bauzeit!

Allgemeine Diskussionen über das "wahre" Ultraleichtfliegen

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powerandpitch
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bauzeit!

Beitrag von powerandpitch » Mo 15. Okt 2012, 22:09

ich wollte den threat der flugzeugbauer nicht kaputtschreiben. daher das diskussionsthema, jetzt hier.

vorab! was jeder mit seiner freizeit macht, ist seine sache.

und! jeder, der so einen eigenbau durchzieht, hat meinen vollen respekt.

insbesondere unter dem hintergrund, wie einschneident sich so eine sache auf das leben auswirkt. trotzdem ist das für mich schwer nachvollziehbar, wie man sich selber über so viele jahre motivieren kann.

so hat uwe seimetz an anderer stelle geschrieben, dass er in 13 jahren rund 6000 arbeitsstunden verbaut hat.

wie hält man das aus? wie steht man das durch? da kommen doch momente, da will man fortschritte oder auch das fertige produkt sehen?. meine autos haben auch zwischen 200 und 400 stunden arbeit verschlungen. manchmal hat das 3 monate gedauert oder eben auch 1,5 jahre.

aber, wie hält man das 13 jahre lang durch? behält immer das ziel vor augen? vor allen dingen, wo man zwischendurch auch bestimmte lösungswege oder ausführungsdetails in frage stellt und aufgrund neuer erkenntnisse gerne anders bauen möchte.

wie geht die familie mit so einem steckenpferd um, denn die eigentliche fliegerei verschlingt ja auch noch jedes jahr einige hundert stunden?

ehrlich gesagt schwanke ich zwischen absoluter ehrfurcht und rätzelhaftem unverständnis.


PS: wie viele einfamilienhäuser könnte man in 6000 stunden wohl bauen?
10 oder mehr?
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Quirl
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Beitrag von Quirl » Mo 15. Okt 2012, 23:18

Der Eine geht einer schönen Freizeitbeschäftigung wie dem Bau eines Flugzeugs nach, der Andere schreibt in einem Internetforum in 5 Monaten 402 nicht selten sinnfreie Beiträge. Wie hält man das denn aus?

Mensch PuP, versuch doch einfach mal das Wasser zu halten!
joeysch
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Beitrag von joeysch » Di 16. Okt 2012, 04:44

Die erste Zeit macht so richtig Spaß, wenn man den Flieger relativ schnell wachsen sieht. Auch einen Anreiz gibts nachher wenn man sich Sachen/Teile überlegen muß, die nicht im Plan sind oder die einem so wie sie im Plan sind nicht gefallen.
Wenn man dann zu 70% fertig ist kommen die schwierigsten 70%. Das sind all die Teile wo man Stunden, Tage und Wochen grübelt und arbeitet aber keinen Vorschritt sieht. Ich habe jetzt ca. 2.000 h auf der Uhr, die von meiner Frau, die eigentlich immer fleißig mitarbeitet, nicht mitgerechnet. Wobei man sich hier eigentlich belügt, all die Stunden die man mit zeichnen, planen, besorgen verbringt, sind hier noch gar nicht eingerechnet.

Ich bin jetzt an dem Punkt der mir persönlich nicht den größten Spaß macht, spachteln, schleifen, spachteln, schleifen, grundieren schleifen, schleifen usw.
Meine Garage, meine Mopets, die Einfahrt alles sieht aus wie Sau. Aber ich glaube wenn jetzt die ersten Teile beim Lackierer waren dann packt einen wieder der Ehrgeiz.

Was ich sagen will, wichtig ist dass die Familie mitzieht. Wenn es jeden Tag Diskusionen gibt verliert man, glaube ich, die Lust.
Auch kann ich mir vorstellen, dass es einfacher ist einen aus Fertigteilen bestehenden Bausatz zu bauen, da man dort ständig Anhand der verbliebenen Teile seinen Fortschritt erkennt und ein Ende abschätzen kann.

Gruß Guido

Der, der langsam Licht am Ende des Tunnels sieht.
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Uwe Seimetz
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Re: bauzeit!

Beitrag von Uwe Seimetz » Di 16. Okt 2012, 06:19

powerandpitch hat geschrieben: so hat uwe seimetz an anderer stelle geschrieben, dass er in 13 jahren rund 6000 arbeitsstunden verbaut hat.

wie hält man das aus? wie steht man das durch? da kommen doch momente, da will man fortschritte oder auch das fertige produkt sehen?. meine autos haben auch zwischen 200 und 400 stunden arbeit verschlungen. manchmal hat das 3 monate gedauert oder eben auch 1,5 jahre.
Nicht ich , sondern das fertig abgebildetet Flugzeug hat diese Bau- und Arbeitszeit. Ich wollte ich wäre schon so weit. Ich bin jetzt Anfang des 7. Jahres. Das Problem ist nicht die Bauzeit, sondern die 42 km die ich zur Werksatt fahren muß, das wird langsam teuer. Natürlich kommt man auch einmal an einen Punkt an dem man aufpassen muß, nicht einfach nicht mehr weiter zu machen. Ich habe jetzt auch fast 1 Jahr in dem ich nicht sehr viel gemacht habe, das kommt bei solchen Projekten auch vor.

Wenn ich zu schnell fertig bin was mache ich dann, soll ich mich dann abends aufs Sofa vor den Fernseher setzen oder was Neues anfangen?
Ein Kit zusammen zu bauen ist für mich wie mit Lego`s spielen:mrgreen: , sorry an die Kit building Jungs, auch das ist reichlich Arbeit und nicht ohne, einen Plastikflieger würde ich auch als Kit bauen.

Mit so etwas kann man unheimlich viel Zeit verbringen wenn ma nicht die entsprechende Ausrüstung hat und viel improvisieren muß. Aber genau das ist es ja.

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Ach, und einen riesen Vorteil haben solche Projekte und Bauzeiten auch ............ man braucht Abends in keine Kneipe zu gehen. Spart viel Geld und muß sich kein blödes Kneipengespräch anhören.

Uwe
Zuletzt geändert von Uwe Seimetz am Di 16. Okt 2012, 07:12, insgesamt 1-mal geändert.
seehund
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Re: bauzeit!

Beitrag von seehund » Di 16. Okt 2012, 06:35

Wenn 600 Stunden auch nur annähernd für ein Einfamilienhaus reichen würden.....
powerandpitch hat geschrieben: PS: wie viele einfamilienhäuser könnte man in 6000 stunden wohl bauen?
10 oder mehr?
dann wäre ich aber schon seeeehr lange dabei einen Flieger zu bauen.


Gruß

Thomas
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Beitrag von powerandpitch » Di 16. Okt 2012, 07:34

vorab, ich möchte hier absolut niemanden ans bein pinkeln. jeder mensch hat seinen eigenen weg. seinen eigenen kopf.

mich hat nur diese enorme intensität beeindruckt, wie über viele jahre ein so aufwändiges projekt durchgezogen wird.

die ausdauer ist schon bemerkenswert.

nun kenne ich die verhältnisse im flugzeugbau nicht und habe nur erfahrungen aus dem fahrzeugbau.

selber habe ich immer zugesehen, meine bauprojekte innerhalb von ein paar monaten abzuschliessen. einmal hat das rund 1,5 jahre gedauert. denn dort besteht immer die gefahr, dass sich gesetzliche vorgaben oder technische möglichkeiten / bezugsquellen verändern.

oder es fallen bestimmte prüfer / abnahme-ingenieure, die gewissen projekten zugeneigter sind, einfach durch krankheit, ruhestand oder tod weg.

während man eine sache baut, weiss man meistens nach einiger zeit, durch die beim bau gesammelten erfahrungen, dass man dieselbe geschichte beim nächsten mal ganz anders durchziehen würde.

besteht da nicht die gefahr, wenn man so lange an einer sache arbeitet und eigentlich das für sich optimale erschaffen möchte, dass einen die technische fortentwicklung nebenher überrollt? 5 oder 10 jahre sind ja schließlich kein pappenstil.
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Beitrag von Uwe Seimetz » Di 16. Okt 2012, 08:26

Der große Unterschied ist, ich lebe nicht davon, sondern dafür. Wenn ich die Sache professionell machen würde, wäre so ein Einzelstück in etwas mehr als 1 Jahr durch, als Kleinserie sogar schneller. Aber Deutschland ist nicht der Markt für so etwas.

Uwe
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Beitrag von Mottenflieger » Di 16. Okt 2012, 09:06

Hallo
Selbstbau nach Plan ist doch doch das Größte,man sieht wie sein
Flugzeug nach den eigenen Vorstellungen entsteht,kennt jede
Schraube und jedes Teil beim Vornamen.Baue seit 2 Jahren
an einer Motte und möchte keine Stunde davon missen.Da ich
sehr gerne rumtüftle und die Motte bald fertig ist,werde ich
vielleicht einen Kiebitz in Angriff nehmen.Ausdauer braucht man,
übrigends Uwe:Gratuliere,super Flugzeug super Bauausführung

Wolfgang
Ich mag sie nicht, die Topspeedhummeln,
will langsam durch den Himmel brummen
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Beitrag von powerandpitch » Di 16. Okt 2012, 09:12

wie bekommt man diesen doch erheblichen zeitaufwand, mit beruf, familie und der eigentlichen fliegerei (die ja auch so ein kleines bischen zeitintensiv ist) unter einen hut?
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Beitrag von Stephan » Di 16. Okt 2012, 12:31

Mann stellst Du Fragen.... Der eine schafft's eben und der andere lässt sich scheiden. Und Du baust eben Einfamilienhäuser in Griechenland...Wo ist das Problem?

Gruss Stephan
Lässt sich niemals durch den Amtsschimmel vom Himmel holen...
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Beitrag von powerandpitch » Di 16. Okt 2012, 13:51

Stephan hat geschrieben:Der eine schafft's eben und der andere lässt sich scheiden.
was ist das denn für eine ansage? ist das wirklich so einfach?
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Beitrag von quax2000 » Di 16. Okt 2012, 13:58

Unglaublich viel Zeit hat man übrig, wenn der Fernseher aus bleibt.
http://www.zeit.de/kultur/film/2011-01/ ... r-internet
Täglich 223 Minuten. Mehr als 3 1/2 Stunden also. Da kann man schon einiges zusammenbauen!
Und wenn man die Scheidung vor dem Baubeginn durch hat kann man ganz entspannt und störungsfrei bauen.
Stephan
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Beitrag von Stephan » Di 16. Okt 2012, 14:10

Eben.... :lol:

Stephan
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Beitrag von powerandpitch » Di 16. Okt 2012, 14:13

was soll das werden?

ein leitfaden für alterseinsamkeit? :twisted:
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Cobra Uwe
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Beitrag von Cobra Uwe » Di 16. Okt 2012, 14:54

quax2000 hat geschrieben:Und wenn man die Scheidung vor dem Baubeginn durch hat kann man ganz entspannt und störungsfrei bauen.
Das mit dem Fernseher kann ich so unterschreiben.
Der größte Störfaktor!
Und was die Scheidung angeht...die hätte ich gehabt wenn ich keinen Flieger gebaut hätte....... :wink:

Gruß UWE
No Guts - No Glory
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