Ich trau´mich mal mit 3 Anfängerfragen...

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Sofapilot
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Ich trau´mich mal mit 3 Anfängerfragen...

Beitrag von Sofapilot » Mi 27. Mai 2009, 18:53

Hallo,

nachdem ich jetzt fest entschlossen bin, mir ein "Fliegerlein" zu bauen und auch schon seit 2 Wochen mit dem "Flügel der Welt" unter dem Kopfkissen schlafe kommen jetzt die unvermeidlichen Anfängerfragen:

Gibt es irgendwelche Videodokumentationen über den Selbstbau von ULs, so wie "A Plane is born", nur etwas detailierter?

Wenn ich einen Bauplan kaufe, enthält der dann nur die "Bauanleitung" und Maße oder sind damit irgenwelche Lizenzen oder so gekoppelt? Wenn also z.b. 3 Leute bei einem Plan zusammenlegen, können sie dann 3 Flugzeuge nach diesem bauen oder sind der Plan und das UL irgenwie zulassungtechnisch so gekoppelt, das nur jeweils ein Flugzeug pro Plankopie gebaut werden kann? Ich hoffe ich habe mich halbwegs verständlich ausgedrückt :oops:


Was genau ist eigentlich ein Experimental und was kann man damit machen? Nur testen oder auch normal zum fliegen nutzen?

Ich hoffe, solche Fragen nerven nicht zu sehr, aber wenn man als absoluter Laie anfängt, in das Thema reinzuriechen wird man von der Flut teilweise widersprechender Infos fast erschlagen...
...bis denne, Peter :-)
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ColaBear
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Beitrag von ColaBear » Mi 27. Mai 2009, 19:54

Moin,

also Selbstbauvideos kenne ich nicht, aber z.B. hier gibts unglaublich detaillierte Fotos vom Bau einer Rans S-6. Wenn man schnell genug durchscrollt, sieht's fast wie ein Video aus. :colabear:

Zur zweiten Frage: Keine Ahnung, aber die Frage ist gut!

Zur dritten: Die grundsätzlichen Schritte auf dem Weg zum Experimental (heißen die in Deutschland überhaupt so?) sind hierschön knapp beschrieben. Einmal zugelassen, darf man damit sogar fliegen, da bin ich ziemlich sicher. :)

Gruß
ColaBear
Abdul
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Beitrag von Abdul » Mi 27. Mai 2009, 19:58

Videodokumentation? Keine Ahnung. Aber wenn ich mir so die gefühlten 10000 Bilder von Wolli über den Bau des Kiebitz ansehe, dann kommt das einem Video schon sehr sehr nahe. (Tolle Arbeit von Wolli und all seinen Helfern!)

Normalerweise kenne ich das so, daß Du mit dem Kauf der Pläne vom Musterbetreuer (bei UL zumindest) eigentlich nicht die Pläne kaufst, sondern das Recht, ein UL nach diesen Plänen zu bauen. Aus "eigensüchtig finanziellen" Interessen wird normalerweise der Musterbetreuer da irgendwie etwas dagegen haben, daß Du nur 1x zahlst aber 10x baust!

Experimental ist eigentlich ein Begriff aus dem Bereich der Luftfahrzeuge und nicht der "Luftsportgeräte". Irgendwie ist da sicherlich der Gedanke des Experimentierens ursprünglich da. Aber das Experiment kann ja auch lauten: "Schaffe ich es, ein Flugzeug zu bauen?"
Wenn Du das "fliegende Ding" als D-EXXX zulassen willst, dann solltest Du Dich vielleicht bei der Oskar-Ursinus-Vereinigung informieren. Falls es ein D-MXXX werden soll, dann brauchst Du Dich mit dem Begriff nicht so wirklich befassen. Entweder Du baust irgendwas was ein Kennblatt hat oder Du konstruierst etwas ganz neues und hast viel Freude daran, die entsprechenden Ziffern der LTF-UL nachzuweisen. Dann darfst Du allerdings anderen die nach Deinen Plänen bauen wollen auch wieder Geld, den erstgeborenen Sohn oder sonstige Wertgegenstände abnehmen. Da bist Du ja dann der Musterbetreuer.

Ich hoffe, die Antworten helfen Dir etwas weiter.


Michael
Abdul
Der mit einem Affen im Sunny fliegt und ansonsten in ärztlichen Kreisen als durchaus heilungsfähig gilt
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Oliver Reik
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Beitrag von Oliver Reik » Mi 27. Mai 2009, 21:13

Hi!

Nach Plan zu bauen ist natürlich die ganz harte Nummer, die ein außerordentliches Durchhaltevermögen, räumliche Möglichkeiten, Zeit und auch Geld verlangt - nicht umsonst werden so viele Selbstbauprojekte nach einigen Jahren halb fertig verkauft. Finanziell spart man auch kaum was, bis überhaupt nichts --> so etwas sollte man also nur bei echter Leidenschaft fürs Bauen anfangen.

Am einfachsten dürfte es sein, ein musterzugelassenes UL zu bauen, auch der erforderliche Schein ist günstiger wie bei einem Experimental (PPL).

Nimm doch einfach mal Kontakt mit Leuten auf, die sich ein UL selbst gebaut haben. Prominentester musterzugelassener Nach-Plan-Bau-Flieger dürfte der Kiebitz sein. Der sieht nicht nur geil aus, sondern hat auch den Vorteil, dass der schon oft gebaut wurde und Du so auch gute Chancen hast, andere Leute zu finden, die Dir bei Problemen helfen können.

Falls Du von dem bauen nach Plan abkommst und Dir doch lieber einen Bausatz kaufen willst, wären meine Favoriten der Skyranger, der relativ schnell fertig ist, eine CH 701 oder eine CH 601. Alles bewährte Bausätze von bewährten Anbietern, die wohl auch über eine gute Passgenauigkeit verfügen, nach dem was man so hört (ich habe keine eigene Erfahrung).

Kiebitz:
Bild

Skyranger:
Bild

CH701:
Bild

CH601:
Bild


Viele Grüße,

Oliver
Any landing you can walk away from is considered to be successfull
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Beitrag von quax2000 » Do 28. Mai 2009, 07:21

Hallo Sofapilot,

neben all den bisher aufgezählten Möglichkeiten betreut seit einiger Zeit die OUV Ultraleichtflugzeuge welche eine Einzelstückzulassung bekommen. Das funktioniert allerdings dann immer ausschließlich für ein Stück. Wenn 3 Flieger entstehen sollen und vielleicht noch eine Vermarktung geplant ist kommt die OUV nicht in Frage.
Und wenn das Motiv für den Selbstbau die Kosten eines Fliegers sind wird man Dir - nicht nur dort dringend abraten.
Eine schöne Webseite allerdings auch ohne Video:
http://www.mybiplane.com/

Reinhard
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Beitrag von Sofapilot » Do 28. Mai 2009, 15:02

Danke für eure Antworten.
Ich möchte nur ein Flugzeug bauen und auch nur privat, ohne kommerzielle Interessen. Ds mit den 3 Fliegern war nur zur verdeutlichung der "Bauplan-Frage".

Nach Plan zu bauen wäre schon schön, Zeit und Platz sind vorhanden und bauen tu ich eh gern.

Den Kiebitz habe ich auch schon ins Auge gefasst, ich mag eher die klassischen, nicht so Highteclastigen Flieger.

Zu zeit rechechiere ich zu Amphibienfliegern da soll es in Brandenburg ein UL-Bauer-Truppe geben ?!?
...bis denne, Peter :-)
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