Schrauben kürzen: bitte hier weiterdiskutieren...

Moderator: Moderatorenteam

Antworten
Benutzeravatar
homebuilder
Beiträge: 323
Registriert: Mo 26. Jan 2009, 18:28

Schrauben kürzen: bitte hier weiterdiskutieren...

Beitrag von homebuilder » Mi 9. Jul 2014, 09:21

:wink:
Zuletzt geändert von homebuilder am Fr 11. Jul 2014, 18:31, insgesamt 1-mal geändert.
Nichts auf der Welt ist schwierig :wink: es sind unsere Gedanken, welche den Dingen diesen Anschein geben.
Benutzeravatar
powerandpitch
Beiträge: 1173
Registriert: Do 3. Mai 2012, 16:32
Wohnort: EDWF

Beitrag von powerandpitch » Fr 11. Jul 2014, 08:46

In Deinem SD-1 Bau-Threat kam der Hinweis, dass man auch unbeschichtete Schrauben bearbeiten und anschließend verzinken lassen könnte.

Außer Modellflugzeuge habe ich noch nichts manntragendes gebaut. Also kommt diese Aussage mit Einschränkungen.

Nur! IM KFZ-Eigenbaubereich, bekommt der TÜV regelmäßig einen Mega-Orga, wenn man tragende Metallteile und Schrauben, galvanisch beschichten lässt. Die meisten machen das dann trotzdem und behaupten eben, dass es "original" ist.

Es muss jedoch einen triftigen Grund geben, warum man dort davon ausgeht, dass Galvanisieren zur Materialschwächung führt.

Ein Ing. meinte einmal, dass es durch die Oberflächenveränderung zu Problemen mit den richtigen Anzugsdrehmomenten kommen könnte. Das war alles sehr spekulativ und wenig überzeugend.

Evtl. ist hier ja jemand besser informiert
Richtig motorisiert fliegt alles.
400 kg
Beiträge: 126
Registriert: Mo 17. Nov 2008, 12:16

Wärmebehandlung

Beitrag von 400 kg » Fr 11. Jul 2014, 17:13

Mein Schraubenhändler aus Stuttgart hat mir damals erzählt, dass bei ihnen die Schrauben nach dem Verzinken 10 Stunden unter Temperatur gehalten werden, um nicht wasserstoffspröde zu sein. Von höheren Festigkeiten als 8.8 hat er bei einer Beuweise wie dem Sunny deutlich abgeraten wegen der gleichen Problematik. Ob Du das meinst?

Gruss

Dieter
Abdul
Beiträge: 908
Registriert: Mo 24. Jan 2005, 06:13

Wasserstoffversprödung beim Galvanisieren

Beitrag von Abdul » Fr 11. Jul 2014, 17:36

Na dann eben hier:

Das mit den "negativen Effekten" beim Galvanisieren ist eigentlich ganz einfach:
Die Teile baden sich in so einer wässrigen Soße und dann kommt da auch noch Strom dazu. Jetzt passiert etwas, das allen "in-Chemie-aus-dem-Fenster-Guckern" und "bekennende-Physik-Abstinenzlern" den Angstschweiß auf die Stirn treibt:
Wasser besteht aus zwei Wasserstoffatomen und einem Sauerstoffatom. Eigentlich haben die sich ganz toll lieb und halten zusammen; wenn da nicht der böse elektrische Strom wäre! Also spaltet sich diese Lebensgemeinschaft schon mal auf und dann gibt es da einzelne Wasserstoff-Ionen. So ganz alleine ist es diesen aber langweilig und sie gehen gerne mal eine Bindung mit den Metallatomen ein. Dabei entstehen verschiedene Metallhydride. Die sind zwar recht hart, aber auch spröde. Da gibt es dann schon mal Anrisse. Und am Rißgrund (Microrisse!) gibt es da dann Spannungsspitzen und die Schraube ist dann mal ganz schnell ein Zweiteiler!
Für Vertiefung des Themas empfehle ich "Einführung in die technische Anwendung der Bruchmechanik" von Prof.Dr.Ing. Klaus Heckel.

Durch entsprechend langes Tempern bei den richtigen Temperaturen kann zumindest ein Großteil der Metallhydride wieder aufgelöst werden.
Abdul
Der mit einem Affen im Sunny fliegt und ansonsten in ärztlichen Kreisen als durchaus heilungsfähig gilt
Antworten