichert, dass ich hier in aller Unschuld frage und im übrigen gerne einräume, keine Ahnung zu haben. Schließlich stehe ich noch ziemlich am Anfang mit der Fliegerei.

Pan Pan war tatsächlich richtig, wie auch Daniel feststellte. Grundlage: §3 LuftVOAnl 2. (Da verdreht Stephan jetzt zu recht die Augen ... ). Ich glaube, eine gewisse Verwirrung entsteht in der Ausbildung, weil in den Fragenkatalogen immer nur Beispiele mit Autounfällen oder anderen Flugzeugen auftauchen.

Gruß
ColaBear

[stöpsl]

Stöpsl, sei versichert, dass ich hier in aller Unschuld frage und im übrigen gerne einräume, keine Ahnung zu haben. Schließlich stehe ich noch ziemlich am Anfang mit der Fliegerei.

Pan Pan war tatsächlich richtig, wie auch Daniel feststellte. Grundlage: §3 LuftVOAnl 2. (Da verdreht Stephan jetzt zu recht die Augen ... ). Ich glaube, eine gewisse Verwirrung entsteht in der Ausbildung, weil in den Fragenkatalogen immer nur Beispiele mit Autounfällen oder anderen Flugzeugen auftauchen.

Gruß
ColaBear

Da muß ich Dir recht geben. Mit dem Funken in besonderen Fällen war die Ausbildung und der Fragenkatalo ein bisschen schmal. Aber es hat immerhin gereicht, um richtig zu reagieren. Ich bin übrigens auch noch ein ziemliche Neuling in der UL Fliegerei. Der Flug mit der Türe, die nicht mehr mit wollte, war mein erster mit Passagier.

Gruß
Stefan

[Cobra Uwe]

Der Flug mit der Türe, die nicht mehr mit wollte, war mein erster mit Passagier.

Gruß
Stefan

Umso besser gemacht.
Mein Respekt!!
Was war denn die Aussage vom Vercharterer zu dem Schanier?
Ist das ein bekanntes Problem des Fliegers?

UWE

[stöpsl]

Der Flug mit der Türe, die nicht mehr mit wollte, war mein erster mit Passagier.

Gruß
Stefan

Umso besser gemacht.
Mein Respekt!!
Was war denn die Aussage vom Vercharterer zu dem Schanier?
Ist das ein bekanntes Problem des Fliegers?

UWE

Der Vercharterer ist ziemlich sauer auf REMOS, da mir von mehreren Zeugen meine Handlungen als vollkommen in Ordnung beschrieben wurde. U.a. der Pilot einer hinter mir fliegende Mooney, mein Fluggast, der die ordnungsgemäße Überprüfung des Verschlusses bestätigte und anderen Fluglehrern. REMOS wollte dem Piloten, also mir , die Schuld in die Schuhe schieben, ich hätte die Türe nicht ordnungsgemäß verschlossen. Wie ich finde eine bodenlosigkeit von REMOS. Die Prüfung der Ursache wurde bei REMOS überhaupt nicht ernst genommen. Ist denen wohl egal, wenn sich ein Fliegerle in der Luft zerlegt und anderen auf den Kopf fällt. Und dann wurde mir gesagt, dass die Ersatztüre 5 Monate Lieferzeit hätte. Unglaublich, wenn man bedenkt, dass es sich um ein Gerät handelt, das auch für die Schulung genutzt wird. Meine Überlegung, jemals eine REMOS mein eigen zu nennen, ist damit endgültig geklärt.

[mbstar]

moin moin,

auch mir ist in einer remos mal die tür einfach aufgeschlagen, zum glück aber nicht verlustig gegangen... war allerdings auch nicht so schön, da gerade im abflug von wangerooge.

woran das lag weiß ich bis heute nicht ;-(

[stöpsl]

Heute wurde mir von einem Bekannten, der von dem Fall wusste, dass er auch jemanden weiss, bei dem sich schon zwei mal bei der Remos G3 die Türen von selbst geöffnet hat. Damit sind es schon vier dieser Fälle.

Falls noch jemand damit Erfahrungen gemacht hat, bitte ich dies an mich zu petzen.
Danke

[BigBadJoerg]

Super Forum hier - Remos von meiner Wunschliste gestrichen

Jörg