Einfacher geht ein Flugzeug kaum noch...

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Oliver Reik
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Beitrag von Oliver Reik » Fr 26. Jun 2009, 18:31

@Pit: genau das meine ich mit "sich an einem scheinbar negativen Ding hochzuziehen". :wink:
Ich halte es auch für fraglich, ob es wirklich sein muss, dass man ständig zum Fliegerarzt rennen und ihm für diese kleine Untersuchung so viel Geld in die Hand drücken muss. Deshalb aber gleich "alles Scheiße" zu schreien, würde mir eher weniger einfallen... :wink:

Viel mehr würden mich aber Deine Tatsachen zur Zulassung von Fliegern bei uns und in anderen Ländern interessieren. :)


Viele Grüße,

Oliver der froh ist, dass sein Flieger einem Belastungstest, durchgeführt von deutschen Bürokraten, unterzogen wurde. :wink:


P.S.: mittlerweile gibt es auch in Deutschland die 120 Kg Flieger - ohne Medical, ohne Jahresnachprüfung und ohne Scheinverlängerung.
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Stephan
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Beitrag von Stephan » Fr 26. Jun 2009, 18:40

Der Skyranger kostet mit 912ULS, Propeller und Instrumenten als Kit genau 28 000 Euros HT. Mit 912 80PS 1000 weniger. Da die Kiste von jedem der schon mal einen Schraubenzieher gesehen hat in kurzer Zeit zusammengeschraubt werden kann erübrigt es sich eigentlich nach einer flugfertigen Neumaschine zu suchen. Im übrigen bekommt man die Dinger en masse mit 582 für um die 10000. Dann wird dieser verkauft und ein gebrauchter 912 hineingeschraubt und schon hast Du ein schickes Teil für nichtmal 20 000 dastehen...
Ich will Dir lieber Olivier ja Deutschland auch gar nicht ausreden. Sicher kann man dort leben und viele brauchen die von Dir zitierte "Rechtssicherheit" ja auch. Wenn es diese freilich auch nur scheinbar gibt da die meisten Zivilprozesse eh mit einem sog. Vergleich enden.
Also nichts für ungut aber ich brauch eben ein wenig mehr Freiheit als mir dieses Land bieten kann. Und vor allen Dingen brauche ich keinen von deutschen Behörden geprüften Flieger. Das können andere Länder mindestens genausso gut. Aber lassen wir es. Soll schliesslich keine Streiterei wie drüben werden. Die einfache Fliegerei verbindet uns ja schliesslich wieder, nicht wahr?

Gruss Stephan
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Oliver Reik
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Beitrag von Oliver Reik » Fr 26. Jun 2009, 18:53

Stephan hat geschrieben: [...] Soll schliesslich keine Streiterei wie drüben werden. Die einfache Fliegerei verbindet uns ja schliesslich wieder, nicht wahr? [...]
Klar - und klar soll es keine Streiterei werden. Wird es ja auch nicht. :wink:

Wer den voll zertifizierten Flieger haben will, muss Echo fliegen und selbst da hat man keine Garantie nicht herunter zu fallen. Es ist nur eben so, dass ich die deutschen Bau- und Testvorschriften als Mindestanforderungen verstehe. Ich habe mir die mal reingezogen, weil ich mal mit dem Gedanken spielte, mir ein Trike zu bauen. Auch ohne Prüfung wäre ich nicht auf die Idee gekommen die Anforderungen zu unterschreiten, weil sie mir mehr als nur sinnvoll erschienen. Wenn ich einen neuen oder gebrauchten Flieger von einem Händler oder Selbstbauer kaufe, finde ich es ganz beruhigend, dass der Vogel zumindest im Neuzustand diese Anforderungen erfüllt hat.

In den USA gab es diese Prüfung früher nicht und prompt war einiges an Schrott bei den Microlights auf dem Markt - so mancher Kunde musste die "Lockerheit" dann mit dem Leben bezahlen. Soviel ich weiß, haben die Amis jetzt auch eine Zulassung eingeführt.

Vom Rettungsgerät mal abgesehen, bin ich ohnehin nicht davon überzeugt, dass in allen anderen Ländern die Vorschriften viiiieeeel lockerer sind. Z. B. die Engländer haben schließlich auch eine Jahresnachprüfung.


Viele Grüße,

Oliver
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Oliver Reik
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Beitrag von Oliver Reik » Fr 26. Jun 2009, 19:25

Gut, ich gebe zu es ist schon etwas älter. Trotzdem ganz interessant und witzig. So viel zu "willkommen" und "unbürokratisch" in Frankreich. Der eine oder andere hat da wohl schon etwas andere Erfahrungen gemacht, auch wenn der Bericht insgesamt natürlich sehr positiv ist... :wink:

http://www.schmidtler.de/html/ht_tipp/frankrch.htm


Viele Grüße,

Oliver
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Beitrag von Stephan » Fr 26. Jun 2009, 20:10

Frankreich unbürokratisch? Ich glaube das habe ich nie gesagt. Das Leben ist trotzdem einfacher weil man sich in sehr vielen Fällen einfach nicht darum schert. Und es eben auch keinen weiter stört. Undenkbar in D, nicht wahr?
Eine meiner ersten und auch wichtigsten Erfahrungen in Frankreich war dass man niemals einem amtlichen "Nein" glauben darf. Wenn man etwas will kommt man so gut wie immer an sein Ziel. Erste Tür: nein, zweite Tür nein,aber..., dritte Tür ja, aber... und bei der vierten hast Du dann dein "Ja". Unnötige Vorschriften zu umgehen ist hier Volkssport. Und ich denke ich habe es da mittlerweile zum zweiten Dan gebracht... :D Letztendlich beschreibt der tatsächlich etwas veraltete Artikel von Schmidtler auch nichts anderes. Und das ist so ein dermassen geiles Leben... Vivre et laisser vivre...

Gruss Stephan
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Beitrag von erkki67 » Sa 27. Jun 2009, 16:57

Hallo Jens

Du hast noch nichts verpasst, es ist alles noch "geheim", aber lass Dir es gesagt sein, dass es in diesem Forum ein paar ganz "verrückte"- Konstrukteure gibt, welche einen Vogel für den Hinterhof konstruieren, keine Rennmaschiene, eher was für lowandslow! ;-)

Oliver

Das mit der Prüfung der Ultraleichten in den USA stimmt nicht ganz!
Die LSA's, die haben ganz bestimmte Prüfkriterien zu erfüllen und kommen unseren 2-Sitzern ziemlich nahe. Jedoch die richtigen UL's, die 254Lbs, die brauchen auch weiterhin keine Prüfung zu bestehen. Du darfst halt nicht schwerer sein mit dem Leergewicht.
Die haben allerdings noch so ein paar andere Restriktionen, wie max 5 US Gal Treibstoff, Vs max 42km/h und Cr 108km/h und einsitzig.

Gruss Erkki
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Beitrag von ME13BD » Do 3. Dez 2009, 00:26

Hallo Erkki,

dieses Fliegerchen müßte doch Deinem Ideal eines bezahlbaren Einfachst_UL mit annehmbaren Flugleistungen und hinreichend durchdachter Aerodynamik und Bodenhandling sehr entgegenkommen:
Als Antrieb scheint ein Briggs & Stratton oder Kohler mit Getriebe für angemessenen Sound und Leistung zu sorgen:
www.youtube.com/watch?v=Ii2Dz75c3RA&NR=1

Spartanischer Flieger mit Blick auf das Wesentliche, was sehr gelungen scheint!

Beste Grüße

Martin
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erkki67
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Beitrag von erkki67 » Fr 4. Dez 2009, 07:58

Hallo Martin

Diesen Sommer hatte ich die Möglichkeit diesen Fieger aus der nähe zu begutachten, ich war in Oshkosh.

Es hatte oder hat die interessante feature, den Flügel nach nichtgebrauch 90° wegzudrehen um das Flugzeug platzsparend zu hangarieren.

Ich hätte sogar platz darin gefunden.

Was mir hingegen gar nicht gefiel, war der geschweisste Aluminiumrohrrumpf oder besser gesagt wie es geschweisst wurde.

Der Rumpf müsste hierzulande von einem Fahrradschweisser geschweisst werden, dann könnte man darüber nachdenken, aber so wie es sie in den USA zu verkaufen versuchen, never!!!

Aber warum so weit in die ferne schauen, hier im Forum konstruiert jemand auf Teufel komm raus, ein Teil dass dem Backyardflyer in vielerlei übertreffen wird und zudem nach deutscher Ingenieurskunst gebaut wird.

Da hab ich mehr vertrauen in das Teil.

Aber mehr darf und will ich nicht sagen, weil ich hab dass schon einmal geschrieben, Ehre wem Ehre gebührt.

Der Konstrukteur wird sich dann schon outen, wenn dass Teil dann seiner Bestimmung zufriendenstellend zugeführt worden ist! :D

Gruss Erkki

der, der auf den Flieger aus dem Forum wartet
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Beitrag von gkrgv » Fr 4. Dez 2009, 09:26

erkki67 hat geschrieben: Was mir hingegen gar nicht gefiel, war der geschweisste Aluminiumrohrrumpf oder besser gesagt wie es geschweisst wurde.
Der Rumpf müsste hierzulande von einem Fahrradschweisser geschweisst werden, dann könnte man darüber nachdenken, aber so wie es sie in den USA zu verkaufen versuchen, never!!!
Also wartest du nicht nur auf die Ingenieurskunst, sondern insbesondere
auf die handwerklichen Fähigkeiten des Erbauers.

ciao
Gerhard
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Beitrag von erkki67 » Fr 4. Dez 2009, 13:54

Hallo Gerhard

Ja genau das tue ich :D

Das Teil, das Euch hoffentlich in den kommenden Monaten vorgestellt wird, wird euch aus den Socken hauen.

Garantiert!!!!!

Kritik wird es so oder so geben, bei P24, gäbe es wohl nur schelte von den Joghurtbecherpiloten, aber hier sind wir richtig! :mrgreen:

Gruss Erkki
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Beitrag von Stephan » Fr 4. Dez 2009, 15:26

Ja Erkki, genau das fiel mir auch auf. Ich meine die meisten dieser Nähte werden wohl halten aber das Auge, das Auge. Die gleiche Konstruktion aber mit vernieteten und verschraubten Verbindungen, das ja.
Ansonsten habe ich es auch mehr mit den handwerklichen Fähigkeiten des Erbauers. Hab nichts gegen Ingenieure, mein Vater war auch einer, und zum Berechnen sind die sogar sehr nützlich, aber nichts geht über's Handwerk... :)
Du hast nicht zufällig Détailbilder von dem Drehmechanismus des Flügels gemacht?

Gruss Stephan
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Beitrag von erkki67 » Fr 4. Dez 2009, 15:42

Hallo Stephan

Zum Backyardflyer in den USA musst Du zunächst wissen, dass dieser einen 3-Eckigen geschweissten Gittermastholm hat.

In der mitte des Mastes oder Holms ist der Drehpunkt.

Der Flügel an sich wird mit 4 Schrauben in den Ecken des Cockpits mit dem Rumpf verschraubt.

Bei youtube gibts ein Video von der Faltsequenz oder auch beim Hersteller: Valley Engineering!

http://www.youtube.com/watch?v=Ii2Dz75c3RA

Bist Du als Testpilot zu gebrauchen?

Gruss Erkki
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Beitrag von Stephan » Sa 5. Dez 2009, 03:23

Ob ich da zu gebrauchen bin weiss ich nicht. Der Uwe ist da mit Sicherheit besser zu geeignet. Aber im allgemeinen setze ich mich in so ziemlich alles mit mehr oder weniger Erfolg rein. Manchmal komme ich sogar zusammen mit dem Flieger wieder zurück zur Piste. Aber nicht immer...
Was haste denn zu testen? Doch nicht etwa diesen Backyardflieger mit dem seltsam geschweissten Rahmen? Da würde ich nämlich sofort reinspringen. Der gefällt mir...

Gruss Stephan
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Beitrag von Gorden » Sa 5. Dez 2009, 21:38

Leak! Der Einfachstflieger wird schon bei eBay angeboten: http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 0441317398 :)
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