Selbstbau UL-Flugzeug vom Baumarkt nach LTF-L, 120 kg Klasse

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quax2000
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Ente

Beitrag von quax2000 » Fr 25. Okt 2013, 21:40

Moin Zusammen,

da wendet sich jemand an ein Forum mit der Idee, eine "Ente" zu bauen. Er stellt seine Planung vor und was passiert? - Nichts.

Dieser Mann verzieht sich in sein Kämmerlein verändert das Design und taucht mit dem neuen Modell hier wieder auf.
Und was passiert? Siehe obrige Diskussion.
Der nachfolgende Text ist ein Zitat vom seinem ersten Versuch:
"Allgemeine, fundierte Verbesserungsvorschläge sind mir genau so willkommen wie konstruktive Kritik. Natürlich erwarte ich auf Grund vom Dokumentationsumfang keine umgehenden Kommentare. Darf ich aber auf eure Unterstützung zählen?
Vielen Dank."
Vielleicht sollten wir unsere Einstellung dazu mal überdenken.
Ein Flugzeug bauen kann einen dünnhäutig machen. Das weiß ich aus Erfahrung. Und wenn das Ergebnis dann wahlweise "Schlüpferflieger" oder "Karussellflieger (wg. Farbe und Größe) genannt wird ist es nicht das was der Erbauer hören mag.
Es ist doch sicher kein Problem für die wirklichen Spezialisten vielleicht 3 Knackpunkte zu nennen, weshalb das Konzept scheitern muss.
Ich fang mal als Laie mit kleinen Missverständnissen an.
Zitat:
"© Hans Ulrich Stalder
Landesystem
Grundsätzlich werden neben einander stehende Räder beim Flugzeug nur beim ganz
langsamem Rollen und beim Stehen benötigt. Die Balance kann im Rollen durch die
Querruder gehalten werden. Dies ermöglicht den kleinen Radabstand."
Aus meiner Flugerprobung weiss ich, das Räder auch bei der Landegeschwindigkeit benötigt werden.
Und bezogen auf die Zeichnung Seite 29 würde ich ohne langes Rechnen an Punkt 9 und 14 Sollbruchstellen sehen.

Nachsatz zu den Teilen aus dem Baumarkt. Ich hatte mal eine "Luftfahrtgeprüfte Stoppmutter AN4"
in der Hand die leider kein Gewinde hatte. Glatter Durchgang. Und gab es nicht auch mal den Begriff "Bogus parts"?

Den Fred von Peter hätte ich natürlich trotzdem gern!

Einen schönen
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Jeholopterus
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Beitrag von Jeholopterus » Sa 26. Okt 2013, 05:24

Hallo quax2000
Du hast mit deinen Ausführungen hoffentlich eine neue Richtung in der Diskussion eingeleitet.
Darauf reagiere ich gerne. Die beiden erwähnten Stellen, 9 und 14 auf Seite 29, habe ich auch als kritisch eingestuft. In der Folge habe ich die Dreiecks-Platten verdoppelt und die Steckverbinder mit einem Alu-Vierkant verstärkt. Ob das reicht, kann nur ein Ingenieur berechnen ....

Was den kleinen Radabstand betrifft, gebe ich dir schon recht. Nur, 120 kg ist leider nicht viel und so musste ich an allen nur erdenklichen Orten Kompromisse machen. Werde aber Hinweise jeglicher Art beherzigen.

Was die Qualität eingekaufter Ware betrifft, da habe ich Kollegen die kaufen ihre Bolzen in den USA ein (High-Tech geprüft und dergleichen). Das wäre dann eine neue Diskussion - Preis (Aufwand) und Risiko. Zumindest aber habe ich mir die Mühe genommen, überall wo möglich, die Schrauben doppelt zu nehmen (dafür mit weniger Durchmesser).

Gruss
Jeholopterus
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gero
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Re: Ente

Beitrag von gero » Sa 26. Okt 2013, 11:21

Hallo,
quax2000 hat geschrieben: da wendet sich jemand an ein Forum mit der Idee, eine "Ente" zu bauen. Er stellt seine Planung vor und was passiert?
Na gut, hier mal meine 2 Kopeken.
Vorab: ich halte den Entenplan nicht für ein ernsthaftes Projekt, vor allem im Kontext der anderen Projekte auf der Homepage denke ich, es ist eher so eine Art Gedankengymnastik. Also Sport Frei!

Warum baut eigentlich niemand sein Flugzeug aus Baumarktteilen? Neben verschiedenen anderen Gründen fallen mir vor allem 2 Sachen ein. A) Die Baumarktkomponenten (Profile, Normteile...) sind deutlich überteuert. und B) (noch wichtiger) die Eigenschaften der Baumarktkomponenten sind mit deutlichen Unsicherheiten behaftet. Das beginnt bei Geometrietoleranzen der Schrauben, und hört bei denWerkstoffeigenschaften des Aluminiumprofiles (i.d.R. kann keiner sagen, welche Aluminiumlegierung sich dahinter verbirgt) noch lange nicht auf. Daraus folgt: Wenn man Baumarktkomponenten an tragenden Teilen verwenden wöllte, muß man deutliche Sicherheitszuschläge vorsehen, und man hat über lang oder kurz ein Gewichtsproblem mehr.

Lassen wir mal die Aerodynamik (Stabilität, Steuerbarkeit...) beiseite und werfen einen Blick auf die mechanische Konstruktion. Der Grundsatz: "Keep it simple" ist ein bewährtes Entwurfsprinzip. Es gibt aber einen entscheidenden Unterschied zwischen "Einfach" und "Primitiv". Einige nicht unwichtige Details machen für mich einen undurchdachten Eindruck. Zum Beispiel:

* Die Rechteckauslegung der Grundstruktur. Wenn man sich fliegende ULs anschaut sind die tragenden Strukturen dort fast ausschließlich Dreieckverbünde. Das hat vielfältige Gründe. Zum Beispiel läßt sich das Verhalten unter Last viel besser verhersagen als bei einem Rechteck mit wunderlichen Verstärkungsecken)

* Die Holmkonstruktion aus ineinandergesteckten, mehr oder weniger passenden Rohren. Die Rohrenden ergeben eine Kerbwirkung, die bei nicht ganz durchdachter Abstufung die Festigkeit vermindern statt erhöhen. Und wenn dort auch noch Spiel ins Spiel kommt, ist ein Versagen vorprogrammiert.

* Die Lasteinleitungen. Sowohl die Verbindung des Flügels mit dem Rumpf, als auch die Anbringung der Spannseile sind nicht durchdacht. Beispielsweise muß das untere Spannseil überschlagsweise (wenn ich richtig gerechnet habe) 12kN ultimate Load in den Rumpf einleiten.

***

Wie gesagt. Immer vorausgesetzt, daß das ganze niemals nicht als ernsthaftes Bauprojekt gedacht sein kann (und hier in diesem Forum ist die Gefahr der Mißinterpretation hoffentlich gering).

Damit wären wir bei einer Regel aus der Lehrveranstaltung "Konstruktionskritische Analyse" aus meiner Studentenzeit:

"Kein Ding ist völlig nutzlos, es kann immer noch als schlechtes Beispiel hergenommen werden"

gero
slowwings
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Beitrag von slowwings » Sa 26. Okt 2013, 11:51

Hallo,
liebe Leute, es gibt auch Menschen unter uns die eine Idee haben und sie halt zu Papier bringen, na und ?
Das Internet ist voll davon und da regt sich von Euch auch keiner auf.
Nur weil einer hier von uns die negative Richtung vorgegeben hat müssen doch nicht gleich alle da hinterher laufen.
Das haben wir in unserem Land doch schon einmal gehabt und das ging gehörig daneben.

Gekränkte Eitelkeiten braucht so ein Forum nicht, weil es zu nichts führt :!:

Seht es doch mal wie in der Schulzeit, da gab es Fritz und Hans.
Fritz hatte den Durchblick und verdiente später viel Geld.
Hans hatte keinen Durchblick weil ihm keiner geholfen hat und verdiente später weniger Geld.
Hätte Fritz Hans geholfen, hätte vielleicht Hans später mehr Geld vedient.

Warum kann sich keiner von Euch zu einer Diskussion mit dem Autor einlassen?
Steht Ihr alle so über den Dingen :?:
Könnt Ihr Euer geballtes Wissen nicht mit dem Autor teilen?
So eine Diskussion würde vielleicht einen anderen Erbauer zu neuen Ideen führen.
Außerdem erfüllt diese Ente, auch wenn sie jenseits der Vollkommenheit ist, die Kriterien von lowandslow.

Ich würde mir wünschen es gäbe hier mehr Toleranz, als immer gleich eins mit dem Dampfhammer zu geben mit dem Ihr hier kommt.

So macht das hier keinen Spaß, wir stehen hier nicht vor einem Ausschuss in einer Prüfung.

Würdet Ihr mich auch steinigen, wenn ich mit der Idee daher komme,
aus einer Sprossen-Aluminium-Leiter, "aus dem Baumarkt", ein Flugzeug bauen zu wollen :?:
Ich glaub ich wollte die Idee hier nicht aufführen wollen, obwohl es rechnerisch geht.
Also wieder eine Idee, die vielleicht hier her gehören würde, weniger.

Habt Ihr schon einmal geschaut wie viel tatsächlich hier noch kommunizieren.
Und das bei wieviel angemeldeten Mitgliedern von denen man hier nichts mehr hört.

Schaut mal wie viele hier am Tag online sind und dann schaut mal zum UL-Forum.
In diesem Moment sind es bei lowandslow 3 und im ul-forum 34 :!:
Vielleicht hat das ja Gründe an dem Ihr nicht unbeteiligt seid :?:

Übrigens ist H.b da tätig, aber kaum einer reagiert noch auf ihn :!:

Vielleicht überdenkt der eine oder andere hier mal wie er hier zukünftig kommunizieren will,
sonst ist er sehr schnell ein Alleinunterhalter oder es sind deren vielleicht noch
3 Gesprächspartner die hier sich allein unterhalten und das Forum stirbt so langsam aus.
Gruß Mark
PS: Bitte jetzt nicht steinigen ich will hier keinem etwas böses...
quax2000
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Beitrag von quax2000 » Sa 26. Okt 2013, 12:08

slowwings hat geschrieben:
Würdet Ihr mich auch steinigen, wenn ich mit der Idee daher komme,
aus einer Strossen-Aluminium-Leiter ein Flugzeug bauen zu wollen :?:
Ich glaub ich wollte die Idee hier nicht aufführen wollen, obwohl es rechnerisch geht.
Also wieder eine Idee, die vielleicht hier her gehören würde, weniger.

Habt Ihr schon einmal geschaut wie viel tatsächlich hier noch kommunizieren.
Und das bei wieviel angemeldeten Mitgliedern von denen man hier nichts mehr hört.
Ich habe leider das passende Bild nicht gefunden. In Frankreich fliegt so ein Teil mit Aluminium-Leiter. Vielleicht findet Stephan die französische Seite?
slowwings hat geschrieben:
Schaut mal wie viele hier am Tag online sind und dann schaut mal zum UL-Forum.
In diesem Moment sind es bei lowandslow 3 und im ul-forum 34 :!:

Gruß Mark
Dieses andere Forum hat einen Moderator, der Geld verdienen möchte. Schau Dir an, wie dort kontinuierlich die Userzahl wächst. Da gibt es schon mehr User als UL´s in Deutschland zugelassen sind? :-) Ein Schuft wer schlechtes dabei denkt.
Stephan
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Beitrag von Stephan » Sa 26. Okt 2013, 12:38

Lässt sich niemals durch den Amtsschimmel vom Himmel holen...
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Re: Ente

Beitrag von quax2000 » Sa 26. Okt 2013, 12:42

gero hat geschrieben:Hallo,
quax2000 hat geschrieben: da wendet sich jemand an ein Forum mit der Idee, eine "Ente" zu bauen. Er stellt seine Planung vor und was passiert?
Na gut, hier mal meine 2 Kopeken.
Vorab: ich halte den Entenplan nicht für ein ernsthaftes Projekt, vor allem im Kontext der anderen Projekte auf der Homepage denke ich, es ist eher so eine Art Gedankengymnastik. Also Sport Frei!

Warum baut eigentlich niemand sein Flugzeug aus Baumarktteilen? Neben verschiedenen anderen Gründen fallen mir vor allem 2 Sachen ein. A) Die Baumarktkomponenten (Profile, Normteile...) sind deutlich überteuert. und B) (noch wichtiger) die Eigenschaften der Baumarktkomponenten sind mit deutlichen Unsicherheiten behaftet. Das beginnt bei Geometrietoleranzen der Schrauben, und hört bei denWerkstoffeigenschaften des Aluminiumprofiles (i.d.R. kann keiner sagen, welche Aluminiumlegierung sich dahinter verbirgt) noch lange nicht auf. Daraus folgt: Wenn man Baumarktkomponenten an tragenden Teilen verwenden wöllte, muß man deutliche Sicherheitszuschläge vorsehen, und man hat über lang oder kurz ein Gewichtsproblem mehr.

Lassen wir mal die Aerodynamik (Stabilität, Steuerbarkeit...) beiseite und werfen einen Blick auf die mechanische Konstruktion. Der Grundsatz: "Keep it simple" ist ein bewährtes Entwurfsprinzip. Es gibt aber einen entscheidenden Unterschied zwischen "Einfach" und "Primitiv". Einige nicht unwichtige Details machen für mich einen undurchdachten Eindruck. Zum Beispiel:

* Die Rechteckauslegung der Grundstruktur. Wenn man sich fliegende ULs anschaut sind die tragenden Strukturen dort fast ausschließlich Dreieckverbünde. Das hat vielfältige Gründe. Zum Beispiel läßt sich das Verhalten unter Last viel besser verhersagen als bei einem Rechteck mit wunderlichen Verstärkungsecken)

* Die Holmkonstruktion aus ineinandergesteckten, mehr oder weniger passenden Rohren. Die Rohrenden ergeben eine Kerbwirkung, die bei nicht ganz durchdachter Abstufung die Festigkeit vermindern statt erhöhen. Und wenn dort auch noch Spiel ins Spiel kommt, ist ein Versagen vorprogrammiert.

* Die Lasteinleitungen. Sowohl die Verbindung des Flügels mit dem Rumpf, als auch die Anbringung der Spannseile sind nicht durchdacht. Beispielsweise muß das untere Spannseil überschlagsweise (wenn ich richtig gerechnet habe) 12kN ultimate Load in den Rumpf einleiten.

***

Wie gesagt. Immer vorausgesetzt, daß das ganze niemals nicht als ernsthaftes Bauprojekt gedacht sein kann (und hier in diesem Forum ist die Gefahr der Mißinterpretation hoffentlich gering).

Damit wären wir bei einer Regel aus der Lehrveranstaltung "Konstruktionskritische Analyse" aus meiner Studentenzeit:

"Kein Ding ist völlig nutzlos, es kann immer noch als schlechtes Beispiel hergenommen werden"

gero
* Wenn man in ein Rechteck eine Diagonale einfügt passt es doch. Knotenbleche sind ja schon vorgesehen. Die Verbindungsecken sollte man ganz streichen.
Und der Gedanke, ein Kunststoffteil innen mit Alu zu verstärken ist auch nicht sinnvoll.
* Ineinandergesteckte Rohre sind bei Hängegleitern durchaus üblich. Ist wohl eine Frage der Bemessung.
* 12kn ist doch ein Wert, den man für einen ersten Versuch zur Lasteinleitung nehmen könnte. Vorzugsweise bevor der Rest der Konstruktion fertig ist.

Gerade wenn dieses Projekt als ernsthaftes Bauprojekt gedacht ist sollte man frühzeitig deutlich machen, was nicht funktioniert. Dabei brechen wir uns doch keinen ab.

Wenn ich mir den Abstand zwischen Hauptfahrwerk und Schwerpunkt ansehe und das noch in Zusammenhang mit der Höhe des Bugrades sehe denke ich, so kann das Teil nicht oder nur sehr schwer abheben.
Das ist allerdings nur eine Vermutung. Den rechnerischen Beweis kriege ich nicht hin.
quax2000
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Beitrag von quax2000 » Sa 26. Okt 2013, 12:47

Stephan hat geschrieben:http://www.pouchel.com/index.php?p=pouchel.htm

Gruss Stephan
Du bist mein Held! In dem Tempo den Nachweis bringen! Danke :-)
bluewing
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Beitrag von bluewing » Sa 26. Okt 2013, 18:25

Keine Frage gibt es tolle Konstruktionen aus verschiedenen Materialien Leitern, Holz etc. Die Konstrukteure dieser Flieger können diese sicherlich im Schlaf bauen und wissen worauf es ankommt.

Jeholopterus ist hier von meilenweit entfernt.

Wenn ich mich recht erinnere, ist Dieter der einzige, der einen Flieger, den Sunny, konstruiert hat und sogar viele auf den Markt gebracht hat.

Die anderen Bauprojekte sind doch stramm nach Plan oder mit einigen Änderungen zum Plan gebaut.

Ich glaube nicht, dass das Forum Jeholopterus bei jeder Schraube und jedem Knotenblech Rückendeckung geben kann.


Tschüß Peter
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Beitrag von quax2000 » Sa 26. Okt 2013, 19:08

Wie man in Norddeutschland sagt:

Butter bei die Fische!

Hans Ulrich, geht es Dir um eine theoretische Diskussion oder willst Du tatsächlich ein Flugzeug bauen und fliegen?

Ich denke, es ist deutlich geworden, dass Dein Entwurf, so detailverliebt er ausgeführt ist, so nicht fliegen wird.

Möglicherweise haben die Leute, die sich hier kompetent geäußert haben auch noch andere Dinge zu erledigen als sich Gedanken über eine Ente zu machen.

Also wenn das Teil real in die Luft soll wäre der erste Schritt die Mitgliedschaft in der OUV. Dort findest Du dann auch kompetente Ansprechpartner was die Chancen auf Zulassung angeht.

Wenn es bei der Theorie bleiben soll diskutiere ich gerne weiter, aber die Zielsetzung wäre dann eine andere.

Ohne Visionen würde auch der Sunny nicht geflogen sein. Wir hatten lange einen am Platz. Immer wieder ein schönes Bild in der Luft. Aber das gehört hier nicht mehr hin...

Reinhard

an diesem Wochenende nicht geflogen :-(
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Jeholopterus
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Beitrag von Jeholopterus » So 27. Okt 2013, 00:00

Liebe Leute
So gefällt mir dieses Forum. Da ist doch einiges zusammen gekommen. Einiges werde ich nachfolgend kommentieren. Unkommentierte Hinweise, zB. von Mark, habe ich einfach einmal dankend zur Kenntnis genommen.

Zitat: "Also wenn das Teil real in die Luft soll wäre der erste Schritt die Mitgliedschaft in der OUV. "
Reinhard, die OUV unterstützt den UL-Flugzeugbau nicht (Planen Sie den Bau eines Ultraleichtflugzeugs? Bitte wenden Sie sich bei Fragen zur Zulassung direkt an den Deutschen AeroClub). Dies habe ich bereits vor
einigen Tagen getan, die Antwort ist noch ausstehend. Letztlich möchte ich das Ding natürlich schon fliegen sehen (dies ist aber kein Versprechen). Ich bin ja immer noch am sondieren und habe in diesem Forum doch schon einiges erfahren dürfen.

In der Schweiz war ich einige Jahre in der Experimentalvereinigung (EAS) und habe über den Flugzeugbau auch etwas mitbekommen. Da wir in der Schweiz die UL Klasse aber nicht kennen, habe ich mich letztlich nach Deutschland ausgerichtet.

Zitat: "Ich glaube nicht, dass das Forum Jeholopterus bei jeder Schraube und jedem Knotenblech Rückendeckung geben kann."
Peter, dass die Unterstützung bis zur letzten Schraube nicht geht, sehe ich auch ein. Wenn aber das Flugzeug als solches verzupft wird, ist wahrscheinlich die Schraube das Letzte über das wir noch diskutieren können. :D

Gero und Reinhard
Zitat: "Wenn man in ein Rechteck eine Diagonale einfügt passt es doch. Knotenbleche sind ja schon vorgesehen. Die Verbindungsecken sollte man ganz streichen."
An die diagonalen Verbindungen habe ich auch schon gedacht, aber auf Grund der gemachten Erfahrungen mit Alu biegen wieder verworfen. Danach sind die "primitiven" Verbindungsecken entstanden. Ich werde
einmal den Alu-Lieferant anfragen, ob er alle Winkelgrössen biegen kann.

Zitat: "Die Holmkonstruktion aus ineinandergesteckten, mehr oder weniger passenden Rohren. Die Rohrenden ergeben eine Kerbwirkung"
Hier sehe ich die Lösung darin, dass ich die Rohr-Überlappungen über zwei Rippen mache und so der Kerbwirkung ein Schnippchen schlage (hoffentlich). Gegen den Spiel zwischen den Rohren ist Alu-Band
vorgesehen (aber das löst wahrscheinlich auch keine Begeisterungsstürme aus).

Zitat: "der Gedanke, ein Kunststoffteil innen mit Alu zu verstärken ist auch nicht sinnvoll."
Was ist daran nicht sinnvoll? Im Handel sind Eisen-verstärkte Steckverbindungen erhältlich (viel zu schwer
allerdings). Bei den erwähnten Steckverbindungen ist vorteilhaft, dass ich die Alu-Verstärkung nur dort machen muss, wo es notwendig erscheint. Ansonsten haben diese Dinger den primären Zweck Symmetrie
in die Kiste zu bringen.

Zitat: "Die Lasteinleitungen. Sowohl die Verbindung des Flügels mit dem Rumpf, als auch die Anbringung der Spannseile sind nicht durchdacht. Beispielsweise muß das untere Spannseil überschlagsweise (wenn ich
richtig gerechnet habe) 12kN ultimate Load in den Rumpf einleiten. "
Die Rohrstärken waren ursprünglich grösser (sogar berechnet). Mit dem zusätzlichen unteren Spannseil habe ich diese aber zurück dimensioniert um Gewicht zu sparen. Über dieses Thema werde ich mir noch
überlegen, wie es weiter gehen soll (zugegeben, der ganze Flügel ist schliesslich eine etwas eigenartige Konstruktion).

Nach dem ich jetzt schon ziemlich weich geklopft dastehe, schlage ich vor, wenigstens die Ente etwas ruhen zu lassen. Natürlich bin ich weiterhin für Hinweise aller Art dankbar, sehe aber ein, dass das (unmögliche) Unterfangen nicht über ein Forum abgewickelt werden kann. Natürlich werde ich mich weiterhin in diesem Forum herum schauen. Bei allen die etwas beigetragen haben, bedanke ich mich schon mal. Es war nie meine Absicht irgendwelche Leute mit meiner Ente zu veräppeln. Sollte ich aber unbeabsichtigt jemanden beleidigt haben, entschuldige ich mich dafür.

Ohne Groll und Häme wünsche ich allen einen guten Flug.

Hans Ulrich (Hansueli)
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Beitrag von gero » So 27. Okt 2013, 09:58

Jeholopterus hat geschrieben:
An die diagonalen Verbindungen habe ich auch schon gedacht, aber auf Grund der gemachten Erfahrungen mit Alu biegen wieder verworfen. Danach sind die "primitiven" Verbindungsecken entstanden. Ich werde
einmal den Alu-Lieferant anfragen, ob er alle Winkelgrössen biegen kann.
Abgesehen davon, daß gebogene Alurohre ganz andere Probleme aufwerfen ist das ist der falsche Ansatz. Dein Ziel sollte nicht sein, die steifen Ecken anders zu machen, sondern dein Gestell so zu gestalten, daß es ohne steife Ecken und nur mit geraden Profilen auskommt. Dann sind die Rohre nur auf Zug/Druck belastet und das können sie am besten.

http://de.wikipedia.org/wiki/Fachwerk

Das von Dir angestrebte Verhältnis Nutzlast/Leergewicht liegt über dem der meisten Ultraleichtflugzeuge. Das bedeutet, ohne ordentlichen Leichtbau hast Du keine Chance. Leichtbau bedeutet, du weißt, welches Strukturelement wie belastet ist, und Du legst es genau für diese Belastung aus. Wenn ein Teil 10kN ultimate load auszuhalten hat, es aber 20kN verkraftet, ist es eine Fehlauslegung. Weil es dann zu schwer ist. Bei Deiner Tragflächenidee fällt es mir schwer zu erraten, welches Element welche Last aufnehmen soll.

Fang vielleicht mit Deinem IKEA-Sitz an. Insassengewicht*Abfanglastvielfaches*Sicherheitszahl ist die Ultimate-Load. Die LTF fordert 100kg Insassenmasse und für Sitze und Gurte eine Sicherheitszahl von 1.33. Damit hätten wir eine UltimateLoad von 5.2kN. Hält der Sitz das aus? wie überträgst Du diese Kraft in Deine Struktur?

gero
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Beitrag von bluewing » So 27. Okt 2013, 11:53

Hallo Hans Ulrich,

auch wenn ich undiplomatisch rübergekommen, bin kannst Du mich gern anfunken falls es dich mal nach Usedom verschlagen sollte.

Wir haben ULs verschieden Bauweisen vor Ort, vielleicht hast Du dort die ein oder andere Anregung für konstruktive Lösungen.

Tschüß Peter
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Beitrag von erkki67 » So 27. Okt 2013, 16:41

Ein anderes Flugzeug welches aus Baumarktteilen zusammengesetzt wurde ist das Homedepot UL, auf dem folgenden Link einzusehen;

http://www.youtube.com/watch?v=1Q-8TilAluQ

Sensible Gemüter mögen von einer Betrachtung des Materials absehen. :twisted:

Verrückte braucht das Forum und keine Yoghurtbecher Fraktion

Erkki :twisted: :D
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Beitrag von erkki67 » So 27. Okt 2013, 17:31

Hallo Jeholopterus

Die Schweiz kennt wohl die Ultraleichten, jedoch nicht die Ultraleichten welche nicht seriell hergestellt worden sind!

Gruss Erkki ein ausgewanderter Schweizer/Finne
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