Dracon lackieren?

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Timpilot
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Beitrag von Timpilot » Mo 2. Jul 2012, 12:50

INternet recherche hat ergeben, dass

1. latex-Farben funktionieren sollen

2. dieses Produkt http://www.polyfiber.com/products/aerothane.htm erfolgreich auf einer Rans S-6ES angewendet wurde.

3. Hier http://www.irsa.de/ fragen schadet sicher nicht.

3. die infos zu viel und verschieden sind, als das ich sie jetzt alle lesen und sortieren kann...
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powerandpitch
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Beitrag von powerandpitch » Mo 2. Jul 2012, 13:26

vielleicht siehst du dir mal diese seite an:

http://www.red-gull.com/sites/de/

dort scheint sich jemand professionell mit der aufbereitung von dracon zu beschäftigen.

ein satz in dem statement stimmt trotzdem nachdenklich.
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400 kg
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Beitrag von 400 kg » Di 3. Jul 2012, 12:23

Ich habe das schon vor Jahren hier mal geschrieben, erinnere mich aber an die Quelle nicht mehr:

Es ging um dacronbespannte UL-Flächen, die man seinerzeit in den USA gerne mit einem Anti-UV-Lack teils so dick (weil mehrmals) beschichtet hat (in Eigenregie), dass sie danach glassartig glatt war.

Das Ergebnis soll optisch ansprechend, aber bei manchen Flugzeugen (ich glaube auch RANS) aerodynamisch eher kritisch gewesen sein, da Profile, bei denen der Nasenradius im Verhältnis zur Profildicke sehr gross und zudem kreisförmig ist, (bei vielen Rohr-Tuch-Flügeln der Fall) dazu neigen, die Strömung bei weit kleineren Anstellwinkeln wieder anzulegen als bei jenem, bei dem der Abriss der Strömung erfolgte. Stichwort Hysterese bzw. nichtlineares Verhalten.

Dieses unschöne Verhalten soll eine Folge davon sein, dass dem grossen Nasenradius bei geringen Geschwindigkeiten ("kleine" Reynoldszahlen) die für solche Profile nötige Mindestrauhigkeit fehlt.

Zumindest haben Turbulatoren (Zackenbänder) bei manchen lackierten Dacron-Flächen die Dinge wieder in den gutmütigen Bereich zurückgebracht.

Deshalb beim "Beschichten" von Dacron bedenken:

Man ändert die evt. für das jeweilige Profil benötigte Rauhigkeit der Nase. Kritisch sind insbesondere Profile, bei denen der Nasendurchmesser 50% und mehr der Profildicke ausmacht. Das ist bei einem 65+ mm Rohr in der Nase und 1,2 m Flächentiefe bei sehr flachem Rippenverlauf in der Rohr-Tuch-Flächen (= geringere Profildicke = etwas schneller) schnell der Fall. Kann man also selbst nachmessen.

Drachen (Hängegeleiter) sind da oft unkritischer, da sie eine deutliche Pfeilung haben, die zu kleinen Miniwirbeln entlang der Vorderkante in der Grenzschicht führt, die das Gleiche wie Rauhigkeit bewirken:

Eine turbulente Grenzschicht, die für solche Profile unkritischer ist.

Gruss Dieter
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toto
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Mindestrauhigkeit

Beitrag von toto » Mi 4. Jul 2012, 02:59

Guten Morgen Dieter,

zugegeben, daran hatte ich gar nicht gedacht.

Ich komme aus der Segelfliegerei und da polierten wir die Flächen, lederten sie ab wenn sie nass waren usw., alles um den Widerstand zu verkleinern.

Der UV-Schutz und eine individuelle Gestaltung (Airbursh) standen bei meinen Überlegungen im Vordergrund.

Das mit den Zackenbändern klingt nach einer guten Lösung, muss mich da wohl noch weiter schlau machen.

Mal sehen wie mein Prüfer hier dazu steht.

Nochmals Danke an alle für die vielen Infos

Thorsten
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