Neues einfaches UL

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Abdul
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Neues einfaches UL

Beitrag von Abdul » Fr 1. Jul 2005, 16:08

Viele klagen immer darüber, dass jetzt nur mehr "Hochleistungs-ULs"
sprich "Hochpreis-ULs? gebaut werden. Einfache, bezahlbare ULs mit einer
Technik, die auch von Normalmenschen noch beherrschbar und zu verstehen ist, werden immer wieder gefordert.
Jammern erleichtert zwar die Seele - Diskussionspunkt für Psychologen! -
aber hilft meistens nicht bei der Problemlösung.

Hier in diesem Forum sind mittlerweile einige Leser, die nicht so sehr von
einer Vne >> 300 kts träumen, sondern mehr an einer einfachen Möglichkeit interessiert sind, sich die Welt von oben anzuschauen. Deswegen mal meine Anfrage:
Wenn wir "Spinner" uns zusammentun, was spräche eigentlich dagegen, ein Einfach-UL zu konstruieren, das eben diesen Wunsch wirklich werden lässt?
Und das ganze nicht als gebrauchtes Gerät mit mehreren Tausend Flugstunden für das es keine Ersatzteile mehr gibt, sondern als etwas, das die technischen und rechtlichen Möglichkeiten von heute repräsentiert - ohne aber den Grundgedanken: (ultra-)leicht, einfach, beherrschbar und bezahlbar aus den Augen zu verlieren.

Als Diskussionsansatz einfach mal ein paar Gedanken zu einer möglichen
Auslegung:

- Struktur einfach aufgebaut und dadurch auch einfach zu kontrollieren und zu reparieren.

- Handhabung einfach, um beim Fliegen die Aussicht geniessen zu können
ohne ständig mit der Steuerung/Bedienung des ULs beschäftigt zu sein.

- Geeignet für kurze und schlechte Pisten. Dies beinhaltet auch, dass
bei Notlandung auf einem Feld/einer Wiese sich der mögliche Schaden in
Grenzen hält.

- Grundkonstruktion so, dass Erweiterungen (wie z.B. geschlossenen
Kabine) für diejenigen möglich ist, die dies wünschen.

- Maximalgewicht an den jetzigen rechtlichen Rahmenbedingungen
orientiert (d.h. 472,5 kg)

- Baumaterialien einfach zu beschaffen und zu bearbeiten. Möglichst
alle Teile sollen entweder als Normteile verfügbar sein, oder durch
handwerklich einigermassen Begabte hergestellt werden können.

- Möglichst einfach aufbaubar (durch 1 Person). Dadurch wird entweder
kein Hallenplatz benötigt (Anhänger = Hangar) oder es wird nur ein kleiner
Hallenplatz (halbe Miete?) benötigt.

Im Computerbereich gibt es sogenannte "Open-Sourceâ" Projekte, bei denen der Quellcode offen zugänglich ist und jeder, der will mitarbeiten kann. Könnte dies ein Vorbild auch für ein "Open-Source-UL" sein?

Ich würde mich über entsprechende Antworten/Anregungen/Gedanken von euch freuen.

(Bitte die faulen Tomaten vor dem Werfen NICHT in den Gefrierschrank
legen!)
Abdul
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Jocker
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Beitrag von Jocker » Fr 1. Jul 2005, 16:41

Hallo Michael
Das höhrt sich ja alles super toll an ,wo ihr doch alle sooooo viel Zeit habt!
Aber die richtigen Handwerker sind hier im Forum natürlich vorhanden. :grin: :evil: :D :cry: :eek:
Die Idee ist jedenfals toll,und ich könnte sie anschließend alle Anmalen.
(Maisgelb mit Marieneblau) noch bevor Stephan sie alle schweinchenrosa
streicht.

Gruß Christine
Abdul
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Beitrag von Abdul » Fr 1. Jul 2005, 17:03

Hallo Christine,

natürlich braucht das Zeit. Aber wenn man nicht anfängt, dann dauert's noch länger. Und vor allem wenn mehrere mitmachen lässt sich doch einiges verwirklichen.
Abdul
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Beitrag von Stephan » Fr 1. Jul 2005, 18:32

Mach die Pläne, Materialliste und ich versuche das Zeug zu finden. Ich mache auch gern den Erstflug. Einmal mehr oder weniger abstürzen - da kommt's bei mir eh nicht mehr drauf an. Bin dabei.
Stephan
Lässt sich niemals durch den Amtsschimmel vom Himmel holen...
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flyman
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Beitrag von flyman » Fr 1. Jul 2005, 19:31

Hallo Abdul, :D

eine prima Idee, hast sicher schon eine Vorstellung ?
Aber bitte keinen 582er. Ansonsten alles zwischen Fox und CT als low cost version, bin dabei.
Beste Grüsse vom
Günter

(der, der immer noch auf C22 schult) :-)
Jocker
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Beitrag von Jocker » Sa 2. Jul 2005, 07:04

:D :grin: Geil währen auch einklappbare Flächen ,
wie bei der Corsair und wenn man mal wenig Geld für Sprit hat,müßte man noch trampeln können.Wie bei einem Fahrad !!
:grin: :grin: :grin:

Gruß Jocker
Abdul
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Erstes Lastenheft

Beitrag von Abdul » Sa 2. Jul 2005, 07:05

Bisher habe ich in einem einfachen Lastenheft folgende grundlegenden Ideen zusammengetragen: (manches ist eine Wiederholung aus der ersten Nachricht)

einfache Bauweise; d.h. ohne besondere Spezialwerkzeuge zu produzieren. Dies bedeutet auch einfache Reparaturen, da dann Ersatzteile einfach herzustellen sind.

Baumaterialien dauerhaft und wetterunempfindlich. Als Hauptmaterial dienen Aluminiumrohre. Holz wäre zwar einfach zu bearbeiten, aber bedarf bei der Verarbeitung kontrolliertes Klima. Schwankende Luftfeuchtigkeit führt zu Verzügen, die dann schwer zu korrigieren sind. Außerdem hat Metall definierte und wiederholungsfähige Eigenschaften. Bei Holz ist jedes Stück anders.

Faserverbundwerkstoffe werden nur für nichttragende Strukturbauteile verwendet da die Kontrolle auf strukturelle Integrität bei diesen Werkstoffen große Erfahrung erfordert.

Zweisitzig, da der zweite Sitz irgendwann doch mal benötigt wird. Entweder für einen Passagier oder für Gepäck, wenn man alleine mal etwas länger unterwegs sein möchte. Außerdem bietet die zweisitzige Auslegung genügend Gewichtsreserve auch für schwerere Piloten

Sitzanordnung als Tandem. Für den Piloten ergibt sich die gleiche Sicht nach links und nach rechts. Da ein UL immer nach Sicht geflogen wird, ist optimale Sicht für den Piloten auch ein Sicherheitskriterium. Außerdem ergibt diese Sitzanordnung einen schmaleren Rumpf und somit tendenziell weniger Luftwiderstand.

Bei einer Tandemsitzanordnung soll sich der Pilot auf dem vorderen Sitz befinden. Der Passagier auf dem hinteren Platz sollte möglichst in der Nähe des Neutralpunktes sitzen. Somit wandert der Schwerpunkt nur geringfügig.

Bei Tandemsitzanordnung mit dem Piloten vorne und dem Passagier hinten ist ein Schubmotor günstiger. Außerdem beeinträchtigt der Motor dann nicht die Sicht des Piloten.

Die Struktur muss darauf ausgelegt werden, dass unterschiedliche Motortypen (z.B. Rotax 503, Reihenmotoren von Hirth oder ggf. auch Jabiru oder oder oder) montiert werden können ohne die Struktur grundlegend zu verändern.

Um Nickbewegungen bei wechselnden Gasstellungen zu minimieren sollen Tragfläche, Motor und Höhenleitwerk in etwa auf einer Linie liegen. Wenn möglich ist der Motor eher sogar tiefer zu platzieren.

Die Sicht sowohl vom Pilotensitz als auch vom Passagiersitz soll vor allem einen Ausblick nach unten (schräg vorne unten) ermöglichen. Deswegen ist eine Auslegung als Schulterdecker oder Hochdecker sinnvoller.

Um wenig Hallenplatz zu beanspruchen oder schnell auf einen Anhänger verladen werden zu können, müssen die Flügel klappbar oder einfach zu montieren sein. Das Leitwerk muss ebenfalls einfach auf anhängerverträgliche Abmessungen gebracht werden können.

Die Handhabung des Uls muss auch für weniger erfahrene Piloten problemlos möglich sein. Verstellbare Hochauftriebshilfen, Einziehfahrwerk, Verstellpropeller und vieles mehr machen die Konstruktion nur schwerer und führen zu einer komplizierteren Bedienung. Die normalen Ruderfunktionen (Höhen-, Quer- und Seitenruder) und Gasverstellung sollten ausreichen. Gegebenenfalls kommen noch Landeklappen hinzu.

Die gesamte lasttragende Struktur muss einfach zu kontrollieren sein.

Die Bespannung muss entweder genügend Handlöcher oder Reißverschlüsse beinhalten um auch die gesamte Tragflächenstruktur im Inneren kontrollieren zu können oder auch um eingedrungene Fremdkörper (Extremfall Vogelnester) wieder zu entfernen.

Die Räder des Hauptfahrwerkes sind genügend groß im Durchmesser zu dimensionieren. Dadurch ist ein problemloses Landen auch auf unebenem Untergrund (Notlandefeld!) möglich.

Um Gewicht zu sparen wird das Fahrwerk als Spornradfahrwerk ausgelegt. Hierdurch ist auch die Handhabung am Boden auf engstem Raum möglich. (Ein Rad gebremst und etwas Gas damit der Sporn frei kommt ermöglicht es, über ein stehendes Rad zu drehen)

Die Zulassung des Uls soll sowohl in Deutschland als auch in etlichen anderen Ländern ? wie z.B. Frankreich (hallo Stephan!) ? möglich sein.

Bei vielen existierenden "Einfach-Uls" besteht die Tragflächenkonstruktion aus einem Metallrohr in der Flächennase und einem zweiten Rohr in der Flächenhinterkante. Diese Rohre nehmen dann auch die Biegekräfte in Ermangelung eines echten Holmes auf. Ein Holm ist bei gleichem Gewicht umso biegesteifer je höher er ist. Deswegen ist bei wirklicher Ultraleicht-Bauweise ein Holm an der Stelle der größten Dicke der Tragfläche die beste Lösung. Dies ermöglicht es dann auch, den Nasenradius des Profils frei zu wählen da dann ja kein lasttragendes Rohr den Nasenradius diktiert. Tragfläche mit hohem Einzelholm und Hilfsholm an dem dann Querruder und ggf. Landeklappen angeschlossen werden.
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Lastenheft Teil 2

Beitrag von Abdul » Sa 2. Jul 2005, 07:06

Da der Text zu lang war für ein Posting, hier die Fortsetzung:

Abspannung/Abstrebung der Tragflächen. Bei einer abgestrebten/abgespannten Tragfläche muss die Tragfläche - d.h. der Holm - deutlich geringere Biegekräfte aufnehmen und kann somit kleiner dimensioniert werden, als bei einer freitragenden Tragfläche. Abspannung durch Stahlseile ist die leichteste Bauweise, beinhaltet aber auch etliche Nachteile. So ist der Luftwiderstand dieser Bauweise mit Abstand der Größte. Eine Abstrebung der Tragfläche zum Rumpf hin mit festen Streben stellt einen guten Kompromiss zwischen geringem Luftwiderstand und einfacher - preisgünstiger ? Bauweise dar. Nicht zu vergessen ist auch, daß bei Abspannung über der Tragfläche ein Spannturm noch nach oben ragt. Hierdurch wird die gesamte Höhe des Uls sehr groß. Bei der Hangarierung ist dies mit zu berücksichtigen, da dann ggf. eine Hangarierung durch Aufhängen unter der Decke in niedrigen Hallen nicht mehr möglich ist.

Bei einem rechteckigen Grundriss der Tragfläche wird nur eine Rippengröße benötigt. Dies limitiert den Bauaufwand.

Vor dem Piloten ist möglichst ein vertikales/schräges Rohr vorzusehen. Beim Überrollen von Drahtzäunen (Weidezaun bei Notlandung) schützt dieses Rohr den Piloten vor Enthauptung
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Beitrag von Abdul » Sa 2. Jul 2005, 07:09

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
Jocker schrieb am 02.07.2005 09:04 Uhr:
:D :grin: Geil währen auch einklappbare Flächen ,
wie bei der Corsair und wenn man mal wenig Geld für Sprit hat,müßte man noch trampeln können.Wie bei einem Fahrad !!
:grin: :grin: :grin:

Gruß Jocker
</tr></td></table>


Also wirklich klappbare Flächen möglichst noch mit Hydraulik wie bei Trägerflugzeugen würde aus einem UltraLEICHT ein UltraSCHWER machen. Aber manuell anklappbare Flächen, wie z.B. bei C22, Avid Flyer etc. sind machbar und auch mein Ziel. Damit lässt sich ein Flieger leichter hangarieren.
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Beitrag von Abdul » Sa 2. Jul 2005, 07:12

Nachdem ich beim Versuch, Bilder hochzuladen, immer eine Fehlermeldung bekomme, habe ich die ersten Skizzen an aeroklaus geschickt. Wenn jemand will, kann ich sie ihm direkt zumailen. Bitte kurze Nachricht an: <a href="mailto:abduldonau@web.de[/url]
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Beitrag von aeroklaus » Sa 2. Jul 2005, 07:20

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
Abdul schrieb am 02.07.2005 09:12 Uhr:
Nachdem ich beim Versuch, Bilder hochzuladen, immer eine Fehlermeldung bekomme, habe ich die ersten Skizzen an aeroklaus geschickt. Wenn jemand will, kann ich sie ihm direkt zumailen. Bitte kurze Nachricht an: <a href="mailto:abduldonau@web.de[/url]
</tr></td></table>


hallo Abdul,

hast Du versucht, die Bilder so:
http://27021.rapidforum.com/topic=101178108548
einzubinden?
Ansonsten veröffentliche ich sie natürlich auf den Seiten!

Tolle Idee übrigens, ich gebe demnächst auch meinen Senf dazu.

Grüsse Klaus
Neues Motorschirmforum: http://www.ppgforum.de! Bitte weitererzählen!

Low and slow!!
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Beitrag von Abdul » Sa 2. Jul 2005, 07:31

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Beitrag von Abdul » Sa 2. Jul 2005, 07:32

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Beitrag von Abdul » Sa 2. Jul 2005, 07:33

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Beitrag von Abdul » Sa 2. Jul 2005, 07:36

Oops, die Bilder werden hier recht groß. Aber sie sollen nur eine Idee geben, was ich in den anderen Postings beschrieben habe.
Wenn ich ein paar Kommentare erhalte, kann ich die Skizzen verbessern und mal ein paar Überschlagsrechnungen machen. Jedenfalls versuche ich die werten Leser dieses Forums auf dem Laufenden zu halten.
Abdul
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