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gero
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Sternmotor

Beitrag von gero » Di 6. Feb 2007, 17:57

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
busbumde schrieb am 06.02.2007 17:05 Uhr:
Sternmotor als Konzeptpunkt vorzusehen. 3,2 Liter Hubraum bei noch vergleichbarem Gewicht zum 912 bei gleichem Preis sind mir die Überlegung eines langsamlaufenden Direktantriebes wert, wenn Verner tatsächlich in die Puschen kommen sollte.
</tr></td></table>


Schön wärs sicher, ich hab nur meine Zweifel, den Sternmotor in erschwinglicher Form irgendwo wachsen zu sehen.

gero
busbumde
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Beitrag von busbumde » Di 6. Feb 2007, 18:52

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
ich hab nur meine Zweifel, den Sternmotor in erschwinglicher Form irgendwo wachsen zu sehen
</tr></td></table>


Verner will 11.000 inkl haben, wenn ich es richtig verstanden habe. Das ist nicht teurer als ein 912, aber eben doch so teuer. Wie teuer der Stern wäre, wenn man 10 bestellte (Konjunktiv) und den Händler ausschaltete, weiß ich nicht.

Gruß Dieter
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Beitrag von hufisch » Di 6. Feb 2007, 20:13

Man nehme:5mal kolben,zylinder,zylinderkopf plus stössel von BMW 1000er zweiventiler,fertige an 5mal nockenwellen für jeweils einen zylinder,ausgelegt auf leistungsmaximum bei 2800 upm,eine Guzzi-kurbelwelle und konstruiere ein passendes gehäuse plus ein haupt-und vier nebenpleuel

bingo.Das kann man ja mal abschätzend durchrechnen.
aber der ganze zirkus nur für den klassisch-eleganten
auftritt? der einzige vorteil des sternmotors liegt m.e. in der simplen kurbelwelle..es gibt interessantere konfigurationen
hubertus
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Beitrag von busbumde » Mi 7. Feb 2007, 07:58

Ich sah den Vorteil eher in einem fertig verfügbaren Motor, der langsam läuft, kein Getriebe braucht und der mit einer Leistungsreduzierung so dauerhaft sein könnte, wie man sich das bei einer Strukturlebensdauer des Fliegers von vielleicht 30 Jahren oder min 3.000 Stunden vorstellt. 3.000 Stunden entsprechen rund 150.000 km im Auto, eine Rechnung, die man bei schnellaufenden Motoren nicht machen kann, denn das wäre so, als wollte man die 150.000 im 2. Gang (drehzahlbezogen) runternudeln.

Ein solcher gedrosselter Langsamläufer schmälert auch nicht, wie das derzeit bei den Schnelläufern der Fall ist, den Wiederverkaufswert eines Fliegers schon nach 500 Flugstunden um die Hälfte. Bei kleinen Kielbooten - also dem Pendant des hier beredeten Sportgerätes - ist das ähnlich: Sind es Boote, deren hervorragende Gesamthaltbarkeit!!! allgemein bekannt ist, so werden sie heute teilweise nach 15 oder 20 Jahren zum Äquivalent des Kaufpreises wieder verkauft. Bedeutet für Flieger aber auch:

Hauchdünne von außen und innen rostende Stahlröhrchen, unter Hitze und Alter sich verändernde Kunststoffe, fragile Bauweisen aus Holzstäbchen und all das kann man für einen 30 Jahre Einfachflieger schlicht vergessen. Da sollte es besser der "überschaubare" Traktor mit wenigen großen Teilen und einfachen, zugänglichen Schraubverbindungen unter der Formgebenden Hülle und leicht zu tauschenden Fertigbespannung sein. Der Trend im KFZ- und sonstigen Bereich ist allerdings genau umgekehrt, doch da geht es ja auch nicht um Selbstbauautos.

Dieter
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flyman
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Beitrag von flyman » Mi 7. Feb 2007, 13:52

Hallo Dieter, da Vinci, Busbumde, :grin:

deine nimmermüden, doch immer wieder interessanten Gedanken, inspirieren auch den weniger techn. beschlagenen, wie mich. Ich glaube allerdings, dass der zum einfach UL Orientierte lieber einem Triebwerk der einfachen Konstruktion zugeneigt ist. ( Pflege und Wartung sowie E-Teile )
Sternmotor ist sicherlich eine interessante aber auch teure Variante.
( sicherlich auch ein optischer und akustischer Leckerbissen )
Wie wäre es denn mit dem HKS, den Ossian der Schweigsame verbaut ?

Ejal, mach wigger, sagt der Rheinländer.
Jünter

P.s. wieso verlese ich mich immer wenn ich busbumde lese ?
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Beitrag von busbumde » Mi 7. Feb 2007, 16:29

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
P.s. wieso verlese ich mich immer wenn ich busbumde lese ?
</tr></td></table>


Nun, das weiß ich nun wirklich nicht, aber der Name hat seine Bewandnis. Als ich noch sehr, sehr klein war, beobachtete ich laut meiner Mutter, wie ein Bus ein Auto rammte. Meine Reaktion, und neben Mama und Papa ersten Worte, war damals "Bus bum(m)." Das blieb mir als Nickname bis heute erhalten und da ich mich mit busbum angemeldet und das Passwort vergessen hatte, wurde daraus busbum-de oder busbumde.

Und was liest Du bitteschön, wenn Du Dich verliest? Teile uns Dein freudsches Verstehen mit!

P.s. Nein, kein HKS, den muß man nach allem, was ich heute weiß, quälen, um auch nur die Leistung von 50 2-Takt-PS zu realisieren. Würde passen zu einem leichten, filigranen Schmetterling mit wenig Widerstand. Beides kann das mir vorschwebende Einfachst-Ul mit Marktaussehen nicht wirklich erfüllen. Daher der Sterntrip, aber wenn jemand einen anderen Langsamläufer weiß, der bezahlbar ist. Sauer ist m.E. zu diesem Stern nicht wirklich eine Alternative und selbst bauen - Flugzeug bauen reicht!

Gruß Dieter

Gruß Dieter
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Beitrag von flyman » Mi 7. Feb 2007, 17:23

Hallo Dieter-Leonardo :grin: ,

und ich dachte der HKS wärs für uns Gourmetflieger. Na ja, dann eben nicht. Schauen wir eben weiter. Wie sagt der Franz: irgendwas geht
allerweil .
Mein sog. Verleser ist nicht schreibreif ;)

Beste Grüsse vom
Jünter
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Beitrag von aeroklaus » Mi 7. Feb 2007, 17:23

Hallo,


<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
busbumde schrieb am 07.02.2007 17:29 Uhr:
....Meine Reaktion, und neben Mama und Papa ersten Worte, war damals "Bus bum(m)." Das blieb mir als Nickname bis heute erhalten und da ich mich mit busbum angemeldet und das Passwort vergessen hatte, wurde daraus busbum-de oder busbumde....

</tr></td></table>


...wieder ein ein Geheimnis weniger in der Welt. ;)


<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
busbumde schrieb am 07.02.2007 17:29 Uhr:
Und was liest Du bitteschön, wenn Du Dich verliest?

</tr></td></table>


dafür aber gleich ein neues..... :roll:


Ich habe natürlich auch über den Stern nachgedacht, aber ehrlich gesagt passt so ein teures Trumm nicht in das Konzept eines Einfachfliegers. Das Verhältnis Gewicht/Leistung/Preis stimmt einfach nicht. Schön in einem Kiebitz oder in einem UW9 Sprint, aber in einem Rohr/Tuchflieger?

Dann lieber einen 912, da kann man auch notfalls einen gebrauchten mit 1500 Stunden für ein paar Tausies reinschrauben.

Oder einen BMW.

Oder jemand erbarmt sich und importiert endlich die Gregor Samsa-Motorenkits von [url]http://www.greatplainsas.com,[/url] schraubt sie zusammen und bietet sie hier als preiswerte, da nicht zertifizierte Alternative zu Sauer und Limbach an.
Wenn 50PS bei moderaten Drehzahlen genügen.

Grüsse Klaus
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Beitrag von busbumde » Mi 7. Feb 2007, 18:05

@Klaus

Da ich zur Zeit nicht zum Schreiben komme, aber Schreiben einfach sein muß, kann ich Dir jetzt schreibend eine Einsicht vermitteln, die mir das Leben ins Stammbuch schrieb. :grin:

Du sagt: Nein, zu teuer (und wohl auch zu schön) und überhaupt für einen Einfachflieger. Dazu folgende Geschichte:

Ein Freund von mir suchte ein bestimmtes sehr schnelles Segelboot, war aber noch Anfänger. Zwei Boote bekam er in Bayern am Chiemsee angeboten. Ein Kunststoffboot, robust, ein bißchen mitgenommen, aber wie der Käufer sagte, genau das Richtige um einfach und preiswert anzufangen. 5.000 Euro. Und dann war da noch das Meisterstück eines Bootsbauers in Italien, aus Holz, unglaublich fein und sauber gebaut, hochglanzlackiert etc. 7.000 Euro. Er entschied sich für das billigere Plastikboot, aber nicht des Preises wegen, sondern weil er meinte, daß so etwas tolles wie das Meisterstück einfach nicht zu seinen einfachen Segelkünsten und seiner einfachen persönlichen Ausrüstung passe.

Er ärgert sich heute noch über sein hellblaues Kunststoffdrama, das er dem Holzboot für die besseren und besser betuchten Segler vorgezogen hatte.

Sprich: Ich sehe überhaupt keinen Anlaß, von einem Stern gedanklich deshalb abzusehen, weil das Anzutreibende nur ein Rohr-Tuch-Flieger ist. Der wiegt ja dann auch 472,5 kg, sieht auch aus wie ein Flugzeug, nur will er zusätzlich auch noch so einfach baubar wie aus dem Märklin-Metallbaukasten sein.

<span style="font-size:12pt"> Das aber ist ein Zusatznutzen und kein Armutszeugnis </span>

Deshalb: Ich würde den Stern nicht gedanklich vom Flieger werfen, weil er zu schön ist - mit Frauen an der bettkante macht man das ja auch nicht (hoffe ich für alle). Das einzige Kriterium was wirklich neben langer haltbarkeit und deshalb niedriger Drehzahl ohne Getriebe zählt, ist: der Preis. (Alles unter der Voraussetzung, daß Verner den Stern auch wirklich hinbekommt, so wie es soll.)

Aber ein 912 ist eher teurer - und überhaupt sollten sich immer 3 oder 4 Leuten einen Flieger zusammen halten, das macht die Kosten klein und die Hangare "groß". - Genug geschrieben, Sabine wartet im Lokal und ich habe Hunger. Vielleicht gibt es ja Seestern :D

Gruß Dieter
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Beitrag von busbumde » Do 8. Feb 2007, 07:46

Noch ein Wort, weil es mir gerade zwischen ein paar Liegestütz einfiel (Blut im Kopf):

Mein Verweis auf den Sinn eines schweren, teuren und langlebigen Viertakters als Stern für ein Einfach-Selbstbau-UL steht überhaupt nicht im Widerspruch dazu, daß ich den Sunny light sehr begrüße. Der Sunny ist ein offenes Funflugzeug, und er findet seine besten Qualitäten wie ein Mountainbike mit ausreichend Power, wenig Gewicht und einem Piloten, der Spaß an der Wendigkeit hat und daran, wie aus einem Hubschrauber nach unten und sonstwohin gucken zu können.

Bei dem Einfach-Ul, das ich immer noch im Sinn habe, handelt es sich jedoch um eine stinknormale Konfiguration, die eine maximale Saisonnutzung für den will, der mit einem ihm bis in die letzte Schraube bekannten Baussatz-Flugzeug konventionell unterwegs sein will. Das ist ein ganz anderes Anforderungsprofil, auch wenn sich die Bauweisen letztlich ähneln.

Gruß Dieter
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Beitrag von aeroklaus » Do 8. Feb 2007, 15:50

Hallo Dieter,

der Vergleich mit den Böötchen (Böötchen oder Bötchen?) hinkt aber etwas, denn es werden zwei abgeschlossene, in sich homogene Einheiten (einmal das Plastikboot A und dann das Holzboot B) mit zwei zukünftig zu vereinigenden Einzeleinheiten (Sternmotor und R/T-Zelle) verglichen.

Man will ja nicht den Plastikbug von Böötchen A mit dem Holzheck von Böötchen B verbinden und umgekehrt... :eek:

Macht aber nichts, ich habe trotzdem verstanden, was Du sagen wolltest. ;)


<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
busbumde schrieb in Fettschrift zu Rohr/Tuchfliegern:
Das aber ist ein Zusatznutzen und kein Armutszeugnis </span>

</tr></td></table>


so meinte ich das aber gar nicht:
ich finde Rohr/Tuch überhaupt nicht minderwertig, billig oder sonstwas. Ganz im Gegenteil:
diese Bauweise ist meiner Meinung nach eine der wenigen Innovationen, die die UL-Szene hervorgebracht hat: stabil, leicht zu warten und preiswert. Und manche Modelle finde ich ausgesprochen attraktiv, wie den Skyranger und das fliegende Ikearegal, den Sunny.

Wenn ich mehr Zeit hätte, könnte ich das womöglich besser begründen, aber mein Bauch sagt mir halt, dass dieser Deckel nicht auf diesen Topf passt.

Zumindest nicht der 5-Zylinder: 125 PS, 90kg, 11000 ?

dann schon eher der 3-Zylinder: 71 PS, 74kg, 7800 ?.

Schön sind sie ja, die Sternchen, und der Sound ist bestimmt auch fett...

Zur Haltbarkeit: ok, wenn man die nur mit 1800 rpm tuckern lässt, halten die vielleicht, aber vorerst geben die auch nur eine TBO von 700 bzw. 1000 h an.
Und Papier bzw. Webspace ist geduldig...

.... nur meine Meinung,

Grüsse Klaus
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Beitrag von busbumde » Do 8. Feb 2007, 19:03

Hallo Klaus,


<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
der Vergleich mit den Böötchen (Böötchen oder Bötchen?) hinkt aber etwas, denn es werden zwei abgeschlossene, in sich homogene Einheiten (einmal das Plastikboot A und dann das Holzboot B) mit zwei zukünftig zu vereinigenden Einzeleinheiten (Sternmotor und R/T-Zelle) verglichen.
</tr></td></table>


So sehe ich das bei den Fliegern nicht, sondern: einmal einen Rohr-Tuch mit dem Stern, einmal mit irgendeinem anderen Antrieb, also zwei komplette Flieger, die dastehen und zwischen denen man wählen kann, wobei der mit dem Stern aber nicht mehr kostet als einer mit dem 912, wonach im Zweifelsfalle alle fragen würden...


<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
Wenn ich mehr Zeit hätte, könnte ich das womöglich besser begründen, aber mein Bauch sagt mir halt, dass dieser Deckel nicht auf diesen Topf passt.
</tr></td></table>
Gemeint ist: Der 5-Zylinder-Stern: 125 PS, 90kg, 11000 ?

Ok, wo liegen denn nun wirklich die Unterschiede zu einem 912. Im Preis nicht, der 912 kommt genauso teuer oder teurer. Ok, der Stern hat mehr PS, die ich aber nicht aktivieren muß, sondern mich auf 2.350 U/max beschränken kann. 90 kg, das ist rechnerisch mehr als der 912, aber dafür brauche ich keinen langen Motorträger, keine Cowling, keine Kühlverblechung. Der Vorteil des 912 könnte also auf 5-6 kg schrumpfen. Aber: Er wird eben nicht so langlebig sein, wie eine 3,5 Liter Stern, der max mit 2.350 dreht. Da fängt der 912 gerade mal an zu schieben...

Insofern glaube ich schon, daß man sich einfach nur daran gewöhnt hat, daß Rohr-Tuch-Flieger - zumindest heute - sich doch bitte auf bestimmte Motoren beschränken sollen. Tatsächlich fliegen aber sehr viele Rans, Skyranker etc. mit einem 912 durch die Gegend, was nach obiger Aufstellung aber gar keine echte Beschränkung ist, sondern nur als eine solche aus dem Bauch raus erachtet wird - gegenüber dem Stern.

Ich brachte das Beispiel mit den Bötchen also deshalb, weil rational m.E. garnichts gegen den Stern in der Drosselversion spricht, sondern eben nur der Bauch, der einen glauben machen will, ein 912 sei weniger über "ein Ziel hinausgeschossen". Ist er nicht. Und 80 Jahre Luftfahrt mit Motoren haben gezeigt, daß Hubraum und langsames Drehen eigentlich, zumindest bei einfachen Kolbentriebwerken, durch nichts zu ersetzen sind, wenn es low-tec und lange haltbar bleiben soll.

Aber ok, wir könne die Diskussion hier eigentlich stoppen, weil man ja noch nicht weiß, wie der Motor von Verner ist und wird. Und ich verstehe auch Deine Argumente Klaus, mußte ich mich zu meinen doch erst einmal selbst überzeugen :grin:

Doch gelohnt hat sich der kurze Thread trotzdem, weil jetzt vielleicht deutlich geworden ist, daß man sich als Rohr-Tuch-Flugzeug-Enthusiast nicht notwendig auf die Antriebe beschränken muß, mit denen diese Klasse groß geworden ist. Auch wenn der Stern sicher high-end ist.

Den Dreier würde ich nie nehmen, weil ich ja dann wieder mit 60-70 % Dauerlestung unterwegs sein muß. 35% Dauerleistung, das ist kfz-ähnlich, das könnte wirklich lange halten, wenn der 5er Stern was taugt.

Gruß Dieter - vom anderen Stern
AndreasR
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Beitrag von AndreasR » Do 8. Feb 2007, 21:19

Also wenn es ein paar kg mehr sein dürfen, als der 912er auf die Waage bringt, dann gibt es noch eine famose Motorvariante: der BMW 4-Ventil Boxer. Meiner hat 1600 Euro bei ebay gekostet und hat angeblich nur knapp 20 TkM Laufleistung. Läuft prima - allerdings in einem Trike. (.. und ist ja fast ein 2 Zylinder Stern...)

Der BMW ist finanziell um Welten besser als der 912er, egal ob neu oder gebraucht, auch Ersatzteilpreise und -beschaffung sind deutlich günstiger. KnowHow ist im Überfluß vorhanden (boxerforum, die vielen Schrauber auf dem flachen Lande ...), der Motor ist noch mal etwas sparsamer als der 912er (Einspritzung und Lambda-Regelung) und wurde bisher schätzungsweise locker 1000 mal so oft gebaut. Er ist schlicht das modernere Tribwerk. Leider als tragendes Teil für Bikes konzipiert und daher etwas fettleibiger als für ein UL notwendig wäre. PS von 78 .... bis 130 (die neuste Generation - mit den Doppelzündkerzen - ist so hoch ausgelegt)

Solche Großserien sind einfach unschlagbar und passen sehr gut in das Konzept von low and slow, Rohr-Tuch oder was auch immer als Idendifikation hier eine Rolle spielen mag. Nichts gegen Rotax, aber das ist doch proprietäre Technik. Und Rotax ist heute auch nur deshalb so gut, weil das Konzept seit vielen Jahren in ULs läuft und mit der Zeit immer besser adaptiert wurde. Heute weiß "man" einfach, wie der Rotax eingebaut und betrieben werden will.

Jeder neue Motor in einem UL kann anfangs Probleme verursachen, sei es die Kühlung, der Kabelbaum, die Propellermasse (riesieges Trägheitsmoment) an der Kurbelwelle (wofür er ursprünglich nicht ausgelegt war) oder was auch immer an Überraschungen auftritt. Deswegen bin ich immer vorsichtig, wenn voller Enthusiasmus auf einen neuen Motor verwiesen wird ... lass den erst mal in Summe 10 000 oder 100 000h im UL-Bereich laufen, dann weiß man mehr. Einen x-beliebigen Motor einfach in ein Flugzeug zu setzen, das ist die Vorstellung, die Realität kann davon erheblich abweichen (muß aber nicht).

Also ich persönlich finde Sternmotoren absolut stark. Was gibt es schöneres, als dem Start des Triebwerks bei einer AN2 oder JU52 beizuwohnen? Es dauert, bis der Motor endlich Gas annimmt, bis dahin werden 100te Kubikmeter von Nebel emittiert - nein, ich bin keine Umweltsau, ganz im Gegenteil, aber das anschließende Grollen, dass man mit dem Bauch hören kann - mit jeder Faser des Körpers, das ist schon klasse. Vielleicht sind wir auch nur von den alten Filmen geprägt ... und die nächste Generation fliegt mit Brennstoffzellen fas lautlos?

Aber ich mißtraue grundsätzlich Motoren, die in der Luftfahrt demnächst angeboten werden sollen und sonst noch nicht gezeigt haben, daß sie langlebig und zuverlässig sind. Und eigentlich geht es uns doch um das Wunder des Fliegens selbst. Da spielt das Motorkonzept dann nur eine untergeordnete Rolle.

Dieter, ich werde Dich demnächst mal - außerhalb des Forums - kontaktieren, ich habe einige Verständnisfragen zu Deinem Buch, welches ich nun zum 2. Mal lese. Dieses Mal arbeite ich es richtig durch. Ich will unbedingt ein richtiges und tiefgreifendes Verständnis erlangen, wie Du es schaffst, so nebenher die schlimmsten Paradoxa der Physik aufzulösen.

Das ist sensationell - vorsichtig ausgedrückt. Im Moment grüble ich, warum bei Deinem Konzept die Addition für die Einzelgeschwindigkeiten bei einer Relativbewegung nicht dem klassischen Fall entspricht, wenn (nahezu) Lichtgeschwindigkeit erreicht wird. Ich komme einfach nich drauf. Aber laß mich noch einige Fragen sammeln ...

Grüße - Andreas
[VERBORGEN]
busbumde
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Beitrag von busbumde » Fr 9. Feb 2007, 07:43

Hallo Andreas,

der BMW ist sicher ein guter und vor allen Dingen erprobter Großserienmotor, allerdings auch für eine geringere kontinuierliche Leistungsabgabe ausgelegt, als man sie im 3-Achser erwarten kann. Im Trike sind die Verhältnisse ja ein wenig anders, aber das kann ich nicht wirklich beurteilen, bin vielleicht nur 10mal mitgeflogen. Wie ich hier schon des öfteren kundgetan habe, bin ich Konversionen je generell kritisch gegenüber eingestellt, wenn sie im Auto nicht mindestens das Doppelte an PS haben, was man im Reiseflug braucht. Die Selbstbauerszene in den USA hat da grovolumige Motore für den Direktantrieb (Convair), die allerdings hier den Rahmen sprengen würden.

Ob der 5er Stern von Verner die Erwartungen erfüllen kann, könnte, wird, das weiß ich nicht. Aber Verner gibt es jetzt schon min. 10 Jahre, die Zylinder stammen aus ehemaligen Sandbahnmotoren für hohe Dauerlast, und Hubraum und PS stehen günstig - nur 35PS pro Liter Hubraum, das steht nicht für schnellen Verschleiß - aber wer weiß.

Und eigentlich war der Ausgangspunkt ja der, den Klaus schon hervorhob: Mir ist aufgefallen, daß auch und selbst ich bei Rohr-Tuch-Flügel und Alu-Rohr-Zelle verschraubt neben der einfachen Bauweise auch immer den Aspekt des "Minderfliegers" unterschwellig mit im Kopf hatte. Bis ich begriff, daß dem nicht so sein muß, sondern daß man es hier mit einer durchaus gleichberechtigten und erprobten Bauweise für den Verwendungszweck zu tun hat. Also bis 40 kg Flächenbelastung max.

Mit dieser Einsicht der völligen Gleichberechtigung mit Zusatznutzen stand die Frage im Raum, warum man dann nicht auch einen Motor nehmen sollte, der von der Literleistung her Langlebigkeit verspricht und einen genialen Aufbau hat, bei dem alle Zylinder gleich im Fahrtwind stehen und Trägheitsmomenten bestmöglich und vor allem ohne Getriebe aufgenommen werden - auch Frage der Zylinderzahl.

Das Flugzeug, um dessen Konzept ich geistig immer noch herumstreiche, wäre demzufolge auch etwas anders aufgebaut als ein C22 et al und würde versuchen, mit einem 60 mm starken Alurohrrahmen fast ohne Diagonalen für die Zelle und mit einem verborgenen 2-D-Fachwerkträger für den Schwanz auszukommen. Cowling gäbe es nicht, Stern vornedrauf.

So etwas sieht nachher genial einfach aus, ist es aber nicht, bis das Konzept mal steht. Und bestärkt in meiner Meinung hat mich vor allem ein Blick in Klausens "blaue Grotte", denn solch ein Stäbchenumpf ( was nichts gegen den Flieger sagen soll) ist für mich!!!, auch wenn die Verbindungen so hübsch einfach, weil geschweißt sind, ein pavor nocturnus, ein Schreck in der Nacht mit schweißnassem Aufwachen und Herzrasen.

Ok, soweit zu den bekannten Intentionen meinerseits - und ob und wann was draus wird, weiß ich immer noch nicht zu beantworten. Aber denken, auch laut, kann man ja trotzdem. Und wenn ich lange genug denke, kommt meist auch was bei raus.

Zum Buch:


<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
wie Du es schaffst, so nebenher die schlimmsten Paradoxa der Physik aufzulösen, das ist...
</tr></td></table>


Huch, zuviel Ehre, denn eigentlich ist es dort genau wie hier: Wenn meine Überlegungen richtig sein sollten, dann ändert sich weder an der Physik noch an der derzeit benutzten Mathematik der Physik etwas, schon gar nicht wären Physik oder Mathematik falsch - wie auch. Ich weise ja nur auf eine andere mögliche Betrachtungsweise, eine andere Interpretation der heute gefundenen Ergebnisse hin. Ein Paradigmenwechsel in der Ansschauung, im Denken - das ist alles, was ich zur Diskussion stellen will.

Ob ich Dir heute noch alle Frage richtig beantworten kann, ist auch eine Frage, denn da ich mich derzeit mehr mit der Frage des Bewußtseins, also dem Thema der Mitte des Buches auseinandersetze, verblassen in mir all die ersten Überlegungen zum Grundsätzlichen, zur Physik. Aber ich hoffe, es läßt sich reaktivieren.

Gleichwie: Es freut mich sehr, wenn es Dir gefällt.

Gruß Dieter
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Beitrag von erkki67 » Mi 21. Feb 2007, 16:32

Schaut euch mal im Kapitel Holz nach, und da seht ihr den Bobcat/Supercat. Es ist schon von der Konfiguration her ein einfaches UL. Dieses Model kann als Basis dienen für eien Vroom oder so. Den Rumpf aus Aluminiumwaben konstruktion, kann wasserstrahlgeschnitten werden, den Flügel aus einer Aluminiumrohrkonstruktion mit wiederum Aluminiumwabenrippen beklebt mit einem dünnen Alublech. Die Vorteile des Rumpfes, er ist einfach in der Herstellung und einfach zu reparieren, das Flugwerk(Flügel) etwas komplizierter im Aufbau jedoch unkaputtbar! Was haltet Ihr davon?!

Gruss Erkki
Sit on top :mrgreen:
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