LiFePo4 Starterbatterie

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ilU
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LiFePo4 Starterbatterie

Beitrag von ilU » Do 19. Dez 2013, 16:19

Hallo zusammen,
wer hat Erfahrung mit LiFePo4 Starterbatterien im UL?

Bei mir tut bisher eine 5-jährige Reinbleibatterie SBS8 ihre Dienste an einem Hirth-F33 mit Originalstarter. Auch bei -10°C schnurrt der Starter ab jeder Motorstellung :D

Jetzt hatte ich neulich eine hochstromfähige LiFePo4-Starterbatterie (Conrad Electronic "Lithium Powerbloc 5,5 Ah") eingebaut und was war: NIX!!! Der Starter zuckte nur kurz und blieb vor dem OT hängen.... Angeblich kann die LiFePo 350A DAUERSTROM - die Praxis zeigte anderes. Hat da ev. der Zellenschutz gegen Tiefentladung angesprochen? Dann wären die 350A Dauerstrom des Datenblatts eine Witz.

Bestimmt hat der ein oder andere hier eine LiFePo4 eingebaut - da würden mich die Erfahrungen interssieren und welchen Typ ihr einsetzt.

Anforderung bei mir:
Gewicht: <1kg>5Ah
bauklein
Hirth F33-Starter (<400W).

Freue mich über Erfahrungsberichte! ...auch übers Laden an der LiMa.

ilU
Timpilot
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Beitrag von Timpilot » Do 19. Dez 2013, 17:21

Hallo IlU,

ich habe eine LiFePo in der SD-1 und bei Flight Design hatten wir am Ende auch mehr und mehr LiFePo eingebaut.

Dort gab es nicht viele Probleme und meine SD-1 startet auch immer sauber ohne Probelem und ohne am Ladegerät zu schlafen.

Trotzdem habe ich mal erlebt, dass die Battereien gestorben sind.

Bei einer Installation des D-Motors habe ich LiFePo Probleme miterlebt und ebenso auch in einer C-42.

Die eingesetzten LiFePo-Batterien haben in der Regel eine kleinere Kapazität in Ah als die dafür ausgebauten Bleiakkus. Das geht erst mal gut, weil sie auch bei kleinerer Kapazität einen recht großen Entladestrom durch niedrigen Innenwiderstand ermöglichen.

Bei Kälte ist es aber so, dass der Innenwiderstand der LiFePo hoch ist. Im Winter startet der Motor dann beim ersten Schlüsselumdrehen noch nicht. Erst nachdem der erste Versuch mit entsprechendem Stromfluß den Akku etwas erwärmt hat gehts beim zweiten Ansatz dann ordentlich zur Sache.

Ist der Motor nicht sehr startwillig, so hat man beim LiFePo wegen der (in der Regel) geringeren enthaltenen Energiemenge viel weniger Versuche den Motor anzulassen bevor der Akku leer ist.

Dazu kommt dann noch, dass ein (z.B. durch Leiern lassen) tiefentladener LiFePo meist richtig kaputt ist, wo ein Bleiakku sich hier und dort noch retten lässt.

Also im Grunde geht es damit - die Akkus brauchen nur eine vorsichtigere Behandlung.

Über ein Problem, wie Du es schilderst habe ich noch nichts gehört.

Vielleicht gibt es aber auch Qualitätsunterschiede unter den LiFePo? Als ich mal für meine SD-1 den Akku neu kaufen musste hatte ich allerdings die Erkenntnis gemacht, dass eigentlich zur Zeit (vor 1 Jahr) nur eine geeignete Zelle auf dem Markt existiert.

Ich bin kein Batteriechemiker, daher können meine Erklärungen fachlich auch murks sein - ist mehr ein Erlebnisbericht.
Mowa
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Beitrag von Mowa » Do 19. Dez 2013, 19:23

Timpilot hat geschrieben:


Bei Kälte ist es aber so, dass der Innenwiderstand der LiFePo hoch ist. Im Winter startet der Motor dann beim ersten Schlüsselumdrehen noch nicht. Erst nachdem der erste Versuch mit entsprechendem Stromfluß den Akku etwas erwärmt hat gehts beim zweiten Ansatz dann ordentlich zur Sache.
Genau so wars bei mir. Allerdings erst bei Versuch Nummer 4. und da war der Akku aufgrund der geringen Kapazität leer. Nix für mein Mopped. Muss aber dazu sagen, dass es eine sehr billige Variante war... .

Beste Grüße,
Olli
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Beitrag von seehund » Do 19. Dez 2013, 20:00

Hallo ilU,

ich hatte in meinem BMW-Sunny diesen

http://shop.strato.de/epages/61333079.s ... 3-Block-V3

allerdings noch die alte 6,9Ah Ausführung.

Der 1000er BMW kam damit auch bei -10° schon beim ersten Versuch über den OT, ich war zufrieden.

Wenn bei meinem jetzigen Flieger der Akku hinüber ist wird es wieder sowas, 5kg woanders einsparen wird teurer.

Besonders den Balanceranschluß finde ich gut, den haben ja nicht alle.
(Die Zellenspannungen driften aber wirklich kaum auseinander, aber wissen ist ja besser als hoffen)

Gruß

Thomas
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ilU
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Beitrag von ilU » Do 19. Dez 2013, 21:09

Hey - vielen Dank schon mal für die Rückmeldungen, das ist perfekt! Auch der Modellbaulink sieht gut aus...Modellbauer haben uns da je einiges voraus.

Meine Startversuche mit der LiFePo4 waren noch im Sommer, das Ding wollte ich zur EM2013 dran haben und 2 kg sparen. Aber eben selbst bei +30°C hat die Batterie den Starter bestenfalls dann gedreht bekommen wenn der Prop exakt ÜBER den Totpunkt gerade war und entsprechend viel "Vorauf" bestand. Selbst vom UT ausgehens blieb der Starter vor dem OT hängen. Mit der SBS8 ließ er sich aus absolut JEDER Kolben-Position sofort ohne Murren starten.

Von einem meiner Fliegerkollegen weiß ich dass es bei ihm die Schutzschltung gegen Tiefentladung war - nach deren Ausbau ging es dann. Naja, bei einem von Powerblock läßt sich halt nix ausbauen und wenn 350A Dauerstrom drauf steht sollte das auch rauskommen, wahrscheinlich reichen 70A locker (400W-Starter dürfte auch im Anlauf nicht mehr ziehen).

Freue mich über weitere Erfahrungsberichte, noch einen Fehlkauf will ich mir in jedem Fall sparen....

BlueSky,
ilU
ako
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Beitrag von ako » Sa 21. Dez 2013, 21:33

Hallo,

mittlerweile haben wir mehrere Jahre und einige hundert Flugstunden Erfahrung mit diesen Batterien.
Fazit ist, dass sie sehr zuverlässig sind und super funktionieren. Ab und zu sollten sie gebalanced werden.
Ich achte darauf, immer welche mit A123 Zellen zu bekommen und mit Balancer-Anschluss.
Früher hat die mir immer ein Modellbauer hergestellt, der aber nichts mehr macht. Die letzte habe ich hier bestellt, hat gut funktioniert:
http://shop.i-tecc.de/starterbatterien/ ... -a123.html

Gruß
Andreas
Flieger-Claus
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Beitrag von Flieger-Claus » Di 24. Dez 2013, 04:56

Hallo Uli!
Bei manchen Kurbelwellenstellungen und warmen Motor konnte ich den Briggs&Stratton in meinem Moskito 1B mit Blei gar nicht mehr starten - auch nicht mit besten Qualitätsbatterien. (12V 14 Ah) Ich wollte schon - wie in meiner getunten Isetta - beim Starten mittles eines Relais aus einem DDR Lkw (W50) 2 hintereinandergeschaltete 12 Volt Batterien auf den Startermotor loslassen.
Habe dann doch LiFePo probiert - mit ca. 6Ah von Karl-Heinz Hofmann/ lipopower.de . War nicht der billigste... Der Akku musste noch mal im BMS geändert werden, da er manchmal nach dem Anlassen den Strom für die restliche Bordelektronik abgeschaltet hat - aber seit 2 Jahren bin ich sehr zufrieden. Die Kapazität reicht auch um den Motor mal ne Stunde auszuschalten und noch genug Kapazität für den Funk zu haben. Den alten Röhrentransponder lasse ich aber nicht länger als eine halbe Stunde bei abgestelltem Motor an. Unter 0°C habe ich allerdings keine Erfahrungen!
Zur Sicherheit habe ich noch einen Trennschalter eingebaut, da der LiFePo bei Vergessen des Ausschaltens des Hauptschalters tiefentladen werden könnte. Beim Anflug zum Heimatplatz schalte ich immer soviele Verbraucher an (Positionsleuchten, Röhrentransponder), dass der Akku beim Abstellen nicht mehr vollgeladen ist. Überwachung durch ein Billigvoltmeter. Das soll für die Lebensdauer gut sein.
Ich habe eine erheblich bessere Startleistung gewonnen und ca. 2 kg Gewicht gespart. Am Laderegler von B&S habe ich nichts geändert.
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