Propeller für Sunny

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Wabo
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Beitrag von Wabo » Mo 2. Jul 2007, 15:55

Die wichtigste und richtigste Aussage ist die, das an einem Holzpropeller auch ein Laie einen Schaden feststellen kann und das hier auch ein Laie evtl noch sinnvolle Reparaturen machen kann mit gesundem Menschenverstand. Ein CFK/FVK Propeller kann nur vom Fachmann oder durch Röntgen korekt analysiert und repariert werden.

Warum so wenig Holzpropeller fliegen? Mag daran liegen das die keiner verkaufen will weil zuviel Arbeit. Immehrin ist ein guter Holzpropeller fast genausoviel Aufwand auf der CNC Fräse wie man für einen FVK Propeller nur einmal aufwenden muss.

Lasst uns mal ein wenig in die Herstellungskosten schauen. Materialkosten für ein Propellerblatt ob Holz oder FVK ist nahezu identisch.

Die Herstellung in Serie ist bei FVK eine Sache der Arbeitsteilung: Wir haben hier in Rumänien einen Rotorblatthersteller der FVK Teile macht. Ca. 500000 Rotorblätter pro Jahr. Etwas über 100 Mann arbeiten dort.
meist ungelernte. Laminieren ist eine Frage der genauen Wiederholung des Arbeitsganges.

Beim Holzpropeller ist das anders. So wie jeder Baum anders gewachsen ist, verlangt jeder Propeller Fingerspitzengefühl für die Sache. Es gibt einfach nicht soviele Menschen die das beherrschen. Deshalb lassen MT oder Hoffmann diese guten leute eben lieber an Propellern schnitzen die pro Stück 10000 EUR kosten und nicht an UL Propellern.

Im Grunde ist die Frage FVk oder Holz eine Geschmacksfrage so wie ein guter Holzpropeller mit Metallkante auch mal teurer sein kann wie ein aus FVK in der Form gebackener oder voll gegossener Propeller.

Amen. Ich muss noch was arbeiten heute....
Traumflug
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Beitrag von Traumflug » Mo 2. Jul 2007, 17:15

Walter, ich kann Dir hier nicht so recht zustimmen.

Zum Einen ist ein Defekt an einem Kunststoffpropeller ziemlich einfach zu erkennen. Besonders, wenn er gar nicht oder durchsichtig lackiert ist. Bevor die Fasern selbst kaputt gehen, tritt immer eine Delamination auf, die man an den weissen Stellen erkennen kann.

Einzige Ausnahme dabei sind Laminate, die mit einem elastischen, undurchsichtigen Decklack versehen sind. Hier kann ein kleinerer Defekt in der Matrix (dem Kunstharz) vom Lack verdeckt werden.

Der Grund, warum Mühlbauer und Co. immer noch Holzpropeller herstellen, liegt meiner Meinung nach in der Zulassung. So wie Echo-Klasse Motoren, so müssen auch Propeller sehr aufwendig zugelassen werden. So lange hier niemand eine grössere Investition tätigt, werden die angestammten Verfahren beibehalten werden, der Innovationsdruck ist eher gering.


Markus
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Wabo
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Beitrag von Wabo » Mo 2. Jul 2007, 18:05

Es soll FVK Propeller geben die nicht nur aus einer sichtbaren Hülle bestehen, sondern die eine "innere" nicht von aussen sichtbare Struktur haben. Die allermeisten FVK Propeller die ich komplett auseinandergenommen habe, beziehen ihre Festigkeit nicht aus der sichtbaren äußeren Struktur alleine.

Bei MT und Hoffmann sind auch schlichtweg die Stückzahlen nicht vorhanden, die einen Formenbau rechtfertigen würden und den Aufwand der Zulassung. Ach, und deren Propeller haben in der Regel eine FVK Hülle, nur der Kern ist Holz. Warum? Weil Holz eben keine Ermüdung hat und die geforderten Festigkeiten mit wenig Gewicht erreicht werden, sowie das Massenträgheitsmoment bei großen Propellern dieser Art gering bleibt.

Außerdem muss man das Rad ja nicht dauernd neu erfinden, nur weil gerade schwarz "in" ist. Mode hat meiner Meinung nach nichts mit Innovation zu tun. Nur weil es eine neue Technologie gibt, muss diese nicht zwangsläufig überlegen sein.

Übrigends ist das meiste was an schwarzem Laminat rumfliegt auch schon vor 25 Jahren in anderen Luftfahrtbereichen angewendet worden oder entwickelt. Dowty zum Beispiel.

Was später im UL Bereich aufgetaucht ist, war im Grunde genommen aus der "großen" Fliegerei mit Sparverfahren vereinfacht und kopiert. Also nix Neues. Ich könnte nun die Literatur von Dachboden holen oder die Kisten mit den zersägten und verbrannten Propellerblättern.

Anfang der 90er haben wir sogar schon PU Propeller gehabt, im Injektionsverfahren hergestellt. Könnte man auch mal wieder ausgraben und als Weltneuheit verkaufen. Wurde damals vom bayerischen Wirtschaftministerium finanziert.
Olli Gottschalk
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Beitrag von Olli Gottschalk » Mo 2. Jul 2007, 20:47

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
Sicherlich gibt es Holzpropeller mit einem vernünftigen Schutz der Anströmkanten (ich hatte da einen schönen Mühlbauer an der Jodel), aber aus irgendeinem Grund habe ich an einem UL noch keinen gesehen.
</tr></td></table>


Der Grund liegt meistens in der Lärmmessung. Wir machen regelmäßig die geklebten Kantenschoner ab, damit die Lärmmessung bestanden wird.

Gruß
Olli
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Beitrag von Olli Gottschalk » Mo 2. Jul 2007, 20:52

Der Helix ist ein robuster und guter Propeller, aber weil das Gfk direkt in die Nabe gespannt wird, lässt er sich nur sehr schwer Verstellen. Bei einem 4-Blatt kann man echt verzweifeln.
Der Fiti hat genauso wie der Neuform Metallhüllsen an der Aufnahme. Da ist das Propellereinstellen nur eine Minutensache.
Ich brauch da meistens nur eine Stunde, um einen Prop vernünftig einzustellen. Bei Helix meisten 2 Stunden und ein dickes Handgelenk mehr.
Olli
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Beitrag von erkki67 » Di 3. Jul 2007, 08:27

Helix sind vielleicht die schönsten FVK Propeller welche der Markt zurzeit hergibt, aber lassen es sich auch zu astronomischen Preisen bezahlen.
Ich habe zwar noch keinen Born-Prop ausprobiert, jedoch ist holz unschlagbar schön, auch ein Comosite(natürlicher Bauweise) und nur 1/6 so teuer. Mein nächster Quirl wird ein Holzlöffel.

Gruss Erkki
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