Sunny Schwerpunktproblem

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Sunnyboy
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Sunny Schwerpunktproblem

Beitrag von Sunnyboy » Mo 31. Mär 2014, 17:42

Hallo zusammen,

ich bin mit meinem Sunny Sport bis jetzt nur etwa 3 Stunden geflogen.
Ich hatte dabei das Gefühl kopflastig zu sein, weil ich den Gummizug für die Trimmung relativ stark ziehen mußte um Normalfluglage zu erreichen.
Heute wollte ich vor dem 1. Flug dem Schwerpunkt vermessen.
Ich stellte unter die Räder gleichhohe Unterlagen und fuhr dann gerade auf eine Digital Personenwaage (geht bis 150 kg).
Aber ich hatte nach vielen Versuchen immer wieder stark abweichende Werte.

Nun meine Frage: kann ich den Schwerpunkt auch nur mit der Bugradbelastung überprüfen, bzw. einstellen.
Was würdet ihr als ideale Bugradbelastung nehmen ??
Mein Gewicht beträgt 73 kg.

Viele Grüße Hans :roll:
Stephan
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Beitrag von Stephan » Mo 31. Mär 2014, 18:19

Hallo Hans, dies geht beim Sunny wirklich recht einfach. Auf ebener Fläche stellst Du unter das Bugrad eine Personenwaage und dann solltest Du mit Dir im vorderen Sitz so zwischen 11 und 20 kg angezeigt bekommen. Damit bist Du immer auf der sicheren Seite. Sollte es weit darüber sein kannst Du hinten am Rumpfrohr ein kleines Bleigewicht anbringen. Oder wenn zu leicht, also hecklastig das Blei vorn an eines der Rohre neben den Pedalen gut! befestigen. Wenn es bei uns mal richtig viel war, z.B. wenn wir mit anderen Motoren herumexperimentiert haben versetzten wir auch gern mal die Motorhalterung.
Aber beim Sport mit 582 und originaler Halterung solltest Du eigentlich locker innerhalb der Toleranzen bleiben.
Wenn Du den Flieger noch nicht lange hast und Du schwerer bist als der vorherige Besitzer rate ich Dir mal genau vorne in der Verkleidung nachzusehen ob dort nicht irgendwo ein Stück Blei drinhängt.

Ansonsten ist vielleicht Dein Gummizug ausgelutscht? Das könnte Dir den Eindruck geben das Ding bis zur Decke ziehen zu müssen bevor was passiert.
Mach auf jeden Fall mal den Test und sag mir was die Waage (hoffentlich einigermassen zuverlässig) anzeigt.
Es ist auf jeden Fall sicherer etwas kopflastig zu fliegen als zu hecklastig. Ich habe bei meiner mal spasseshalber die komplette Verkleidung mit allen Instrumenten abgebaut und natürlich nicht nachgewogen. Das Teil war nicht mehr auf die Nase zu bekommen. Weder auf dem Boden noch in der Luft. Es war eine Scheisslandung mit fast Vollgas, das kann ich Dir sagen.

Übrigens kannst Du auch sehr gut im Flug testen ob Du zu hecklastig fliegst. Im Leerlauf den Knüppel voll nach vorn drücken ( natürlich nicht in 50 ft Höhe...) Sie muss auf mindestens 100km/h kommen.
Aber Deine scheint ja eh eher kopflastig zu sein wie Du schreibst.

Gruss Stephan
Lässt sich niemals durch den Amtsschimmel vom Himmel holen...
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Beitrag von Timpilot » Mo 31. Mär 2014, 20:48

Als kleine Ergänzung zu Stephans sehr pragmatischer Anleitung:

Solange Du den Flieger ohne Motorleistung durch Ziehen an die Minimalfahrt bringst und auch normal abfangen kannst beim Landen ist Deine Schwerpunkt-Vor-Lage nicht Sicherheitskritisch sondern vernichtet schlimmstenfalls Leistung dieser Superorchidee... ;-)

Falls irgendetwas davon für den Boxwing nicht gilt so bitte ich darum mich schnellstens zu korrigieren.
Sunnyboy
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Beitrag von Sunnyboy » Do 3. Apr 2014, 13:20

Hallo,

momentan habe ich eine Bugradbelastung von 22,5 kg.
Lt. Aufzeichnungen waren es bei der letzten Verwiegung 39 kg (wobei ich nicht weis, wie schwer der Pilot war).

Lt. Handbuch sollte ich mind. 25 und max. 60 kg haben.

Und ....... was passiert, wenn ich volltanke. Der Alutank faßt 75 lt. und liegt etwas hinter dem Schwerpunkt.

Nun ist guter Rat teuer !! ??

Viele Grüße Hans
Stephan
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Beitrag von Stephan » Do 3. Apr 2014, 14:54

Kannst Du mir mal eine Foto von Deinem Flieger zukommen lassen?

60kg auf dem Bugrad? Das geht in die Knie! :lol: Und abheben wirst Du damit nie... Oder nach einem Kilometer.
Mach beim nâchsten Flug mal diesen Test: Leerlauf, Knüppel loslassen und dann guckst Du wo sich die Geschwindigkeit einpendelt. Sollte so zwischen 90 und 100 km/h sein. Vorausgesetzt Dein Speedometer ist eingermassen akurat.
Einen 75l Alutank habe ich auch noch nicht gesehen. Aber gut, warum nicht?
Wenn er schön ist.... :D
Mach Dir mal nicht allzu viel Sorgen. Wenn er Dir definitf zu nasenlastig ist versuch es mal zuerst mit einem Kilo Blei hinten auf dem Hauptrohr. Bin zwar nicht so sehr für Blei im Ul aber manchmal muss es eben her...Dann nochmal nachmessen. Bring ihn so ungefähr auf 15, 16 kg auf dem Bugrad und Du wirst sehen wie ausgewogen er plötzlich ist.
Ich hoffe Du hast nicht so ein Boing 747 Cockpit drin wie hier einer. Vom Wecker über die Eieruhr und dem Kupferbildrahmen seiner Geliebten plus Leselampe und Bierdeckelsammlung ist da alles drin. Das wiegt!

Mein mail: smc@ool.fr

Gruss Stephan
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Beitrag von Sunnyboy » Sa 5. Apr 2014, 10:06

@Stephan,
die mail an dich ist leider wieder retourgekommen.

Muß ich beim wiegen der Bugradbelastung, das Hauptfahrwerk auf die Höhe der Waage bringen ??
Der Tank fasst 70 Lit.

Viele Grüße Hans
Stephan
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Beitrag von Stephan » Sa 5. Apr 2014, 20:53

Probier's nochmal. Die Adresse stimmt auf jeden Fall.... :D
Ich schicke Dir dann auch gern mal eine nette kleine Berechnungstabelle zu die ich von Dieter habe. Da ich annehme dass Du an Deinem Flieger nicht jedes Wochenende irgendwas rein- oder rausbastelst (so wie ich das gern machte, hüstel...) ist es sicher nicht falsch einmal wenigstens eine sehr korrekte Schwerpunktberechnung durchzuführen.
Zu Deiner Frage müsste ich Dir strenggenommen jetzt mit einem klaren Ja antworten da meines Wissens Gewichtmessungen an Fliegern immer auf einer Ebene vorgenommen werden.
Aber, das sollte ich jetzt ganz klein schreiben, beim Sunny ist der Schwerpunktbereich derart gross dass ich es zugegebenerweise recht selten so gehandhabt habe. Mein Mittelwert für einen Sunny Sport mit altem Bugrad war immer so um die 16 kg. Damit lag ich noch nie falsch und die Trimmung arbeitete da immer perfekt.
Da der Tank unmittelbar um den Schwerpunkt herum eingebaut ist die enthaltene Spritmenge von untergeordneter Bedeutung.

Gruss Stephan
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