Harzkladden

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Olympic1911
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Harzkladden

Beitrag von Olympic1911 » Di 18. Feb 2014, 17:27

Guten Abend zusammen,

bei der Verwendung von Aerodux ist es normal üblich, dass jede angerührte Einheit datiert wird und der Rest im Becher aufbewahrt wird. Jedes Teil, dass mit dieser Einheit geklebt wurde ist ebenfalls entsprechend zu datieren. Um auf der sicheren Seite zu sein, habe ich zusätzlich Leimproben wie im Jacobs/Lück beschrieben angelegt.
Bei der Verwendung von Epoxidharze ist es, soweit ich weiß ähnlich. Das LBA schreibt, das 18 Proben gemäß Jacobs/Lück anzulegen sind, ebenfalls datiert wie oben beschrieben.
Wir führt ihr eure Harzkladden?

Gruß
Peter
Mowa
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Beitrag von Mowa » Di 18. Feb 2014, 22:36

Soweit ich weiß ist die Harzkladde nicht dazu da um Harzproben aufzubewahren. Sie dient lediglich dazu zu kontrollieren, ob die verwendeten
Mischungen vom Vortag auf Aushärtung zu kontrollieren und darf dann weggeworfen werden. Teile, die die mit nicht ordnungsgemäß augehärtetem Harz laminiert worden sind sind demnach Müll.
Ich glaube mich ebenfalls zu erinnern, dass die Lagerung Arbeitsmittel, also Harz, Härter, Gewebe, Flocken, Bubbles usw im Gegensatz zur Kladde genauer und auch später nachprüfbar dokumentiert sein muss. Also Gebindemenge/Maße, Raumtemperatur, Chargennummer, Herstellungsdatum, Lieferdatum, Entnahmemenge (bitte mich nicht auf Vollständigkeit festnageln).

Die Kladdenführung ist relativ simpel. In eine leere Toffifee Verpackung einen Kleks von jeder angerührten Mischung geben und auf Werstück und Kladde markieren. Am nächsten Tag überprüfen und fertig.

Wie gesagt, das hab ich irgendwo mal gelesen, also keine Gewähr. Ich halte mich aber dran. Wenn auch oft ohne Toffifee Verpackung sondern nur mit dem Mischbecher. :)
Sollte ich mal tragende Teile laminieren, werde ich die Kladde aber bestimmt auch archivieren.

Beste Grüße,
Olli
Mowa
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Beitrag von Mowa » Di 18. Feb 2014, 22:54

Hab's gefunden. Schau mal auf Seite 90: http://www.lsvrp.de/img/tbh_ii.pdf

Ganz schön alt die Lektüre, aber was aktuelleres hab ich nich.
Beste Grüße,
Olli
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homebuilder
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Harzproben Harzkladden

Beitrag von homebuilder » Mi 19. Feb 2014, 07:17

Hallo Olympic1911 :D
wir haben das damals im LTB so gemacht.


Material:
1 PE-Folie
1 weißen und schwarzen Faserstift (Edding) (je nach Farbe des fertigen Harzes gut sichtbar)
1 breites Buch mit leeren Zeilen
1 Kugelschreiber, verbunden mit Gelenkkette am Buch !


- Die PE-Folie wurde auf einem flachen Untergrund (Holzbrett 400mm x 400mm x10mm) ausgebreitet und am Rand zusammen mit Klebeband verklebt.

- Dann wurden die Zahlen (ca. 10mm hoch), fortlaufend, auf die Folie in SPIEGELSCHRIFT geschrieben.

- Auf die Zahl wurde dann die Harzprobe, Kreisrund (d=ca.25-30mm, h=ca.2mm) für jeweils einen angemischten Becher, aufgetragen.

- Das Holzbrett, mit den Harzproben wurde, nach Beendigung der Arbeiten, neben dem Bauteil, in gleicher Höhe
und am tiefsten Punkt des Bauteils abgelegt (Temperatur, Luftfeuchtigkeit).

- In dem Buch wurden die Zahlen ebenfalls fortlaufend untereinander eingetragen.

- Hinter der jeweiligen Zahl wurde das Datum, Temperatur und Luftfeuchtigkeit am Bauteil, und die Uhrzeit eingetragen.

- Hinter der Uhrzeit wurde das mit dem Harz verklebte Bauteil (Bauteile) benannt.

- Dahinter kam in Blockbuchstaben der Name und Unterschrift des Werkenden.

- 24 Stunden später wurde die Harzprobe von der PE-Folie entfernt.
Am Harz war nun die Zahl in richtiger Schreibform zu lesen und konnte nun untersucht werden.

- Das Ergebnis wurde dann in gleicher Zeile, hinter der vorherigen Unterschrift, eingetragen, mit Datum, Uhrzeit, Name (Blockbuchstaben) und Unterschrift versehen.

- Die Harzproben wurden jeweils als 10er Pack in eine dafür zahlenbezogene und beschriftete Platiktüte eingelagert.



So konnte man mühelos im Nachhinein die Harzproben vorlegen und zuordnen.

Einen schönen Gruß
homebuilder :D
Nichts auf der Welt ist schwierig :wink: es sind unsere Gedanken, welche den Dingen diesen Anschein geben.
Timpilot
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Beitrag von Timpilot » Mi 19. Feb 2014, 10:56

Ich kenne es aus dem Zellenwart-FVK-Lehrgang so ähnlich wie homebuilder, nur das die harzkleckse direkt in das Buch gemacht werden, in eine vorbereitetes Feld der Tabelle. Das kann man dann nacher einfach zu den Bauakten ins Regal stellen.
Olympic1911
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Beitrag von Olympic1911 » Sa 22. Feb 2014, 15:42

Vielen Dank Leute, ihr seid eine große Hilfe. Ich bin gerade dabei eine Probe zu erstellen und werde Bilder einstellen sobald ich damit durch bin. Ich hab aber eine Frage vorab: welche Rollen die Prüfstäbe gemäß Jacobs/Lück? Bei der Verwendung von Aerodux wurden sie nicht verlangt.

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