Neues aus Europa
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Neues aus Europa
Na gut, eigentlich wollte ich die paar Stunden, die mir heute bist zu Dienscht verbleiben weder Getriebeteile fräsend, noch vor dem Computer hockend, sondern bei fast Reunionischen Temperaturen faul auf der Hängematte liegend verbringen.
Aber das Mail von unserem Freund im Hintergrund Martin, in erster Linie eigentlich an Stephan (aber eben auch an Frank und mich) gerichtet, lässt mir nun doch keine Ruhe.
Es geht (mal wieder) um die aktuellen Entwicklungen im UL-Bereich auf europäischer Ebene, ausgelöst durch neueste Veröffentlichungen Jo Konrads im DULV-Magazin/Aerokurier und diverse Postings und Aktivitäten im P24-Forum und auch hier:
Ich habe es an anderer Stelle schon angedeutet: Die tschechische Abgeordnete Jaromír Kohlícek hat am 14. März vor dem Europäischen Parlament einen Antrag durchbekommen, dass der "Annex II" um folgenden Punkt ergänzt wird:
zusätzlich zu den schon bestehenden UL-Gewichts Klassen 300/450/472,5/495kg für die div. Ein/Zweisitzer mit/ ohne Rettungsgerät/ Schwimmern, es gab bislang deren sechs, wurde eine siebte Gewichtsklasse hinzugenommen, nämlich bis
"600kg for ultra light aircraft for non-commercial operation"
Das Parlament hat diesem Änderungsantrag zugestimmt. JoKo rechnet aber damit, dass diese Änderung in zweiter oder dritter Lesung wieder zurückgenommen wird, und zwar nicht nur wegen diverser Ungereimtheiten sprachlicher und technischer Natur.
Nochmal zum Verständnis: Der "Annex II" regelt die Zuständigkeit für leichte Fluggeräte, die eben nicht der EASA zugeordnet werden, sondern weiterhin national geregelt/verwaltet bleiben, also in unserem Fall durch DAEC/DULV.
Ich würde jetzt sagen, na gut, wenn unsere "alten" 450/472,5 ULs durch eine zusätzliche neue nationale Klasse (wenn sie denn kommt) nicht weiter beeinträchtigt bzw. sogar dereguliert würde, wäre doch alles prima, die sollen in den Klassen über mir doch machen, was sie wollen und es ist (mir persönlich) wurscht, ob die 600kg-ULs EASA- oder national verwaltet werden.
Wenn nicht die Franzosen, vertreten hier durch unseren Stephan, interveniert hätten. Und da kommt bei mir jetzt die Frage auf:
Für eine Entscheidung, ob ich für oder gegen etwas bin, bin ich auf Quellen angewiesen, in diesem Fall auf die oben genannten Veröffentlichungen von JoKo. Und eigentlich erscheint mir die Lösung einer zusätzlichen Klasse über 450/472,5 plausibel, obwohl ich auch erst kräftig gehustet habe, als ich von den 600kg-"ultra light aircrafts" gelesen habe.
Aber wie kommt es, dass die Franzosen (wahrscheinlich auch die Engländer und Belgier) auf ganz ganz andere Ergebnisse kommen? Gibt es da andere Quellen?
Und wieso, zum Teufel, setzten sich nicht mal ALLE Vertreter an einen Tisch und handeln eine Lösung aus, die für alle akzeptabel ist? Wo ist denn die EMF?
Es kommt nämlich nur darauf an, was die Verbände in Zukunft bei den nationalen Regelungen letztlich draus machen werden. Und um die Franzosen mache ich mir da überhaupt keine Sorgen...
Aber wenn dann unsere deutschen Verbände versagen, in meinem Fall der DULV, bin ich der erste, der seine Mitgliedschaft kündigt und das dann auch gross rausposaunt.
Lieber Martin, bei dieser Gelegenheit auch noch eine Anmerkung zu unserem neuesten Baby, die 120kg-Klasse, die Dich leider "nur akademisch" interessiert:
Für welche Art von Fliegerei sein Herz schlägt, hängt auch ein wenig davon ab, aus welcher Richtung man kommt und zu welchem Zeitpunkt man in die Fliegerei eingestiegen ist :
Umsteiger von PPL etc. interessieren sich für die aus ihrer Sicht preiswerten, schnellen Hochleistungs-ULs wie CT und Co.
Am anderen Ende der Skala sind dann Umsteiger von Drachen/Gleitschirm wie beispielsweise Thommy oder auch ich, die gerne die absolute Einfachheit mit in die UL-Fliegerei mitnehmen möchten. Auch wenn die Freiheiten unserer 120kg-Klasse (die ja schon existiert) aus französischer Sicht nichts Besonderes sind, da in der dortigen 450kg-Klasse schon lange Realität, ist es doch für uns arme Germans legitim, davon zu träumen, oder?
Wie dem auch sei, mein Herz schlägt für die möglichst einfache, schwach motorisierte Fliegerei und für mich bedeutet eine mögliche 120kg-Klasse keine Einschränkung bzw. einen faulen Kompromiss, sondern eine Bereicherung.
So, mittlerweile hat sich der Himmel zugezogen, womöglich gibt es sogar den seit Wochen herbeigesehnten Regen, jetzt kann ich beruhigt zur Arbeit gehen.
einen schönen Restsonntag wünscht
Klaus
Aber das Mail von unserem Freund im Hintergrund Martin, in erster Linie eigentlich an Stephan (aber eben auch an Frank und mich) gerichtet, lässt mir nun doch keine Ruhe.
Es geht (mal wieder) um die aktuellen Entwicklungen im UL-Bereich auf europäischer Ebene, ausgelöst durch neueste Veröffentlichungen Jo Konrads im DULV-Magazin/Aerokurier und diverse Postings und Aktivitäten im P24-Forum und auch hier:
Ich habe es an anderer Stelle schon angedeutet: Die tschechische Abgeordnete Jaromír Kohlícek hat am 14. März vor dem Europäischen Parlament einen Antrag durchbekommen, dass der "Annex II" um folgenden Punkt ergänzt wird:
zusätzlich zu den schon bestehenden UL-Gewichts Klassen 300/450/472,5/495kg für die div. Ein/Zweisitzer mit/ ohne Rettungsgerät/ Schwimmern, es gab bislang deren sechs, wurde eine siebte Gewichtsklasse hinzugenommen, nämlich bis
"600kg for ultra light aircraft for non-commercial operation"
Das Parlament hat diesem Änderungsantrag zugestimmt. JoKo rechnet aber damit, dass diese Änderung in zweiter oder dritter Lesung wieder zurückgenommen wird, und zwar nicht nur wegen diverser Ungereimtheiten sprachlicher und technischer Natur.
Nochmal zum Verständnis: Der "Annex II" regelt die Zuständigkeit für leichte Fluggeräte, die eben nicht der EASA zugeordnet werden, sondern weiterhin national geregelt/verwaltet bleiben, also in unserem Fall durch DAEC/DULV.
Ich würde jetzt sagen, na gut, wenn unsere "alten" 450/472,5 ULs durch eine zusätzliche neue nationale Klasse (wenn sie denn kommt) nicht weiter beeinträchtigt bzw. sogar dereguliert würde, wäre doch alles prima, die sollen in den Klassen über mir doch machen, was sie wollen und es ist (mir persönlich) wurscht, ob die 600kg-ULs EASA- oder national verwaltet werden.
Wenn nicht die Franzosen, vertreten hier durch unseren Stephan, interveniert hätten. Und da kommt bei mir jetzt die Frage auf:
Für eine Entscheidung, ob ich für oder gegen etwas bin, bin ich auf Quellen angewiesen, in diesem Fall auf die oben genannten Veröffentlichungen von JoKo. Und eigentlich erscheint mir die Lösung einer zusätzlichen Klasse über 450/472,5 plausibel, obwohl ich auch erst kräftig gehustet habe, als ich von den 600kg-"ultra light aircrafts" gelesen habe.
Aber wie kommt es, dass die Franzosen (wahrscheinlich auch die Engländer und Belgier) auf ganz ganz andere Ergebnisse kommen? Gibt es da andere Quellen?
Und wieso, zum Teufel, setzten sich nicht mal ALLE Vertreter an einen Tisch und handeln eine Lösung aus, die für alle akzeptabel ist? Wo ist denn die EMF?
Es kommt nämlich nur darauf an, was die Verbände in Zukunft bei den nationalen Regelungen letztlich draus machen werden. Und um die Franzosen mache ich mir da überhaupt keine Sorgen...
Aber wenn dann unsere deutschen Verbände versagen, in meinem Fall der DULV, bin ich der erste, der seine Mitgliedschaft kündigt und das dann auch gross rausposaunt.
Lieber Martin, bei dieser Gelegenheit auch noch eine Anmerkung zu unserem neuesten Baby, die 120kg-Klasse, die Dich leider "nur akademisch" interessiert:
Für welche Art von Fliegerei sein Herz schlägt, hängt auch ein wenig davon ab, aus welcher Richtung man kommt und zu welchem Zeitpunkt man in die Fliegerei eingestiegen ist :
Umsteiger von PPL etc. interessieren sich für die aus ihrer Sicht preiswerten, schnellen Hochleistungs-ULs wie CT und Co.
Am anderen Ende der Skala sind dann Umsteiger von Drachen/Gleitschirm wie beispielsweise Thommy oder auch ich, die gerne die absolute Einfachheit mit in die UL-Fliegerei mitnehmen möchten. Auch wenn die Freiheiten unserer 120kg-Klasse (die ja schon existiert) aus französischer Sicht nichts Besonderes sind, da in der dortigen 450kg-Klasse schon lange Realität, ist es doch für uns arme Germans legitim, davon zu träumen, oder?
Wie dem auch sei, mein Herz schlägt für die möglichst einfache, schwach motorisierte Fliegerei und für mich bedeutet eine mögliche 120kg-Klasse keine Einschränkung bzw. einen faulen Kompromiss, sondern eine Bereicherung.
So, mittlerweile hat sich der Himmel zugezogen, womöglich gibt es sogar den seit Wochen herbeigesehnten Regen, jetzt kann ich beruhigt zur Arbeit gehen.
einen schönen Restsonntag wünscht
Klaus