ACHTUNG---- Pilotenkrankheit wieder da

Allgemeine Diskussionen über das "wahre" Ultraleichtfliegen

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Gorden
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Beitrag von Gorden » Fr 23. Nov 2012, 21:52

powerandpitch hat geschrieben: was ist mit power und speed auf zwei und vier motorisierten rädern?
Low and slow ist hier doch das Motto :)

Die vier Räder tragen nen Kombi der mich und das Gerät zum Flugplatz bringt. Dort beginnt der Flugsport.

Und wenn es vernünftig möglich wäre, würde ich beim Luftsport auch auf den Verbrennungsmotor verzichten. Ich gehöre da zu den Leuten die auch lieber Kiten gehen als Motorboot zu fahren :D
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Beitrag von Timpilot » Mo 26. Nov 2012, 09:48

Ja... das sind die Herausforderungen, die das Leben so an uns stellt.

Ich mag besonders den öffentlichen Nahverkehr in Berlin. Die Scheißfratzen in der U-Bahn und die Kotze auf dem Gehweg. In Zeiten in denen ich nur Auto gefahren bin hatte ich das Gefühl ich entferne mich ein Stück vom Leben und von der Gesellschaft. So isoliert im geheizten, weich gepolsterten Sessel des VW mit Wunschmusik. Das ist wie Traumschiff gucken - langweilig.

Natürlich ist aber auch der freie Blick übers Land oder aus dem Cockpit. Das Schrauben an der Technik und der Raum zur freien Entfaltung das Leben. Das frustet mich auch sehr, dass das alles so kompliziert sein muss.

Sport muss für mich auch nicht unbedingt einen Motor haben. Segeln kann man sogar in Berlin. :-) Segelfliegen ist auch schön.

Das Leben ist aber immer ein Kompromiss, wenn man von jedem ein wenig haben möchte. Das muss eben jeder für sich selber umsetzen wie es erträglich ist.
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powerandpitch
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Beitrag von powerandpitch » Mo 26. Nov 2012, 16:28

Timpilot hat geschrieben:Das Leben ist aber immer ein Kompromiss, wenn man von jedem ein wenig haben möchte. Das muss eben jeder für sich selber umsetzen wie es erträglich ist.
super erkenntnis!

komischerweise möchte hier jeder zweite auf irgendwelchen wiesen, wie in frankreich oder amerika, landen. dieses vereitelt natürlich der pöse-pöse deutsche staat. wie kann er nur. :twisted:

untersucht man so ein kleines bischen die gründe, warum manche zu wenig gelegenheit zum fliegen haben, dann findet man ganz andere ursachen, die in der masse in der eigenen lebensorganisation begründet sind.
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Dr. Speed
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:-)

Beitrag von Dr. Speed » Di 27. Nov 2012, 07:44

Moin,
da hab ich es ja noch gut: wenn ich gmütlich fahre bin ich in nicht mal 15min. am Platz! :-)
Aber wehe ich bin auf den ÖPNV angewiesen, dann brauch ich fast ne Stunde! :-(

+++ Doc. +++
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Beitrag von Timpilot » Di 27. Nov 2012, 11:10

powerandpitch hat geschrieben: super erkenntnis!
...
untersucht man so ein kleines bischen die gründe, warum manche zu wenig gelegenheit zum fliegen haben, dann findet man ganz andere ursachen, die in der masse in der eigenen lebensorganisation begründet sind.
Ich schaffe es leider nicht so knallhart und kompromisslos zu sein wie Du ;-) und meine vielen Interessen so zu beschneiden, dass alles mehr oder weniger in einer Richtung liegt. Für mich ist das Leben bunt und ich mag alle Farben.

Aber wenn ich auf einer Wiese starten und landen dürfte oder auch ohne Flugleiter an bestehenden Plätzen, dann würde es für mich einfacher werden die verschiedenen Interessen zu kombinieren. Warum soll ich nicht danach streben!?
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Beitrag von powerandpitch » Di 27. Nov 2012, 11:46

Timpilot hat geschrieben: Warum soll ich nicht danach streben!?
weil es nichts bringt, den mond anzuheulen.

ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass soviel mehr geflogen werden würde, wenn die rahmenbedingungen etwas einfacher wären.

sein wir doch einfach ehrlich. in den meisten fällen ist das liebe geld der begrenzende faktor oder eben die knappe freie zeit, die man zwischen job, familie und anderen verpflichtungen, aufteilen muss.

wir haben das bei uns auf dem platz in diesem sommer durchgezogen und sind an einigen abenden in der woche bis sunset geflogen. vor ort war dabei auch immer der gleiche "harte kern". ansonsten hat kaum einer diese möglichkeit genutzt.

wer würde denn wirklich 50 oder 100 stunden mehr im jahr fliegen und das auch noch nachhaltig, wenn die bedingungen einfacher wären? derjenige muss nun ja 3 - 5 mille ungenutzt unterm kopfkissen oder im sparstrumpf rumliegen haben, die er nicht verflogen hat. :twisted:

wer würde sich hinstellen und auch noch so eine "flugwiese" beackern, damit man darauf halbwegs vernünftig landen kann? wer würde sich alle 2 wochen auf den kreiselmäher hocken und der piste nen neuen haarschnitt verpassen?

ich meine wirklich und nicht nur blah, blah.
Zuletzt geändert von powerandpitch am Di 27. Nov 2012, 11:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Timpilot » Di 27. Nov 2012, 11:56

powerandpitch hat geschrieben:
Timpilot hat geschrieben: Warum soll ich nicht danach streben!?
weil es nichts bringt, den mond anzuheulen.

ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass soviel mehr geflogen werden würde, wenn die rahmenbedingungen etwas einfacher wären.

sein wir doch einfach ehrlich. in den meisten fällen ist das liebe geld der begrenzende faktor oder eben die knappe freie zeit, die man zwischen job, familie und anderen verpflichtungen, aufteilen muss.
...
wer würde denn wirklich 50 oder 100 stunden mehr im jahr fliegen und das auch noch nachhaltig, wenn die bedingungen einfacher wären? derjenige muss nun ja 3 - 5 mille ungenutzt unterm kopfkissen oder im sparstrumpf rumliegen haben, die er nicht verflogen hat. :twisted:

...
Ich heule ja nicht und irgendwann sind die Menschen ja tatsächlich zum Mond geflogen. :-) Wäre wohl nicht passiert, wenn sie nicht darüber geredet hätten...
Es ist in diesen Angelegenheiten (Flugplatz-/Flugleiterzwang) am wichtigsten die Denkweise der Menschen und auch vieler Piloten zu ändern. Deshalb hinterlasse ich gern meine Argumente dafür wo immer es geht. Sachlich und informativ.
Ich finde mich einfach ungern mit Dingen ab, die für mich keinen Sinn machen. Und wenn ich nur meine Meinung äußern kann, so ist das schon ein Stück der Freiheit, die ich suche.
Du bist anders. Das ist auch ok so.
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Beitrag von powerandpitch » Di 27. Nov 2012, 12:21

persönlich gefallen mir einschränkungen und regelungen nicht.

vielleicht mal eine kleine story zum denkmuster der menschen. die lieben griechen sind ein recht sorgloses volk. ihre schiffsflotte ist meist marode und die besatzungen sind zusammengewürfelte haufen. vorschriften werden nicht umgesetzt, bzw. interessieren niemanden.

alle paar jahre säuft ein kahn ab, mit entsprechenden opfern. dann ist das geschrei, mit den entsprechenden restriktiven rundumschlägen groß. alles wird dicht gemacht und eingestellt. nichts geht mehr. der verantwortliche für den rest seines lebens weggeschlossen.

was hat dies mit unserer fliegerei zu tun?

die nichtfliegende restbevölkerung benötigt das gefühl, dass etwas getan wird. das wer aufpasst und sich kümmert. am besten mit komplizierten systemen und regelungen. dann sind sie beruhigt. geht trotzdem etwas in die hose, dann ist es für den dämlichen mob erst einmal wichtig, wenn jemand dafür büßen muss. geht dieser selber bei so einem fehler nicht drauf, dann muss er zumindest zu irgend etwas verurteilt werden (in der regel bewährung, also fast nichts).


jetzt die gleiche situation ohne schärfere regeln. stell dir den gleichen, vielleicht auch noch sozialneidischen pöpel vor, wenn da so ein (neureicher) privatflieger irgendwo reinbrettert und einen "unschuldigen" (welch wort) platt macht.

es würden sofort drakonische verbote und der kopf des verantwortlichen gefordert. in amerika vermutlich erst einmal 10 - 15 jahre knast, für einen evtl. kleinen fehler, mit bösen folgen. das macht zwar die opfer nicht wieder lebendig, aber der "mob" ist gefüttert. vermutlich ist danach der betroffene flugplatz vergangenheit?

glücklicherweise ist die materie in deutschland kompliziert genug, dass der durchschnittliche bürger zu faul ist, sich näher damit zu befassen.

dieses prinzip funktioniert in deutschland in vielen bereichen. auf der straße, auf dem wasser, auf der schiene und eben auch in der luft. dreh ich keinen allzu großen (vorsätzlichen) schnitzer, dann lande ich zumindest nicht im knast und mein leben geht weiter.

warum sonst schlagen wohl die ach so freien rechtsstaaten so massiv zu, wenn etwas schief gegangen ist? denn dann verstehen unsere entspannten mediteranen nachbarn plötzlich ganz wenig spass.
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Beitrag von Stephan » Di 27. Nov 2012, 16:02

Ihr merkt aber schon wie ich mich zurückhalte, oder? Bitte lobe mich doch mal einer von den normalen Jungs hier...

Gruss Stephan
Lässt sich niemals durch den Amtsschimmel vom Himmel holen...
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Beitrag von gkrgv » Di 27. Nov 2012, 16:23

Stephan hat geschrieben:Ihr merkt aber schon wie ich mich zurückhalte, oder? Bitte lobe mich doch mal einer von den normalen Jungs hier...
Stephan du bist toll und sooo weise!!!
Gehts dir jetzt besser ;-)
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Beitrag von Stephan » Di 27. Nov 2012, 17:16

Geht schon wieder ein klein wenig besser, herzlichen Dank.

Gruss Stephan
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Beitrag von powerandpitch » Di 27. Nov 2012, 17:42

nabend stefan,

du kannst dich gerne darüber lustig machen. wirf aber mal einen kleinen blick auf die rechtsfolgen, die andere (freiere) staaten so im angebot haben. da kannst du eine sache mit ein paar schrammen überleben und dein leben ist trotzdem gelaufen.

die deutschen mögen die absoluten korinthenkacker sein, bevor überhaupt etwas passiert ist.

dafür ziehen einen die anderen das fell über die ohren, wenn eine sache erst einmal in die hose gegangen ist. das ist die schattenseite der eigenverantwortung.

ich glaube nicht, dass die französische justitia mit einem piloten gnädiger umgeht, als mit einem autofahrer.

und das dinge massiv schief gehen, bekommen wir im sommer ja beinahe jedes wochenende zur genüge mit. jeder von uns kennt meistens auch irgendwelche beteiligten.
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Re: ACHTUNG---- Pilotenkrankheit wieder da

Beitrag von quax2000 » Sa 1. Dez 2012, 09:31

Daniel A. hat geschrieben: Einige der infizierten Piloten versuchen Ihren Flug und Höhenentzug duch Modellflug und Flugsimulatoren zu kompensieren.. Leider können wir aus Erfahrung berichten das dies nur beding und kurzfristig linderung verschafft.

Euer
Dr. Al. Titude
Um mal wieder auf das Thema zurückzukommen: Ich hatte in der letzten Woche Gelegenheit, mal wieder einen Flugsimulator auszuprobieren. Vertane Zeit! Gottseidank keine Freizeit...

Reinhard
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