E10-Sprit

Allgemeine Diskussionen über das "wahre" Ultraleichtfliegen

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Fiedler R.
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E10-Sprit

Beitrag von Fiedler R. » Mi 6. Apr 2011, 05:01

hallo,
nachdem gestern in den "New´s" einiges Ungereimtes heraus kam(ADAC hat Anzeige gegen Mineralwirtschaft erstattet) und keiner über Langzeitschäden was sagen will(oder kann), habe ich nachgeforscht.
Im (EU) Ausland(LX u. PL-billiger-) gibt´s diese Regelung nicht, Da wird kein Alkohol beigemischt. Also was tun? Entweder Super+(E98) oder, wer in Grenznähe zu LX od. PL wohnt, da Sprit holen. Hier greift die eurp. Gefahrgutverordnung(ADR), welche alle 2 Jahre aktuallisiert wird:
http://www.sidiblume.de/info-rom/gefahr ... 2003_1.htm
da steht verbindlich:
Zitat
1.1.3 Freistellungen

1.1.3.1 Freistellungen in Zusammenhang mit der Art der Beförderungsdurchführung

Die Vorschriften des ADR gelten nicht für:

a) Beförderungen gefährlicher Güter, die von Privatpersonen durchgeführt werden, sofern diese Güter einzelhandelsgerecht abgepackt sind und für den persönlichen oder häuslichen Gebrauch oder für Freizeit und Sport bestimmt sind, vorausgesetzt, es werden Maßnahmen getroffen, die unter normalen Beförderungsbedingungen ein Freiwerden des Inhalts verhindern. Gefährliche Güter in Großpackmitteln (IBC), Großverpackungen oder Tanks gelten nicht als einzelhandelsgerecht verpackt;....
Z.Ende
Also ganz legal: 240Liter Kraftstoff zu (priv) Sportzweckan dürfen legal im Kofferraum transportiert werden. Wer´s nicht glaubt, hier eine pol. Stellungnahme:
http://hycs.de/9.html
s. Artikel über
Beförderung von flüssigen Kraftstoffen für Sportboote in Privat-Pkw
alle klar?
mfG
Rudolf
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juergen_d
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Beitrag von juergen_d » Mi 6. Apr 2011, 18:25

Halo Rudolf,

In Frankreich ist schon seit 2008 E10 in allen Zapfsäulen, nur interessiert es dort keinen...

Gruß, Jürgen
gkrgv
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Beitrag von gkrgv » Mi 6. Apr 2011, 19:09

Hi,
juergen_d hat geschrieben: In Frankreich ist schon seit 2008 E10 in allen Zapfsäulen, nur interessiert es dort keinen...
was interessiert keinen? das es dort ist oder das es "möglicherweise" Probleme im/am Motor bereitet?

fragt sich
Gerhard
Stephan
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Beitrag von Stephan » Mi 6. Apr 2011, 20:24

Mit beidem. Da macht tatsächlich nur Deutschland gross mit rum.

Gruss Stephan
Lässt sich niemals durch den Amtsschimmel vom Himmel holen...
AndreasH
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Beitrag von AndreasH » Mi 6. Apr 2011, 20:38

Beim Auto interessiert mich das Thema auch nicht wirklich. Beim Fliegerchen ist das Thema Alkohol grundsätzlich schon längst durch, denn ein (wie auch immer bemessener) Alkoholanteil ist ja schon länger im Benzin. Deshalb war es schon seit einiger Zeit ratsam, alkoholbeständiges Material zu verbauen.

Es gäbe dann noch ein Problem damit, dass Alkohol wohl eher zur Bildung von Dampfblasen neigt. Ob das bei diesem immer noch geringen Anteil und bei unseren durchschnittlichen Reisehöhen wirklich von Bedeutung ist, wage ich allerdings auch zu bezweifeln.
[VERBORGEN]
400 kg
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Beitrag von 400 kg » Do 7. Apr 2011, 09:59

Alkohol ist hygroskopisch, weshalb die Oberfläche des im Tank verbleibenden Sprits nach dem Fliegen in Bezug auf die Gesamtmenge möglichst klein sein sollte. Anders gesagt: Der Tank sollte im Hangar oder sonstwo bei alkoholreichem Sprit besser voll sein.

Probleme gabe es bei Einführung der 5% Alkoholbeimischungen in den 90er in Deutschland mit Verhärtungen durch Weichmacherauswaschung bei bestimmten Klar-Schläuchen und insbesondere mit der Bildung eines Schleims in Papierfiltern und nicht geeigneten Kunststofffiltern, der zur Abmagerung und so indirekt zu Schäden am Motor führte.

Gasblasen sind nur in Leitungen zu erwarten, die deutlich geringeren Druck als den Umgebungsdruck aufweisen. Das kann der Fall sein, wenn die Leitung zum Motor nicht unter Druck steht (Pumpe am Motor, statt am Tank) und wenn ein zu grosser Höhenunterschied zwischen Tankniveau und Motorniveau besteht sowie zusätzlich bei deutlichem Steigen.

Wer keine Pumpe am Tank einbauen kann oder will und eine grösseres Gefälle zwischen Motor und Tank hat, der sollte auf halber Höhe der Spritleitung mindestens einen grossvolumigen Plastikfilter (0,15 l) annähernd *horizontal* einbauen. Der gesammelte Spritvorrat in diesem Filter auf halber Höhe gleicht dann bei Unterdruckspitzen (etwa durch starkes Steigen) den schlechteren Zufluss aus dem tiefer liegenden Tank ein wenig aus.

Eine sinnvolle Pumpe ersetzt das aber nicht! Ob statt einer Pumpe auch halbhohe Zwischentanks zulässig sind, entscheiden Musterbetreuer und Hersteller. Bei einigen 120 kg Vorschlägen auf der letzten Messe war keines von beiden vorhanden, sondern nur ein Mini-Pümpchen am hohen Motor. Das kann m.E. problemtisch werden.

In jedem Falle gelten die Massgaben der jeweiligen Musterbetreuer bzw. Hersteller, .

Gruss Dieter
Betrifft nur das Schulzsche Flugzeug
Stephan
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Beitrag von Stephan » Do 7. Apr 2011, 17:24

Hab gerade in den Nachrichten gehört dass sie jetzt auch in Frankreich den Schwachsinn einführen wollen Autos, Motorräder und Lieferfahrzeuge älteren Baujahres aus den Städten zu verbannen. Dass die Idioten in Paris immer Richtung Osten schielen müssen um sich schlechte Ideen zu holen. Nur weil bald Wahlen anstehen und man so versuchen will bei den Grünen ein paar Stimmen abzuknapsen. Irgendwie hatte mein Staatskundelehrer ja wirklich recht wenn er sagte dass die Demokratie nur das zweitbeste Staatwesen ist. Das beste hat man noch nicht erfunden.
Zum Glück hab ich wesentlich mehr Vertrauen in die Freiheitsliebe der Franzosen als in das der Deutschen. Da macht dann eh keiner mit. Individuelle Freiheit ist mittlerweile wahrscheinlich ein abgedroschener Ausdruck aber wie man sich den ganzen Unsinn noch bieten lassen kann verstehe ich nicht.
Und Renault als halbstaatliche Lobby die diese Scheiss Elektroautos als das Höchste der menschlichen Weisheit preisen und damit demnächst den Markt überschwemmen wollen. Ja klar, Strom kommt ja eh zuviel aus den Kraftwerken. Warum also nicht? Obwohl, jetzt wird ja erstmal kräftig nach Deutschland verkauft. Die brauchen das jetzt. Zum Glück waren die Franzosen so schlau einige der ältesten AKW an die östlichen Grenzen zu bauen. Aber Hauptsache Merkel stellt ein paar deutsche Zentralen ab. Das mindert die Gefahr erheblich, klar. Ich sag's Euch, die haben alle komplett was an der Schüssel. Egal wo.
Warum bin ich eigentlich gerade mal wieder so schön sauer? Keine Ahnung. Zuviel Fernsehen geguckt wahrscheinlich. Ich hol mir jezt ein Gläschen Rotwein und geh morgen früh erstmal fliegen. Das holt mich dann meist wieder vom Himmel...

Gruss Stephan
Lässt sich niemals durch den Amtsschimmel vom Himmel holen...
Abdul
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Beitrag von Abdul » Do 7. Apr 2011, 17:36

Tja, Stephan
wenn Du mal so richtig schön schikaniert werden willst und darauf stehst, von Leuten, die über die fachliche Kompetenz eines toten Herings verfügen, niedergemacht zu werden, mach Dich einfach mal für ein paar Tage frei und komm hier nach Deutschland.

Ich garantiere Dir, die Unterschiede zu Deiner gewohnten Umgebung fallen Dir sofort auf!

Michael
Abdul
Der mit einem Affen im Sunny fliegt und ansonsten in ärztlichen Kreisen als durchaus heilungsfähig gilt
hob
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Beitrag von hob » Do 7. Apr 2011, 19:09

400 kg hat geschrieben:Alkohol ist hygroskopisch, weshalb die Oberfläche des im Tank verbleibenden Sprits nach dem Fliegen in Bezug auf die Gesamtmenge möglichst klein sein sollte. Anders gesagt: Der Tank sollte im Hangar oder sonstwo bei alkoholreichem Sprit besser voll sein.

Probleme gabe es bei Einführung der 5% Alkoholbeimischungen in den 90er in Deutschland mit Verhärtungen durch Weichmacherauswaschung bei bestimmten Klar-Schläuchen und insbesondere mit der Bildung eines Schleims in Papierfiltern und nicht geeigneten Kunststofffiltern, der zur Abmagerung und so indirekt zu Schäden am Motor führte.

Gasblasen sind nur in Leitungen zu erwarten, die deutlich geringeren Druck als den Umgebungsdruck aufweisen. Das kann der Fall sein, wenn die Leitung zum Motor nicht unter Druck steht (Pumpe am Motor, statt am Tank) und wenn ein zu grosser Höhenunterschied zwischen Tankniveau und Motorniveau besteht sowie zusätzlich bei deutlichem Steigen.

Wer keine Pumpe am Tank einbauen kann oder will und eine grösseres Gefälle zwischen Motor und Tank hat, der sollte auf halber Höhe der Spritleitung mindestens einen grossvolumigen Plastikfilter (0,15 l) annähernd *horizontal* einbauen. Der gesammelte Spritvorrat in diesem Filter auf halber Höhe gleicht dann bei Unterdruckspitzen (etwa durch starkes Steigen) den schlechteren Zufluss aus dem tiefer liegenden Tank ein wenig aus.

Eine sinnvolle Pumpe ersetzt das aber nicht! Ob statt einer Pumpe auch halbhohe Zwischentanks zulässig sind, entscheiden Musterbetreuer und Hersteller. Bei einigen 120 kg Vorschlägen auf der letzten Messe war keines von beiden vorhanden, sondern nur ein Mini-Pümpchen am hohen Motor. Das kann m.E. problemtisch werden.

In jedem Falle gelten die Massgaben der jeweiligen Musterbetreuer bzw. Hersteller, .

Gruss Dieter
Summa cum laude,

kann ich da nur noch konstatieren, Dieter.

Zwar ist Kompetenz das, was zusteht, mir also in diesem Falle an sich nicht, aber wegen der überragenden Bedeutung Deiner Ausführungen möchte ich es trotzdem so formulieren.

Ach hättest Du doch eher solch nützliche und geldwerte Informationen verbreitet. Die Branche mit ihren selbsternannten Bundestrainern - ähh Fachleuten - hat danach gelechzt.

Wieviel Leid (Unfälle) und Kosten - sowie Gewinn :shock: - wäre vermeidbar gewesen. Ungezählte Rotaxe sind buchstäblich verreckt und den abmagernden Hitzetod gestorben. Und so mancher Pilot und Flieger ist deshalb keiner mehr...

Gruß hob

PS: Auch deshalb benötigen wir wieder kleine und bezahlbare Flieger, und zwar dringendst.
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