Hi wing (hast Du auch einen richtigen Namen?),
erst einmal zu den C22: ich habe gerade mal bei Pilots24 geguckt - da sind ja tatsächlich jede Menge Vögel für unter 10.000 € drin. Ich nehme also meine Aussage zurück und behaupte das Gegenteil.
Dennoch - die Anschaffungskosten verursachen die allergeringsten Schmerzen wenn es um das Fliegen geht. Wie gesagt, bei so alten Fliegern richtet sich der Preis eigentlich nur nach dem Zustand und fälligen Wartungsarbeiten (Motor überholen, Rettung, Reparaturen). Deshalb würde ich auch immer lieber einen super gepflegten Flieger kaufen, der vielleicht etwas teurer ist, wie eine Bastelkiste, in die man nachher doch immer mehr Kohle rein steckt, wie man erst dachte.
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Einen gepflegten Flieger in gutem Zustand bekommt man immer wieder gut und halbwegs zu dem Preis verkauft, den man selbst bezahlt hat. Das gilt natürlich nur für Flieger die schon älter sind.
Ich fliege selbst Trike und kann mir deshalb diese Aussage erlauben - überlege Dir das sehr, sehr gut! Ich würde es nicht noch einmal machen. Der Trikeschein ist zwar erst einmal einige wenige Euros günstiger wie der für Dreiachser und Hangarplätze sind in der Regel auch billiger. Das war es dann aber auch schon.
Möchtest Du Dir gerne mal einen schnelleren Flieger kaufen oder chartern --> geht mit dem Trike nicht (von P&M Trikes vielleicht mal abgesehen)
Möchtest Du Deinen Schein eines Tages zum PPL aufbohren --> geht mit dem Trikeschein nicht
Möchtest Du auch im Winter mal längere Strecken fliegen --> frierst Du Dir im Trike den Arsch ab
Du möchtest zu zweit auch mal längere Strecken fliegen --> mit dem Trike ist das ziemlich kuschelig und auf Dauer unbequem
Wenn man die Schulungs- und Hangarkosten mal unberücksichtig lässt, ist der Unterhalt eines Trikes nicht viel billiger wie der eines einfachen Dreiachsers. Selbst beim Verbrauch kann das Trike nicht punkten - pro Stunde braucht es vielleicht weniger wie so mancher Dreiachser, dafür ist man mit ca. 80 Km/h aber auch ziemlich langsam, so dass der Vebrauch / 100 Km doch eher die Obergrenze bei den ULs markiert.
Die Unterhaltskosten variieren natürlich stark abhängig davon, wo der Vogel steht, was für ein Typ es ist, wie genau man es mit den Wartungsintervallen nimmt und was man selbst machen kann.
Bei uns sieht es für ein Doppelsitzertrike mit Rotax 582 so aus:
Hangar 113,- € / Monat
Haftpflichtversicherung ca. 550,- € / Jahr (demnächst bei anderem Anbieter nur noch 350,- € / Jahr)
Jahresnachprüfung 170,- € / Jahr
Rettung alle 5 Jahre neu packen (1000,- €) alle 15 Jahre komplett ersetzen (2300,- €) 353,- € / Jahr
Fläche nach ca. 12 Jahren ersetzen (5500,- €) 458,- € / Jahr
Dazu kommt noch die Wartung und Überholung des Motors nach einer festgelegten Zeit oder Flugstundenzahl. Die Wartung kann man u. U. zu einem guten Teil selbst machen, die Überholung des Motors war bislang nach 300 Stunden fällig, ist jetzt aber wohl auf 600 Stunden erhöht worden. Je nachdem was bei der Überholung fällig ist und wo man sie machen lässt, kostet der Spaß dann noch einmal zwischen 2500,- und 5000,- €.
Die "normalen" Wartungen sollte man auch nicht unterschätzen - spätestens beim Entkoken der Kolben dürften die meisten Hobbyschrauber dicke Backen machen und kaputt geht, gerade bei älteren Fliegern, auch immer mal wieder etwas.
Obige Kosten kann man sicherlich auch als ungefähren Anhalt für einen bespannten Dreiachser (C22 o-. Ä.) nehmen - die Kosten für eine neue Bespannung sind nicht sehr viel niedriger wie die neue Fläche für ein Trike.
Würde ich heute vor der Wahl stehen, würde ich den Dreiachsschein machen, mir einen offen Dreiachser mit Schubpropeller wie Sunny, Skywalker oder Quiksilver kaufen und mir bei Bedarf ein schnelles UL chartern.
Viele Grüße,
Oliver