Folgenden text hab ich auf einer alten Festplatte gefunden. Hatte ich 1992 als Bericht geschrieben, weiß nciht mehr für wen oder was. Es stellt sich die Frage, was sich seit damals in Frankreich geändert hat?
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Moulins ´92 / Blois ´92
Fliegen wie Gott in Frankreich
Moulins ´92
Was Oshkosh für Amerika, das ist Moulins für Frankreich. Vom 23.7. bis 26.7. fand auch in diesem Jahr wieder das Treffen aller Experimental-, Motor- und Ultraleichtflieger auf dem Flugplatz bei Moulins statt.
Das Besondere dieser Veranstaltung sind die lockere Atmosphäre und das ungezwungene Treffen aller Sparten der oben genannten Flugzeuge .
Es gibt keine übertriebene Hektik, weder bei der Organisation noch bei den Piloten. Der Gedankenaustausch über neue Projekte oder noch nicht fertiggestellte Flugzeuge steht im Vordergrund.
So gibt es hier auch keine Flugschau , sondern "nur" ca. 700-900 Flugzeuge aller möglichen Typen, wobei es sich vorwiegend um französische Konstruktionen handelt..
Bei den Ultraleichten ist alles vertreten, was Rang und Namen hat, sogar ein Kiebitz aus Deutschland und eine FK9 und eine FK6 waren eingeflogen , um sich hier zu präsentieren.
Der Flohmarkt, der jedes Jahr in dem großem Hangar zelebriert wird, bietet von der gebrauchten Zündkerze über den üblichen Schnickschnack bis hin zum frisch ausgegrabenen Absturzmotor, kurz: alles, was gerade noch gefehlt hat zum Fliegerglück. Auch auf diesem Flohmarkt gibt es hier und dort einige Neuigkeiten: zum Beispiel bietet eine französische Firma. ein amerikanisches Lackierwerkzeug an, mit dessen Hilfe man ganz leicht Zierstreifen in verschiedenen Breiten und Farben an sein Flugzeug, Auto oder sonstiges anbringen kann. (ca.400.--DM)
Die großen Neuigkeiten durfte man aber auch in Moulins nicht erwarten. In diesem Jahr schien in Frankreich die Fliegerszene etwas ruhiger zu sein, und so waren es auch vor allem die amerikanischen Ul-Hersteller , die mit viel Aufwand antraten.
. Rans stellte bis auf die Pursiut alle Modelle aus . Avid Flyer und Kitfox fehlten auch nicht.
Schade, daß es ein solches Treffen bei uns in Deutschland nicht gibt, ein Treffen, auf dem nicht nur übers Fliegen gesprochen wird, sondern auf dem auch vielerlei Flugzeuge anzusehen sind.
Blois ´92
Wenn man vorhat , in Frankreich zu einem der vielen UL-Treffen zu fahren oder gar hin zu fliegen, dann sollte man sich für Blois entscheiden.
Blois hat die größte Auswahl an Flugzeugen . Sehr viele Hersteller und Piloten sind anzutreffen. In diesem Jahr waren es sicherlich wieder 200 UL, die sich dort in ständigem Wechsel aufhielten.
Das Treffen wird begleitet von mehreren kleinen und großen Wettbewerben, die den Herstellern der Maschinen mehr oder weniger Ruhm und Werbung einbringen. Die meisten Leute betrachten die Wettbewerbe nicht ganz so stur und ernst . Einzig die Hersteller schlagen sich darum , den größten Pokal mit nach Hause zu nehmen.
Aus Deutschland sah man Skywalker, Tandem Aircraft mit dem französischen Importeur und dem neuen Targa . Comco zeigte übrigens das leiseste Flugzeug seiner Gattung .
Es war nicht zu übersehen, daß in Frankreich offenbar eine Art Motorgleitschirminfektion um sich gegriffen hatte: Neben Celtech , dem einzigen deutschen Hersteller , waren 6 verschiedene französische Systeme zum Vergleich angetreten. Die ganze Zeit über hingen diese fliegenden Motorträger unter irgendeiner Wolke thermiksuchend herum .
Viel interessanter aber war es insgesamt, zu beobachten, wie einfach sich das Fluggeschehen in der Luft gestaltete. Da flogen Motorgleitschirme neben dreiachsgesteuerten UL und zwischendrin noch ein paar queranfliegende Trikes, die mit den Turbulenzen zu kämpfen schienen.
Jeder deutsche Flugleiter hätte einen Herzanfall nach zwei anderen bei der Beobachtung des Geschehens bekommen. Es war auch wirklich nur dramatisch anzusehen, denn während der gesamten Veranstaltung gab es keine Zwischenfälle !
Blois ist eine schöne Veranstaltung für das fliegende Volk. Was in Deutschland noch nicht erreicht ist oder vielleicht nie erreicht wird, das ist hier Wirklichkeit:
UL-fliegen ist preiswert und für jeden erschwinglich.
Die ganze Szene ist nicht elitär gegliedert ,sondern es ist ein Haufen Menschen mit bunten Flügeln, die einfach nur den Spaß am Fliegen teilen.
Vielen Trikes sieht man den Scheunenstandplatz an, und den Piloten steht der Beruf unter den Fingernägeln geschrieben.
Wenn man dann noch ein paar Tage Zeit hat, lohnt es sich , das eine oder andere Schloß entlang der Loire zu besichtigen . Und abends kann man das oftmals gute Essen in einem der vielen kleinen Restaurants in Blois selbst genießen. Also auf nach Blois und die Familie auf keinen Fall zu Hause lassen!!
Fligen wie Gott in Frankreich
Moderator: Moderatorenteam