Quer-Höhenruder Sunny

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busbumde
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Quer-Höhenruder Sunny

Beitrag von busbumde » Di 3. Jul 2007, 08:41

Der Unfall in Bd. Pyrmont und andere Zuträge haben mich ein wenig aufgeschreckt, und ich denke man bemerkt es: Ich versuche Hinweise zu geben, was man nicht machen sollte, obwohl es bei anderen Flugzeuge vielleicht funktioniert. Nicht, um charming Alex in seiner Befindlichkeit zu stören, sondern aus einem ganz einfachen Grund:

Ich habe 12 Jahre für dieses Flugzeug gekämpft und es hat viel "innere Tränen und Wut" gekostet, bis es seinen guten Ruf hatte. Passiert nun mehrmals Gravierendes, heißt es draußen und bei der Zulassung: Ah, siehst Du, ist doch nicht so harmlos, haben wir uns ja schon immer gedacht, daß dieses Ding vom Schulz so seine Tücken hat. Und das möchte ich mir nicht auf meine Schultern resp. meinen Kopf laden lassen.

Also frage ich mich, welche augefälligen "Verbesserungen" einem einfallen könnten und mir kommt heute die folgende, wirklich fatale "Verbesserung" in den Sinn:

Der Sunny wird bekanntlich über kombinierte Quer-/Höhenruder um alle drei Achsen gesteuert (plus Spoiler), und der Schlitz zwischen Ruder und hinterer Tragfläche ist dicht gemacht, um bessere Wirksamkeit zu haben. Das sieht so aus:

Bild

Der Klett, der den Stoffstreifen vom Flügel mit dem Ruder verbindet, sitzt hier auf der Oberseite des Ruders - als häßliche Kante. Ein unbefangener Betrachter könnte nun sagen: Wie häßlich, eine Stolperkante auf der Obeseite eines Flügels, hat man sowas schon gesehen, das muß ja Widerstand erzeugen. Das kann man schöner und strömungsgünstiger und ganz glatt machen. Ein Anruf beim Segelmacher, die Änderung ist in Minuten schabloniert - fertig. Der Klett sitzt jetzt unsichtbar auf der Unterseite.

Stiege der Pilot dann in den so verbesserten Sunny, dann hoffen wir für ihn, daß es windstill ist, denn so kann er ohne Gefahr ein paar hundert Meter Höhe gewinnen. Dann fliegt er eine leichte Kurve, schaut nach hinten und freut sich: Sieht super aus, bestimmt schneller. Aus Freude nun eine forcierte Kurve und er bemerkt:

Der Knüppel baut etwa bis zu einem Drittel Querruderausschlag den üblichen Widerstand auf, dann geht der Widerstand plötzlich auf fast 0 zurück und der Knüppel fällt fast von selbst in die Querruderendstellung, während der Sunny aber nur sehr träge, fast garnicht reagiert. Das fühlt sich beim Wiederholen so an, als würde die Steuerung "überschlagen", also über eine mechanische Endstellung sinnlos hinausschlagen. Besser, man landet und schaut sich die Steuerung mal an.

Unten stehen Leute an der Bahn. Prima, 45 Grad Stechflug auf die Bahnkante zu, dann Knüppel beherzt nach hinten, doch der Sunny fängt nur ganz wenig ab, dann ist der Widerstand im Knüppel weg wie eben beim Querruder, doch diesmal hat das sehr drastische Folgen. Einschlag. Eine kleine optische Verbesserung hat hier also eine Katastrophe zur Folge.

Und nun zu den Gründen für das Versagen der Verbesserung:

Bild

Wie man auf dieser Skizze sieht, arbeitet das kombinierte Quer-Höhenruder beim Sunny ganz vorwiegend, weil stark differenziert, in einem gezogenen Bereich beim Kurven - und natürlich auch beim Abfangen. Die hintere Unterseite von hinterem Flügel und Ruder ist also beim Sunny diejenige, an der Unterdruck aufgebaut wird und die deshalb, anders als bei anderen Flugzeugen, empfindlich auf Störungen reagiert, während die hintere Oberseite weitgehend von Druck beaufschlagt wird, wie bei einem S-Schlag-Profil.

Die Folge der "Verbesserung" nun in einer weiteren Skizze:

Bild

Beim forcierten Querruderausschlag reiß die wichtigere Strömung auf der Unterseite Flügel-Ruder wie an einem Spoiler ab, und gleiches kann auch beim plötzlichen Ziehen des Knüppel bis zum Anschlag passieren. Damit fehlt eine hier mit Pfeilen symbolisch dargestellte Kraft zum größeren Teil, der Sunny geht nicht wie erwartet in die Kurve und er fängt auch nicht ansatzweise so deutlich ab wie vor der Verbesserung. Kleine Änderung, große Wirkung.

Die Engländer haben lernen müssen, daß bereits eine zweite Lackschicht auf dem Höhenruder ihrer Jagdflugzeuge viele Piloten ums Leben brachte, weil die Ruder im gewollten Sturzflug davonflatterten. Andere haben lernen müssen, daß sich Höhenruder plötzlich fast ohne Wirkung durchziehen ließen, wenn die Unterseite zu glatt lackiert war und ein Spalt vorhanden war. Etc. etc. Hier deshalb, was man "lernen" könnte, wenn man die Bespannung des Sunny ändert, ohne zu ahnen, warum manches an häßlicher Stelle sitzt.

Wie gesagt, das ist keine aktuelle Kritik, aber da Änderungen vorgenommen wurden und noch werden, möchte ich gerne im Voraus darauf hinweisen, welche scheinbar harmlosen Jedermann-Änderungen man auf gar keinen Fall vornehmen sollte. Auch nicht privat, denn auch diesen Bereich sollen diese Erläuterungen zu den Besonderheiten des Sunny mitabdecken.
Stephan
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Beitrag von Stephan » Di 3. Jul 2007, 15:22

Der Strömungsabriss an den Querrudern ist uns auch ein bekanntes Problem. Bei einigen hier angekommenen Sunnys mit Originalbespannung war diese an den Querrudern noch nicht oder nicht mehr mit Faden oder Plastibindern an den Rippen festgebunden. Beim richtigen Kurven trat dann der von Dieter beschriebene Effekt ein. Plötzlich kein Widerstand mehr am Knüppel. Ist zwar nicht soo schlimm weil man diesen eben dann schnell wieder mit Knüppel "beiholt" und dann nur noch 30° Kurven fliegt, ist aber auf jeden Fall sehr überraschend und seltsam. Warum dies? Ab einer gewissen Geschwindigkeit ändert sich das Profil an den Quer-/Höhenrudern dermassen, dass man dies wunderbar im Flug sehen kann. Technisch können das andere besser als ich erklären. Aber auf jeden Fall immer darauf achten dass die Bespannung an den Rudern sauber und fest sitzt und sie um jede einzelne Rippe herum festgezurrt ist.

P.S. Änderungen an der Bespannung habe ich zum Glück noch nie angetroffen und die letzte neue die wir bekommen haben war vom Schnitt her immer noch genau die gleiche. Ich denke Du kannst da also beruhigt sein, Dieter.

Gruss Stephan
Lässt sich niemals durch den Amtsschimmel vom Himmel holen...
busbumde
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Beitrag von busbumde » Di 3. Jul 2007, 15:48

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Änderungen an der Bespannung habe ich zum Glück noch nie angetroffen und die letzte neue die wir bekommen haben war vom Schnitt her immer noch genau die gleiche. Ich denke Du kannst da also beruhigt sein, Dieter.
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Ich bin da ruhig, solange Karl Bohren die Dinger macht, aber es fiel mir unter der Dusche ein, daß vielleicht niemand mehr ahnt, warum der Klett ausgerechnet obendrauf sitzt.


<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
Beim richtigen Kurven trat dann der von Dieter beschriebene Effekt ein. Plötzlich kein Widerstand mehr am Knüppel.
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Da die Querruder beim Kurven mehr ausgeschlagen werden als beim harten vollen Abfangen und da zusätzlich auch noch gezogen wird in steileren Kurven, kann tatsächlich auch eine lose Bespannung der Ruder einen Strömungaabriß an der unteren Seite verursachen. Allerdings dann weit weniger weniger stark als mit der von mir beschriebenen Kante am Eintritt der Klappe, da die Strömung später abreißt.

Wir haben das damals erst bemerkt, als die ersten Bespannungen ein Jahr draußen und weicher geworden waren. Seitdem gilt zwingend:

Nähen oder mit Kabelbinder die Bespannung der Querruder auf die Querstege runterziehen - ungefähr bei mittlerer Tiefe. Dabei so vorgehen. daß der Abstand der Einstiche so groß ist, daß genug Stoff dazwischen stehenbleibt. Wie Stefan schon sagte. Besonders haltbar, wenn man sich aus selbstklebendem Buchstabenstoff vorher kleine Kreise ausstanzt, die draufklebt und durch sie mit Kabelbinder von unten das Tuch an die Stege zieht. UV-feste Kabelbinder verwenden, manche sind schon nach einem Jahr brüchig.
Olli Gottschalk
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Beitrag von Olli Gottschalk » Mi 4. Jul 2007, 19:53

Hallo zusammen,

der Unfall in Bad Pyrmont kam vermutlich so: Wenn kurz nach dem Abheben der Motor aussetzt, hat man sofort einen sehr steilen Anstellwinkel und sehr wenig fahrt. Wird nicht sofort mit kompletten nachdrücken reagiert, kommt man gar nicht erst in einen stabilen Sackflug. Bei nahezu keiner Fahrt fällt man die ersten Meter wie ein nasser Sack. Und da reichen schon ein paar Meter Fallhöhe aus, um so gravierende Verletzungen hervorzurufen. Wär das Triebwerk vielleicht nur 50 Meter höher ausgefallen, wär die Aufprallenergie schon deutlich niedriger.
Nur so meine Theorie.

Olli

Dieter: Gute Erklärung zu den Höhenrudern. Bisher wurde an den Tragflächen nichts geändert, und dabei bleibt es auch. Never change a running system.
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Beitrag von Sunnyklaus » Mi 4. Jul 2007, 21:03

Es ist halt schade, dass zu den Unfällen von ULs keine Datenbanken existieren. Bei Echomaschinen wird alles immer penibel untersucht. Bei ULs manchmal jedoch auch. Und ich habe noch nicht begriffen weshalb zB der Unfall einer C22 durch überzogene gestallte Kurve über jenem Modellflugplatz genau seziert wurde, von dem Bad Pyrmont-Unfall liest man nur den Käse den eine Feuerwehrpappnase einem verpennten Reporter schildert. Ich habe inzwischen noch ne Stellungnahme gehört, nach der der Pilot bereits einen Wirbelsäulenvorschaden gehabt haben soll, was die gesamte Geschichte anders beleuchtet.
Leider sind da immer "Schweigepflichtsaspekte" zu beachten. Du kannst nicht unbedenklich ins Netz stellen genau zu wissen, dass zB jemand bereits eine Spinalkanalstenose nach einem lange vorbestandenen degenerativen Wirbelsäulenvorschaden gehabt habe und daher eine neuerliche Wirbelsäulenverletzung nur zu einem geringen Anteil von den aufgetretenen Decelleretionskräften beim Unfal stamme. ich sag das mal so ganz allgemein. Der ja letztlich identifizierbare Pilot könnte sich beschweren. Sowas könnte mächtig Ärger machen. Ich weiß wovon ich da rede. Mein Vorschlag wäre, die betroffenen Piloten mal so ganz direkt anzusprechen. Ich bin sicher, jeder der so ein Trauma hinter sich hat, ist genervt von all den dämlichen Kommentaren besagter Pappnasen, die auch noch mediale Resonanz haben. Ich würde vorschlagen, in diesem wunderbaren Forum hier eine Seite einzurichten, auf der die betroffenen Piloten ohne eine Antwortoption von Anderen ihre Seite der Geschichte schildern können. ich denke da auch an die Betroffenen. Es kann helfen mal seine Seite der Ereignisse ohne Kommentare hinschreiben zu können. ( wäre das machbar Aeroklaus?) Piloten können sich ihren Kummer und ihre Wut dort mal von der Seele schreiben. Jeder Flieger der was von einem andern Flieger liest kann sich seinen eigenen Reim drauf machen. Natürlich kann man darüber diskutieren. aber ohne dieses Statement quasi zu stören oder zu entwerten. Eben an anderem Ort. Es ist ja ein für den Betroffenen völlig nachvollziehbares Interesse der "Flying Community" aus Unfällen lernen zu wollen. Und was ich bei den Echo-Unfall-Analysen immer so unbefriedigend finde ist, dass nach der guten objektiven Beschreibung der physikalischen Tatsachen die emotionale Sicht der Betroffenen fehlt. Das würde bei der sicher dann eingewobenen persönlichen und damit auch manchmal unrichtigen Deutung den andern Piloten sehr viel helfen.
Da gab es sogar mal einen Todesfall nach Sunnyunfall. Wobei der kein direkter Verletzungstod war sondern durch Einfluss weiterer Faktoren nach dem Flugunfall aufgetreten sein soll. sgar so etwas allen zugänglich zu machen ist aber dann auch nur möglich, wenn ein entsprechend verständnisvolles, beschützendes Millieu geschaffen wird. Und wirklich, ich finde das der offene Umgangston auf diesen Aeroklausseiten eine sehr ermutigende Basis für so ein delikates Pflänzchen wäre.
Ich könnte mir zB vorstellen die Betroffenen darum anzuschreiben, wenn mir die Adresen und Umstände mitgeteilt würden und wenn wir so eine Extraseite einrichten würden. Die Flugphysik ist das Eine die Gefühle sind das Andere. Was mein Ihr?
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Beitrag von Frank » Mi 4. Jul 2007, 21:34

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
Sunnyklaus schrieb am 04.07.2007 23:03 Uhr:
Ich bin sicher, jeder der so ein Trauma hinter sich hat, ist genervt von all den dämlichen Kommentaren besagter Pappnasen, die auch noch mediale Resonanz haben.
</tr></td></table>

...es muss gar kein Trauma oder ein tragischer Fall sein - es kann auch nur um das Verbreiten von Aufälligkeiten gehen, so ähnlich wie Dieters Überlegungen mit dem Klettband... Ich hätte da unzähliche Kleinigkeiten diverser Flieger, auf die man normalerweise nicht achtet, auf die man aber vorsichtshalber vielleicht achten sollte, weil man sonst leicht runterfallen könnte....

Leider ist es aber so, dass so manches lieber totgeschwiegen wird, warum auch immer!



<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
Sunnyklaus schrieb am 04.07.2007 23:03 Uhr:
Ich würde vorschlagen, in diesem wunderbaren Forum hier eine Seite einzurichten, auf der die betroffenen Piloten ohne eine Antwortoption von Anderen ihre Seite der Geschichte schildern können. ich denke da auch an die Betroffenen. Es kann helfen mal seine Seite der Ereignisse ohne Kommentare hinschreiben zu können. ( <span style="color:red"> wäre das machbar Aeroklaus? </span> )
</tr></td></table>


Man kann ja immer nur hoffen, dass die Betroffenen hinterher noch was erzählen können - und es dann auch tun! Ich denke, der "Kleinscheiss", der vielleicht mal zur Tücke werden könnte, wird in diesem "wunderbaren" Forum sowieso schon ohne wenn und aber offengelegt, <span style="color:red"> machbar </span> ist allerdings auch eine "Quasi-LTA" oder auch"mir ist diese Scheiße SO (!) passiert"-Ecke in der von Dir gedachten Form <span style="color:red"> problemlos </span> - wir könnten sie einrichten, jeder Schreiber müsste dann nur den eigenen Thread direkt schließen... Klaus, was hältst Du von der Idee? (...ich befürchte ja mangelnde Nutzung, aber egal...)


<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
Sunnyklaus schrieb am 04.07.2007 23:03 Uhr:
Da gab es sogar mal einen Todesfall nach Sunnyunfall. Wobei der kein direkter Verletzungstod war sondern durch Einfluss weiterer Faktoren nach dem Flugunfall aufgetreten sein soll.

</tr></td></table>

Da können Dir vielleicht Stephan oder Abdul was zu sagen - ich habe Tom leider nur (zu) kurz virtuell kennengelernt.....

Ich finde Deinen Vorschlag überlegenswert, wenn ich auch fürchte/hoffe, dass es nicht "der Renner" wird: "hoffe", weil ich möchte, dass sich aus diesem kreis möglichst keiner ernsthaft um eine Wolke wickelt, "fürchte", weil wir ein sehr begrenztes Grüppchen sind. Problemchen "bei uns" kommen eh auf den Tisch, aber ich glaube nicht, dass sich Betroffene ausgerechnet "nur" hier anmelden, um ihren Leidensdruck unzensiert loswerden zu können. Aber ich mag da falsch liegen...

Allzeit heile Landungen!
Frank
...''einfach'' Fliegen!!!
busbumde
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Beitrag von busbumde » Mi 4. Jul 2007, 21:39

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
Da gab es sogar mal einen Todesfall nach Sunnyunfall. Wobei der kein direkter Verletzungstod war sondern durch Einfluss weiterer Faktoren nach dem Flugunfall aufgetreten sein soll.
</tr></td></table>


Darf ich dazu auch einmal etwas erfahren? Sunny-Toter-Flugunfall-andere Faktoren? Was ist da los?
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Beitrag von AndreasH » Mi 4. Jul 2007, 21:56

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
der Unfall in Bad Pyrmont kam vermutlich so: Wenn kurz nach dem Abheben der Motor aussetzt, hat man sofort einen sehr steilen Anstellwinkel und sehr wenig fahrt. Wird nicht sofort mit kompletten nachdrücken reagiert, kommt man gar nicht erst in einen stabilen Sackflug.
</tr></td></table>

Wäre das dann nicht ein Superstall? Das würde bedeuten daß, wenn man aus dem Bodeneffekt heraus steil hochzieht, und dann gerade der Motor ausfällt, auch die hintere Fläche stallt. Ansonsten müßte nach meinem Verständnis der Flieger doch nach vorn kippen.

Eigentlich hätte ich das bei einem Sunny mit korrekter Schwerpunktlage nicht für möglich gehalten, aber ich bin auch nicht besonders experimentierfreudig.

Irgendwie schade daß es keine vernünftige Untersuchung gab. Bei einem solchen Verhalten des Fliegers würde mich zunächst einmal Weight and Balance interessieren.

Grüße
Andreas
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Beitrag von Cobra Uwe » Mi 4. Jul 2007, 22:32

Frank....... Ich habe mal für ne Weile an der CT so ne Art Kontrollen gemacht.

Habe da so einiges gesehen und erlebt.
Nun gibt es ja dafür spezielle Foren, wenn Du weißt was ich meine, wo man über über die Bastelei an der CT lieber die Klappe hält.
Habe seinerzeit mal so ein Thread auf dieser dortigen Plattform vorgeschlagen, wie es in den USA schon lange üblich ist, doch ohne Resonanz. Man will es nicht wissen!

Grundsätzlich fände ich "hier" so eine Seite aber sehr gut.

Männer................. das ist mir passiert. Passt also auf das ihr nicht den gleichen Fehler macht............... AMI Prinzip.

UWE
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Beitrag von busbumde » Do 5. Jul 2007, 02:32

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
der Unfall in Bad Pyrmont kam vermutlich so: Wenn kurz nach dem Abheben der Motor aussetzt, hat man sofort einen sehr steilen Anstellwinkel und sehr wenig fahrt. Wird nicht sofort mit kompletten nachdrücken reagiert, kommt man gar nicht erst in einen stabilen Sackflug.
</tr></td></table>


Sondern? Es hat einige Motorausfälle im Start gegeben, die frühen Rotax waren dafür immer dann zu haben, wenn die Kolben schneller als die Zylinderwände wuchsen, sprich: wenn vor allem bei kühlem Wetter nicht genügend warmgelaufen wurde. Dann drückt man entweder voll nach, weil man das so in seinem Mentaltrainig abgespeichert hat, (wenn nicht, sollte man das schleunigst tun) oder der Flieger geht in einen Sackflug über oder er wurde nach dem Start sofort steil hochgezogen, womit er bei Fahtverlust nach vorne abkippt und abfängt ... wenn die Höhe reicht. Das macht er in allen Schwerpunktlagen, auch ganz rückwärtigen, bei vorderen ist das Abkippen nach vorne früher und schneller. Aber ein "Männchen" im Start als Folge von Motorausfall ist ausgeschlossen.

Trotzdem möchte ich wissen, wieso da ein Toter mit einem Sunny-Crash in Zusammenhang stehen soll. Tom, war das nicht ein Partner oder Mitarbeiter von A.Dewald? Der auf dem Filmchen bei Kabel 1? Das holt mich aus dem Bett!

Oh Mann, so langsam kommt genau die Situation auf, vor der ich viele Jahre jeden Montag - Wochenende wird geflogen - Schiss gehabt habe: Daß da jemand anruft oder daß ich lese oder sonstwie informiert werde, daß jemand mit einem Sunny umgekommen ist. Das muß bei diesem Flugzeug nicht sein, es sei denn, man macht alles falsch.
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Beitrag von Sunnyklaus » Do 5. Jul 2007, 04:59

Das tut mir wirklich Leid hier Dieters Nacht zu stören, denn ich war der Meinung das der Bad Pyrmont Unfall eh allen bekannt war, stand ja im Netz. Und die zweite Geschichte habe ich nur zugetragen bekommen. Das soll eine harte Landung gewesen sein, der Pilot hat den Flieger dann mit seinem Hänger geholt, den Sunny selber eingepackt, fuhr Heim und dann erst kam es letztlich zu fataler Entwicklung auf Grund zu später medizinischer Behandlung. So ist mein Kenntnisstand. Und da war ich der Meinung das sind bekannte alte Geschichten. Wenn das zeitnah im Forum behandelt würde könnte das vernünftig dargestellt werden. Hier ist doch echt Bedarf. Die Echos können das im LBA nachlesen, wir sollten es hier können. Im Detail die Sachen von der Quelle zu hören kann das völlig relativieren.
Wenn jemand schon eine Erkrankung hat und bei einem Verkehrsunfall ohne Fremdschaden sich dann nach Hause schleppt und dann die alte Sache schlimmer wird, weil er nicht in die Klinik ging, dann ist das nicht unwichtig finde ich. Also nochmal. Ich wollte mal die Idee so einer Unfalldiskussion anregen aber nicht eine Gerüchtedose aufmachen. Für die hervorragenden Hinweise zu Sunny-Fallstricken wie hier eingangs bin ich sehr dankbar. Beleuchten und Vermeiden der Risiken ist doch genau was hier hergehört. Also Dieter, bitte weiter schreiben und nicht dich grämen.
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Beitrag von Olli Gottschalk » Do 5. Jul 2007, 09:00

Hallo zusammen,

der gestorbene Sunny-pilot Tom starb nicht an einer Verletzung, die er sich bei der Außenlandung mit Rettungsschirm zugezogen hat. Er hatte wohl nichts abbekommen. Aber er hatte einen schweren Schock und ist nicht zum Arzt gegangen. Er hat, meines bescheidenen Wissens nach, ein paar Tage später ein Nierenversagen in Folge von Flüssigkeitsmangel erlitten, fiel wohl in ein Koma und starb eine weile später.
Also nichts was die Konstruktion der Sunny zu lasten gelegt werden könnte.
Bedauerlich, da Tom ein guter Gesprächspartner war und mit der Sunny bestens bescheid wusste.
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Beitrag von aeroklaus » Do 5. Jul 2007, 13:41

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
Sunnyklaus schrieb am 04.07.2007 23:03 Uhr:
Ich würde vorschlagen, in diesem wunderbaren Forum hier eine Seite einzurichten, auf der die betroffenen Piloten ohne eine Antwortoption von Anderen ihre Seite der Geschichte schildern können. ich denke da auch an die Betroffenen. Es kann helfen mal seine Seite der Ereignisse ohne Kommentare hinschreiben zu können. ( wäre das machbar Aeroklaus?)
</tr></td></table>


Hallo Klaus,

auf die Schnelle:
ja, natürlich! Auch wenn ich nicht glaube, dass es viel benutzt wird. Aber wer weiss...

Wir sollten den Bereich aber nur für angemeldete User sichtbar machen, oder?

Grüsse Klaus
Neues Motorschirmforum: http://www.ppgforum.de! Bitte weitererzählen!

Low and slow!!
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Beitrag von AndreasH » Do 5. Jul 2007, 14:37

Olli, ist denn bekannt warum Tom den Schirm gezogen hat?

Ehrlich gesagt, vor dem Entfaltungsstoß und den folgenden wilden Pendelbewegungen des Geräts unter dem Schirm hätte ich doch mächtig Angst. Da kann ich mir schon gut vorstellen daß eine Schirmlandung nicht ohne Folgen bleibt.

Grüße
Andreas
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Beitrag von limapap » Do 5. Jul 2007, 22:46

In meinem Beruf erleben wir öfters mal so das ein oder andere " highlight "
Auch ich habe schon so ein Fall vor Jahre durchgemacht. Schlaflose Nächte, Vorwürfe an den eignen Fähigkeiten etc. Mann hat sich damals mit Kollegen ausgesprochen und dann war der Fall erledigt. Mittlerweile habe wir CISM ( Critical Incident Stress Management ) denn mann hat gelernt der mensch hat nach ein Traumatisch erlebtes Ereignes ein Bedürfnis sich aus zu sprechen.

http://de.wikipedia.org/wiki/SbE

So eine Seite wie Ihr sie denkt ist eine gute Idee. Und wenn sie nur einen hilft. Über dieses Thema kann gar nicht genug gesprochen werden.

Das andere ist die einfuhr eines " no blame culture " . Heißt keiner hat schuld. Leider haben wir viel zu oft das bedürfniss ein schuldigen zu finden. Das fuhrt dazu das keiner was meldet, denn mann möchte ja nicht das Titelblatt von eine Renommierte Deutsche Zeitung, die angeblich nur ein Vokabular von ca 400 Wörter hat, schmücken. Davon müssen wir weg, denn in den meisten Unfällen sind es eine kette von Ereignisse die zum Malheur führen. Der einzelne hat selten allein schuld!!!!!!!
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