Propeller für Sunny

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Abdul
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Beitrag von Abdul » Sa 30. Jun 2007, 11:04

Hallo Walter,
also wenn ich mir den Vierblatt-Ahorn-Prop so anschaue - das wäre eigentlich ein Grund, sich einen 582er zuzulegen. Wenn der Motor läuft sieht man den Propeller ja eh nicht. Aber im Stand! Da hat so ein klassisches Holzmöbel eben etwas!

Für den Hirth F30 ist ja kein Holzprop zugelassen - zumindest hier in Deutschland. Eigentlich irgendwie schade.

Wünsche Dir erst einmal von hier viel Kundschaft.
Abdul
Der mit einem Affen im Sunny fliegt und ansonsten in ärztlichen Kreisen als durchaus heilungsfähig gilt
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Wabo
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Beitrag von Wabo » Sa 30. Jun 2007, 11:34

Und woran hängt es das es für den F30 keine Zulassung gibt?
Nur am Lärm? Wie sind denn die Eckdaten dieses Antriebs auf dem Sunny? Leistung/Propellerdrehzahl ?
busbumde
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Beitrag von busbumde » Sa 30. Jun 2007, 16:10

Behlen, ja furchtbar, mit gequetschtem runden Holzfuß und nachher auch noch Schraube durch durch Nabe und Fuß, damit es sich bei Trocknung nicht verdreht und wegfliegt. Haha, wäre dann dann einfach eine ganze Faserschicht hinter der Schraube steckengeblieben. Wir haben ihn mal ausprobiert, da konntest Du nach 15 Minuten Vollgas am Boden schon den Materialversatz hinter der Schraube sehen, die Fasern waren verschoben. Profil war aber gut und Blattform, waren aber nicht von Behlen. Ich habe Dir dieses Propblatt dann geschickt!!!

Eine vergleichbare Fußkonstruktion gibt es jetzt noch in Kohlenstoffaser-Vollaminat. Du weißt, schon, der Prop, den Meister Kügelgen erfunden hat. So einer ist uns damals rausgeflogen, und ich halte heute noch nichts davon, einen CFK-Fuß in eine Metallnabe zu spannen und die Matrix zu gefährden. Bröselt die, hat man Stroh in der Nabe. Ist aber natürlich viel billiger von der Produktion her, als eine Metallbuchse als Nabensitz in die Fasern einzuschlaufen.

Daten F 30 habe ich nicht
Traumflug
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Beitrag von Traumflug » Sa 30. Jun 2007, 22:01

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
tiniro01 schrieb am 29.06.2007 23:14 Uhr:
Ich kann mich dran erinnern, daß vor rund drei Jahrzehnten in der Modellfliegerszene (der ich nie wirklich angehörte) heftig mit Einblatt-Props experimentiert wurde.
[...]
Was ist aus dieser Geschichte geworden?
</tr></td></table>

Erst vor einem halben Jahr hat mir ein Fan von Speed-Flugmodellen ein paar solche Einblatt-Propeller unter die Nase gehalten. Auf der AERO hatte die Silent von Alisport/Junkers einen solchen Prop am Klapptriebwerk.

Während man den radialen Kräften eines Einblatt-Props mit einer geeigneten Lagerung der Kurbel- oder Getriebewelle relativ einfach begegnen kann, kann man den aerodynamischen Wirkungsgrad auch mit vielen Mühen nur geringfügig verbessern.


Markus
AndreasH
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Beitrag von AndreasH » Sa 30. Jun 2007, 22:58

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
...und ich halte heute noch nichts davon, einen CFK-Fuß in eine Metallnabe zu spannen und die Matrix zu gefährden.
</tr></td></table>

Wie siehst du denn dann den (von Olli empfohlenden) Helix?

Von Metall konnte ich da jedenfalls auf den ersten Blick nichts sehen, es sieht so aus als würde da CFK in die Alunabe gespannt.

Grüße
Andreas
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busbumde
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Beitrag von busbumde » Sa 30. Jun 2007, 23:05

Wenn Olli das empfiehlt, dann wird es wohl gut sein. Ich habe keine Marke genannt.
Stephan
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Beitrag von Stephan » So 1. Jul 2007, 04:25

Auf meiner Side-by-side habe ich auch diesen Vierblatt von Helix bei dem die Blätter verstellbar in der Metallnabe eingklemmt liegen. Da Dieter schon vor längerer Zeit mal auf diesen "Propellerfusspilz" hingewiesen hatte habe ich am nächsten Tag sofort alles auseinandergeschraubt. Es war zum Glück nichts widerliches erkennbar und seitdem fliege ich damit ohne Probleme. Mal von der mit dem Dreiblatt verglichenen minderen Leistung abgesehen.
Die Helix Propeller scheinen mir überhaupt keine schlechte Wahl, zumindest für den F30 zu sein, wenn auch schweineteuer.
Natürlich wäre mir ein Holzprop schon vom Aussehen her wesentlich lieber. Muss wirklich mal die Eckdaten für unseren forumseigenen Prophersteller raussuchen.
Es sind bei uns auch schon dreimal Auspuffkrümmerschrauben vom F30 durchgeflogen was nur kleinere Einschläge zur Folge hatte und einmal ist ein Stück Blech vom Auspufftopf hineingeknallt welches dann doch einen etwa 8 x 4 cm Block aus einem Blatt gestemmt hatte. Der Heimflug war dann etwas sehr ruckelig, der Propeller hat allerdings gehalten...

Gruss Stephan
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Beitrag von busbumde » So 1. Jul 2007, 05:44

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
Die Helix Propeller scheinen mir überhaupt keine schlechte Wahl, zumindest für den F30 zu sein, wenn auch schweineteuer.
</tr></td></table>


Die waren mal sehr preiswert, umgerechnet auf heute 700 Euro für einen Vierblatt, wird heute wohl das Doppelte sein.
Stephan
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Beitrag von Stephan » So 1. Jul 2007, 07:29

Dreiblatt: 1 124,55 TTC

Plus nochmal ca 500,00 bis er bei mir im Auto lag...

Gruss Stephan
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Wabo
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Beitrag von Wabo » So 1. Jul 2007, 07:40

Sekunde! 3 Blatt inkl. UST = 1624 EUR ?
Arplast wäre wohl nochmal 500 EUR mehr.
Stephan
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Beitrag von Stephan » So 1. Jul 2007, 13:29

Ja ich weiss es gibt immer teurere. Aber ich habe die Preise doch mit Deinen verglichen, lieber Walter.
Eben habe ich die Kiste aufgemacht und wollte den Probeller dahinschrauben wo er sein sollte. Leider haben sie es geschafft mir den falschen zu schicken. Und das nachdem die von dort beauftragte Spedition es fertigbekommen haben das Teil nach Mauritius - France zu schicken. Ist die Ecke hier in Deutschland wirklich so unbekannt dass man nicht mal weiss dass Mauritius ein eigenständiger Staat ist?
Jetzt frage ich doch mal bei Alex nach ob wir da nicht einen Born Propeller für die F30 zugelassen kriegen. Geht ja so nicht weiter.

Gruss Stephan
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Beitrag von Wabo » So 1. Jul 2007, 14:48

Toll, und ich frag mal nach was der Versand direkt von Ro nach Reunion kostet.
AndreasH
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Beitrag von AndreasH » Mo 2. Jul 2007, 08:54

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
busbumde schrieb am 01.07.2007 01:05 Uhr:
Wenn Olli das empfiehlt, dann wird es wohl gut sein. Ich habe keine Marke genannt.
</tr></td></table>

Aber deine Kritik an dieser Bauweise war schon recht kategorisch, es war mir daran gelegen das zu relativieren. Das von dir beschriebene Phänomen könnte genau so gut an einer nicht materialgerechten Verarbeitung gelegen haben wie am Material selbst.

Gerade bei einem Pusher, wo jedes lose Teil mit hoher Wahrscheinlichkeit durch den Prop wandert, finde ich ein Propellermaterial gut das zumindest einen sicheren Rückflug zum Platz ermöglicht. Da scheint mir CFK doch gegenüber Holz Vorteile zu bieten, von der von Olli erwähnten Festigkeit gegenüber Regen mal ganz abgesehen. Sicherlich gibt es Holzpropeller mit einem vernünftigen Schutz der Anströmkanten (ich hatte da einen schönen Mühlbauer an der Jodel), aber aus irgendeinem Grund habe ich an einem UL noch keinen gesehen.

Den ultimativen Härtetest eines CFK-Props habe ich vor ein paar Jahren in Hildesheim gesehen. Da schraubte ein Trike-Hersteller an einem Trike herum und hatte einen kleinen Blechkasten auf dem Sitz abgelegt. Beim anschließenden Standlauf wurde dieser Kasten in den Prop gesogen und weit aufs Vorfeld geschleudert. Die beiden Bastler untersuchten den Prop und starteten anschließend zu einem Rundflug. Nicht daß das unbedingt zur Nachahmung empfohen wäre (ich hätte den Mut nicht), aber es belegt doch aus meiner Sicht den typischen Vorteil eines CFK-Propellers.

Ein anderer Künstler am gleichen Platz flog mit einem C22 im Tiefflug über eine Wiese (für ein Foto). Der Flieger sackte durch und schlug so hart auf daß das Boot hochgedrückt wurde und in den Propellerkreis geriet. Der Propeller (Warp Drive) fräste einen sauberen Schlitz ins Boot. Der Flieger hüpfte wieder hoch, flog weiter und landete anschließend problemlos auf dem Platz. Das Boot wurde geflickt, der Propeller war OK. Ob das mit Holz auch so geklappt hätte halte ich für zweifelhaft.

Grüße
Andreas
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Beitrag von busbumde » Mo 2. Jul 2007, 09:52

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
Da schraubte ein Trike-Hersteller an einem Trike herum und hatte einen kleinen Blechkasten auf dem Sitz abgelegt. Beim anschließenden Standlauf wurde dieser Kasten in den Prop gesogen und weit aufs Vorfeld geschleudert. Die beiden Bastler untersuchten den Prop und starteten anschließend zu einem Rundflug. Nicht daß das unbedingt zur Nachahmung empfohen wäre (ich hätte den Mut nicht), aber es belegt doch aus meiner Sicht den typischen Vorteil eines CFK-Propellers.
</tr></td></table>


Propeller sind aber nicht dazu da, Gegenstände zu "verdauen" oder Schlitze zu fräsen, sondern Vortrieb zu erzeugen und im Betrieb maximal sicher zu sein. Aber klar:

Ein Holzprop reagiert auf nicht sinngemäßen Gebrauch anfälliger als ein Kunststoffblatt, das würde ich nicht bestreiten. Ich würde auch nicht bestreiten, daß man einen CFK-Fuß formschlüssig und auf Klemmung in einer Metallnabe unterbringen kann. Bei uns war die Nabe ja noch aus PE. Solange alle Parameter zur Klemmung 100% stimmen, funktioniert das, denn dann arbeitet man in dem beschränkten!!! Bereich der Elastizität der Matrix. Sollte allerdings die ganze Sache nur ein wenig Spiel bekommen und der Fuß aufgrund der nicht zu vermeidenden Wechselbiegeschwingungen beginnen "zu arbeiten", dann wird es problematisch.

Nun frage sich an dieser Stelle jeder einmal, wann er zuletzt mit einem Drehmomentschlüssel seine Propellernabenschrauben nachgezogen hat. Und? Ich glaube, mancher hat sie nicht einmal mit dem Drehmomentschlüssel festgezogen. Oder?

Ich will ja auch nicht sagen, daß der Prop nicht funktioniert, wäre dem so, würde er sich nicht verkaufen. Aber ich weiß, wie wenig sich die Leute draußen um ihr Zeugs an wichtigen Stellen kümmern. Verrödelte Schrauben an einem Prop werden erst gar nicht entrödelt und nachgezogen, eben das ist aber bei einem Prop, auch bei einem Holprp ab und an essentiell für die Sicherheit.

Vielleicht bin ich ja auch nur etwas zu vorsichtig in solchen Dingen. Wenn Menschen tatsächlich mit Props durch die Gegend fliegen, die zuvor Metallkästen zerblasen haben, dann sind meine Ansichten auf jeden Fall viel zu kritisch - das ist zuzugeben. Oder ich habe in meinen 10 Jahren einfach zu viele Flugzeuge und Sunnies gesehen, bei denen Änderungen vorgenommen wurden oder Wartungen unterlassen wurden, daß ich mich gefragt habe, ob es wirklich sinnvoll sein kann, UL-Flieger selbst basteln und ihre Flugzeuge selbst warten zu lassen.

Ich finde das heute immer noch gut und es macht das einfache UL aus, aber man kann garnicht soviele mögliche Zwischenfallszenarien erdenken, wie sie draußen ohne Not produziert werden.
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tiniro01
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Beitrag von tiniro01 » Mo 2. Jul 2007, 12:59

Technologisch sind CFK-Props eine feine Sache, sicher.
Ich hab mal den Verstellprop der "Silence" in der
Hand gehabt...ein Federgewicht.

Trotzdem kann ich nicht in den Lobgesang auf diese Compounddinger mit einstimmen.
So ein Laminat ist ein diffiziles Ding.
Da kann man schon bei der Herstellung eine Menge falsch machen.

Übel wirds auch bei Überlastung.
Eine Kohle- (aber auch Glas-)faser hat einen digitalen Funktionszustand.
Nur "ganz" oder "entzwei".
Da gibts nix dazwischen. Das trifft dann auch mit Einschränkungen auf das Laminat zu.
"Krumm", "verzogen" oder "an"-gerissen ist da selten anzutreffen.
Meist ist dann "ab" die Folge.

Außerdem kann man Beschädigungen, die, wie von Andreas beschrieben, u.U. tiefer gehen, schlecht bis gar nicht von außen durch Augenschein feststellen.
Da habe ich schon haarsträubende Sachen mit den damals so beliebten "IVO"-Props erlebt.

In dem Punkt ist Holz ehrlicher.
Und wenn ich mir mal meinen Traum erfüllen könnte und ein ganzes Jahr mit dem UL nur so durch die Welt stromern könnte, wär da auch eine Holzlatte drauf.
Die kann ich auch ohne Spezialwerkzeug nach einem Schaden besser beurteilen und nötigenfalls auch vor Ort reparieren oder zumindest in einen halbwegs flugfähigen Zustand versetzen.
Gruß Gert
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