Holzflugzeug in den Tropen

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toto
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Holzflugzeug in den Tropen

Beitrag von toto » Sa 1. Nov 2014, 10:51

Hallo,

wie einige wissen lebe ich auf einer Insel in Südthailand.

Seit längerem spiele ich mit dem Gedanken selbst ein Flugzeug zu bauen.

Der Werkstoff, der mir am Besten vertraut ist wäre Holz.

Leider bin ich mir nicht sicher wie es mit Holz auf Dauer in den Tropen aussieht.

Hat jemand Erfahrungen damit?

Danke


Thorsten
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Uwe Seimetz
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Beitrag von Uwe Seimetz » Sa 1. Nov 2014, 12:14

Hallo Thorsten,

in der Beziehung wäre ich etwas vorsichtig. Holz ist für sehr feuchtewarme Klimazonen im Flugzeugbau weniger gut geeignet. Die Gefahr für Pilz- und Fäulnisbildung ist durch dieses Klima außerordentlich hoch.
Der im 2. Weltkrieg außergewöhnlich erfolgreiche Holzflieger de Havilland D.H.98 Mosquito ist in den tropischen Zonen mehrfach aus unerklärlichen Gründen abgestürzt. Mag sein, daß die damaligen Leime diesem Klima absolut nicht zuträglich waren oder die Abstürtze sogar in Kombination mit Pilz und Fäulnisschäden ursächlich waren.
http://de.wikipedia.org/wiki/De_Havilland_Mosquito

Die hölzerne Bauweise erwies sich in tropischen Regionen jedoch als problematisch, da der Tragflächenholm unter diesen Bedingungen mitunter nachgab und brach. Bei Überführungsflügen von Kanada nach Europa gab es ebenfalls unerwartete Probleme: einige Flugzeuge explodierten aus bis heute ungeklärten Gründen mitten über dem Atlantik.


Auf jedenfall ist der Wartungsaufwand ernorm. Du mußt auf jedenfall Staufeuchte vermeiden und immer gut belüften.
Ich glaube ein Metallflieger wäre da besser angetan, so sehr ich auch immer zu einen Holzflieger tendiere.
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toto
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Ich hab´s befürchtet

Beitrag von toto » Sa 1. Nov 2014, 16:05

Hallo Uwe,

leider hatte ich es schon so vermutet.

Trotzdem danke für die Bestätigung.

Hier in Thailand ist das Standart-UL die Zenair Ch 701 (Blechflieger) und es gibt zahlreiche Kunststoffbomber.

Mal schauen was es wird. Ich habe noch keine konkrete Maschine im Sinn.

Hochdecker soll es werden, am liebsten Pusher und so 70kt oder evtl. ein bisschen mehr als Cruisespeed wäre nicht schlecht, am Besten noch STOL und zum Bannerschlepp geeignet, dazu mit meinen handwerklichen Fähigkeiten realisierbar (ich bin ein absolut mieser Schweisser).

Sozusagen die "Eierlegende Wollmilchsau"

Viele Grüße

Thorsten
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TDC
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Beitrag von TDC » Do 11. Dez 2014, 17:19

Hi toto,
hab ja schon länger nicht mehr mitverfolgt wie die Geschichte mit der C22
nun ausgegangen ist. Aber sie fliegt ja wohl, oder?

Also, den Warnhinweis wg. Klima kann ich nur mit unterschreiben. Spacek
hat ein paar wenige Bausätze in, sagen wir mal, klimatisch problematische
Regionen verkauft - speziell heiße Gegenden mit hoher luftfeuchtigkeit sind
gemeint.

Die vorgefertigten Rümpfe müssen sich ziemlich schlimm verquollen haben.
Ist ja eigentlich auch klar: Die wurden in der Tschechei in einer trockenen
geheizten Halle gebaut, bei vielleicht 55% Luftfeuchtigkeit und 20°C.
Dann kommen die in 80% Luftfeuchtigkeit und 30°C aus dem Container....

Am ehesten könnte das ganze noch funktionieren wenn man die Materialien
sorgfältig vor Ort akklimatisiert und dann erst alles baut. Aber auch dann
denke ich über die verarbeitung von Leim und Epoxyd etwas kritisch nach.


Aber eins noch:
Alublech ist KEIN Garant für unvergammelten Fluggenuss.
Ich hab vor kurzem eine Tecnam P92 gesehen, der würde ich noch 6
Jahre gegeben haben, dann wird die nicht mehr sicher flugtauglich sein.
Sämtliche Niet- und Fügestellen waren sichtbar korrodiert weil irgend ein
schlauer Besitzer die öfter mal im Freien/Nassen stehen hat.
Vollkommenheit entsteht offensichtlich nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat,
sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.
(Antoine de Saint-Exupery)
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erkki67
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Beitrag von erkki67 » Do 11. Dez 2014, 21:02

Es gibt Blechflugzeuge die stehen ein Leben lang draussen und haben keine Probleme.

Es kommt jedoch auf den Standort an, salzgeschwängerte feuchte Luft ist kein Vorteil.

Erkki
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toto
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Beitrag von toto » Sa 10. Okt 2015, 15:21

salzgeschwängerte feuchte Luft ist kein Vorteil

sag mal Erkki und was empfiehlst Du dann für eine kleine tropische Insel?

Ich weiss immer noch nicht was ich will, aber der "Trend" geht doch eher zu einem Blechflieger (z.B. ICP Savannah oder Ch 701)

Tipps erbeten

Danke

Toto
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Beitrag von erkki67 » Sa 10. Okt 2015, 19:30

Eigentlich gibt für das tropische Klima kein geeignetes Flugzeug auf Grund des verwendeten Baumaterials, jedes hat so seine Vor und Nachteile.
- Kunstoff solange es nicht repariert werden muss, ist wohl die erste Wahl
- Blech wenn wenn vernünftig gegen Korrosion geschützt, nicht enthalten im ICP und anderen Kithersteller aber im Fachhandel erhältlich.
- Aluminiumrohrbauweise mit geschraubten Verbindungen wo die Rohre einfach ausgetauscht werden können
- Aluminiumrohrbauweise mit genieteten Verbindungen
- Holzbauweise aus den schon erwähnten Bedingungen von TDC an letzter Stelle

Gruss Erkki
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