Was macht Ihr bei Außenlandungen?

Allgemeine Diskussionen über das "wahre" Ultraleichtfliegen

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der_aeronaut
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Beitrag von der_aeronaut » Mi 27. Mai 2009, 19:55

Stephan, dass S-Fliegen wird gerne auch von Oldtimerpiloten genutzt, deren Sturzflugbremsen oder Klappen nicht so gut wirken und die Gleitzahl eher einem Stein gleicht. :) So tasten die sich dann an die Landebahn oder Feld heran. Slingsby z.Bsp.
Viele Grüße aus dem windigen Oberbergischen Land
Carsten
:D
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Oliver Reik
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Beitrag von Oliver Reik » Mi 27. Mai 2009, 20:51

Wie mein Ihr das mit dem S-Fliegen? So etwas wie Abachtern beim Gleitschirmfliegen?

Bild

Der Endanflug erfolgt dabei nicht gestreckt sondern wird je nach Bedarf als leichte Schlangenline bis hin zu vielen, auf der Stelle ausgeführten Achten ausgeführt - so lange bis der Gleitwinkel stimmt.

Viele Grüße,

Oliver
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Stephan
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Beitrag von Stephan » Do 28. Mai 2009, 03:29

Das sieht aber aus wie ein mehrfach verstopfter Dickdarm mit abgerissenem Ende... :lol:
Aber so ungefähr ist das Prinzip, Oliver. Mit Ausnahme der kompletten Schleifen, da die oberste Regel beim S-Anflug ist niemals den Aufsetzpunkt aus den Augen zu verlieren. Ein 360° ist das beste Mittel zu kurz zu kommen. Ausserdem ist diese Übung wunderbar geeignet koordiniertes Fliegen mit Libelle in der Mitte zu lernen...

Gruss Stephan
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Quax011
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Beitrag von Quax011 » Do 28. Mai 2009, 05:36

So, noch mal mein Senf kurz dazu:

Alle teilweise super guten Tips nutzem dem Flieger gar nichts, wenn er sein Flugzeug nicht sicher ohne Motor beherrscht, und sein ausgewähltes Feld auch zu treffen in der Lage ist, da liegt meiner Meinung nach das Hauptproblem, die Leute üben nicht, da Angst, und holen sich aber auch keine Hilfe bei einem der es kann. Es wird gehofft, dass schon nix passieren wird.

Motorausfälle enden dann regelmäßig mit einem kaputten Flieger, schade eigentlich.

Ich bin wirklich am überlegen, ob ich mal einen kleinen "Lehrgang" über zwei Tage anbiete, in dem ich mal meine (30 jährige) Erfahrungen in Theorie und Praxis weitergebe, vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen.

Es geistert noch in meinem Kopf rum:

5 Teilnehmer
- Auf eigenem Gerät, zunächst mit Fluglehrer Ziellandeübungen aus unterschiedlichen Höhen, ohne Motor
- Slippen
- Taktik bei Außenlandungen, beginnend mit der Flugvorbereitung usw

üben ist meiner Meinung nach das Einzige was hilft..........


Gruß

Peter
"und kost Benzin auch 3? 10, scheiß egal es wird schon gehn!"
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Beitrag von quax2000 » Do 28. Mai 2009, 06:59

@Quax011: Gibt es nicht die Empfehlung, den Motor an zu lassen, weil schon eine Reihe Unfälle gerade beim Üben mit abgestelltem Motor passiert sind? Den etwas besseren Gleitwinkel bei im Ernstfall stehenden Motor sollte man problemlos weggeslipt bekommen.
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Oliver Reik
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Beitrag von Oliver Reik » Do 28. Mai 2009, 07:19

@Quax011:

Super Idee!
Man müsste dafür allerdings ein oder zwei Notlandefelder zur Verfügung haben, auf denen man legal mit einigen Fliegern Notlandeübungen durchführen darf - auf einem Fluplatz erscheint mir das eher weniger sinnvoll.
Ich kenne das vom Gleitschirmfliegen - es ist ein himmelweiter Unterschied, ob man einen großen, freien Landeplatz, den man womöglich auch schon unzählige Male angeflogen ist, ansteuert oder ob er etwas kleiner und rundum mit Hindernissen umgeben ist. Selbst wenn der Landeplatz eigentlich problemlos landbar wäre, haben viele immer bammel davor, es nicht über die davor stehenden Hindernisse zu schaffen oder in andere Hindernisse auf dem Platz zu scheppern und sind dann natürlich viel zu hoch, obwohl sie auf hindernisfreien Plätzen nahezu auf den Punkt landen.

Mit dem Flieger dürfte das nicht viel anders sein. :?

Ich oute mich mal als jemand, der auch zu den Hindernisverweigeren gehört und unsicher wird, sobald sich Bäume, Strommasten, Gebäude oder Strassen in der Nähe des angepeilten Landeplatzes befinden. :evil:

Viele Grüße,

Oliver
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Beitrag von Quax011 » Fr 29. Mai 2009, 16:01

@ quax 2000

natürlich übt man zunächst mit Motor im Leerlauf, wenn man das nicht kann, braucht man ihn erst gar nicht ausmachen......
(und viele scheitern schon daran)

Leztlich sollte meiner Meinung nach aber JEDER Pilot in der Lage sein sein Flugzeug ohne Motor zu fliegen und sauber ungefähr am angepeilten Ort zu landen.
Falls er es nicht hinkriegt ist ja ein Fluglehrer dabei DER DAS KANN!

Das ist mein eigentlicher Auftrag als Fluglehrer: Meine Schüler soweit zu bringen, dass sie das Fluggerät im Griff haben. Das ist was ganz anderes als damit bei schönem Wetter von A nach B zu fliegen.

Die miese Unfallstatistik (wobei man die nicht überbewerten soll) vom letzen Jahr zeigt, dass eine erhebliche Anzahl der Piloten das nicht kann.

Wo, wenn nicht in der Aus- und Fortbildung soll man sonst ansetzen?

und sorry, es gehört einfach dazu, dass man sein Flugzeug ohne Motor landen kann und nicht nur glaubt es zu können........
Wie soll das aber gehen, wenn man es niemals geübt hat?????
Motor aus auch aus dem Grund dem Schüler Sicherheit zu geben, Vertrauen, dass die Situation meist problemlos lösbar ist, wenn gewisse Punkte beachtet werden. Unterschätzt mal nicht das psychologische Moment!


@ Oliver

Ich zeige meinen Schülern Flugplätze, da würden sie nie im Leben einen vermuten, das geht problemlos.
Ich habe schon über solchen Flugplätzen mit Schüler Außelandeübungen gemacht, die haben den Platz nicht gesehen und die Wiese daneben angepeilt.

Notlandeübungen auf Feldern mit Scheinpiloten sind vom Luftrecht her (wir leben halt in Deutschland) problematisch. Ansonsten, wo kein Kläger, da kein Richter.

Das Problem sind die Leute selbst: Haben sie ihren Schein hoffen sie, dass der Rotax niemals ausgeht und wehe wenn doch, dann sind sie meist schon halbtot (vor Angst) und Angst lähmt geplantes vernüftiges Handeln. Hier ist gesunde Selbstkritik angebracht beherrsche ich meinen Flieger? Reicht mir das? Bin ich fit im Notfall?


Gruß
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Stephan
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Beitrag von Stephan » Sa 30. Mai 2009, 04:05

Ganz genauso sehe und mache ich das auch. Wobei wir es etwas leichter haben irgendeinen Acker auszusuchen. Da kräht kein Hahn nach. Aber dass man unbedingt wissen muss wie sich seine Maschine ohne Motor fliegt gehört zum A und O der Fliegerei.

Gruss Stephan
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Beitrag von Abdul » Sa 30. Mai 2009, 15:24

Stephan hat geschrieben: Aber dass man unbedingt wissen muss wie sich seine Maschine ohne Motor fliegt gehört zum A und O der Fliegerei.

Gruss Stephan
Ohne Motor? Oder nur mit "Motor aus"? Also mit "ohne Motor" habe ich noch keine Erfahrung!


Michael
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Der mit einem Affen im Sunny fliegt und ansonsten in ärztlichen Kreisen als durchaus heilungsfähig gilt
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Beitrag von Stephan » Sa 30. Mai 2009, 16:59

Klar ohne Motor. Der liegt ja noch bei Dir... :lol: Und Brausepulver wäre geil...

Gruss Stephan
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Beitrag von quax2000 » Di 2. Jun 2009, 13:58

Wieviele Fluglehrer sind eigentlich bei Übungs- und Überprüfungsflügen in Kleinflugzeugen bisher verunglückt? (Insbesondere mit funktionsfähigen aber abgestellten Motoren) Wieviele Tote?
Die Antwort auf meine ursprüngliche Frage fand ich jetzt in der 2. DV LuftPersV
Was dort das LBA verordnet ist sicher auch für die Fluglehrer unter uns interessant.
:)
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