SD-1 aus Material-Kit, Baubilder

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Timpilot
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Beitrag von Timpilot » Fr 12. Okt 2012, 13:08

Sehr schön Dein Bildband!

Ich glaube nicht, dass nach Verner, Briggs&Stratton, Hirth und evtl. Kohler in Kürze noch andere Motoren zugelassen werden. Das ist ja schon ein reichhaltiges Angebot wo für jeden etwas dabei sein sollte.

Vom Verner bin ich in Punkto Motorhaubendesign, Zuverlässigkeit und Laufkultur bisher recht angetan. Ich bin aber die anderen noch nicht geflogen. Am Boden macht der B&S auch nen guten Eindruck nur die zwei Buckel auf der Cowling wollen mir nicht recht gefallen.
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TDC
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Beitrag von TDC » Fr 12. Okt 2012, 17:01

.
Handlöcher.
Von Igor wird das vordere Handloch eigentlich nur für Ausführungen ohne
Rettungsgerät vorgesehen, weil man da schließlich durch die
Ausschiessöffnung reingucken könnte - aber wenn da das Rettungsgerät
einen nicht unerheblichen Platz einnimmt....

Also habe ich auch das vordere Handloch gebaut.

Wenn man geduldig mit scharfem Messer die Löcher "rauskratzt" kann
man die ausgeschnittenen Scheiben auch hinterher als Deckel verbauen.

Bild

Bild
Bild
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Vollkommenheit entsteht offensichtlich nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat,
sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.
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powerandpitch
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Beitrag von powerandpitch » Mo 15. Okt 2012, 13:19

wie viele arbeitsstunden fliessen eigentlich in so ein flugzeugbauprojekt?
Richtig motorisiert fliegt alles.
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Uwe Seimetz
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Beitrag von Uwe Seimetz » Mo 15. Okt 2012, 17:35

Bei mir 4500 Std., 6000Std. vielleicht auch mehr. Ist mir auch egal, zähle schon lange nicht mehr. Hab bei 1200Std aufgehört. Die Maschine auf meinen Bildern hat 6000 Std. und 13 Jahre gebraucht.

Uwe
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Beitrag von quax2000 » Mo 15. Okt 2012, 20:02

powerandpitch hat geschrieben:wie viele arbeitsstunden fliessen eigentlich in so ein flugzeugbauprojekt?
Falscher Ansatz.
Es sind sehr viele Stunden Freizeitvergnügen. Wenn Du es als Arbeit betrachtest wird es nie rentabel werden. Dann mach Deinen Job, verdiene genug Geld und kaufe ein Flugzeug.
Auch ich habe irgendwann aufgehört, die Stunden zu zählen. Es sind aber sicher nicht so viele wie bei dem komplexen Flieger von Uwe.
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Beitrag von TDC » Mo 15. Okt 2012, 20:08

powerandpitch hat geschrieben:wie viele arbeitsstunden fliessen eigentlich in so ein flugzeugbauprojekt?
Gar keine. Ich verbringe so meine abendliche Freizeit. Freizeit ist keine Arbeit.
OK, keine weiteren Diskussionen hier über dieses Thema ;-) , das ist schließlich ein Bau-Bilder-Thread.
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Beitrag von TDC » Mi 17. Okt 2012, 04:23

.
Wieder mal ein Meilenstein: Tank

In der Theorie hört sich das ja ganz toll an - ziehe einfach nur das "Abreißgewebe"
ab und du hast im Nu eine perfekt vorbereitete Klebefläche.

In der Praxis war jetzt erstmal gar nicht zu sehen, dass da überhaupt
Abreißgewebe verbaut war, wegen dem weißen Gelcoat. Zum Glück sieht
man beim Versuch das ganze anzuschleifen irgendwann die roten Streifen
und ist gewarnt.
Dann versucht man irgendwo einen Anfang zu finden den man packen kann- vergebens.

Mit einem Messer hab ich mir dann einen Anfang zurechtgepuhlt und dann
hat das tatsächlich wie vorgesehen eine Klebefläche freigegeben.

Bild

Da muss trotzdem immer noch einiges geschmirgelt und angepasst
werden. Das die Klebeflächen am Rumpf auch sauber vorbereitet werden
müssen ist ja selbstverständlich.
Der Tank wird dann satt mit dicker Glasfasermumpe aufgesetzt die innen
als fette Klebefuge verstrichen wird.

Bild

Innen wird gleichzeitig noch eine Strebe eingesetzt.

Bild

Dann ordentlich Glasfaser in 45° aufgebaut.

Bild

Bild
Bild

Fertig. Aushärten lassen.
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Beitrag von TDC » Fr 19. Okt 2012, 16:47

.
Nachdem der Tank nun "sitzt" kommt direkt die Kabinenhaube dran.
Vorgesehen ist ein vorgefertigtes Glas- und Kohlefaserteil, welches aber
ohne Rahmen und überhaupt noch etwas unfertig geliefert wird.

Machen wir also erstmal nen Rahmen. Vorne sollen schmale
Sperrholzstreifen in einen genau dem Tank angepassten Bogen laminiert
werden. Da bietet es sich doch an, genau diesen Tank auch als Form zu
verwenden. Ich habe schön mit Klebefolie isoliert und erstmal zwei Lagen
Glas aufgelegt.

Bild

Und direkt die Sperrholzstreifen mit dazu, Zwingen drauf und ...warten.

Bild

OK, ich hab vergessen ein Bild zu machen wie es direkt nach dem
Abnehmen der Zwingen aussah - fürchterlich nämlich. Macht aber gar
nichts, denn nach einigem schneiden und schleifen sah es dann extrem
gut aus.

Bild

Der Rest des Rahmens besteht aus einfachen Sperrholzstreifen - nichts
Besonderes dabei. Sie werden später in Verbindung mit der
vorgefertigten Haube noch dicker auflaminiert und dadurch Stabilität
bekommen.

...schön ausschneiden und einpassen: Der Rumpf ist gerundet, mit dem Lineal geht das nicht.

Schablone machen:
Bild

Bild

Und zusammensetzen. Alles "in situ", dann passts hinterher auch sicher.

Bild

Bild

Bild

Quietsch, piff-paff-zisch peng! schon ist der Rahmen fertig
Zuletzt geändert von TDC am Di 16. Feb 2016, 22:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von TDC » Mi 31. Okt 2012, 18:48

Wenn erstmal der Rahmen passt ist man ja schnell fertig....

Jaja, Pfeifendeckel....!
Dann gehts erst richtig los! Im Rückblick wage ich zu behaupten das man
ohne die vorgefertigte Kabinenhaube auch nur unwesentlich länger braucht.
Das liegt natürlich auch daran das ich die etwas größere Rumpfversion baue
damit ich hinterher überhaupt reinpasse.

Das Faserverbund-Formteil genau einzupassen dürfte schon beim Standard-
Rumpf einige Arbeit machen, aber beim größeren Rumpf muss man das Teil
auch noch zerschneiden, weil es nur die Standard-Größe hat.
Das Ding ist ohnehin von Anfang an furchtbar "wabbelig", aber kaum hat
man es zerschnitten verliert es jeden Rest von Stabilität.
Bis es also auf dem Rahmen sitzt wie im Bild unten vergeht einige Zeit.

Bild

Am Holm der Dach und Unterteil verbindet ist deutlich die Trennstelle zu sehen.

Bild

Nachdem also wo nötig das Abreißgewebe entfernt ist bzw angeschliffen
ist werden innen beginnend Rahmen und Haube mit
Kohlenstofffasergewebestreifen und Harz verbunden.
Ich habe stellenweise Folie drübergelegt und dann mit Sperrholzstreifen und
Leimklemmen in Form gebracht.

Bild

Sieht irgendwie unrasiert aus...

Bild

Wir sind noch lange nicht fertig miteinander...
Außen noch immer sichtbar die zerschnittenen Stellen. Die müssen noch
vernünftig stabilisiert werden.

Außen - nun ja
Bild

Innen - schon ganz gut
Bild

Außen alles an- und dünnngeschliffen, an den Trennstellen regelrecht
geschäftet und auch wieder mit Carbongewebe drüberlaminiert. Ich lege
als letztes immer eine Lage dünnes Glasgewebe drüber damit ich eine
schleifbare Schicht habe.
Das Glasgewebe macht zudem auch Luftblasen sichtbar, die man im
Carbongewebe sonst überhaupt nicht bemerkt.

Bild

Im gleichen Zuge wurde auch der Lüftungseinlass laminiert.
Ich habe hier kein vorgefertigtes Teil, sondern einen Schaumkern mit
Folie beklebt direkt an der "richtigen" Stelle in der Haube fixiert und
drüberlaminiert. Von der Form her wahrscheinlich nicht schlechter als ein
Fertigteil, vielleicht sogar etwas leichter.

Bild

Das soll mir später mal nen kühlen Kopf bewahren. (Rundherum sieht man
immer noch das Abreißgewebe)

Bild

So langsam nimmt die Sache eine brauchbare Form an. Grob verschliffen
bleibt das jetzt mal so, bis der Rest vom Flieger auch fürs Finish bereit ist.

Bild

Bild
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Beitrag von TDC » Di 13. Nov 2012, 19:23

.
Die Kabinenhaube wird mit zwei Scharnieren auf der rechten Seite
angeschlagen. Den Stellen am Rumpf wo die Schrauben sitzen habe ich je
eine kleine Verstärkung mit Kohlenstofffasergewebe gegönnt.
Zwei kleine Sperrholzreste mit Folie beklebt dienen zum Anpressen.

Bild

Und hier der fertige Verschluss auf der anderen Seite. Der Hebel bekommt
natürlich noch einen eleganten Knopf aus Wurzelholz...

Bild
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Der nächste Bauabschnitt: Fin

Beitrag von TDC » Mi 21. Nov 2012, 19:57

Nachdem nun der Rumpf soweit fertiggestellt ist musste ich planen wie's
weitergeht.
Da fehlt noch die Steuerungsmechanik. Und die Fahrwerksbeine. Aber um
die richtig "hinzukriegen" muss der Rumpf mit montierten Flügelholmen
genau ausgelevelt werden - eine Aktion, die sich für die Montage der
Leitwerksflosse genau so nochmal wiederholen würde.
Was liegt also näher als beides in einem Rutsch zu machen!?

Also, frisch ans Werk und den Rumpf erstmal aufs Regal geschoben.
Dann macht man sich schön den Tisch frei und sauber, ein positiver
Ausblick für einen neuen Start.

Bild

Also, was haben wir denn da so alles in den verschiedenen Kisten und Paketen...

Bild

Gut dass die Teile markiert sind. Fin ist in diesem Fall weder
"das Ende" noch ein irischer Kollege, es sind die Bauteile für die
Leitwerksflosse.

Bild

Aber auch Beplankung wird gebraucht, und in das große neue Paket habe
ich bisher noch gar nicht reingeschaut.

Bild

OK, schönes Sperrholz kennen wir ja schon.

Bild

Es sind Markierungen und Umrisse zu erkennen - sehr gut!

Bild

Sieht so aus, als wenn Igor es wirklich ernst meint mit seinem Vorsatz
diesen Baukasten auch für Ungeübte realisierbar zu machen!

Bild

Die Beplankungen für das Höhenleitwerk und die Tragflächen sind bereits
geschäftet und zusammengefügt...

Bild

Aber Kollege "Fin" ist jetzt als erstes dran.
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Beitrag von Timpilot » Mi 21. Nov 2012, 20:32

Weiterhin ein sehr schöner Bericht!
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Beitrag von Cobra Uwe » Do 22. Nov 2012, 06:45

Timpilot hat geschrieben:Weiterhin ein sehr schöner Bericht!
Absolut !! :D

UWE
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Beitrag von TDC » Fr 23. Nov 2012, 16:37

.
So ein Seitenleitwerk ist doch gaaaanz einfach.
Material: Pinie-Leisten, Sperrholz, XPS-Schaum und ein wenig Epoxy.

Schneiden...
Bild

Kleben...
Bild

Föhnen! Ah, neeee, andere Baustelle... Obwohl ein gut temperierter Föhn
wohl die Aushärtung angenehm beschleunigen würde.
Bild

Und nach dem Wochenende zeige ich euch, warum ich damals ganz am
Anfang so viel Aufwand mit dem Tischbau betrieben habe! :wink:
Zuletzt geändert von TDC am Di 16. Feb 2016, 22:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von TDC » Di 27. Nov 2012, 18:46

.
Und hier kommt der Vorgeschmack auf den "großen Trick", den ich mir für
den Bau der Flügel ausgedacht habe.
Die eine Seite des Holmes mit Halbrippen zu bekleben ist ja ganz einfach:
Auf den Tisch legen und die (natürlich seeeehr genau gefertigten) Rippenstücke
draufkleben. Nichts leichter als das.
Aber für die andere Seite? Nun, ich werde einfach mit einem "Hau-Ruck" die
Tischplatte zur Seite heben und schon können wir den Holm ungehindert
auf die andere Seite legen und weiterarbeiten.

Bild

Deckel drauf und verschleifen. Die Leisten vorne und hinten habe ich
schon vor dem Aufkleben nach Plan angeschrägt. Ich habe die Leisten
andererseits noch nicht am oberen Ende auf Länge gekappt. Man lernt ja
irgendwann, das solche Enden manchmal den einen fehlenden Millimeter
beinhalten würden wenn man sie denn noch hätte.

Fehlt nur noch die Beplankung...

Bild
Zuletzt geändert von TDC am Di 16. Feb 2016, 22:15, insgesamt 1-mal geändert.
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