Pamphlete für das "wahre" Ultraleichtfliegen

Allgemeine Diskussionen über das "wahre" Ultraleichtfliegen

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Frank
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Pamphlete für das "wahre" Ultraleichtfliegen

Beitrag von Frank » Di 30. Jan 2007, 22:47

Nachdem Stephan darum bat, irgendwelche Kindheitsgeschichten von mir auch an dieser Stelle nachlesen zu können, hab ich "drüben" mal gesucht, bin mir aber nicht sicher, ob das Resultat dem Wunsch entspricht....

Ich habe auch im Kopf, mal wegen eines kaputt geflogenen Zauns oder Kirschbaums oder so meine Stimme erhoben zu haben, finde es aber nicht....

Egal, Stephan: Hier zu Deiner Erbauung einige Freds von drüben!

LG, Frank

PS: Eine Deiner Antworten ging dahin, dass Du mir Rohentwürfe schicken würdest - ich solle sie dann sprachlich verpacken... Mach ma ruhig!
...''einfach'' Fliegen!!!
Frank
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Beitrag von Frank » Di 30. Jan 2007, 22:49

Es ging um die Frage NVFR mit UL....


Verfasst am: 07.11.2005, 17:00 Titel: Anderer Lösungsansatz zu NVFR etc...


Original unter:
http://www.pilots24.com/forum/viewtopic ... highlight=
--------------------------------------------------------------------------------

....damit der Streit sich vielleicht auflöst und sich die Gedankengänge in Richtungen bewegen können, mit denen allen gedient ist:

Liebe Fliegerkollegen (und damit meine ich ALLE)!

Ich dresche ja bei manchen Themen auch gern mal drauf, aber bei den aktuellen "heißen Stühlen" entwickelt sich ein Lagerkampf, der vielleicht wirklich nicht gut ist, zumindest nicht in dieser Form.

Ich denke, wir haben derzeit eigentlich ganz andere Probleme als NVFR oder sowas, und vielleicht sollte man diese auch erstmal beleuchten. (VORSICHT: es wird länger....)

Irgendwer (ich glaube es war Peter) hat mal was von "Fakten schaffen" gepostet, so sei das Ultraleichte ja schließlich auch in Deutschland entstanden. Okay, zu dieser Zeit schraubt ich noch am Mofa und dachte nicht ans Fliegen, aber soweit mit die Stammtische noch in den Ohren klingen war das doch (stark gekürzt) so:

Da schrebbelten einige Fetzenflieger einfach von der Wiese los, dem wunderbaren teutschen Amtsschimmel fiel auf, dass das SO ja nicht EINFACH sein kann. Andererseits, sich mit diesem irren Volk direkt beschäftigen wollte man sich auch nicht.

Also bestellt man einen Beauftragten, in unserem Fall überwiegend DAEC, der sich mal um die Sache kümmert. Dieser bastelt nun Regeln um diese Fliegerchen herum und versucht diese auch von der Politik absegnen zu lassen. So weit ja auch ganz prima.

Weil es nunmal bei uns den ominösen Flugplatzzwang gibt, läßt sich vermutlich der Beauftragte auch darauf ein, dass wir eben nicht einfach von der grünen Wiese starten dürfen. Weil wir aber (und jetzt denken wir mal locker 25 Jahre zurück) ja nur mit Rasenmähern ums Dorf juckeln und den "großen Fliegern" nicht nahe kommen, brauchen wir wenigstens keine Funke. Prima - Schein gilt 4 Jahre, medical recht problemlos, Reifen- und Zündkerzenwechsel macht jeder am Rasenmäher selbst, also auch beim Fliegenden.

Jetzt haben wir 2005, die Dinge haben sich grundlegend geändert! Was heute als MIKE unterwegs ist, läßt sich manchmal nur wegen dieser Kennung von einer ECHO unterscheiden. WIR wissen das, aber wie oft höre ich am Platz den Spruch "Ach, DAS ist auch ein UL?!?!?".

Wenn man bedenkt, wie langsam dieser Tropfen allerdings selbst in Fliegerkreisen (ich erinnere da mal an Flugplatzzulassungen - "UL bei uns.....bah") in die Hirne gesickert ist - da war die technische Entwicklung wirklich oft deutlich fixer als das Auge der Betrachter!

Ich denke manchmal so insgeheim, dass insbesondere bestimmte in Berlin herumgetragene Hirne glücklicherweise bei einem UL immer noch "nur" an ein Trike oder einen Fox denken. Wüssten sie mehr, hätten wir alle mittlerweile sicherlich ganz andere Sorgen als die, wegen der wir uns in den anderen Threads kloppen!

Top Themen sollten doch eigentlich sein: JAR-FCL und Luftsicherheitsgesetz

Liebe Leute, wenn "reine" Segelflieger und ULer im LuftSiG ausgenommen wurden, dann doch wegen einer ganz einfachen Rechnung: der ULer darf mit seiner hauseigenen Ausbildung nicht in Luftraum D, und kein Politiker kann sich vorstellen, dass jemand mit einem Trike auch nur annhähernd Spass daran haben könnte, einen Anflug auf Frankfurt zu starten und sich mit den Airlinern zu kloppen. Ebenso krass scheint die Überlegung, mit einem Segelflieger in diesem Wirrwar von Blech rumzusemmeln (obwohl ich in D'dorf früher schon Schlepps gesehen habe..)
Dass wir nicht gezüpt werden liegt doch nicht daran, dass wir alle so nette Leute sind, denen man ansieht, dass sie keine Terroristen sind, sondern IMHO vielmehr deshalb, weil die Verantwortlichen sich gar nicht vorstellen können, dass ULer sehr wohl im Sicherheitsbereich von Flughäfen rumturnen können. Schwein gehabt, sag ich da nur!

Ich denke, dass die Beauftragten auch mit genau diesen Argumenten die bestehenden Ausnahmen hingekriegt haben!

Weiter zum medizinischen Teil: Deutsche Regelungswut führt dazu, dass wir europäischer sind, als Europa das jemals gedacht hat, aber "der Deutsche" hat hat so einen Hang zum "übermenschen". Dieses Thema ist nicht nur UL-bezogen, in etlichen Nachbarländern gelten deutlich laschere Regeln selbst bei PPL. Drolligerweise haben wir hier aber auch in Deutschland "Ausbrecher" aus dem europäischen "Standard": Motorgleitschirmpiloten brauchen kein Medical, Triker keine Stundennachweise für die Berechtigung zur Nutzung ihrer "unbefristet gültigen" Lizenz.

Woran mag das nun liegen (ich stelle Vermutungen an!): Könnte es sein, dass der DULV es verstanden hat, sein Klientel der Schönwetterluftbummler im politischen Forum als richtige Sportler zu etablieren, die (weil stark wetterabhängig) vielleicht mal die Stunden gar nicht zusammenkriegen? Aber da sie ja Sportler sind, sind sie natürlich gleichzeitig auch fit, also eben nicht krank, und da kann doch dann im Flug auch kein problem auftauchen?!

Schlechtere Karten hier für den DAEC: Weil Motorflug da mit drin hängt und da offensichtlich (besser: augenscheinlich) betuchteres Volk in geheizter Kabine notfalls on top grenzübergreifend unterwegs ist, muss man sich doch europäischer Harmonisierung beugen - oder? Blöd nur, dass der Segelflugschein trotzdem "nur" deutsch ist und jetzt wohl in Frankreich gar nicht mehr automatisch anerkannt wird (wie ich gehört habe). Dumm, dass auch der SPL im Ausland (fallspezifisch) eigentlich nur "geduldet" wird. Why the F*** aber dann dieses übereinenkammscheren mit schwergewichtigeren Klassen? Ob das jetzt stimmt, will ich nicht beschwören, aber es fällt doch auf, dass zeitgleich mit dem Erschwerniss "Medical" der Durchstieg zum PPL-N (also dem Flugticket ohne Reisepass) geöffnet wurde. Und ich entsinne mich noch an die wilden Diskussionen vorher, warum man denn als ULer mit elfunddrölfzig Stunden nicht auch ne 150er fliegen können sollte. IMHO hat der "Drang nach mehr" aus Kreisen der UL-Welt zwar Chancen gebracht, aber leider sind wir dabei alle auch irgendwie baden gegangen - eben auch diejenigen, die einfach nur UL (egal was) fliegen wollten und keinerlei Überlegungen hegten, in eine andere Klasse "auf"zusteigen.

Aber leider haben wir ja mit etlichen Betonköp... ähhhh: Fachleuten zu kämpfen:
Da entscheidet jemand über flugmedizinische Regeln, der flugmedizinisches Wissen selbst wohl nicht hat, dieses aber von Beratern holt, die ihrerseits durch die aus der Beratung resultierenden Regeln neue Kunden zu bekommen scheinen.
Da wird ein ED-R nach dem anderen eingerichtet, weil z.B. ja Reaktoren gesichert sein müssen. Selbst nach dem Kiebitz auf dem Platz der Republik ist einigen Politikern, die den Brandfleck (!!!) gesehen haben, nicht klar, dass selbst Cessna auf Reaktor im selben Verhältnis steht wie rohes Ei auf Bordsteinkante.

Und irgendwer war auch noch so pfiffig, hintenrum die ZÜP für UL auch schon mal zu implementieren: Bei negativer ZÜP für PPL werden ALLE Lizenzen entzogen (ich glaube LuftVZO). Da ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis jemand "merkt", dass die Ausnahme im LuftSiG doch eigentlich ein Fehler war, oder?

Na ja, bevor ich weiter schwafele:

Was immer "wir" ULer fordern, es wird meines Erachtens nach hinten losgehen, wenn es nicht differenziert betrieben wird. Jede Regelerweiterung wird uns an anderer Seite Beschränkungen bringen. Ob es derzeit überhaupt sinnvoll ist, NEUES zu fordern, wage ich zu bezweifeln, erstmal sollte vielleicht der Dreck, der sich da in den letzten Jahren angesammelt hat, weggefegt werden.

Etliche "NVFR-Pro" Poster haben hervorgehoben, wie viel Entwicklung die UL-Szene gebracht hat, und dies ist unbestritten. Gleichzeitig stellt man fest, dass die "zweitonner" fast nur noch parken. Die "Contra-Fraktion" befürchtet den Zusammenbruch der Freiheiten in unserer leichten Klasse, da ja sowohl Flugzeugklassen wie auch Lizenzen für z.B. NVFR bereits bestehen. Wir brauchen nicht mehr Regelungen, sondern weniger Bürokratie. Deshalb rücke ich vorerst auch von der Überlegung unterschiedlicher UL-Gruppen ab und sage "lassen wir es bei einer, und zwar genau der, die es jetzt gibt" - möglichst allerdings mit Kriterien, wie sie vor Mai 2003 galten. Der Durchstieg auf PPL ist ja prima, da kann dann ja vielleicht auch JAR greifen. Wer dann mehr als "luftbummeln" will, hat da auch irgendwo den entsprechenden Schein.
Anstatt nun die ULs "aufzubohren", sollte man vielleicht eher den Ansatz wählen, kleinere "schwere" Maschinen interessanter zu machen: Bestimmungen für Echo bis zu einer bestimmten (?) MTOW ähnlich UL, als keine LBA-Hürden u.ä. Das würde das Segment des PPL wieder attraktiver machen, die "Umweltschleudern" würden unattraktiv, Entwicklung der Flieger angefacht etc...

Es gibt reichlich Lizenz- und Flugzeugklassen, und nur wenn wir versuchen, "oben" Erleichterungen zu schaffen, kann es "unten" keinen Schaden geben. Ich plädiere deshalb dafür, das PPL-Segment zu entrümpeln und dort dann den Nachtflug zu suchen, damit UL ultraleicht bleiben kann und vielleicht auch selbst Erleichterungen (die Wiese nebenan) ins Auge fassen kann.

In der Hoffnung, der Streit legt sich,

Frank

PS: mir kam es auf den Inhalt an - wer räschtschraibfäller finden tut, mag sie gerne behalten!
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Hier ging es um Kunstflug

Beitrag von Frank » Di 30. Jan 2007, 22:57

Verfasst am: 15.09.2004, 16:24 Titel: VORSICHT: iss länger......

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<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
AgentJ hat folgendes geschrieben:

Oh Mann,- ich weiß jetzt schon, daß ich nach diesem Posting zerissen werde
</tr></td></table>


...ja wenn Du es doch schon weisst - bist Du Dir denn auch im Vorfeld klar, warum?


<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
AgentJ hat folgendes geschrieben:

Ich weiß nicht, wann Du Deinen letzten Adrenalinstoß hattest ,
aber wenn Du den schon beim Starten und Landen bekommst, solltest Du Dir das mit dem Fliegen überlegen.Es hat in jeder Klasse immer Leute gegeben, die mehr aus dem machen wollten, was sie da haben. Akzeptier das doch mal.
</tr></td></table>





Es gibt Leute, lieber Agent, bei denen bereits das Anlassen und der Klang eines Motors zu mehr als nur Gänsehaut führt - sollen die jetzt alle auf's Bobbycar umsteigen?! Das kann doch wohl nicht Dein Ernst sein...
...und das mit dem "mehr machen", ja das kennen wir.... Stephan hat in einem Posting über seine Mofa-Zeit berichtet (auch ich hatte nur Automatik - wie uncool!), aber das geht ja auch noch weiter (vielleicht nicht unbedingt bei Stephan oder mir : Da gab es den Manta oder Capri samt Fuchsschwanz, Landeklappen der 747 als Spoiler auf'm Heck, rundumlämpchen alla Hasselhoff-Kit-Scanner... Soviel zum Untersatz, aber auch der Fahrer reicht sich nicht unbedingt: die Mantaletten sorgten für etwas mehr Körpergröße, und die knallengen Levis "schmeicheln" dem, was da vielleicht im Schritt ist, die Welle in den Haaren lässt den Kopf intelligenter erscheinen (viel Kopf - viel drin), und bei den Brust- und Achselhaaren trägt die Ondulierung auch so neckisch auf, da braucht man dann weniger in die Muckibude.....

Ja, es gibt immer welche, die aus "ihrer" Masse hervorstehen wollen, und das sollen Sie auch ruhig machen! Aber bitte immer im Rahmen dessen, was allgemein vertretbar ist. Wenn der Manta legal über Bodenschwellen schrabbt, soll mir das recht sein, genauso, wie wenn der TüV (wenn auch mir durchaus manchmal unverständlich) den ein oder anderen Auspuff zulässt. Wenn der Manta dann allerdings mit 70 hier durch das Dorf (Zone 30) rast, ärgert mich das genauso wie beim biederen Polo von der Stange. Dieses Verhalten stößt nämlich nicht an Grenzen, es geht darüber hinaus, und das ist für mich nicht akzeptabel!

Und da sind wir direkt bei noch einem Punkt, für den ich Dich gerne Zerreissen möchte (oder genauer gesagt: das betreffende Posting):
Ich glaube kaum, dass Stephan mit einer Waage durch die Gegend fliegt (hey Staphan, gibt es sowas bei Euch überhaupt;-). Vielleicht ist Stephan auch nicht derjenige, der über UL-gesetze erzählen soll (will er vielleicht auch gar nicht, oder doch: die auf Reunion..). Aber, lieber AgentJ, nein, wir sind nunmal nicht in einer Grauzone beheimatet mit unseren Fliegern, sondern wir haben klare Zulassungs-, Betriebs- und Lizenzvorschriften, und an die haben wir uns auch zu halten.

Wer meint, er müsse mit einem getunten Wagen um die Kurven kacheln, dass es (fast) kracht, soll das tun: mit entsprechender Ausbildung, auf entsprechendem Gelände. Ich habe überhaupt kein Verständnis für die Leute, die sich nach irgendwelchen Profi-Rennen in der Eifel gegenseitig Stunts liefern, wobei sie sich selbst (meist) noch unter Kontrolle haben, aber mit dem sich normal bewegenden Verkehr öfters in Konflikt geraten - und der regelkonform Fahrende ist dann häufig genug mit gelakmeiert. Gib den Leuten etwas Freiheit - sie werden sich schon mehr dazu nehmen....

Ebenso sieht es in unserer Szene doch aus, und die Schilderungen zeigen dies deutlich:

Horst wird angemeckert, weil er mal kritische Fragen gestellt hat.
Agent, Du willst Kunstflug, weil die modernen Maschinen das mittlerweile locker abhaben können, was die Struktur anbetrifft, und Du meinst, dafür sollten "wir" doch mal eine Petition o.ä. machen. Du willst uns auch die Freiheit, mal was Neues auszuprobieren und unsere Kicks in anderen Bereichen zu erlangen (sprach ich vorhin von Freiheit?!?!)

Historie des Fliegens: ...und wieviele dieser Jungs bei den amerikanischen Flugshows haben sich einfach zerlegt? Okay, ohne sie wäre die Fliegerei heute nicht das, was sie ist - ohne die C22 (mit der Du ja freiwillig nie fliegen würdest) hättest Du Deine Prüfung auf der C42 gar nicht machen können (aber das ist ein anderer Stiefel - ich möchte auch nicht im Wright-Flyer sitzen müssen...)


<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
AgentJ hat folgendes geschrieben:

Vielleicht gehöre ich zu einer neuen Generation von UL-Fliegern, die die alte UL-Zeit und den dazugehörigen Gedanken nicht mehr kennt (!) und die ein FLUGZEUG um sich herum haben wollen,- anstatt so ein Drahtverhau mit Tuch drauf.
</tr></td></table>



Kann sein, ich weiß nix über Dein Alter oder Deine Flugerfahrung.... Ich bin über einen trikeflug vor 6 Jahren süchtig geworden und habe dann auch nur Erfahrungen mit C42 und P96 gemacht, bis ich jetzt letztlich auf der offenen C22 gelandet bin (auch wegen Gewicht!).
Aber lieber Agent, wenn Du EIN FLUGZEUG und Dich herum haben willst, dann mach doch die entsprechenden Schritte (was Du ja derzeit anscheinend auch tust...).

Wer mit dem Mofa übern Brenner will, weil preiswerter ist als in der S-Klasse, soll das machen - aber dann bitte nicht weinen, weil das Mofa ach so lahm ist und doch (was illegal frisierte kisten ja tausendfach zeigen) locker auch 60 Sachen aushält!

Wer Kunstflug will - bitte, aber dann doch mit konform mit den gesetzlichen Regelungen. Ich persönlich (Attacken willkommen) finde es unterträglich, dass der Ruf aus Kreisen der ULer nach "immer mehr" immer lauter und öfter zu hören ist! Und ich sage auch gerne, warum:

Viele von den Rufern wollen S-Klasse zum Mopedtarif, und das kann irgendwie nicht gehen.
Die von Dir zitierte "Hochsicherheitszelle" scheint mir ihren Namen noch verdienen zu müssen, oder wieso haben wir hier regelmäßig Streit über zu beklagende Kameraden?
Würden bestehende Zulassungen auf Kunstflug erweitert werden, sehe ich bereits die ersten Leute, die das ganze auch mit der C22CS machen (weil: wieso?.... die ist doch technisch viel weiter als die Kisten aus den 20ern, und die konnten das auch!). Außerdem: Wer kann schon vom Boden erkennen, ob die Kiste geschweige der Pilot das darf?!?!?

Agent, wenn Du aus der Illegalität eine Legalität machen willst, dann verfolge Dein bestreben nach PPL und Acro-Rating weiter, aber lass den Quatsch mit den UL. Durch solche Dinge wird meines Erachtens die gesamte Szene in die Sch... geritten.
AgentJ hat folgendes geschrieben:

Die Zeiten wo UL´s als Putzlappenflieger verschrien waren sind ja wohl Gott sei Dank vorbei


Ja, nachbarn bestätigen mir auch gerne, dass meine C22 mit 462er auch nicht lauter ist als die P92 oder gar der Gyro, dass ich nur eben (weil langsamer) etwas länger zu hören bin. Das Lärmgerücht sind wir ja überwiegend los. Aber verschrien sind wir doch in einigen Kreisen nach wie vor, und ich denke nicht unbedingt zu Unrecht:


<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
AgentJ hat folgendes geschrieben:

Und andere ULer auch,- die treffe ich jeden Tag am Flugplatz.
Dazu machen mir fast täglich einige Leute Figuren mit UL´s vor.
Und wenn eine C42 das ab kann und alte Holzflieger mit 25 PS-Motoren aus den 30ern, kann ich das nicht ignorieren, sitze in meiner schnellen GFK-Schüssel oder sehe Belastungstest von UL´s im Fernsehn und dann juckt es im Finger.
</tr></td></table>




Genau, täglich passiert es immer wieder, und immer mehr wollen das auch - und wo bringt uns das hin? Selbst bei weniger wilden Dingen (Verwandschaftskurve) möglicherweise zu Manitu... Aber selbst wenn nicht - wo sind wir denn derzeit gelandet?

Aus Ultraleichten (korrigiert mich) 360kg wurden im Alterungsprozess erst 400, dann 450 und nunmehr 472,5, d.h. die gewichtslimits wurden in Deutschland um über 30% erhöht! Die Zuladung leider nicht, weil ja das Gesamtgewicht des Mofas durch Fuchsschwanz, Topcase, Koffersystem, 100l-Tank, digitaltacho und tempomat ebenfalls stieg. Und nun beklagen sich viele, dass die gesamte Familie ja immer noch abnehmen muss, um einsteigen zu dürfen?! In einem anderen Thread stand treffend was von "Klagen auf hohem Niveau".

So, und diese klagenden Leute schwingen sich, des MTOW und ihrer jeweils vielleicht 90kgs wie auch der anderen Daten bewußt, sonntags in die Kiste und semmeln mit Kameras bewaffnet in die 100ft Verwandtschaftskurve, um mal schnell zu winken und gestochen scharfe Bilder von dem oben-ohne Panorama in Nachbars Garten zu machen (ja, ich übertreibe). Danach (und hier zitiere ich nur) machen sie Passagieren, Wanderern oder auch nur den Leuten am Platz "fast täglich Figuren mit ULs vor". Jaaaneee - iss klar! Die Zuschauer sind schwer beeindruckt und schleichen - diese Heldentaten bewundernd verinnerlichend - nach Hause, und Sie behalten diese natürlich für sich, um dieses Sinnesspektakel nicht mit anderen teilen zu müssen...

Resultat des ganzen: eben weil vielleicht doch nicht alles so legal abläuft, eben weil doch immer mal was passiert, und eben weil jeder weiß, dass da möglicherweise Ärger in der Luft liegt, eben darum sehen wir im Münsterland plötzlich auch mal, wie frisch gebügelte blaue Hemden aussehen (nicht dass ich das toll fände...)

Leute, was heute so als UL durch die Gegend geigt, ist doch eigentlich kein UL mehr (so toll ich die Kisten finde), und auch wenn die gleiche Maschine als VLA verfügbar ist: wer nicht den "großen" Moppedschein hat, darf die 1000er BMW halt nur gedrosselt fahren.

Ich bin unbedingt für Erleichterungen in der GA, und warum eigentlich "nur" bis 750kgs? Warum nicht, sagen wir, auch eine Klasse bis 1200kgs anbieten, quasi als "Überleichte" Viersitzer, anderer Schein oder auch als Rating oder so... Aber eben als eigene Klasse, in die man einsteigen kann oder auch nicht.

Mit den heutigen Limits ist der "Learjet für Arme" nicht zu realisieren, und das ist auch gar nicht nötig. Diejenigen, die wie ich nicht die Kohle für "höhere Weihen" haben und mit Gartenstühlen fliegen, leiden zunächstmal unter dem Rekordstreben der "Leistungsflieger" und "Highender".

Wenn sich nämlich ein Flieger zerlegt, habe ich den Eindruck, es sind genau diese "Leistungsgrenzgänger", und da wird es dann immer spektakulär und teuer (also: Versicherungen rauf....)
Ein Sunny oder ein Fox sind legal auch zweisitzig betreibbar, eine Alumaschine nicht. Aber genau wegen "denen" muss ich jetzt schärfer aufpassen, dass ich auch blos alle Unterlagen dabei und ordentlich geführt habe...


<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
AgentJ hat folgendes geschrieben:

Zur Zeit reden wir hier nur davon, daß das Spaß machen könnte, ob es vielleicht Sinn macht, so eine Klasse oder Rating zu bewerben und einzurichten. Leute mit Zeigefinger haben da nix verloren,- Dein Verantwortungsbewußtsein in allen Ehren.
</tr></td></table>




Doch, der Zeigefinger muss ebenso erlaubt sein wie Dein Anliegen! Und ich bin der Meinung, dass unser Ruf sowohl durch illegale Flugmanöver als auch durch solch isolierte Forderungen nicht nachhaltig gestärkt wird - im Gegenteil!

Was wir brauchen ist ein sinnvolles Konzept von Zulassungs- und Lizenzklassen, und das von mir aus ruhig bis in den Viersitzer-Bereich hinein, damit auch dort mal Neuentwicklungen preiswerter möglich werden. Aber dazu gehört eben eine "Klassen-"gesellschaft, damit die ärmeren Schlucker nicht unter dem "Größenwahn" (Entschuldigung) der etwas weniger armen Schlucker zu leiden haben.

Ich finde die Diskussion um Plastik, Alu und Tuch manchmal echt nervend, weil keiner dabei bedenkt, aus welchem Grund eigentlich ein Flieger bewegt wird und welche Anforderungen dabei aufkommen (irgendeiner faselte da mal was von HAGEL - liebe leute, wenn's hagelt, dann sitze ich Spassflieger doch lieber vor der Glotze oder ich nehm die Lufthansa!).

Aber für härtere Anforderungen ist vielleicht ein Tuch (ich weiss es nicht) schlechter als CFK - okay. Dann ist es aber vielleicht wirklich sinnvoll, die leichteren Flieger (nicht Piloten) von den nicht ganz so leichten zu trennen - ich hoffe nur, dass sich das dann nicht noch weiter auf das Miteinander der jetzigen UL Community auswirkt....

In diesem Sinne und trotz aller Meinungsdifferenzen,
happy landings

Frank

Ach, fast vergessen:
JJ ist ja auch wieder dabei

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">

wenn man nicht unbedingt einen 2-Sitzer haben will

</tr></td></table>

....schon mal überlegt, dass Einsitzer geringere Leergewichte haben müssen (oder bauen wir einfach einen "Alibisitz" auf die Cowling?!)
...''einfach'' Fliegen!!!
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Beitrag von Stephan » Mi 31. Jan 2007, 04:35

Gut dass wir Dich haben! Ist da nicht gerade ein Präsidentenplatz beim DaeC frei geworden....?

Gruss Stephan
Lässt sich niemals durch den Amtsschimmel vom Himmel holen...
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Beitrag von Stephan » Do 1. Feb 2007, 03:28

Hab noch eins gefunden von Dir:
Hallo Leutz, vorsicht - könnte länger werden!

Lieber Achim, lieber Tom!

Ich sprech Euch einfach beide mal an, obwohl Nachfolgendes Euch zu unterschiedlichen Teilen "trifft".

Achim fragt "wo denn eigentlich das Problem sitzt"?!

Tja, wenn wir armen inkompetenten Schlucker denn nur in der Lage wären, das zu erkennen! Das sind wir aber nicht, denn wenn wir nicht so blöd wären, gäb's den ganzen Quatsch ja nicht!

Mal ein Beispiel:
Ich bin im Besitz sämtlicher 2Rad-Lappen, mehr oder minder nacheinander gemacht. Ich darf mit meiner 1000er über Deutschlands Straßen heizen, wie es mir gefällt. Damals, mit dem Mofa, war bei 25km/h Feierabend, und die "Fahrpraxis" darauf (wenn man da von Fahrpraxis sprechen darf) wurde mir bei 1b seinerzeit nicht anerkannt. Von 1b auf 1 sah das schon anders aus.

Nun träumte Mofa-Frank immer auch davon, einen Tourer zu haben, so mit Radio, Gepäckfächern, Nässeschutz.... Also entsprechenden lappen gemacht und glücklich. Nun darf ich also alles rauf und runter bewegen wie ich will, und ich nehme auch gerne mal den kleinen Roller Ma'am und schrubbe damit die Weser entlang.

Fakt ist nur: ich hätte auch vor 23 Jahren mit meinem Mofa unbehelligt quer durch Europa reisen können, und mit dem Tourer darf ich das auch seit 20 Jahren. Aber heute wie damals muss ich daran denken, dass ich halt kurz vor Frankreich bremse und nur mit max 130 weiterknalle (höher komm ich zugegebenermassen auch in D selten...)

Wenn der jetzt der Italiener INDULA sich daran gewöhnen muss, überland in D auf mindestens 2000ft GND zu gehen, so muss ich in Italien darauf achten, kaum höher als ein Rasenmäher zu kommen. Okay, nationale Kompetenz halt.

Wichtig ist: mit Moppeds wie mit ULs auch anderswo unterwegs sein ZU DÜRFEN! Wenn dann irgendwelche Speedlimits oder so auftauchen: geschenkt!

Bei den Moppeds klappt das ja auch ganz gut: mehr oder minder national ausgestellt, gegenseitig anerkannt....

Aber bei den Fliegern?!?!

Da gibt es dann ne europäische Vorlage auf medizinischer Ebene, die dann national ein volles Eigentor wird:

Zwar stellt man auf den Fluren der Politik und Verbände fest, dass der Zusammenhang zwischen Gesundheitlichen Störfällen und Flugzeugabstürzen offensichtlich so geringer Zusammenhang besteht, dass es sich gar nicht lohnt, diesen zusammenhang überhaupt zu untersuchen - aber verabschiedet wird in nationaler (In)kompetenz und im Sinne der Luftverkehrssicherheit ein Gesetz, dass einem deutschen Hobbyflieger mit notorischem Hang zu Blähungen wegen der Gefahr der Cockpitimmanenten Turbulenzen auf Lebenszeit das Fliegen verbietet, während die schwangere englische Fliegerin, die ihrem Hausarzt während der Begutachtung ihre HIV-Flecken glaubhaft versichert, dass sie bis jetzt ihre epileptischen Anfälle IMMER mindestens 3 Stunden vorher hat kommen spüren und entsprechend locker eine Aussenlandung einleiten können wird, weiter fleissig über die Aussenbezirke Londons jetten darf. Also, die haben schon Nerven auf dieser Insel!
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Beitrag von Stephan » Do 1. Feb 2007, 03:32

suite-

Ich bin mir da derzeit gar nicht so sicher, ob ich da wohl eher den unwissenden nationalen Bestimmungsgebern über den Weg trauen soll oder den europäischen Enthusiasten!

Die nationalen lesen jedenfalls die von Ihnen selbst in Auftrag gegebenen Gutachten nicht gescheit durch: Oder wie sonst ist es zu erklären, dass Gutachten von (frei "zitiert") Kleinflugzeugen á la MD11 oder 737 sprechen, die eine Delle in ein AKW machen könnten, die Sperrgebite aber nur in den üblichen Luftraum von Sportfliegern reichen?!?!
Die kleine Linienmaschine ist für die Vorwarnzeit viel zu schnell, und ich kriege mit meinem UL nicht mal einen Apfelbaum umgeflogen......


Die Frage ist vielleicht aber auch generell: wo sol die Fliegerei hingehen? Da gibt es dann unterschiedliche Ansätze, je nach Kinderstube...

Was die Politiker wollen, hängt vermutlich von Wählergunst und Zuwendung/Streicheleinheiten ab. Ähnlich scheint das wohl auch bei den Verbänden gelegentlich der Fall zu sein: das wird das Glas auf eine verabreichte Auszeichnung erhoben, und dann weiter zum nächsten Photo!

Was aber ist mit den Fliegern?! Da gibt es die, die wie der pickelige Frank vor 23 Jahren nur Mofa fahren dürfen (und sich nur das leisten konnten/können), und die, die chromblitzend für anerkennend neidvolles Getuschel sorgen.

Ach ja: Dazwischen kommen die, die ihre Mofas frisieren, um ein Mehrwertgefühl zu erhaschen (Vorsicht: demnächst Mehrwertsteuerpflichtig!) und diejenigen, die von statt der Harley mangels Kohle umsteigen auf die Virago, weil die einfach billiger ist und der Laie den Unterschied eh nicht erkennt...

So isses auch bei den Fliegern: da sind die UL-Mofafahrer wie Tom (oder meinereiner), die es nicht schert, was die größeren Moppeds machen. Da sind auch die betuchten Harleys, denen die Kosten für AVGAS und JNP nix ausmacht, weil sie es eh haben, oder weil sie die Dinger beruflich haben müssen (wie der Besitzer des Tatoo-Ladens oder der Rockerkneipe, die nun wirklich keine Reisschüssel fahren können).

Aber die Leute dazwischen, die sorgen in meinen Augen für die Probleme mit der Gradwanderung....

Beim Mopped ist alles klar: 50er brauchen nicht zum TÜV, Versicherung einheitlich. Alles darüber wird gezielt unter die Lupe genommen, eine BMW wird beim TÜV weniger unter die Lupe genommen als ein frisierte Reiskocher, die Allgemeine Verkehrskontrolle einer 34-PS Honda läuft lockerer ab als die eines 1400er Streetfighters mit ohne Auspuff, versichert wird typenspezifisch. Aber: mit allen Kisten komme ich problemlos ins und durchs Ausland, wenn ich die dortigen Tempolimits beachte!

So weit so gut. In Deutschland hatte das LBA vor rund 20 Jahren keinen Bock auf die Spinner, die auf ausrangierten Kinderwagen und Seifenkisten einen Rasenmäher installierten und mit Hilfe von an Bambusstangen befestigten Bettlaken über den nächsten Weiezaun hüpfen wollten. Die Arbeit wurde auf die Verbände abgewälzt.

Nun stellt sich heraus, dass genau diese Spinner ein Markt sind, dass unter vereinfachten Bedingungen (hol mal ne Schraube bei Obi) plötzlich Flieger entstehen, die mehr können als Echos! Oh, Hölle! Das Resultat sind nun zwei Strömungen:

1) Die Mofafrisierer wollen, dass ihre Tätigkeit legal wird.
2) Die Chromboliden möchten gerne frisierte Mofas, denen man das Mofadasein aber nicht ansieht.

Und beide wollen es LEGAL!

Tja, und nun? ....das MTOW wird in nationaler Kompetenz von ichweissnichtwasesanfang80war auf 400kg über 450kg zu 472,5kg hochgemogelt, aber es reicht einfach nicht! Dafür gurken jetzt aber Kisten rum, die 300 Sachen laufen, schweineteuer und nicht mehr wirklich "ultraleicht" sind - sie widersprechen IMHO sogar diesem Gedanken, aber das ist Gewissensentscheidung.

Nun stelle man sich mal vor, national wäre entschieden worden, dass Mofas nicht nur schneller als 25 Sachen laufen dürfen, sondern auch mehr als 50ccm, 2 Sitzplätze, Seitenwagen und und und haben dürften - nur schwerer als, sagen wir, 55kg dürften sie nicht sein (Beiwagen und Helme, also Rettungsgerät, nicht mitgewogen). Ob wir dann mit den Kisten noch ins Ausland dürften? Was würden dann wohl die Versicherungen machen?!

So haben wir es aber nun auch: Ich muß fürs Luft-mofa zum Arzt wie der Luft-busfahrer auch. Wegen der Unzahl von Typen und gleichzeitig relativ geringer Zulassungszahlen wird zwischen dem Nobelmopped und dem Fahhrad mit Hilfsmotor kein Unterschied mehr gemacht: Stiegerung der Halterhaftplficht um 50%!

Nehme ich jemanden im Auto oder auf dem Mopped mit und irgendwer nimmt uns auf die Schippe, zahlt dessen Versicherung sämtliche Schäden. Fällt mein Beifahrer beim Aus/Absteigen auf die Klappe, so ist das sein Problem. Fällt er dabei unglücklicherweise in einen nahestehenden Jägerzaun, der herausragende spitze Holzpflock läßt sämtliche Klagen im Hals stekcen bleiben, so hat das nur zur Konsequenz, dass mein Mitfahrer sofort ohne Lizenz IMC mit Lichtgeschwindigkeit durch ED-R rasen kann.
Lässt sich niemals durch den Amtsschimmel vom Himmel holen...
Stephan
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Beitrag von Stephan » Do 1. Feb 2007, 03:33

suite-

Stolpert mein PAX beim Einsteigen in meinen Fox jedoch über einen Maulwurfshügel, schlägt dabei auf eine der weichen Alustreben des Fliegers und kriegt wegen seines Heuschnupfens einen Asthmaanfall, in dessen Fortschreiten sich der Arme während seiner dem Sturz folgenden Besinnungslosigkeit nicht mehr ans Atmen erinnert..... tja, dann muss ich den Erben erstmal nachweisen, dass der Maulwurf nicht mein Verbündeter war, ich die Wiesen ringsum nicht gedüngt und für vermehrten Pollenflug gesorgt habe und überhaupt dass ihr Erblasser eigentlich gehbehindert war und ohne Rolli gar nicht auf die Strasse durfte - denn sonst bin ich dran.

Für mich heißt das: Paxe? - derzeit nicht, denn die knapp 400 Euro für PaxHaftpflicht fliege ich im Jahr sicher nicht raus - von wahrer "Kostenbeteiligung" gar nicht zu reden!

Um nochmal auf die Halter-Haftpflicht zurückzukommen: Wenn ich zu dämlich zum Landen bin und dem Bauern vor der Schwelle in den Zaun gesemmelt bin, dann lacht der sich erstmal schlapp, holt mitleidig etwas Stacheldraht und Werkeug sowie zwei Pullen Bier. Dann wird der Zaun repariert, der Flieger gedengelt und alles ist klar.
Wenn die Faszi ohne Fahrwerk eine Furche durch seinen Acker zieht, dann muss er zwar eine Spur weniger pflügen, aber die Maschine sieht schon ganz anders nach Schadenersatz aus!

Uns selbst bei den "Rollunfällen": Highender sind nun mal teurer und machen (weil stabiler) auch mehr kaputt....

Tolle Wurst - aber die Mofa-Flieger zahlen mit!

Was das nun alles mit der Frage zu tun hat, "wo denn das Problem ist"?!

Ganz einfach: Wie auch Tom bin ich der Meinung, dass eine breitgefächerte Klasseneinteilung sowohl bei Fliegern also auch bei Lizenzen okay ist - auch wenn ich sie nicht brauche... ABER: Dann bitte so, dass die "unteren" Klassen nicht automatisch nach oben erweitert werden (mit Rechten und Pflichten), sondern, dass von oben her eine Aufteilung erfolgt und nicht un unten her immer alles erweitert werden soll, dafür für die "kleinen" aber immer alles komplizierter wird.

Von mir aus gerne eine wirkliche UL-Klasse, wo dann aber auch bei 450oderso kg Schluss ist. Und hier vielleicht (analog Trike/3achser) eine Unterscheidung einfach/Highend (wattweissich: Vmax, Verstellprop, Einziehfarhwerk...) mit vielleicht auch unterschiedlichen Lizenzen und Versicherungen! Und vielleicht mit englischem Medical .
Dann auch ruhig mehrere Klassen aufwärts: 2-Sitzer bis 650, 750 mit etwas anderem Medical; 1000kg, Viersitzer, wie auch immer, aber so, dass die tiefere Klassen nicht plötzlich in einen Sog von Forderungen eingestrudelt werden, der von einer höheren Klasse ausgelöst wird!

Ob das aber national möglich ist? Ob das im Sinne europäischer Enthusiasten ist? Vielleicht national geregelt, aber europäisch jeweils anerkannt???

Ich fürchte, dass genau diese feinen Unterscheidungen, diese Staffelungen, von denen Du, lieber Achim, sprichst, eben nicht gemacht werden, egal ob national oder europäisch, denn das bedeutet Arbeit! und eine 600kg-Klasse sehe ich für UL-gefährdend an, solange kein klares Bekenntnis für und keine Forderung zur Abgrenzung von UL-Standards festgeschrieben ist!

Und solange nicht klar ist, wer eigentlich in puncto Lizenzen und Flugzeugklassen letztlich in Europa und/oder den Ländern Entscheidungsträger ist bzw. sein wird, halte ich es für ausgesprochen gefährlich, an den derzeitigen Standards drehen zu wollen!

Wenn wir internationale Sachen aufgedrückt bekommen, haben auch wir demnächst den ELT im Flieger!
Lassen wir es national laufen, gibt es Krücken wie den PPL-N (wer bitteschön kommt denn eigentlich auf diesen Blödsinn: Ticket nach L.A., aber keinen biometrischen Pass kriegen.... Oder: Kriegst 'n Skateboard zu Weihnachten, kannst aber mit Deinen Gipsbeinen nicht auf die Straße). Also Achim, der PPL-N ist nun wirklich kein Beispiel für gelungene nationale Regelungen....

Neeee, ich weiss nicht. Ich hätte gerne eine 400/450kg Klasse, die gerne nationale belange mit aufnehmen kann, aber europaweit anerkannt wird, wie immer die jeweils nationalen Anforderungen an Mensch und Maschine sind.

Dabei aber bitte wirklich "ultraleicht": sowohl beim Arzt, als auch bei Versicherung, Haftungsfragen, der Wartung, den Nachprüfungen und den Ersatzteilen, dann werden nämlich auch die einfachen Hüpfer wieder interessant und erschwinglich!

Und, Tom, dann ist mir auch egal, was die Klassen über mir machen! Aber nur dann!

In diesem Sinne, blue skies,

Frank
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Beitrag von Wabo » Do 1. Feb 2007, 07:06

Auch wenn meine unerhebliche Meinung nur einen "Zweizeiler" ergibt und in diesem Thread ggf. völlig überflüssig ist, möchte ich doch ausdrücken, welches Vergnügen ich gerade hatte, hier zu lesen, das es offensichtlich mehr Menschen gibt die mit dem sogenannten "Fortschritt" in Theorie und Praxis des Flugsports nicht einverstanden sind.

Hoch lebe das ultraleichte Ultraleichtflugzeug :) Damit ich nicht auch noch einen andern Thread mit meinem Senf verunreinigen muss, sei hier auch gleich meine Freude ausgedrückt über die Initiative "Back to the roots" zum Thema Sunny Light. Davon bitte noch einen Einsitzer unter 10K ;)))
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Beitrag von birddog » Do 1. Feb 2007, 09:17

Ich frage mich bei den Ideen mancher ULer, warum sie nicht den PPL machen. Nachtflug, Kunstflug, IFR usw. - so ausgestattete ULs würden sicher auch keine Ersparnis mehr gegenüber der E-Klasse bringen.

Schon jetzt kostet eine kommerziell vercharterte P92 oder C42 deutlich mehr als eine C172 oder Archer in unserem Verein. Ich frage mich, ob das noch verhältnismäßig ist. Und die Lizenzen dürfen mit o.g. Zusatzqualifikationen auch nicht mehr günstiger sein.

Zur o.g. Idee eines großen ULs bis 1.200kg: Die E-Viersitzer, die ich so fliege, haben ein MTOW von 1.150 kg.
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Beitrag von Quax011 » Fr 2. Feb 2007, 14:01

Wenn ich mir so manchmal die Aeromarkt ansehe, gibts da ganz manierliche Motorsegler/Motorflieger, zum Teil deutlich unter 20 tsd ?. Selbst bessere Maschinen sind ähnlich teuer wie ein "modernes" UL.
Wer also unbedingt schwerer, mehr Sitzplätze usw will, kann das mit einer Motormaschine tun. Kunstflug geht mit entsprechenden UL's wunderbar, is aber halt verboten. Wer trotzdem will, kann sich evt. das UL als Motormaschine zulassen(FK 12), schwupps und schon ist der Loop (mit entsprechender Lizens) legal.
Ansonsten: Machen und Maul halten und Anzeige riskieren oder bleiben lassen!!!!!!!!!!!!!

Die, die am meisten nach diesen "Upgrades" schreien haben vermutlich die wenigste Ahnung von dem, was sie eigentlich wollen ;-)

Man sollte uns UL'er endlich mal in Ruh lassen. Wir haben genug Gewicht zur Verfügung. Jede weitere Erhöhung bringt uns mit Sicherheit wieder Einschränkungen in unserer Freiheit (ich denke da an die Möglichkeit selber zu schrauben) Diese Freiheit möchte ich nicht missen, oder wie soll das sonst mit dem Kiebitz gehn????????
"und kost Benzin auch 3? 10, scheiß egal es wird schon gehn!"
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Beitrag von birddog » Fr 2. Feb 2007, 14:43

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
Quax011 schrieb am 02.02.2007 15:01 Uhr:
Wir haben genug Gewicht zur Verfügung. Jede weitere Erhöhung bringt uns mit Sicherheit wieder Einschränkungen in unserer Freiheit (ich denke da an die Möglichkeit selber zu schrauben) Diese Freiheit möchte ich nicht missen, oder wie soll das sonst mit dem Kiebitz gehn????????
</tr></td></table>
Das unterschreibe ich sofort. Die Vielfalt, die es heute im UL-Bereich gibt, ist doch gerade erst durch die Gewichtsbeschränkung in Verbindung mit Erleichterungen entstanden.

Vielleicht wäre eine Maßnahme, die "Störenfriede" los zu werden, das Upgrade auf den PPL-A zu erleichtern? Das würde in meinen Augen wirklich Sinn machen.
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Beitrag von Stephan » Fr 2. Feb 2007, 17:03

Na ja, es geht den meisten ja gar nicht um den Schein sondern eher um die vereinfachten Ul-Regelungen, was die Maschinen anbelangt. Euer Ul-Schein ist ja, zumindest in unseren Augen hier, nicht sehr viel anders als ein PPL. Medical, Zwangsstunden mit Fl usw. Sehr oft haben die die mit dem Ul alles machen wollen was eben nur mit Echo aufwärts geht eh schon den PPL.
Habe letztens erst wieder einen schönen Artikel über die Gründung des französischen Ul-Verbandes gelesen.
Ziel war es von Anfang analle nur erdenklichen Freiheiten "geregelt" beizubehalten. Und vor allem keine Trennung zwischen Dreiachs- und gewichtsgesteuerten Ul's zuzulassen. Hierdurch und durch stetiges Ausbremsen der Aspiranten die versuchten aus Ul's verkappte Echomaschinen zu machen wurde erreicht dass Frankreich heute die bei weitem freiheitlichste Ul-Regelung Europas besitzt. Dies wiederum hat zur Folge dass immer mehr Piloten unseren Verband unterstützen da natürlich bekannt ist was uns aus Ländern wie Deutschland droht. Niemand möchte in Frankreich unter deutschen Bedingungen fliegen. Wir können uns dies nicht mal vorstellen. Dadurch haben wir es zur europaweit stärksten Federation gebracht deren Stimme ein gewisses Gewicht hat. Die Gründung der EMF ist eines dieser Beispiele hierfür.
Quax hat völlig recht: wer Kunstflug mit seinem Ul machen will, soll es tun und das Maul halten. Ich mache auch einiges was nicht besonders legal ist (z.B. Jetskis jagen;) ). Aber ich tue dies erstens wenn ich allein in der Maschine sitze und wenn ich sicher bin niemand anderen zu gefährden. Somit wird man mit Sicherheit nie irgendwo lesen können dass der Stephan bewusst Scheisse gebaut hat und dadurch jemand zu Schaden kam und jetzt unbedingt strenger reguliert werden muss.
Ist zwar äusserst egoistisch aber ich kann nur beten, dass die Ul-Geschichte solange es nur geht nationale Sache bleibt, die Annex II nicht irgendawann mal sabotiert wird und dass wir der EASA fern bleiben. Wir würden in jedem Falle mehr verlieren als ihr gewinnen könntet. Sorry.

Gehört doch eigentlich gar nicht in die Storyecke. Höchstdemütig um Verzeihung bittet

Stephan
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Beitrag von Frank » Fr 2. Feb 2007, 19:13

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
Stephan schrieb am 02.02.2007 18:03 Uhr:
Gehört doch eigentlich gar nicht in die Storyecke.
</tr></td></table>


...finde ich mittlerweile auch, deshalb hab ich es mal in die "Allgemeine Diskussionsecke" verschoben!

Meine Texte waren ja eigentlich gedacht als Schmunzelanregung, dass sich aber nun wieder eine inhaltliche "Auseinandersetzung" ergibt, damit hatte ich so nicht gerechnet, aber okay.... Bitte beachtet dabei aber, dass die Zitate total aus dem Zusammenhang gerissen sind und deshalb auch meinerseits als pamphlete bezeichnet sind! Bevor also jetzt wer hergeht und legt Worte auf die Goldwaage: lieber mal die Freds "drüben" lesen 8) kann ja auch Spass machen - und man freut sich regelmäßig nach der Rückkehr wieder, was für ein netter Umgangston in einem Forum herrschen kann :D
...''einfach'' Fliegen!!!
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Beitrag von Stephan » Fr 2. Feb 2007, 20:28

Hast natürlich hundertprozentig recht. Und geschmunzelt habe ich beim Wiederlesen immer noch sehr viel.
Und gekämpft werden sollte wirklich eher "drüben" während wir hierher kommen um unsere Wunden zu lecken und mit den Kumpels am Stammtisch zu sitzen. Mea Culpa.

Gruss Stephan
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Beitrag von Frank » Sa 3. Feb 2007, 09:17

Hey Stephan,

hör auf mit Entschuldigungen - die sind doch gar nicht von Nöten! Du wolltest die Passagen der Formulierungen halber in der Storyecke haben, andere greifen das Ganze dannvom Inhalt her nochmal auf. Ist doch alles okay - nur gehört es dann hierher in die "Allgemeinen Diskussionen".

Wenn in diesem Forum über die Entwicklung der UL-Szene und nicht nur einzelne Eigenbauten (oder Herstellerneuerungen) nachgedacht wird, so finde ich das ausdrücklich gut. Dabei kann man auch geteilter Meinung sein, wobei ich eben angenehm finde, dass HIER kein Gemetzel daraus wird sondern nach wie vor ein angenehmer Tonfall zur Anwendung kommt.

Nicht nur mein Fazit, was allerdings in den 3 zitierten Posting isoliert vielleicht nicht so ganz klar wird, war:

Unsere Liga (472,5kg) sollte vom Gewicht her so bleiben, wie sie ist.

Die PPL-Region könnte Vereinfachungen vertragen. Es wäre vielleicht wünschenswert, hier zulassungs- wie lizenztechnisch ein Treppenstufenmodell zu entwickeln, mit steigenden Anforderungen und Durchlässigkeit. Erste Stufe vielleicht so, das die Highender darin problemlos zugelassen werden können (also vielleicht bis 550/600kg), die nächste vielleicht so, dass gängige ECHOs darin Platz finden (750/800?!), danach vielleicht 1200 und dann 2000kg.
Wichtig in allen diesen Klassen: die derzeit geforderten Nachweise bei Maschine und Mensch müssen runtergeschraubt werden!
Ein Vorstoss in diese Richtung liegt ja bereits europäisch vor (siehe beim DULV die Berichtslage Jo Konrad). Wenn man nun ein Hausarztmedical bis 2000kg fordert, dann muss das im Umkehrschluss auch für die europäisch nicht erfasste UL-Liga anstatt der JAR-Sch*#?! gelten....

Birddog: ich will kein 1200kg-Viersitz-UL :?
Wenn aber aus den derzeitigen Bedingungen für die 172 eine "simplified rules for light 4seaters" entstünde - warum nicht?! Und wie das Ding dann heisst (EchoBasic, MaxiUL4, überleichter 4sitzer, ultraleichter Truppentransporter oder wie auch immer) ist mir eigentlich egal!

So allerseits, "locker bleiben" und ein schönes Wochenende!
Blue skies

Frank
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