Fragen zur Sunny-Light

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FlyingHans
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Fragen zur Sunny-Light

Beitrag von FlyingHans » Mi 18. Jul 2007, 12:24

Hallo zusammen,

die abgespeckte Version der Sunny-Sport hat ja gewiß seine Reize vor allem auch wg. seines günstigen Basispreises, aber bei der Durchsicht der Zubehör- und Motorenpreisliste stellt sich bei mir die Frage,was für ein Zubehör wirklich sinnvoll ist für die Light?

OK, über die Verkleidung lässt sich wirklich philosophieren, aber für ne unsanfte Ackerlandung scheint das Teil ganz nützlich zu sein um sich nicht gleich einzugraben,wär also schon mal nicht schlecht.

Braucht man ne Hydraulikbremse,ist die soviel besser wie die Standardausführung?

Und nun zum Standard-Hirthmotor. Von der Doppelzündung über die Getrenntschmierung bis zur Einspritzervariante wird hier alles angeboten.
Was ist euer Erfahrung nach wirklich nötig bzw. empfehlenswert und wie siehts mit der Zuverlässigkeit v. dem Motor überhaupt aus ?

Ach ja zu guter Letzt, ist Korbach wirklich der einzige Vertriebsort,wo man die Light mal ansehen und probefliegen kann? Bin halt aus dem südostbayerischen Raum, das ist schon ne ganz schöne Ecke weg.

Schonmal vielen Dank im Voraus für eure Antworten!

Gruss
Hans
Stephan
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Beitrag von Stephan » Mi 18. Jul 2007, 19:54

Hallo Hans,
eigentlich kann ich Dir nur über die Bremsenfrage hinweghelfen da ich diesen Hirthmotor nicht kenne und eben auch ein paar Meter weit weg von Bayern wohne.
Ein richtiges Ul braucht meiner Meinung nach überhauptkeine Bremsen. Die Karre hält von alleine an. Aus meiner Mono habe ich sie ausgebaut.
Jetzt hängt die Sache natürlich auch mit der Piste zusammen wo Du fliegst. Ich kenne die deutschen Mindestanforderungen an Pistenlängen nicht aber bei uns sind es 150 m. Und da kann es bei Windstille, regennasser Graspiste und einem 130kg Touri hintendrauf doch vielleicht mal etwas knapp werden. Aber ich denke dass die Standardbremse ausreichend ist.
Ruf doch mal Alex an und frag ihn wo man im Süden fliegen kann. Der kennt da sicher jemanden.

Gruss Stephan
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FlyingHans
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Beitrag von FlyingHans » Do 19. Jul 2007, 07:24

Hallo Stefan,

mit der Bremse geb ich Dir vollkommen Recht, nur beim Magnetcheck habe ich bei meinem Sunwheel-Doppeldecker die Bremse gebraucht, ansonsten ist die bei einem Spornradflugzeug sehr mit Vorsicht zu behandeln. :grin:
Noch ne Frage zur Landetechnik bei der Sunny. Wieso landest Du die in der Sturzkampfbombermethode ein, weil die so einen hohen Widerstand hat ? Ich kenn das eigentlich nur v. Trikefliegen, hoch anfliegen,Trapez an den Bauch und abwärts geht's, Abfangbogen und ausflaren.

Aber wieso kannst Du mit der Sunny mit Schleppgas nicht flach anfliegen und einfach dicht über den Boden auschweben lassen bis sie sich v. selber hinsetzt ? Gibt's da aerodynamische Gründe, ist die Gefahr des Sackfluges dabei zu gross ?

Gruss
Hans
AndreasH
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Beitrag von AndreasH » Do 19. Jul 2007, 07:54

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
Aber wieso kannst Du mit der Sunny mit Schleppgas nicht flach anfliegen und einfach dicht über den Boden auschweben lassen bis sie sich v. selber hinsetzt ? Gibt's da aerodynamische Gründe, ist die Gefahr des Sackfluges dabei zu gross ?
</tr></td></table>

Natürlich kannst du flach mit Gas anfliegen, kurz vor der Bahn das Gas rausnehmen und den Sunny ausschweben lassen. Allerdings solltest du dabei nicht bis in den Stall aushungern sondern sanft an die Bahn fliegen. Das gilt aber eigentlich für alle Ultraleichten, oder nicht?

Schleppgas ist übrigens etwas anderes, da wird mit hohem Anstellwinkel und viel Power auf der Rückseite der Leistungskurve geflogen. Das macht eigentlich nur bei Ziellandungen bei Rallyes in der E-Klasse Sinn, mit einem langsamen Ultraleicht würde ich es nicht versuchen (unnötiges Risiko). Der Begriff wird häufig falsch verwendet.

Der Widerstand kommt mir übrigens nicht anders vor als bei anderen Rohr-und-Tuch Geräten wie C22.

Grüße
Andreas
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Stephan
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Beitrag von Stephan » Do 19. Jul 2007, 17:11

Ja Hans, wie Andreas schon sagt kannst Du beim Sunny absolut jede "normale" Landetechnik anwenden. Wie machen es nur weil wir am Pistenanfang 4 Meter hohes Zuckerrohr stehen haben und trotzdem gleich an erster Stelle von der Piste rollen wollen ohne erst wieder zurückfahren zu müssen.
Ein bisschen Faulheit vielleicht?

Gruss Stephan
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Beitrag von Abdul » Do 19. Jul 2007, 17:41

Hallo Hans,
es ist ja nicht nur das Zuckerrohr. Auch der nette kleine weiße Lattenzaun am Bahnanfang erhöht die Motivation nicht allzu tief reinzukommen. Außerdem habe ich auch schon bessere Notlandefelder als das Bachbett im Anflug auf Bras Panon gesehen. Hier in Heinsberg kann man wunderschön gaaanz flach reinkommen. (Aber nicht wenn die Erdbeeren reif sind. Da stehen dann Pflücker auf den Feldern rum und die können bis in 3m Höhe mit den ausgestreckten Händen kommen) Das Stuka-Landeverfahren hat aber auch noch einen anderen Trainingseffekt. Falls es mal hinten ganz stille werden sollte, ist man es gewohnt aus dem Himmel zu fallen und dennoch keinen Aufschlagkrater zu erzeugen.

Michael
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Beitrag von Frank » Do 19. Jul 2007, 19:56

Hallo Hans,

willkommen bei den Verrückten ;) ! Die Bremsengeschichte sollte man wirklich nicht übertreiben, da gebe ich Stephan vollkommen Recht. Mein Fox hatte ursprünglich auch keine, der Vorbesitzer hat dann aus Alu eine "Kettcarbremse" gebastelt (irgendwo gibts hier auch Fotos...), die man auf Grasplätzen definitiv nicht braucht - wenn man allerdings auf größeren Plätzen über Asphalt rollt und fix einer Zweimot Platz machen will, dann ist es irgendie beruhigend, wenigstens irgendeinen "Anker" dabei zu haben...

Thema Sturzfluglandung: Ich habe mich von der C42 und P92 ja auch autodidaktisch an den Fox gewagt und den Anflug anfangs ähnlich gestaltet - bis ich merkte, wie nervig das ist, kurz hinter der Schwelle bereits im Gras zu sitzen und dann noch locker 800 Meter rollen zu dürfen! Die Blechkollegen sind jetzt immer ganz grün im Gesicht, weil sie immer denken "der ist zu hoooooch" - bis dann der Zweitaktsound erstummt, und schwuppppp biste unten. Macht Spass, versaut aber auch den Fliegstil mit moderneren Geräten (hab letzten Sommer die C42 kaum runter gekriegt....) Allerdings habe ich letzte Woche mal testweise was anderes probiert: Nachdem des ja immer heißt "dein Notlandefeld ist immer genau unter Dir!" hab ich spasseshalber mal 5km vor dem Platz in 3000ft das Gas rausgenommen und geschaut, ob ich denn aus der Entfernung die Bahn gut 2000ft unter mir ohne Leistung erreichen würde - tscha, da war ich dann grün im Gesicht (aber die Blechies waren nicht da... 8) )

Jedenfalls weiß ich jetzt, warum die Rumpfverkleidung bei mir den senkrechten Blick zulässt...
...''einfach'' Fliegen!!!
Olli Gottschalk
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Beitrag von Olli Gottschalk » Fr 3. Aug 2007, 19:19

Hallo Hans,
zum Thema Bremse mal meine eigenen Erfahrungen. Auf die Ur-Bremse am Bugrad kann man getrost verzichten. Ich habe mal in Peine AndreasH besucht. Als ich auf dem Rollweg (Asphalt) zum Startpunkt gerollt bin, habe ich über Funk gehört, das ein halbes dutzend Flieger im Endteil sind. Also wollte ich nicht zu früh am Ende des Rollweges sein und habe gebremst. Zuerst dachte ich, die Bremse ist wirkungslos, musste aber zu meinem Erschrecken "riechen", dass das Rad voll blockiert über die Bahn schliff. Am ende des Rollweges habe ich als Notbremse dann einfach voll in die Pedale getreten und habe einen Vollkreis gedreht. Ich will nicht wissen, was die anderen gedacht haben.
Seit dem schwöre ich auf die hydraulische Bremse. Die Bugradbremse wird auch nicht mehr verbaut, da wir nun eine andere Gabel, weiter vorne haben. Auf Gras braucht man keine, da Rollt man bei uns einfach an eine kleine Steigung am Feldrand.

Verkleidung macht immer Sinn. Ohne ist zwar ganz lustig, zum entspannten Fliegen ist die Verkleidung aber recht angenehm.

Der kleine Hirth ist auch ohne Zubehör gut. Der Hersteller bietet aber den Rest an, also steht er auf der Extra-Liste.
Der neue Sauer Motor geht die nächsten Tage in die Luft, vielleicht der interessanteste Motor der letzten Jahre, allerding wieder teurer.

Sorry, der Vertrieb wird von mir alleine betrieben. Wenn wir noch Händler dazunehmen wollten, würde sich der Preis wieder nach oben bewegen. Ich frag mal Alex, ob er jemand in der Gegend bei dir kennt. Ist Nürnberg weit weg von dir?

Mein Tip für eine günstige Sunny: Light + Verkleidung + große Scheibe + Bremse, fertig. Alles mehr ist Luxus.
Preis : 22.082,- Euro!

Und wenn man mehr will, kein Problem, man kann fast alles nachrüsten.
FlyingHans
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Beitrag von FlyingHans » Mo 6. Aug 2007, 08:01

Vielen Dank Olli für die Tipps,

ich komm halt aus der Rotax-Ecke und der 2-Takt-Pendant zum Hirth ist da der 582-er und der ist bekannt dafür,daß er säuft wie ein Loch. Dem würde vielleicht auch eine Saugrohreinspritzung gut tun, Vergaservereisung ist ja dann auch kein Thema mehr.
Kann man dem kleinen Hirth das wirklich alles nachrüsten, oder warum hat dann Alex in seiner Preisaufstellung für die Light, die Einspritzoption für den 2701 als 'sehr empfehlenswert' aufgeführt ?

Gruss
Hans
Stephan
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Beitrag von Stephan » Mo 6. Aug 2007, 11:01

Na eben wegen der Sauferei und der Vereisung, lieber Hans.
Der F30 mit Einspritzung hat aber auch Durst.

Gruss Stephan
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FlyingHans
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Beitrag von FlyingHans » Mo 6. Aug 2007, 12:41

Zwischen 'Durst löschen' und wie ein 'Loch saufen' machen wir in Bayern aber einen grossen Unterschied, lieber Stephan. ;)

Und wie immer im Leben,gibt's nichts umsonst, so ne richtige Motorsteuerung hat schon seine Vorteile, aber wenn die Elektronik spinnt oder die Batterie lahmt,ist's vorbei mit der Herrlichkeit,dann steht die Latte.
Einige Kollegen von mir haben sich ein Trike mit BMW-Motor gekauft, ein prima Motor,wenn die ganze Elektrik incl. Kabelbäumen,Stecker,Sensorik auch funktioniert. Da gab's dann doch ein paar Aussenlandungen und keiner hat so richtig herausgefunden,an was es gelegen hat.
Die Erprobungstiefe ist da doch etwas magerer wie in der Autoindustrie.
Da ist ein simpler Vergasermotor einfach weniger fehleranfällig, wenn auch 'sauffreudiger' :grin:

Gruss
Hans
Stephan
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Beitrag von Stephan » Mo 6. Aug 2007, 14:34

Da hast Du natürlich recht. Im Grunde bin ich ja auch eher elektronikfeindlich eingestellt und zugegebenermassen war ich auch schon zweimal drauf und dran alles wieder auf Vergaser umzumoddeln. Da die Sache jetzt aber wieder seit einiger Zeit gut läuft, bleibe ich erstmal dabei. Und die Sauferei , mein Gott, darfst halt nicht alle naselang den Verbrauch durchrechnen. Dann schläft man wieder ganz gut.

Also Ratschläge kann Dir bei der Motorenwahl eher keiner geben. Ist viel Geschmackssache dabei. Alle laufen sie, alle saufen sie und alle verrecken sie...

Gruss Stephan
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Olli Gottschalk
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Beitrag von Olli Gottschalk » Mo 6. Aug 2007, 20:17

Mit der Einspritzung und den spritsparenden 4-Taktern ist es halt eine Sache der finanziellen Leidensbereitschaft.
Billiger 2-Takter = hoher Verbrauch, also erst wenig Geld ausgeben und über die Jahre mehr Zahlen.
Teurer 4-Takter = erst mal viel Geld weg, dann über die Jahre weniger Zahlen.
Es wird wohl eine Gleichung mit gleichem Ausgang sein. Du wirst dein Geld so oder so los.
Wenn Du natürlich nur 10 Stunden im Jahr fliegst, ist der Verbrauch recht egal.
10 x 20 Liter = 280,- Euro /Jahr > 10 Jahre Fliegen also gut 3000,- Euro Sprit gezahlt.
10 x 10 Liter = 140,- /Jahr > gut 1500,- (Preissteigerung etwas berücksichtigt) Spritkosten = 1500,- Euro gespart.
Mehrpreis für einen 4 Takter = ab 4000,- Euro aufwärts.
Also wird man so mit dem alten "Säufer" besser wegkommen.
Bei mehr als 30 Stunden im Jahr sieht es wieder anderst aus.
Gruß
Olli
FlyingHans
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Beitrag von FlyingHans » Di 7. Aug 2007, 06:45

Aber jetzt noch ne Frage zur Getrenntschmierung. Lohnt sich das,ich mein es ist schon von Vorteil wenn man das Öl-Benzin-Gepansche nicht mehr hat ? Und das Entmischproblem,dürfte man ja dann auch nicht mehr haben.
Aber wie siehts da mit der Zuverlässigkeit v. dem System aus, ich glaub der Zweitakter wird das nicht allzulange mitmachen,wenn da mal die Ölzufuhr auch nur kurz unterbrochen wird ?
Hat da wer schon irgendwelche Erfahrungen gemacht?

Gruss
Hans
AndreasH
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Beitrag von AndreasH » Di 7. Aug 2007, 07:41

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
Aber wie siehts da mit der Zuverlässigkeit v. dem System aus, ich glaub der Zweitakter wird das nicht allzulange mitmachen,wenn da mal die Ölzufuhr auch nur kurz unterbrochen wird ?
</tr></td></table>

Zumindest in der Theorie sollte doch gerade die Zuverlässigkeit von der Getrenntschmierung profitieren.

Man kann dann die Ölzufuhr durch sinnvollere Parameter steuern als nur die Gasschieberstellung. Mir tut ein gemischgeschmierter Zweitakter im Sinkflug immer etwas leid.

Grüße
Andreas
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