Intercom im offenen UL

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Sunnyklaus
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Intercom im offenen UL

Beitrag von Sunnyklaus » Sa 1. Sep 2007, 18:28

Ich war beim Sunnyschulen auf eine gute Kommunikation mit meinem super Lehrer Martin und Michael Dreischer :-) ( muss ich unbedingt loswerden) angewiesen. Da war das offene UL mit den ganzen Nebengeräuschen nur bei einer Motordrehzahl von 5100 ok. Immer bei ordentlich Saft vom BMW 1000 :-o war es schier unmöglich was zu besprechen. Schreiende Wind- und Spratzelgeräusche. Als ich dann mal mit Martin`s Sunny mit "Wintergartenverglasung" zum gemütlichen Weserpanoramaflug 8) unterwegs war tat das gleiche Intercom plötzlich problemlos seinen Dienst. Da war aber eben alles windgeschützt und hinten brummte zuverlässig ein satter 912er vor sich hin. Ich meine aber das richtig windige Offenfliegen! Gedeckelt kanns jeder hören...
Konkrete Frage: wer hat sich bei einem offenen UL durch mehrere fehlgeschlagene Versuche zu seinem optimalen Intercom hochgearbeitet? Was gibt es da für Insidererfahrungen? Was ist das sturmgeprüfte Modell der Lautflieger? Und wie habt Ihr Interferenzen mit dem Icom wegbekommen?
Was haltet Ihr von der fellbemantelten Plastiktasse :grin: um das Mikrofon, um den Lärm vom Mund weg zu halten?

Grüße
Sunnyklaus
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Stephan
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Beitrag von Stephan » So 2. Sep 2007, 06:16

Tja Klaus, da schneidest Du eine wunde Stelle an. Ich habe es persönlich nur bei meinem Weedhopper geschafft ein akzeptables Funk-Interkom System einzubauen. Das gleiche beim Sunny ist eine Katastrophe. Wir sind mittlerweile beim 6. Versuch mit den unterschiedlichsten Marken und Einbauweisen angelangt und das Einzige was einigermassen funktioniert ist ein Komplettsystem inklusive Kabeln und Antenne von Lynx.
Habe erst vor drei Tagen mit Alex darüber gesprochen und er scheint jetzt endlich etwas gutes gefunden zu haben. Siehe Website Sunny Light unter Funkinstallation.
Werde es mir demnächst bestellen da ich für meine Flugschüler zwar eine wunderschöne Zeichensprache entwickelt habe aber es nun dennoch nicht das Gelbe vom Ei ist.
Für das Mikrofon nehme ich eine 100 ASA Filmbüchse ;) in die ich einen Schlitz schneide. Bringt aber auch nur bedingt was.
Ist bei den Rohr und Tuchfliegern aber ein altbekanntes Problem. Es kommt da auf verdammt viele Parameter an wie eine gescheite Masse der Antenne, die Stromversorgungskabel für Funk und Interkom schön getrennt von denen der Instrument und der Benzinpumpe verlegen usw.
Aber letztendlich muss man wohl vor allem die Gedul aufbringen auszuprobieren. Eine allgemein funktionsfähige Regel gibt es hier leider nicht.

Gruss Stephan
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AndreasH
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Beitrag von AndreasH » So 2. Sep 2007, 18:06

Ich hatte im Sunny ursprünglich ein Becker-Flugfunkgerät mit eingebautem Interkom, daran Peltor-Headsets. Die Verständigung war ein klein wenig leise, aber völlig frei von Nebengeräuschen. Der Funk kam am Boden laut und klar und ohne störende Nebengeräusche an. Da es keine sprachgesteuerte Rauschsperre gab vermute ich mal daß da eine clevere Filterung im Spiel war.

Als das Flugfunkgerät sich verabschiedete (ausgelaufener Pufferakku + allgemeine Gammelschäden im Hangar) war dieser paradiesische Zustand leider auf Dauer beendet. Ich habe seitdem viel herumprobiert. Mit einem Intercom von Pilot Avionics mit Anschluß an das Icom habe ich entweder - mit den Peltor Headsets - eine gute Verständigung im Flieger aber einen zu leisen Funk oder - mit Sennheiser-Mikrofon - laute Nebengeräusche sowohl bei der Verständigung im Flieger als auch im Funk.

Grüße
Andreas
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Beitrag von Olli Gottschalk » Mo 3. Sep 2007, 20:23

Hallo zusammen,
ich habe jetzt bei zwei Kundenmaschinen bereits die Alex-Lösung probiert. Nach ein paar Kleinigkeiten wegen scheiß Billigbuchen funktionierte alles ganz gut. Aber irgentwie sind alle Systeme bei einem offenen Flieger schnell an ihren Grenzen angelangt. Die Antenne ist jetzt auf einer separaten Platte oben unter der mittleren Abdeckung untergebracht. Das scheint gut zu sein. Aber die Störgeräusche sind mal da, mal wieder nicht. Das scheint keiner Gesetzmäßigkeit zu folgen (vielleicht mit der Handydichte in der Umgebung, Scherz natürlich). Aber was besseres hatte ich leider noch nicht in den Händen.
Gruß
Olli :roll:
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Beitrag von busbumde » Mo 3. Sep 2007, 20:55

Die Empfehlung lautete mal: Antenne 15 cm vor der oberen Flächenspitze vertikal, montiert auf einem min 8 cm breiten Alublech. Nicht schön, aber dann stört der Flügelkasten weniger und diese 8 cm Basis ist wohl das Mindeste.

Dieter
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Beitrag von Abdul » Do 6. Sep 2007, 16:54

Nach einigen Versuchen habe ich die Antenne an dem senkrechten vorderen Rohr befestigt. Das Rohr dient gleichzeitig als Gegengewicht. Vorher konnte ich das Funkgerät weiter werfen als funken. Jetzt klappt die Verbindung mit Australien perfekt.
Intercom ist bei mir im Funkgerät direkt mit drinnen. Ist allerdings so ein richtig teures -aber altes- Teil von Dittel: FSG90. Wird anscheinend schon seit Bleriots Kanalüberquerung nicht mehr gebaut funktioniert aber prima. Zwei anständige Headsets (die billigen von Friebe) dran und beim Sprechen ggf. das Micro mit der Hand abschirmen.
Das einzige Gefummel war die Verkabelung. Alle Lötstellen einwandfrei und wo es nur geht eine Abschirmung. Und dann natürlich alle Masse möglichst auf das gleiche Potential bringen.

Für richtig laute Umgebung wären Kehlkopfmicros recht toll. Die nehmen die Schwingungen direkt von der Haut am Hals auf ohne Luftstrecke dazwischen. Nur da habe ich noch nichts entsprechendes gefunden.
Abdul
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Beitrag von Stephan » Do 6. Sep 2007, 18:21

Hallo mein Freund. Wie macht man eine vernünftige Abschirmung und wann kommt Ihr wieder?

Gruss Stephan
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Beitrag von Olli Gottschalk » Do 6. Sep 2007, 20:37

Ich werde am Samstag mal Bilder von der neuen Antennenlösung machen und versuchen, hier zu zeigen.
Mit der seperaten Platte, oben zwischen den Flächen, hat man eine wirklich gute Funkreichweite (vielleicht nicht ganz bis Australien, aber vielleicht bringe ich ja in Frankfurt den Verkehr mal ein wenig durcheinander...)

Olli
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Gorden
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Beitrag von Gorden » Sa 8. Sep 2007, 20:05

Servus,

Abduls Erwähnung eines Kehlkopfmikrofons lässt mich irgendwie nicht in Ruhe. Ich hab jetzt während der Ausbildung 2 Headsets ausprobiert und mit keinem bin ich wirklich zufrieden. Es passt irgendwie nie mit der Empfindlichkeitseinstellung und gibt anscheinend immer Probleme mit dem Interkom und dem jeweiligen Headset des Fluglehrers.

Natürlich hab ich die Headsets ehr im low cost Sektor erworben (um die 200 Ocken) aber trotzdem sollte es ja gerade im geschlossenen Flieger nicht so schwer sein.

Da noch dazu kommt, dass ich das Vollsabbern, bzw ständig vor der Nase-haben des Mikes nicht sooo pralle finde -> Kehlkopfmikro wäre echt geil! Hat sowas schon mal jemand von euch probiert im Flieger?

Kommerziell scheint es nicht so gross angesagt zu sein, bei Siebert finde ich gerade mal eins (angeblich geeignet für PA 17-79 XL und PA 21-60 <-- heisst das nur für bestimmte grosse Blechkisten?).

Ich würde das ja noch als zusätzliches Teil - also nicht mit dem Headset verbunden - akzeptieren, aber dann wäre ne eigene Lautstärke / Empfindlichekitseinstellung wünschenswert.

Jetzt noch 20 Minuten langweiligen Fussball...

Gruß,
Gorden
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Beitrag von AndreasH » Sa 8. Sep 2007, 20:59

Gorden, die PA xxxxx sind Headsets von Pilot Avionics, also ganz normale Headsets die an ganz normale Intercoms passen (also nicht die Hubschrauberheadsets mit anderer Impedanz). Da ich meine Headsets über ein solches Intercom am Icom betreibe, könnte das Kehlkopfmikrofon mein Problem lösen.

Allerdings kommt es noch etwas darauf an wie die Kabel gestaltet sind. Wenn man offen fliegt, dann muß man die so verlegen können daß keine kalte Luft reinziehen kann.

Grüße
Andreas
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Beitrag von Olli Gottschalk » Sa 8. Sep 2007, 21:11

Abdul:
Kannst Du nicht bei der Panzertruppe so was auftreiben? Zu meinen BW Zeiten hatte ich im MTW auch ein Kehlkopfmikro. Das war echt gut. Außer wenn man sich sehr anstrengen musste, dann hörte es sich an wie ein Pfurz.
:D
Olli
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Beitrag von Sunnyklaus » Sa 8. Sep 2007, 22:26

Nochmal zum Thema Intrecom alleine. Denn die Funkverbindung scheint ja schon gelegentlich mit gutem Erfolg bewältigt worden zu sein. Wenn es im Kopfhörer aber von Motor- Propeller- und Windgeräuschen nur so brüllt, dass einem die Gehöhrknöchelchen am Kleinhirn kitzeln, dann hört man den ruhig sprechenden Menschen im Tower auch nicht mehr.
In geschlossenen Cockpits tritt das Problem nicht auf, in offenen ist es offenbar Standard. Also scheint doch das Mikrophon für die "Einspeisung" der Nebengeräusche die Primärquelle ;) zu sein. Wenn ich mir nun die TV-Reporter ansehe, die bei Tornados ihre albernen Kommentare in perfekter Studioqualität rüber bringen, dann haben die da Einiges um ihr Mikro gewickelt. Weshalb hat denn noch niemand im UL diese Mikrophone ordentlich gekapselt, mit so einem Flokati die Sprechkapsel überzogen und die Ränder der Kapsel mit Schaumstoff gedämmt? Das ist natürlich keine high tech "Active Noise Reduction". (Es würde aber auch besser zur echten Rohr Tuch Fliegerei passen) Hier wäre ich für einen Kommentar eines akustisch versierten Piloten sehr dankbar. Welche Poliesterfelle oder welche Schaumstoffe bieten sich hier an? Gibt es in vergleichbaren nichtfliegerischen Bereichen schon funktionierende Lösungen? ;) Ist Klaus nicht der Akustiker? Wer hat da Erfahrungen? Ich will ja das Fahrrad nicht neu erfinden. Ich habe halt keine Lust mit einem Integralhelm zu fliegen.... 8)
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Beitrag von AndreasH » So 9. Sep 2007, 09:45

Der Funk selbst sollte doch kein Problem sein. Selbst die Einfachlösung Icom sendet und empfängt grundsätzlich in guter Qualität, wenn man nicht durch kreativen Antenneneinbau selbst sabotiert.

Die einfachen Intercoms (beispielsweise PA-200 IC für das uralte Icom IC-A20) arbeiten grundsätzlich auch gut, auch die Rauschsperre. Das Problem ist einfach daß - obwohl die Headsethersteller das behaupten - eine Betonung der Sprachfrequenzen gegenüber den Frequenzen der gängigsten Störgeräusche kaum erkennbar ist. Hier wäre wohl zunächst einmal anzusetzen, das muß noch deutlich besser gehen. Eigentlich sollte doch eine solche Filterung nicht schwer selbstzubauen sein. Hat da jemand einen Tip?

Man muß außerdem darauf achten daß man einigermaßen gleiche Headsets (mit gleicher Empfindlichkeit der Mikrofone) auf beiden Plätzen hat. Da gibt es recht große Unterschiede.

Einen Windschutz haben doch eigentlich alle Mikrofone heute in Form eines Schaumstoffüberzugs dabei. Der läßt sich sicherlich noch optimieren, aber grundsätzlich bringt es nix nur alles zu dämpfen (dann kommt die Sprache auch nicht mehr durch), man muß wohl irgendwie filtern.

Grüße
Andreas
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Beitrag von Abdul » Mo 10. Sep 2007, 09:24

Also wenn ich so Kehlkopfmikros schon gefunden hätte, dann hätte ich welche.
Bei den normalen Fliegern wird so etwas ja nicht benötigt, da man ja in so einer geschlossenen Konservendose (Kabine) sitzt und nur "geringe" Nebengeräusche hat.
Wenn mehrere Leute Interesse haben, kann ich mich mal umhören, ob es einen Hersteller gibt, der bei einer Abnahme von 10-20 Stück mal das Nachdenken anfängt. Will aber nicht zuviel versprechen.
@Stephan
Abschirmung ist gar nicht schwer. Möglichst dichtes Kupfergeflecht über die ganze Länge der Leitung. Und die Abschirmungen der einzelnen Kabel müssen untereinander leitend verbunden sein. Am besten alle Abschirmungen definitiv mit den Rohren des Rumpfes verbinden. Verbindungsstellen zwischen den Kabeln am besten in einem kleinen Metallkästchen, das direkt mit der Abschirmung verbunden ist.
Wenn wir das nächste Mal kommen, kann ich Dir zeigen, was ich damit meine. Lässt sich besser am Beispiel demonstrieren, als mit Worten beschreiben.

Nächster Besuch? Wenn es möglich wäre, schon morgen. Aber leider lässt uns ja keine Fluggeschellschaft für lau mitfliegen! Wird wohl noch etwas dauern. Aber die Hoffnung geben wir nicht auf! Wir haben ja schließlich da noch so eine blaue Kiste eingelagert....

A (hoffentlich) bientôt

Michael
Abdul
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Cobra Uwe
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Beitrag von Cobra Uwe » Mo 10. Sep 2007, 09:34

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
Abdul schrieb am 10.09.2007 11:24 Uhr:

Wenn mehrere Leute Interesse haben, kann ich mich mal umhören, ob es einen Hersteller gibt, der bei einer Abnahme von 10-20 Stück mal das Nachdenken anfängt. Will aber nicht zuviel versprechen.

Michael
</tr></td></table>


<span style="font-size:14pt"> Interesse!!!!!!!! Auf jeden Fall!



<span style="font-size:9pt"> [/size]Sollte dann aber komplett sein. Also mit Gurt und Anschluss.
btw:
Habe letztens ein Sennheiser ausprobiert.
Funktioniert, was die Sprachqualität bei offenen Fliegern angeht, bei mir bislang am besten.

UWE
No Guts - No Glory
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