Mike hat geschrieben:Mein lieber Klaus Bauer!
Bei unserem Telefonat vor der Messe hast Du noch so getan, als ob Du der Importeur wärst.
Und Du hast kein Problem gesehen, die 120 kg mit großer Fläche einzuhalten.
Wenn eine Warnung nötig ist, dann vor unseriösen Beinahe -Anbietern wie Dir.
Mike
Hallo Mike,
wie Du den Sinneswandel von KB kommentierst, ist mir eigentlich Wurscht, aber die Bedenken, die er in der Sache äußert, sollte man nicht einfach übergehen. Eine Bauvorschrift, die eine extrem niedrige Leermasse zwingend mit großen Flächen verknüpft, ist per se ein Problem. Wenn der Flieger dann auch noch freitragende Flügel großer Streckung haben soll, heißt das selbst bei Einsatz von Kohle ein bis an die Grenzen getriebener Leichtbau, der in die Hände absoluter Profis gehört und eine verlässliche Qualitätskontrolle erfordert. Ein derartiger Flieger kostet dann natürlich entsprechend und hat mit dem Grundgedanken der 120 kg-Klasse eigentlich nicht mehr viel zu tun.
Für mich wären bei einem LTF-L-Flieger unter den Aspekten Kosten und Sicherheit wohl Rohr-Tuch-Konstruktionen mit abgestrebten/-gespannten Flächen relativ geringer Streckung erste Wahl. Die Flugleistungen unterscheiden sich dann aber kaum noch von 120 kg- Trikes, und ob einem das Vergnügen, um eine Achse mehr steuern zu können, einige Tausend Euro zusätzlich wert ist, ist dann nochmal eine andere Frage.
Du hast ja die LTF-L entscheidend mit befördert und kümmerst Dich, wenn ich das richtig mitbekommen habe, jetzt auch als Mitarbeiter der Zeitschrift „Flügel“ und des DULSV um die Belange der 120 kg-Dreiachser. Damit bist Du sicher der richtige Ansprechpartner für nachfolgende Fragen, auf die ich bisher keine befriedigenden Antworten gefunden habe:
1. Die großen Verbände hatten in der Diskussion um die 120 kg-Klasse Bereitschaft signalisiert, durch eine simple Ergänzung der LTF-UL bez. der Bemessungshöchstgeschwindigkeit die Belange der Einfachflieger angemessen zu berücksichtigen. Wo konkret hattest Du vor diesem Hintergrund noch die Notwendigkeit für eine separate Bauvorschrift gesehen?
2. Bei Flugunfällen kommt es immer wieder vor, dass Insassen nicht durch die primär entstandenen Verletzungen versterben, sondern durch Brandverletzungen, die durch auslaufenden und sich dann entzündenden Sprit verursacht werden. Einige UL-Hersteller verbauen deshalb inzwischen auslauf- und explosionssichere Tanks. Wie beurteilst Du den Stellenwert von Sicherheitstanks in der 120 kg-Klasse und wie lassen sich diese angesichts ihres höheren Gewichtes in leichte Luftsportgeräte, bei denen ja im Interesse einer halbwegs soliden Struktur das 120 kg-Limit meist voll ausgeschöpft wird, integrieren?
3. Aus welchen Gründen gelten für 120 kg-Dreiachser bez. Vmin und des Tankvolumens andere Regeln als für die die 120 kg-Trikes und ist das rechtlich überhaupt so haltbar?
4. Kann ein nach LTF-UL musterzugelassenes Flugzeug mit dem LL-Schein - also ohne Medical - geflogen werden, wenn das 120 kg-Limit eingehalten wird? (Dies steht so in einem Prospekt des deutschen Musterbetreuers für die SD-1)
Ich hoffe, Du kannst etwas Licht ins Dunkel bringen.
Gruß Quirl