Franzose müßte man sein ... Ultraleichtflugzeug Bausätze

Allgemeine Diskussionen über das "wahre" Ultraleichtfliegen

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homebuilder
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Franzose müßte man sein ... Ultraleichtflugzeug Bausätze

Beitrag von homebuilder » Mi 2. Jul 2014, 08:52

Hallo :D
Franzose müßte man sein, zumindest, wenn es um das Bauen von Ultraleichtflugzeugen geht.
(... und der Wein, das Essen, die Lebenseinstellung u.s.w.:wink: )
Ich habe mich in der letzten Zeit sehr damit beschäftigt und bin erstaut was und nicht nur da , drüben los ist.

Hier bei uns, in Deutschland, ist der Selbstbau von Ultraleichtflugzeugen so gut wie eingeschlafen.
Wenn man hinter die Hallentore blickt, dann sind es überwiegend Fertigflieger (ab 47000 Euro), ohne Seele.

Natürlich haben wir nicht die Lobby wie die Franzosen, Tschechen, Italiener u.s.w.,
aber die hatten wir noch nie hier, wenigstens nicht so wirklich.

Aber trotzdem hatten auch wir unsere Zeit, der Erbauer und Bastler.

Sind wir in Deutschland zu bequem geworden :?:

Verfolgen unsere Verbände einen bequemen Weg :?:

Es ist ja einfacher sich mit wenigen Firmen und vielen gleichen Ultraleichtflugzeugen zu beschäftigen.

Ist der Spaß, an der Sache selber, abhanden gekommen :?:

Welches können die Gründe dafür sein :?:

Wird hier in Deutschland, schulisch gesehen, nicht mehr in dieser Hinsicht vermittelt und angeregt :?:

Muss es Vorreiter geben :?:

Kann man so etwas wieder beleben :?:


Einen nachdenklichen schönen Gruß
homebuilder :D
Nichts auf der Welt ist schwierig :wink: es sind unsere Gedanken, welche den Dingen diesen Anschein geben.
HiFly
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Re: Franzose müßte man sein ... Ultraleichtflugzeug Bausätze

Beitrag von HiFly » Mi 2. Jul 2014, 10:40

Hallo ,
du sprichst mir von der Seele !

Muss es Vorreiter geben :?: JA, auf jeden Fall !

Kann man so etwas wieder beleben :?: ein MUSS !!

Gruss aus A...
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powerandpitch
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Beitrag von powerandpitch » Mi 2. Jul 2014, 11:05

Wenn man hier so durch die Scheunen schleicht, dann findet man schon den einen oder anderen Selberbauer. Bei uns am Platz stehen sowohl Eigenbau Eckos, als auch Mikes, die selber konstruiert und gebaut wurden.

In vielen Fällen geht es denen dabei nicht einmal um eine Kostenersparnis durch den Eigenbau, sondern um das Erlebnis, Flugzeugbau.

Hinzu kommt, dass es in der Fliegerei in Deutschland oft genug nur mit dem nötigen Kleingeld funktioniert. Geld will verdient werden, wozu man mehr oder weniger Zeit benötigt, die einem bei so einem Projekt wiederum fehlt.

Wir haben eben eine ganz andere Gesellschafts- und Freizeitkultur. Hinzu kommt, dass man früher Pilot und vielleicht noch Motorradfahrer (bei uns eine häufige Kombination) war. Mittlerweile üben einige, diverse verschiedene Hobbys aus, die auch ihren Zeitrahmen fordern. Wie soll man da noch die Zeit für so ein intensives Projekt finden?

Aber he! Wir haben die EU. Man kann innerhalb weniger Tage sein Bündel packen und flux übersiedeln oder zumindest so grenznah wohnen, dass man sein Hobby in Frankreich ausüben kann.

Wo ist also das Problem?

Oder ist es das Wetter, welches mal wieder den Anstoß für diesen Jammer-Threat liefert?

Ob in anderen Ländern wirklich alles so anders ist, kann man vermutlich erst dann beurteilen, wenn man dort lange genug gelebt und den Anschluss zu den Vergleichsländern nicht aus den Augen verloren hat.
Richtig motorisiert fliegt alles.
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Uwe Seimetz
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Re: Franzose müßte man sein ... Ultraleichtflugzeug Bausätze

Beitrag von Uwe Seimetz » Mi 2. Jul 2014, 11:53

[quote="homebuilder"]

Aber trotzdem hatten auch wir unsere Zeit, der Erbauer und Bastler.

Sind wir in Deutschland zu bequem geworden :?:

Ja, Handy´s, Facebook, shoppen gehen usw., ist viel einfacher und bequemer



Verfolgen unsere Verbände einen bequemen Weg :?:


Es ist ja einfacher sich mit wenigen Firmen und vielen gleichen Ultraleichtflugzeugen zu beschäftigen.

Von so richtig Lobby- u. Öffentlichkeitsarbeit kann da ja keine Rede sein. Ja nur nicht unbequem sein, aber immer die Pfründe wahren




Ist der Spaß, an der Sache selber, abhanden gekommen :?:

Welches können die Gründe dafür sein :?:



Wenn man die gallopierenden Preise, Gebühren und Auflagen sieht, kann einem schon die Lust vergehen. Dazu kommt dann noch der schlechte Ruf als Umweltsünder, Luftverpester und Lärmverursacher. Außerdem dann noch die allgemeine Meinung, dass, das Fliegen ja gefährlich ist, noch viel schlimmer in einem selbstgebauten Flugzeug, dann evtl. gar noch aus Holz.
Viel wichtiger ist es auch Flugplätze zu schließen und Industriegebiete daraus zu machen.
Was aber spricht gegen ein Industriegebiet auf einem Flugplatz oder ein Industriegebiet mit einer Landebahn und Hallen für Flugzeuge oder gar einem Airpark-Wohngebiet? Doch eigentlich überhaupt nichts. Außer Ignoranz, Engstirnigkeitund Neid


Wird hier in Deutschland, schulisch gesehen, nicht mehr in dieser Hinsicht vermittelt und angeregt :?:


Nein, hinsichtlich der Kürzung finazieller Mittel auf der ganzen Linie bleibt da keine Chance mehr, außerdem ist das alles nur mit einem "immensen Aufwand" zu betreiben. Sowieso haben wir viel "wichtigere Dinge" zu lernen.



Muss es Vorreiter geben :?:


Ja natürlich, aber wir wenigen Flugzeugbauer kämpfen da quasi auf verlorenem Posten. Ohne politischen Wille wird da nicht viel laufen. Es ist ja viel einfacher billige Fachkräfte aus dem Ausland anzuheuern und deren "Ausbildungen" anzuerkennen, als eigene Kräfte auszubilden. Aber da sollten sich unsere Leute auch mal an die Nase fassen, dieses Thema ist zum Großteil auch "hausgemacht".



Kann man so etwas wieder beleben :?:



Solange wir eine solch Multimedia und Handy fixierte Jugend haben bezweifele ich das.


Ebenfalls einen nachdenklichen schönen Gruß

Uwe
Olaf
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Selbstbau

Beitrag von Olaf » Mi 2. Jul 2014, 19:22

Hallo zusammen,
nachdem "homebuilder" das Thema angeschnitten hat melde ich mich nach langer Zeit des " mitlesend" wieder, auch auf die Gefahr hin unpassende Antworten zu erhalten!
Mein seit vielen Jahren gehegter Traum: Sowas wie Klemm 25 aber einsitzig ,
Taylor monoplane- Pläne gekauft angefangen zu bauen, dann ( war zu blöd!)
Festgestellt, dass V-min selbst mit Flaps kaum zu realisieren.
Nach vielen Überlegungen eine einsitzige Klemm 25 zu bauen ( bin kein Ing. )
bin ich auf die Erla ME 5 gestoßen , wovon es laut Netz noch irgendwo Baupläne gibt, hab mir die sch....öne Seite natürlich nicht gemerkt.
Von den Werten sicher als UL zu realisieren!
Vielleicht finden sich ja noch 1 oder 2 , die bekloppt genug sind sowas mal zu starten?

Olaf :oops:
Mottenflieger
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Beitrag von Mottenflieger » Mi 2. Jul 2014, 19:41

Hallo Olaf
Dieses Thema hat mich auch mal beschäftigt. Wollte eine Klemm
L20 bauen,hätte sogar die Pläne dafür bekommen,aber das Zulassungsverfahren,die Frage welcher Motor usw.hat mich dann doch von
dem Projekt abstand nehmen lassen

Hast du dir den Ulf 2 schon mal angesehen,der würde in deine Richtung
gehen.
Grüße aus Österreich

Wolfgang
Ich mag sie nicht, die Topspeedhummeln,
will langsam durch den Himmel brummen
Olaf
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Beitrag von Olaf » Mi 2. Jul 2014, 20:32

Hallo Mottenflieger,
also auch Klemm infiziert? Ulf 2 hab ich alles gelesen was ich finden konnte, aber!! Erla 5 hat Klappflächen, geringere Spannweite und ist kunstflugtauglich ausgelegt ( nur der Festigkeit halber :oops: ) aber schön, dass ich nicht ganz allein dastehe!
Die von dir angesprochenen Probleme sollten sich doch aber über OUV. lösen lassen, wenn sich ein paar Interessenten zusammen tun ist sowas auch finanziell zu stemmen.
Grüße aus der Türkei ( normalerweise Niederrhein )
Olaf
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homebuilder
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Franzose müßte man sein ... Ultraleichtflugzeug Bausätze

Beitrag von homebuilder » So 6. Jul 2014, 06:57

Hallo :D

Tja, ich konnte wohl nicht viele mit diesem Thema erreichen, wie man sieht. Trotz 464 Klicks :!:

Es gibt wohl doch nicht mehr viele unter uns, die sich mit dem Ultraleichtflugzeug - Selbstbau beschäftigen.

Aber gerade von denen hätte ich gerne eine Nachricht erhalten.

Die Zeiten sind wohl wirklich vorbei :( Bis auf ganz wenige Ausnahmen.
Also doch, frei nach dem Motto:"Auspacken, einschalten, losfliegen"

Schade das uns dabei soviel Innovationen flöten gehen :(

Danke an die, die sich bezugnehmend auf meine Fragen gemeldet haben.

Einen schönen Gruß
homebuilder
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powerandpitch
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Beitrag von powerandpitch » So 6. Jul 2014, 10:43

Liegt es vielleicht daran, dass die Masse der Selberbauer die Sache im stillen Kämmerlein betreiben?

Bisschen Eigenbrötlerisch sind die Kollegen ja.
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erkki67
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Beitrag von erkki67 » So 6. Jul 2014, 12:36

Ja leider.

Eigentlich sind Frankreich, die meisten Amateurflugzeugbauer auch alles Einzelgänger, aber auch da gibt es Ausnahmen.

Erkki
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Beitrag von erkki67 » So 6. Jul 2014, 12:54

Ich wohne nicht mehr in Frankreich bin aber nur etwa 15km von der Grenze entfernt.

Früher hatte ich den Platz und eine fast eigene Piste, aber leider zuwenig Lust, und heute habe ich Lust aber keinen Platz. :?

Fast alles das es da draussen zum bauen gibt, braucht viel platz.

Früher waren Hangarkosten kein Thema, und jetzt ein fast unüberwindbares Hindernis.

Ich bekomme noch mein Flugzeug, muss nur Geduld haben.

Vielen geht es wohl wie mir, sie haben keinen Hangarplatz oder Bauhalle, also muss dass zu bauende Gerät auf kleinstem Raum gebaut werden können und anschliessend wieder auf kleinstem Raum, sprich Anhänger oder anderweitig verstaut werden können innerhalb einer Frist von ca 10min oder so.

Hier wo ich heute wohne kosten Hangarplätze ab 300€ Pro Monat Miete, so versteht ihr was ich meine.

Klein und fein muss das Gerät sein, für Protziges habe ich kein Geld und noch weniger Platz.

Gruss Erkki
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powerandpitch
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Beitrag von powerandpitch » So 6. Jul 2014, 19:30

Moin Erkki,

das gleiche Problem haben wir hier auch. Es sind zwar 150,-- Euro im Monat für dne Hangar, aber das ist schon eine Hausnummer. Ich könnte das auch für weniger als die Hälfte haben, dann wären es aber nicht mehr 5 Minuten mit dem Fahrrad bis zum Flugplatz.

Im Moment sind wir dabei einen Weg zu finden, wie man eine Leichtbauhalle genehmigt bekommt. Wenn das klappt kostet es zwar Geld und richtig Arbeit, danach finanzieren aber andere unsere Stellplätze und wir haben endlich etwas Luft.

Das ist aber noch ein langer Weg. Es geht aber, wenn man sich mit ein paar Leuten zusammentut und das gleiche Ziel verfolgt.

LG

Edgar
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Beitrag von bluewing » So 6. Jul 2014, 21:44

...hm, das die Selbstbauszene so vor sich hin dümpelt kann ich gar nicht sagen, wenn die OUV ihre Verbandszeitung schickt gibt es ab und an eine mehrseitige Auflistung von Experimental- und UL Bauprojekten in verschiedenen Stadien, sind viele Plan und Kitprojekte, aber die Menge wundert mich immer wieder,

vielleicht kann Tim was dazu sagen, ob viele Karteileichen darunter sind.

ciao Peter
Timpilot
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Beitrag von Timpilot » So 6. Jul 2014, 22:41

bluewing hat geschrieben:...
vielleicht kann Tim was dazu sagen, ob viele Karteileichen darunter sind.
ciao Peter
Kann es nicht sicher sagen, aber die Liste wird sicher keine allzu große Fluktuation haben. Die meisten Projekte brauchen 3+ Jahre zur Ferigstellung, viele auch 5+. Manche sind seit 10 Jahren nicht abgeschlossen.
Karteileichen gibt es vielleicht auch, aber ich denke das wird hin und wieder gesäubert.
Auf jeden Fall passiert aber schon einiges - ich bekomme immer wieder neue Anmedlungen auf den Tisch.
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powerandpitch
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Beitrag von powerandpitch » Mo 7. Jul 2014, 08:19

:wink:
Zuletzt geändert von powerandpitch am Mo 7. Jul 2014, 11:39, insgesamt 1-mal geändert.
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