Fallflieger

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Jeholopterus
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Fallflieger

Beitrag von Jeholopterus » Sa 5. Jan 2008, 09:23

Fallflieger ist ein nach eigenen Vorgaben zu entwickelnder Flugzeugtyp. Er soll Personen tragend sein und die kontrollierte, senkrechte Landung ist eine weitere zu erfüllende Voraussetzung. Im Dokument http://www.quantophon.com/$Fallflieger-Tech.pdf - Kapitel Technik, "Anforderungen an ein Fallflieger" sind die Vorgaben definiert.

Die Probleme die ein solches Vorhaben mit sich bringen, kenne ich schon (fast alle). Gute Ideen und Hinweise sowie nachvollziehbare Berechnungen sind aber willkommen. Ich bedanke mich schon jetzt für konstruktive Kritik und nützliche Beiträge.
Zuletzt geändert von Jeholopterus am Fr 14. Sep 2012, 22:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Traumflug » Sa 5. Jan 2008, 11:33

Diese Art Flugzeug ist mir neu.

Habe ich das richtig verstanden, dass ein Fallflieger ein relativ normales Flugzeug ist, jedoch so konstruiert ist, dass die Strömung nicht abreissen kann? Je geringer die Vorwärtsgeschwindigkeit desto steiler die Bewegungsbahn, dennoch stets voll steuerbar?

Auch wenn 7 m/s für einen Sturzflug ziemlich wenig sind, ein Fahrwerk, das 600 kg aus 7 m/s wegfedert stelle ich mir ziemlich heftig vor. Überschlägig komme ich auf über einem Meter Federweg, wenn man 2g (20 m/s2) als Bremsbeschleunigung zulässt.


Markus


P.S.: Die Bemerkung mit "125 m2 Flügelfläche ist weniger als ein halber Tennisplatz" ist gut :-)
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Jeholopterus
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Beitrag von Jeholopterus » So 6. Jan 2008, 00:13

Hallo Markus
Der (einseitige) Strömungsabriss kann nicht vermieden werden. Mit dem Verschieben vom Schwerpunkt in die Mitte aller bremswirksamen Flächen wird sich ein (senkrechtes) Fallen einstellen. Die geographische Ausrichtung erfolgt mit den Querruder, die horizontale mit dem Höhenruder (und dem Verschieben vom Schwerpunkt).

Die 7 m/s sind nicht wenig. Flugzeuge am Notfallschirm haben auch etwa diese Geschwindigkeit und der Aufprall wird nicht gedämpft. Die Problematik ist mir bekannt.
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Beitrag von Traumflug » So 6. Jan 2008, 19:04

> Der (einseitige) Strömungsabriss kann nicht vermieden werden. Mit
> dem Verschieben vom Schwerpunkt in die Mitte aller bremswirksamen
> Flächen wird sich ein (senkrechtes) Fallen einstellen

Es gibt durchaus Flugzeuge, die in den Sackflug übergehen, ohne abzukippen. Die Winglet-behafteten Segelflieger der letzten 15 Jahre dürften alle dazu gehören. Gleitschirme sowieso.


Was ich immer noch nicht gefunden habe ist, welchen Zweck ein solches Fallflugzeug haben soll. Ich meine, ein Flugzeug mit knapp 30 Metern Spannweite und vier Sitzplätzen ist ein ziemlich grosses Unterfangen. Da vermute ich mal, dass bestimmte Absichten/Einsatzzwecke dahinter stecken.

Was z.B. hält Dich davon ab, ein Trike-Fahrgestell an einen Gleitschirm zu hängen? Flugstabilität bei vertikaler Fortbewegung ist Dir garantiert und wenn Du erst mal auf die drei Passagiere verzichtest, liesse sich auch recht einfach ein Erprobungsträger schaffen.


Markus
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Beitrag von birddog » So 6. Jan 2008, 19:42

Da fällt mir auch mein Sunny-Traum ein: Das Fahrwerk mit den Nehmer-Qualitäten vom Black Hawk an eine Sunny schrauben und dann einfach mit Knüppel am Bauch auf die Wiese knallen. Müsste funktionieren.
Ich bin nicht die Signatur, ich mach hier nur sauber.
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Beitrag von Stephan » So 6. Jan 2008, 20:45

Dazu müsste wirklich was am Fahrwerk geschehen. Aber lieber das Fahrwerk reparieren als das wo es dranhängt...
Der Sunny funktioniert übrigens perfekt im Sackflug. Ohne Abkippen. Habe deshalb nur vorhin gerade wieder ein Fahrwerksbein auswechseln müssen, weil ein Kamerad dabei wohl eingeschlafen war und so vorhin ohne Fahrtaufnahme auf die Piste geknallt war.

Gruss Stephan, der gerade wieder aus dem Pinguinwetter Deutschlands zurückgekommen ist.
Lässt sich niemals durch den Amtsschimmel vom Himmel holen...
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Beitrag von Jeholopterus » So 6. Jan 2008, 22:20

Danke für die Hinweise. Abgesehen von Bekanntem, wie Langsamflug, Senkrechtlandung, Komfort, Solarantrieb usw. auf einem Fluggerät zu vereinen bezweckt dieses Projekt die Machbarkeit und die Möglichkeiten eines solchen Fluggeräts zu erforschen.

Hat jemand die Möglichkeit den Flügel zu berechnen und zu optimieren (mir fehlt der Windkanal)?
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Beitrag von aeroklaus » Mo 7. Jan 2008, 12:31

Hallo Markus,


<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
Traumflug schrieb am 06.01.2008 20:04 Uhr:
Was z.B. hält Dich davon ab, ein Trike-Fahrgestell an einen Gleitschirm zu hängen? Flugstabilität bei vertikaler Fortbewegung ist Dir garantiert und wenn Du erst mal auf die drei Passagiere verzichtest, liesse sich auch recht einfach ein Erprobungsträger schaffen.

</tr></td></table>


ein normaler Gleitschirm eignet sich leider kaum für ein "Fallflugzeug".

Der Sackflug, also ein Abwärtsflug mit sehr geringer Vorwärtskomponente, ist äusserst schwierig zu erfliegen und stabil zu halten. Es ist eher ein Eiertanz. Eine kleine Böe genügt, und die Kappe entleert sich und kippt nach hinten. Was danach folgt, hat mit einer kontrollierten Landung wenig gemeinsam: das Ding fängt an, wüst abwechselnd nach vorne und hinten zu schiessen.
Wenn man dann durch noch stärkeren Bremsleinenzug die Kappe vollständig entleert (Fullstall), stellt sich zwar ein halbwegs kontrollierter "Sinkflug" ein, allerdings mit einer Sinkgeschwindikeit von wenigstens 15m/s, da nur ein Stoffknäuel den Sturz bremst.

Ein Gleitschirm ist halt kein Fallschirm: das Flügelprofil will mit aller Gewalt fliegen und Strömung aufbauen, wenn es man durch extremen Langsamflug versucht daran zu hindern, resultiert das in einem starken Pendeln, bis hin zu Schiessen unter den Piloten. Nicht gut!

Was allerdings gehen könnte, ist die Landung mittels des sog. B-Stalls (die B-Leinenebene wird heruntergezogen, der Schirm wird längs "gefaltet", die Strömung reisst ab). Das ergibt Sinkgeschwindigkeiten von 4-8m/s. Hier eine Fotostrecke:

http://paraplan.ru/reports/ellus/img/b-stall.jpg

Geht allerdings auch nicht immer gut...

Grüsse Klaus
Neues Motorschirmforum: http://www.ppgforum.de! Bitte weitererzählen!

Low and slow!!
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Beitrag von Thommy » Mo 7. Jan 2008, 13:04

Hi

Ich verstehe den Sinn nicht so ganz ? klar Forschung ist ein guter Ansatz, aber es gibt diese Teile doch schon zu kaufen.

1. den Gyrocopter der kann auf der Stelle landen also dann eben auch mir mehr Sinken
2. den Sunny der kanns auch also fast so gut ?

nun ja gebt doch lieber Geld für einen alternativen Antrieb aus, da liegt meines Erachtens mehr Potential in ein paar Jahren werden wir froh sein wenn wir denn Sprit noch bezahlen können den unsere Kisten ?saufen? ?

Nun ja

Thommy
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Beitrag von Traumflug » Mo 7. Jan 2008, 19:30

Wenn es keine konkret zu erreichenden Ziele gibt ... das Vorhaben ist dem Crabcraft nicht so ganz unähnlich: extrem geringe Flächenbelastung, extreme Flügeltiefe. Dort hatten wir es auch schon ein bischen von den (aufwendigen) Berechnungsmöglichkeiten:

http://lowandslow.de/phpBB2/viewtopic.php?t=558


@Klaus: Vielen Dank, habe ich wieder was dazu gelernt. Bislang war ich wirklich davon ausgegangen, dass ein Gleitschirm auch als Fallschirm benutzt/missbraucht werden kann.


Markus
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Beitrag von Jeholopterus » Mo 7. Jan 2008, 23:10

Hoffentlich abschliessend den Sinn dieses Projekts erklärt: Es wirft Fragen auf die sonst (vielleicht) nie gestellt würden - die Beantwortung dieser macht den Sinn aus.

Versuch eines Beispiels:
Der hintere Teil eines S-schlagrofil kann zum Leitwerk gezählt werden (salopp formuliert). Daher folgere ich, dass für den dynamischen Flug die resultierende Streckung des Flügels besser ist als die geometrisch gerechnete. Kann mir jemand dies fundiert bestätigen oder eben verneinen (mal die Gefühle weggelassen)?
Jeholopterus
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