Der erste Schritt zum Einfach-UL

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birddog
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Der erste Schritt zum Einfach-UL

Beitrag von birddog » Di 31. Okt 2006, 08:06

Mir schwirrt schon seit der Simsewing-Debatte eine Frage im Kopf herum, die ich nun endlich mal öffentlich stellen möchte:

Irgendwer hat einmal gesagt, dass man ein gutes Flugzeug um einen guten Motor herum baut.

Ich verfolge seit etwa 10 Jahren Selbstbau-Projekte (ohne bisher selbst eines begonnen zu haben) und erlebe immer wieder, das die Anpassung und der Einbau eines Motors gar nicht einmal so einfach sind, wie man zunächst denkt.

Erst passt es nicht, dann stimmen die Temperaturen nicht, dann gibt es den ersten Ausfall, dann wird der gesamte Motor durch ein anderes Modell ersetzt, dann baut man eine neue Cowling etc. Mir haben zwei Selbstbauer unabhängig voneinander gesagt, dass der Teil "Firewall-Forward" genauso lange gedauert hat, wie der gesamte Rest.

Was will er uns mit diesem Thread sagen?

Vielleicht sollte man bei einem neuen Einfach-UL von vorneherein berücksichtigen, wie es motorisiert werden soll? Also sich bereits zu Beginn festlegen. Das macht zwar weniger Spaß als gedanklich einen neuen Flieger zu entwerfen, ist aber evtl. sehr sinnvoll.

Was denkt Ihr?

Der neue Entwurf hier im Forum sieht nach HKS aus. Teuer, aber meiner Meinung nach derzeit in dieser Leistungsklasse ohne Alternative (siehe Erfahrungen vom Airbiker).
Leider fehlt im Bereich darunter ein guter und günstiger Motor. Zweitakt fällt für mich aus. 100% aller Zweitakter, die bei uns fliegen, sind irgendwann in einem Feld herunter gekommen.
Halbe VW-Motoren gefallen mir da eigentlich, denn sie sind für ca. 2.000,- auf die Beine zu stellen. Hat jemand Erfahrungen damit?
Ich bin nicht die Signatur, ich mach hier nur sauber.
busbumde
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Beitrag von busbumde » Di 31. Okt 2006, 08:36

Volle Zustimmung! Man entwirft um den Motor herum und der sollte seit Jahren auf dem Markt sein. Ich bin hier mal von HKS und Rotax 582 als Gewicht und Leistung ausgegangen, wobei ich denke, daß der HKS nicht die Power des Rotax erreicht. Ich mag ihn halt, den 582, und wäre die Dinger so schlecht, wie sie sich im UL-Bereich präsentieren, so sollten tausende von Motorschlitten und Jetskies, die oft ebenfalls unbedingt funktionieren müssen, soll es nicht lebensgefährlich werden, ständig ausfallen. Tun sie aber nicht...

Dieter
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tiniro01
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Beitrag von tiniro01 » Di 31. Okt 2006, 08:36

Deine Aussage stimmt .

Und das ist dann auch der Knackpunkt:
Es gibt einfach nichts!

Nur mehr oder weniger gut gelungene Selbstbauprojekte.

Auch der VW, der in gutem Zustand bald rar werden wird, jedenfalls als preiswerte Gelegenheit, bedarf einiger Anpassung.

Eine solche Arbeit stellvertretend für andere würde ich mir nur noch machen, wenn es sich um einen gängigen Motortyp handelt, dessen Produktionsende noch nicht abzusehen ist (oder wenn man von einem anderen Motor sowieso den ganzen Keller voll hat).

Das Problem ist, das es kaum noch Motore aus dem PKW oder Motorradbereich gibt, die gewichts- und leistungsmäßig dafür in Frage kommen.
Und man will ja auch keinen 600er Moppedmotor, der seine Leistung erst jenseits von 10.000 U/min abgibt.

Nach dem Tod der Luftkühlung im modernen Motorenbau sind die meisten sowieso zu schwer oder verursachen durch die Blockbauweise (Motor und Getriebe in einem Gehäuse) erhebliche zusätzliche Schwierigkeiten.

Der einzige Motor, das mir zur Konversion erfolgversprechend erscheint; zumindest für ein- und leichte Zweisitzer, ist immer noch der Briggs&Stratton.
Leider hat der Klaus das Projekt (aus anderen Gründen) eingestellt.

Hätte mich schon interessiert, wie weit man da hätte kommen können.

Gert
Gruß Gert
bushpilot
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Beitrag von bushpilot » Di 31. Okt 2006, 08:42

Ich habe mich in meiner Sky Pup Planung voll auf B&S eingeschossen. Mein Mailverkehr mit Olli Münzer macht mir da sehr viel Mut - er hat bisher nur gute Erfahrungen gemacht.
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Beitrag von erkki67 » Di 31. Okt 2006, 10:12

Hallo

Die immer wiederkehrende Geschichte, aber ich mag sie genauso! ;-)
Es gibt Konstruktionen welche gar nicht sein dürfen aber sie sind es doch, gott sei dank! Denkt mal darüber nach ob mann(frau) aus einem http://www.affordaplane.com irgendwas europäisches machen kann. Ich denke die Grundkonstruktion ist solide und einfach und veränderbar! Die Pläne kosten auch nicht alle Welt und diese für die Festigkeitsnachweise nachzurechnen lassen wäre auch kein Weltuntergang. Es gibt an diesem Flugzeug jedoch einige Details welche ich nicht mag, aber dass gillt nur für mich. Der Rumpf besteht im grossen und ganzen aus 50x50x3mm quadrat Rohren welche zusammengeschraubt werden, die Heckflächen werden aus 1" 6061 Rohren in die Form gebogen und der Flügel besteht aus einem Rohrvorderholm und Rohrhinterholm mit Schaumrippen gefüllt (hätte lieber Sperrholzrippen) und Bespannmaterial. Das heisst die Füsse sind ausserhalb des Rumpfes, ist ja nur gerade 50mm breit. In Deutschland gibt es einen Herrn der es Verstanden hat die B/S Motoren auf Leistung zu trimmen. Der Motorblock selbst ist mittelteuer verglichen mit dem Rotax aber spotbillig. Ich denke es sollte möglich sein ein solches Ultraleicht für weit weniger als 10'000 ? zu bauen. Eins sei gesagt sein, auch wenn es im schlimmsten Fall 10'000? kosten sollte sind es ausgaben welche nicht zusammen auszugeben sind. Es wäre wohl eher so wie mal 100 da 50? dort und so weiter. Die Idee von Herrn Gygax aufzunehmen ist sicherlich eine Alternative, nur sollte mann(frau) bedenken, dass grosse Rundrohre zu verarbeiten nicht ganz einfach ist und eine spezielle Vorrichtung verlangt diese genau zu verbohren. 50er Quadratrohre sind da wesentlich einfacher handzuhaben.
Motoren her, woher sie auch immer stammen mögen, mit jedem Motor lernen wir sei es Diesel oder Benzin, Kolben oder Kreiskolben oder sogar Turbinen oder elektrisch, schlussendlich ist es ja Wurst mit was wir nach oben kommen, nur hauptsache ist, dass wir nach oben kommen.

gruss Erkki67
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Beitrag von bushpilot » Di 31. Okt 2006, 10:14

Warum Sperrholzrippen? Ich habe jetzt Klebeversuche mit Styrodur gemacht - das Zeug ist wirklich fabelhaft! Schnell verarbeitbar und extrem robust.
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Beitrag von erkki67 » Di 31. Okt 2006, 10:22

Hallo Bushpilot

Naja, warum kann ich dir nicht sagen, ich ahabe auch schon klebversuche gemacht und war auch über die Festigkeit überrascht. Nur Sperrholzrippen haben doch etwas mehr Seitensteifigkeit (sofern als als doppel T Profil ausgelegt) als eine Schaumrippe beplankt, und dass ist bei den beiden Endrippen der Tuchspannung wegen unabdingbar.

Gruss Erkki67
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Beitrag von bushpilot » Di 31. Okt 2006, 10:24

Ganz davon ab, ist das Affordaplane eine sau-coole Angelegenheit!
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Beitrag von erkki67 » Di 31. Okt 2006, 10:30

Hallo Bushpilot

:grin: ich bin da ganz Deiner Meinung, ist ist ein cools Ding, nur gefällt mir die Rumpfform nicht ( ich weiss mir kann man es auch nicht recht machen) oder sogesagt, dass obere Rumpfrohr stehen lassen und das Hech höher nach oben ziehen so in etwa wie der 701 von Zenair und dann das ganze wie das Affordaplane abgestrebt, dann könnte ich damit leben!

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Beitrag von erkki67 » Di 31. Okt 2006, 10:31

ich habe die Baupläne zu Hause für das Affordaplane!

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Beitrag von bushpilot » Di 31. Okt 2006, 10:36

Einfacher gehts doch wirklich nicht mehr. Und was die Rumpfform betrifft: Form-Follows-Function. Ich könnte damit gut leben.
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Beitrag von tiniro01 » Di 31. Okt 2006, 10:43

Stimmt schon,

aber Styrodur hat die unangenehme Eigenschaft, sich schon aufzulösen, wenn nur ein Foto von einem Kanister mit Nitroverdünnung im gleichen Raum an der Wand hängt.

Ich hab mir mal einen Satz Holzflügel ruiniert, weil beim Klappen ein kleiner Rest Benzin aus den nicht ganz leeren Flächentanks in die Flügelnase aus Styrodur gelaufen ist.
War hinterher alles klebriger Schrott.
Da reichen übrigens auch schon im Sommer die Benzindämpfe einer nicht sauber geführten Tankentlüftung!

Außerdem muß entweder mit Kautschuk bespannt werden oder alternativ die Schaumteile aufwendig mit Epoxy versiegelt.
Was dann außer Arbeit auch einige Kilos ausmachen kann.

Wenn Schaum, dann entweder Rohacell (professionell und sehr teuer) oder ein Hartschaum auf PVC-Basis wie z.B. Airex von http://www.gaugler-lutz.de/
Ich hab die Kiebitz-Hilfsrippen aus letzterem gemacht.

Beide Schäume sind in Grenzen so weit beständig, als das Spannlack oder das gelegentliche Benetzen mit Kraftstoff nicht sofort zu einem Kollaps führt.

Bei gemischten Konstruktionen, bei denen Schaum zusammen mit Holz verarbeitet wird, wär ich ganz vorsichtig.
Der Schaum steht wie eine eins; das Holz schwindet doch sehr bei langer trockener Hitze.
Das bringt enorme Spannungen in die Verklebung bis zur Ablösung.

Solltet ihr mal die Gelegenheit finden, einen älteren Bobcat ungestraft am Leitwerk zu schütteln, wißt Ihr sofort, was ich meine.


Gert
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Beitrag von erkki67 » Di 31. Okt 2006, 10:48

Ich denke, wir könnten hier so etwas wie das Affordaplanee kreiren(Simsewing) mit Bug oder Heckrad mit der Orginalforme des A-Plane oder wie meine Idee modifiziert aber mit der selben Basis, das hiesse, dass das basic Layout nicht verändert werden dürfte aber die Varianten offen bleiben würde so inetwa wie ein open source Betriebssystem! Ob jetzt einer eine Blattfederfahrwerk, ein starres oder sonstwie Konstruktion baut oder die Randbögen rechteckig oder rund sind, sollte keine Rolle spielen und auch welcher Motor eingebaut wird spielt keine Rolle ob es nun ein Rotax, B/S, Hirth,MTH , Solo oder sonst ist, aber immer auf das Grund Layout bezogen.

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Beitrag von bushpilot » Di 31. Okt 2006, 10:50

Das ist natürlich ein Einwand. Die Architektin, von der ich die Reste bekommen habe, hat mir auch gleich gesagt: Nur Lösemittelfrei Kleben! Sie hat mir die desaströse Wirkung von normalem Kleber gezeigt - nicht auszudenken, was Benzin anrichtet.

Aber das A-Plane - das wäre doch was für die 120kg Zulassung!
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Beitrag von tiniro01 » Di 31. Okt 2006, 10:51

War hier im Forum nicht schon mal jemand mit diesem Flieger?
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