Preis-Leistungsverhältnis von Rettungsgeräten

Allgemeine Diskussionen über das "wahre" Ultraleichtfliegen

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juergen_d
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Preis-Leistungsverhältnis von Rettungsgeräten

Beitrag von juergen_d » Fr 8. Jul 2011, 14:29

Hallo zusammen,

für mein Fliegerchen ist eine neue Rettung fällig. wenn ich jetzt mal zugrunde lege, dass alle Rettungen m.o.w. die gleiche Leistung bringen (nämlich mich mit Flieger am Schirm zu Boden gleiten zu lassen), dann bleibt nur noch die Frage nach dem Preis. Mich würde interessieren, wie viel ich durchschnittlich pro Jahr beiseite legen muss, um eine gültige Rettung an Bord zu haben. Mal so über einen Zeitraum von 20 Jahren gerechnet.

Ich mach mal ein Beispiel für eine Rettung, deren Preise im Internet offengelegt sind (lobenswert, was sollen so Auskünfte wie "Preis auf Anfrage"!?!):

Charly DS120 M (Springteufel, ohne Rakete):
- Kaufpreis 1800€, nach 10 Jahren neue Kappe für 1400€ -> 160€/Jahr
- jährliches Packen 87€
- jedes 2. Jahr Check, mit Packen 157€ ->122€/Jahr

Ohne Porto kostet mich die Rettung dann also 282€/Jahr.

Wie sieht das mit anderen Rettungen aus, die eine Anhängelast von mind. 270 kg haben? Man findet ja eigentlich keine Preise, weder für die Rettung selbst, noch für das Packen. Habt ihr da Erfahrungen?

Gruß, Jürgen

PS: Bitte nicht über das Für und Wider von Springteufel vs. Raketenrettung diskutieren, das können wir gerne in einem separaten Thread machen.
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trikeflieger
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Beitrag von trikeflieger » Di 12. Jul 2011, 15:27

Hallo Jürgen,

meine Rechung sieht so aus:
Junkers Magnum 450 Euro 3500,-
Alle 5 Jahre packen lassen Euro 1000,-
Nach 15 Jahren sind 2000,- fällig.

Pro Jahr also ca. 200,- ohne Anschaffungspreis.

Wenn bei mir das nächste Mal das Packen fällig wird, werde ich vorher erstmal klären lassen, ob es überhaupt rechtens ist, für ein UL (Trike, 3-Achser, Minimum) eine Rettung vorzuschreiben, während ein Gyro (ebenfalls UL) keines benötigt. Das ist in meinen Augen eine Ungleichbehandlung und müsste eigentlich dem Grundgesetz widersprechen. zusätzlich auch noch in Bezug auf die EU-Regelung.

Gruß Axel
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juergen_d
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Beitrag von juergen_d » Di 12. Jul 2011, 18:19

Hallo Axel,

also ca. 420€ im Jahr. Dafür mit höherer Anhängelast, ok.

(Das mit den Gyros leuchtet mir auch nicht ganz ein, vor allem weil man mit einem Steuerfehler den Quirl ja zum stehen bekommt).

Gibt es noch weitere Zahlen?

Gruß, Jürgen
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dsommerfeld
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Beitrag von dsommerfeld » Mi 13. Jul 2011, 14:17

Das liegt daran das die Rettung in die Rotorblätter schießt. Im Zuge dessen funktioniert es nicht. Man müsste also vorher die Blätter "weg schießen", was aber eine Sollbruchstelle bedeutet. Ich glaube das muß man wohl abwiegen.
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trikeflieger
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Beitrag von trikeflieger » Mi 13. Jul 2011, 14:37

dsommerfeld hat geschrieben:Das liegt daran das die Rettung in die Rotorblätter schießt. Im Zuge dessen funktioniert es nicht. Man müsste also vorher die Blätter "weg schießen", was aber eine Sollbruchstelle bedeutet. Ich glaube das muß man wohl abwiegen.
Das ist ja alles ok, Nur wenn eine Rettung Vorschrift für ein UL ist, dann darf ein Fluggerät, in welches man keine Rettung einbauen kann, nicht als UL zugelassen werden. Dann müsste es eben als "E-Klasse" zugelassen sein, mit allen daraus resultierenden Nachteilen. Oder man schafft Gleichheit und schafft die Vorschrift ab. Aber so wie es jetzt ist, ist es ein Fall für das Gericht.

Gruß Axel
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dsommerfeld
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Beitrag von dsommerfeld » Mi 13. Jul 2011, 14:59

Ich will jetzt nicht vom eigentlichen Thema abschweifen :) . Ich habe keine Ahnung von den Bauvorschriften. Ich denke die Gyros haben da eine eigene oder? UL ist ja nicht gleich UL. Wie gesagt was ich wirklich schlimmer finde ist das für einen Gyro höhere Lärmwerte gemessen werden dürfen. Wenn Du dir die Kennblätter anschaust sind fast alle 3 Achser so gerade eben im Limit. Der Gyro darf aber mehr. Das finde ich eher Gerichtsbedürftig, da einige Selbstbauer von Dreiachsern etliche Probs testen und Motorträgeraufhängungen verbessern um 1db zu sparen und ins Limit zu rutschen. Das kann richtig ins Geld gehen.

Dirk
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trikeflieger
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Beitrag von trikeflieger » Mi 13. Jul 2011, 15:04

Was sagt uns das: Was doch so ein Gyro-Hersteller im Vorstand des DULV (jetzt nicht mehr) doch alles bewirken kann ....... :twisted:
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Beitrag von juergen_d » Mi 13. Jul 2011, 16:44

Lobbyarbeit nennt man das, und genau dazu sind Verbände ihrer Definition nach da.

Zurück: ein weiteren Kandidat findet man im Netz: Ein tschechischer Hersteller namens USH, die Rettung mit Rakete nennt sich USH 35. Kostet komplett als Softpack 2884€ und ist 15 Jahre gebrauchsfähig. Alle 5 Jahre nachpacken und Treibsatz tauschen wird wohl auch um die 1000€ kosten.

Also: 190€/Jahr Anschaffung und etwa 200€/Jahr nachpacken.

=> 390€/Jahr

Gruß, Jürgen
eagle
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Beitrag von eagle » Do 14. Jul 2011, 06:06

wow,
da wäre ja der "Mercedes" unter den RG auch in den Kosten besser als andere. Bei einer Anschaffung eines BRS (475 kg) für 24/25 Jahre mit 3.600-3.800 und den Folgekosten (www.brs-service.de) kommt es unter 300 Euro/Jahr.
Wenn man deren Rettungen so anschaut, scheint es auch noch bestens zu funktionieren.

eagle
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Cobra Uwe
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Beitrag von Cobra Uwe » Do 14. Jul 2011, 09:04

dsommerfeld hat geschrieben:da einige Selbstbauer von Dreiachsern etliche Probs testen und Motorträgeraufhängungen verbessern um 1db zu sparen und ins Limit zu rutschen. Das kann richtig ins Geld gehen.

Dirk
Das geht richtig in`s Geld und noch viel mehr an die Nerven.

UWE
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Beitrag von quax2000 » Do 14. Jul 2011, 11:25

Cobra Uwe hat geschrieben:
dsommerfeld hat geschrieben:da einige Selbstbauer von Dreiachsern etliche Probs testen und Motorträgeraufhängungen verbessern um 1db zu sparen und ins Limit zu rutschen. Das kann richtig ins Geld gehen.

Dirk
Das geht richtig in`s Geld und noch viel mehr an die Nerven.

UWE
und man hat gar nicht so viele Wände im Wohnzimmer um die übrigen Props dran zu hängen. :-(
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juergen_d
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Beitrag von juergen_d » Do 14. Jul 2011, 17:41

eagle hat geschrieben: Bei einer Anschaffung eines BRS (475 kg) für 24/25 Jahre mit 3.600-3.800 und den Folgekosten (www.brs-service.de) kommt es unter 300 Euro/Jahr.
Wie hoch sind denn die Pack- und Prükosten, und -Intervalle, dass dafür weniger als 150€ im Jahr zu veranschlagen sind? Auch BRS ist so ein Kandidat, der sich nicht traut, seine Preise zu veröffentlichen :(

Gruß, Jürgen
eagle
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Beitrag von eagle » Do 14. Jul 2011, 18:06

dann findest du es wohl nur nicht:
musst unter "Service" und "Standardpreise" schauen
steht nach meinem Wissen da schon seit Jahren
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Beitrag von juergen_d » Do 21. Jul 2011, 15:49

Ups, glatt übersehen.

Mit Raketentausch nach 12 Jahren ist man bei ca. 340€ im Jahr.

Mal ein Überblick
- Charly DS120 M: 282€/Jahr
- BRS5-3: 340€/Jahr
- USH 35: 390€/Jahr

Junkers veröffentlicht ja keine Preise, oder hab ich da wieder was übersehen :wink:
Vielleicht hat da ja Jemand Preise?

Gruß, Jürgen
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Beitrag von eagle » Do 21. Jul 2011, 17:22

um die korrekten Beträge zu errechnen, solltest du aber die Gesamtlaufzeit berücksichtigen und auch mit darstellen - sonst wird es wenig aussagekräftig
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