Aehnlich Afforaplane

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Abdul
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Einfach zu bauender Flügel

Beitrag von Abdul » So 30. Nov 2008, 08:31

Hallo Gert,

ein wirklich einfach zu bauender Flügel ist immer noch die "Leiterkonstruktion" - vorne ein Rohr, hinten ein Rohr, dazwischen Rippen und darüber dann die Bespannung.
Hat aber den Nachteil daß die Rohre als Holm fungieren müssen. Für den Holm der die Belastungen aufnehmen soll wäre es am besten wenn er an der Stelle mit der größten Profilhöhe wäre. Das ermöglicht eine große Holmhöhe. Hierdurch kann der Holm leichter ausfallen (Höhe geht überproportional in die Festigkeit ein)

Also:
Nasenkante ein dünnes Rohr (muss keine echte Last tragen)
Hauptholm aus Ober- und Untergurt an der Stelle der größten Profiltiefe
Hinterkante wieder ein dünnes Rohr
Querrruder/Landeklappen dann als "Leiterkonstruktion"
Wenn irgendwie möglich dann noch von der Nasenleiste zum Hauptholm auf der Oberseite mit einer dünnen Platte (Sperrholz?) eine Beplankung. Dies schmeichelt der Aerodynamik ganz ungemein.
Die Rippen können entweder aus Sperrholz gesägt/gefräst werden oder auch aus Schaumstoff geschnitten werden. Nur die Rippen, bei denen noch Zusatzkräfte (durch Lager für Steuerflächen oder durch Druckkräfte) auftreten mit Leisten oder Vierkanprofilen in Längsrichtung verstärken.
Damit der Flügel nicht ungewollt eine große Pfeilung im Flug bekommt werden innen noch zwei Stahlseile diagonal gespannt.

Scharniere zum Verbinden der Tragfläche mit den Querrudern/Landeklappen aus U-Profil. Ein Stückchen U-Profil an der Hinterkante (Rohr) mit einem durchgehenden Bolzen (in Muffe) und ein gleiches Stückchen U-Profil um die Wandstärke der Schenkel des U versetzt genauso am Querruder. Durch die beiden U-Profile ein durchgehendes Loch und da dann ein Stück Rundstahl durch.

Hört sich komplizierter an, als es ist. Das hat den ganz großen Vorteil daß die Lagerung der Querruder/Landeklappen genau angepasst werden kann. (U-Profil mit langen Schenkeln ermöglicht einen großen Ruderspalt, bei kurzen Schenkeln wird der Spalt eben klein) Die Festigkeit kann durch die Auswahl des Halbzeuges beeinflusst werden und der Preis ist einfach unschlagbar.

Dies waren meine Gedanken zu einem einfachen Flügel. Jetzt der nächste bitte.


Michael
Abdul
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erkki67
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Beitrag von erkki67 » So 30. Nov 2008, 14:50

Hallo Michael und Gert

Könntet Ihr solch einen Flügel entwerfen, dass heisst das er an einem Affordaplane ähnlichen Rumpf befestigt werden könnte.

Die Flügeltiefe könntet ihr vom Alumiairbike übernehmen, mehr muss nicht sein, denn rest kann ich mir vom Airbike und dem Affordaplane leihen.

Wie es Gert schon erwähnt hatte, habe ich auch eine Vorliebe für die Kitfox/Avid version des Flügels.

Die Idee mit den Spezialteilen vom Kiebitz für die Querruder wären auch ein gangbarer Weg, vielleicht sogar der vernünftigste.

Vielleicht könnte man sogar die Rohrdurchmesser für den Voder- und Hinerholm des Kiebitzes übernehmen, bis auf die Rippen, welche eher im Aufbau dem Kitfox/Avidflyer ähneln sollten.

Für die Strebenbefestigung am Voder- und Hinterholm habe ich was gesehen was einfach in der Herstellung sein dürfte und dennoch die Kräfte vernünftig weiterleitet.

Das Bauteil ist horizontal 75mm lang zwischen den Löchern und Rumpfseitig oder in richtung des Rumpfes zeigen veritkal 2 Löcher im abstand von ca 50mm, das untere Loch dient dann zur aufnahme der Streben.

Das ganze ist 6,5mm dick in den Abmessungen 107mm lang und 82mm hoch mit 3 8mm Löchern im Dreieck, mit 2x Lochdurchmesser Abstand zum Rand, deshalb 75mm und 50mm Lochabstand.

Wenn Ihr den Rumpf des Alumiairbikes anschaut, dann komme ich zum schluss, dass die Tanks in die Flügel gehören, 2 mal 20l dürften ausreichen, vielleicht sogar 2 x 10l sollte es sie geben.
Oder so was könnte auch in frage kommen :

7.6 Gallon Seat/Fuel Tank Combination
http://store.leadingedgeairfoils.com/in ... th=548_445

Bemüht euch nicht um eine ev. Zulassung in Deutschland, zumindest vorerst nicht.

Ich hätte hier bereits eine kleine Gruppe von Jungs welche sich an einen solchen einfachen Aufbau, ab sofort wagen würden, und ich auch.

Hier in Frankreich ist es viel einfacher den Vogel, zumindest halblegal in die Luft zu kriegen, mehr brauch ich nicht.

Einen B/S Pilotenkühler (Motor) reicht vollkommen aus, mehr brauchts nicht, ich will ja keine Geschwindigkeitsrekorde damit Aufstellen, nur möglichst kurz damit starten und Landen können und 3-4 Stunden oben bleiben können.

Für das Fahrwerk sollte es möglich sein ein Stossgedämpftes zu bauen, stil StorchenFahrwerk oder noch besser die des Pilatus Porters, mit den Beinen unter der Stossbeinstrebe hindurch.

Gruss Erkki
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Abdul
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Beitrag von Abdul » So 30. Nov 2008, 19:16

Hallo Erkki,
warum in die Ferne schweifen (wegen dem Tank)

Schau mal bei www.ulmtechnologie.com unter: "Réservoir à essence aile droite" nach. Gibt es natürlich auch für den linken Flügel.

Michael
Abdul
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Beitrag von erkki67 » So 30. Nov 2008, 22:34

Hallo Michael

Die Flügeltanks sind etwas zu gross geraten und der 50l Sitztank auch.

der 7Gal Sitztank is wesentlich günstiger vom Volumen her, den 20 oder 25l lassen sich noch zum Flugplatz oder Landestelle tragen, mit 50l wirds schwierig, zumindest bei mir.

Und zudem vereinfacht ein Sitztank die Flügelkonstruktion.

Könntest Du einen Flügel zeichnen welcher auf dem Geröhr des Kiebitzes aufbaut oder dem andren Teil an dem Du mitarbeitest, sofern der Eigentümer des Produktes damit einverstanden ist!?

Es sollte ein Hochauftriebsprofil sein wie das Tsagi P3 15.5% oder ähnlich und in der Aufbauart wie ein Kitfox-Flügel oder Kiebitzflügel.

Der Rumpf bleibt flach.

Gruss Erkki
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Beitrag von erkki67 » Mo 1. Dez 2008, 17:07

Ich habe mir die Seiten von wolli angeschaut.

Da gibt es viele Details welche für diese Konstruktion in frage kähmen.

Der Flügelaufbau kann Pate stehen und vielleicht sogar mehr, denken wir and den Flügelabschluss und Queruderaufnahme.

Ich werd mal schauen ob ich da was aufs Papier bringen kann, so dass sich unsere hier anwesenden Ingenieure krum lachen können! ;-)

Gefallen haben mir auch die Details vom Wollifahrwerk, schön dick und so.

Gruss Erkki
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Abdul
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Beitrag von Abdul » Mo 1. Dez 2008, 17:44

Hallo Erkki,

ich weiß, daß Du das nicht hören (oder besser gesagt lesen) willst:

Es ist eben nicht mit "einfach mal einen Flügel zeichnen" getan. Auch wenn Du den Flieger im Paradies registrieren willst, müssen dennoch Festigkeitsberechnungen durchgeführt werden. Schon aus "Eigenerhaltungstrieb"! Wenn man in der Luft darüber nachdenkt, ob das "Gebastel" auch hält, leidet der Flugspaß enorm!

Wenn Du Dir Bücher über die Anfänge der Fliegerei anschaust, findest Du jede Menge Leute, die einfach mal drauf los gebaut haben. Aber in den Büchern werden ja nur die aufgeführt, die nicht schon beim ersten Startversuch an dem Programm "näher mein Gott zu Dir" teilgenommen haben. All diese - Ausnahme: der Schneider von Ulm - finden natürlich in den Büchern keinen echten Widerhall.

Für den Film "der Flug des Phoenix" wurde ja wirklich aus den Teilen eines Flugzeuges ein neues gebaut. Obwohl da Profis am Werk waren, solltest Du Dir mal die letzte Sequenz in dem Film anschauen. Da fliegt nämlich ganz was anderes vor dem Sonnenuntergang. Der Grund dafür ist ganz einfach: Das aus Teilen zusammengebaute Flugzeug konnte aus Gründen der Deformation beim Absturz und der Pilot aus Gründen des Ablebens bei dem Absturz die Dreharbeiten nicht mehr bis zum Ende verfolgen!

Deswegen auch wenns schwer fällt: Rechnen vor dem Start kann bei Piloten als lebensverlängernde Maßnahme betrachtet werden.

Michael
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Beitrag von tiniro01 » Mo 1. Dez 2008, 18:54

Hallo Leuts

@Abdul
"Réservoir à essence aile droite" kann ich auf der von Dir angegeben Seite nicht finden.

Zum letzten Posting von Dir:
Sicher hast Du recht damit.
Aber was wohl Erkki und ich meinen, ist das Design einer Fläche, das an Einfachheit nicht mehr zu überbieten ist.
Immer unter dem Aspekt, daß sie leicht vom Amateurbauer mit handelsüblichen Materialien und Verfahren in geringster Zeit gebaut werden kann. Also simpel halt.
Das damit so was wie geodätische Bauweise oder die (ansonsten schöne) ULF2-Frickelfläche rausfällt, ist logisch.
Deswegen auch keine Glas/Kohle/Harzgeschichten.
Die sind für einen Laien fast nicht sachgerecht und für einen Prüfer nachvollziehbar zu bauen. Auch nicht partiell (Holme).

Einfach ein Rechteck mit gleichbleibender Flügeltiefe (und damit nur einer Sorte Rippen)
Daß man da Kompromisse in der Aerodynamik/Querruderbereich machen muß, ist klar.
Von daher paßt das mit der Leiterkonstruktion ganz gut.

Nur jetzt mal als Beispiel:
Ein Bekannter aus Bremgarten hat sich als Hauptholm für seinen einsitzigen Doppeldecker statt einem Rundrohr ein Rechteckrohr hochkant als Holm verbaut.
Die gibts zwar nur in Si0,5, aber bei einer Tragflächenlänge von knapp über 2m und der Kreuzverspannung zwischen den Flächen kann man die geringere Festigkeit locker verschmerzen.
Das Rechteckrohr ist Handelsware in jedem NE-Metallhandel.

Ich würde jetzt ganz gerne wissen, wie weit man bei vorgegebener Festigkeit die Bauteilzahl reduzieren kann und was man andererseits an konstruktivem Aufwand treiben muß, um damit noch ein gutes Gewicht zu erreichen.
Interessant wäre es auch, eine tiefgezogene Alu-Rippe auf Gewicht und Festigkeit in dem Zusammenhang zu untersuchen.
Preßformen dafür kann man einmal leicht erstellen und das Auslasern kostet heute nicht mehr die Welt, so daß man da auch kleinere Stückzahlen herstellen lassen kann.

Der Weg zu einem leichten Flugzeug für kleines Geld führt immer über die Flächenkonstruktion.
Hat man die, lassen sich die verschiedensten Flugzeugmodelle damit realisieren.
Und wohlgemerkt:
Ich rede von Konstruktionen mit unter 120Kg inklusiv Motor und Geschwindigkeiten unter 100 km/h.

Also im Prinzip Part103
Gruß Gert
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Beitrag von Oliver » Mo 1. Dez 2008, 19:05

da kann ich Abdul eigendlich nur zustimmen. Ich bin zwar "nur" Nutzer von bereits "gerechnetem" Gerät, aber einfach so in ein selbstgebasteltes reinsetzten zum probieren würde ich mich nicht trauen. Das haben schon viele bewiesen, das das schief gehen kann. Also besser alles vorher durchrechnen als hinterher mit einem "UPPS" auf den Lippen der Schwerkraft zu folgen.

Oliver
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Beitrag von erkki67 » Mo 1. Dez 2008, 22:02

Hallo zusammen

In der tat höhre ich nicht gerne das da viel gerechnet werden muss oder soll, oder was auch immer.

Nur was ich hiermit in betracht ziehe, sind Flächen welche schon vorher in etlichen Stückzahlen andersweitig gebaut worden sind, zum Beispiel:

Das Affordaplane welches wir hier schon zur genüge kennenlernen durften, das Flitplane von Raceair, dem Kiebitz, zumindest Bauteile davon, dem Freebird.

Ich habe keine vorstellung davon wie viel Zeit es benötigt um eine solche Einfachstfläche zu berechnen.

Wenn mir jemand eine Zeit und Preis-Angabe machen kann, um allenfalls eine solche Fäche zu bauen?

Gruss Erkki
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Beitrag von erkki67 » Di 2. Dez 2008, 21:33

Wie weit würde ein LFI hier für 1000€ rechnen?

dann blieben mir noch 4000€ für das Alumi Air Bike um es zu bauen.

Gruss Erkki
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Beitrag von zodiac » Mi 3. Dez 2008, 10:54

Moin die Herren,

ein höchst interressanter Thread!
Die nachfolgenden Bemerkungen sind unabhängig von der tatsächlichen Umsetzbarkeit und Zulassungsfähigkeit eines solchen Geräts

@erkki

Meiner Meinung nach sind Tragflächen aus Aluminium die mit Abstand einfachsten wenns um die Herstellung in der Garage geht. Ich habe mich schon an bespannten Holzflächen versucht und kann nur sagen, daß ich meine Aluflächen jetzt wesentlich einfacher finde.
Das geht schon bei der Materialauswahl los. Alubleche haben klar definierte Qualitäten und berechenbare Festigkeiten und Gewichte.
Der Flächenaufbau der Ur-Zodiac (CH601HD) zum Beispiel,
ist super simpel und speziell für Anfänger mit Einfachwerkzeugen konzipiert. Das Hochauftriebsprofil im Brotkastendesign braucht keine Klappen und die "stressed skin" Bauweise erlaubt sehr wenige, einfach zu bauende Rippen (über 50cm Abstand). Durch das Dicke Profil ist der Hauptholm dementsprechen Stabil und damit leicht. Ich könnte mir sogar vorstellen, daß man den Flügel als Hochdecker oder Parasol verbaut.
Pläne gibts für ca 250€ und das Material würde ich mal auf 700-900€ schätzen. Einen entsprechenden Aufbau vorausgesetzt, wäre womöglich sogar ein statischer Belastungstest der Flügel alleine möglich.

@abdul
wenn meine infos korrekt sind (irgend ein altes Fliegermagazin) flog der "Phoenix" tatsächlich erstaunlich gut.

Das Problem war wohl eine minikleine Bodenwelle, die beim tiefen Überflug zur Berührung, absturz und Tod des Stuntpiloten führte.

Grüße
Zodiac
Oh frettlet gruntbuggly....
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Beitrag von zodiac » Di 9. Dez 2008, 13:50

noch ne Bemerkung:

erkki, warum das Rad neu erfinden ?

Wenns kein Airbike mehr gibt dann bau doch das:

http://www.ragwing.net/fleet/RW09motorbipe.html

Gruß
Zodiac
Oh frettlet gruntbuggly....
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