Drucksensoren - das etwas andere Werkzeug
Verfasst: Mi 10. Jun 2015, 09:45
Hi zusammen,
eine Beobachtung hat mich längere Zeit nicht losgelassen. Nach kurzer Flugzeit ist bei mir im rechten Flächentank mehr Sprit als im linken Tank.......die Rücklaufleitung vom Vergaser geht aber links rein, sollte also dort der höhere Spritstand sein.
Alles eigentlich kein Problem, denn es ist nicht so gravierend, dass es aus der Entlüftung suppt, aber gut sichtbar und so lange man das nicht versteht.........
Beide Tanks sind im Rumpf über einen Headertank verbunden.
Die Fliegerkollegen sagen: "lass halt im Flug nicht dauernd die rechte Fläche hängen".....da schmerzt die Fliegerseele
Viele Flüge später, die Kugel des Scheinlots immer fest im Blick, war klar: ich bin es nicht
Nächste Vermutung:
Beide Entlüftungen liegen im Wirkungsbereich des Propellerstrahls, der ist wie ein Korkenzieher und bringt asymmetrische Druckverhältnisse an den Entlüftungen.
Also aus zwei BMP180-Drucksensoren, einem Arduino Uno und einem SD-Karten-Board eine Druckaufnahmeeinheit zusammengenagelt, Schlauchnippel an die beiden Tankdeckel angebracht, mit den Sensoren verbunden und wieder ging es in die Luft.
Die Ergebnisse will ich hier mal kurz vorstellen: auch wenn es in den Daten nicht ausführlich drinsteht: eine Fehlerbetrachtung etc. wurde selbstverständlich von mir gemacht und der Messfehler ist deutlich mehr als eine Größenordnung kleiner als die gemessenen Werte, somit sind die Differenzen, die gemessen wurden, signifikant und aussagekräftig.
Die Frontplatte der Messeinheit vor dem Zusammenbau:
https://www.dropbox.com/s/jhlwdvwk2bpgb ... jpg?oref=e
(Ich hoffe, es ist ok, einen Dropbox-Link zu posten, wenn nicht, nehme ich das selbstverständlich wieder raus.)
Die Daten des Messflugs, Differenz zwischen beiden Tanks aufgetragen bei verschiedenen Geschwindigkeiten:
https://www.dropbox.com/s/awtnjzsrr2ba9 ... pdf?oref=e
Was kann man daraus lesen? Es ist wirklich eine deutliche, geschwindigkeitsabhängige Druckdifferenz zwischen beiden Tank vorhanden.
Aaaaaber: der Propellerdrall ist es nicht, denn die Kurve "mit abgestelltem Triebwerk" sollte dann eine Differenz von null hPa anzeigen....ist aber nicht der Fall!
Eine neue Idee, woran es liegt, habe ich aber schon - dazu dann bald mehr, nach meinen nächsten Messflügen
By the way: diese Druckdifferenz der Tanks ist eigentlich nur ein erstes kleine Projekt für mich zur Gewöhnung - wenn das geklärt ist, dann geht es erst richtig los: ein paar orientierende Versuche zum Stallverhalten habe ich auch schon gemacht, man kann den Moment der Strömungsablösung auf der Tragflächenoberseite nämlich super erkennen, da sich sich die Druckverhältnisse schlagartig ändern.
So ein Gerät ist also ein Windkanal für deutlich unter 100€ Materialkosten
So long, beste Grüße,
StS
eine Beobachtung hat mich längere Zeit nicht losgelassen. Nach kurzer Flugzeit ist bei mir im rechten Flächentank mehr Sprit als im linken Tank.......die Rücklaufleitung vom Vergaser geht aber links rein, sollte also dort der höhere Spritstand sein.
Alles eigentlich kein Problem, denn es ist nicht so gravierend, dass es aus der Entlüftung suppt, aber gut sichtbar und so lange man das nicht versteht.........
Beide Tanks sind im Rumpf über einen Headertank verbunden.
Die Fliegerkollegen sagen: "lass halt im Flug nicht dauernd die rechte Fläche hängen".....da schmerzt die Fliegerseele
Viele Flüge später, die Kugel des Scheinlots immer fest im Blick, war klar: ich bin es nicht
Nächste Vermutung:
Beide Entlüftungen liegen im Wirkungsbereich des Propellerstrahls, der ist wie ein Korkenzieher und bringt asymmetrische Druckverhältnisse an den Entlüftungen.
Also aus zwei BMP180-Drucksensoren, einem Arduino Uno und einem SD-Karten-Board eine Druckaufnahmeeinheit zusammengenagelt, Schlauchnippel an die beiden Tankdeckel angebracht, mit den Sensoren verbunden und wieder ging es in die Luft.
Die Ergebnisse will ich hier mal kurz vorstellen: auch wenn es in den Daten nicht ausführlich drinsteht: eine Fehlerbetrachtung etc. wurde selbstverständlich von mir gemacht und der Messfehler ist deutlich mehr als eine Größenordnung kleiner als die gemessenen Werte, somit sind die Differenzen, die gemessen wurden, signifikant und aussagekräftig.
Die Frontplatte der Messeinheit vor dem Zusammenbau:
https://www.dropbox.com/s/jhlwdvwk2bpgb ... jpg?oref=e
(Ich hoffe, es ist ok, einen Dropbox-Link zu posten, wenn nicht, nehme ich das selbstverständlich wieder raus.)
Die Daten des Messflugs, Differenz zwischen beiden Tanks aufgetragen bei verschiedenen Geschwindigkeiten:
https://www.dropbox.com/s/awtnjzsrr2ba9 ... pdf?oref=e
Was kann man daraus lesen? Es ist wirklich eine deutliche, geschwindigkeitsabhängige Druckdifferenz zwischen beiden Tank vorhanden.
Aaaaaber: der Propellerdrall ist es nicht, denn die Kurve "mit abgestelltem Triebwerk" sollte dann eine Differenz von null hPa anzeigen....ist aber nicht der Fall!
Eine neue Idee, woran es liegt, habe ich aber schon - dazu dann bald mehr, nach meinen nächsten Messflügen
By the way: diese Druckdifferenz der Tanks ist eigentlich nur ein erstes kleine Projekt für mich zur Gewöhnung - wenn das geklärt ist, dann geht es erst richtig los: ein paar orientierende Versuche zum Stallverhalten habe ich auch schon gemacht, man kann den Moment der Strömungsablösung auf der Tragflächenoberseite nämlich super erkennen, da sich sich die Druckverhältnisse schlagartig ändern.
So ein Gerät ist also ein Windkanal für deutlich unter 100€ Materialkosten
So long, beste Grüße,
StS