C-22 zulässiges spiel in den ruderscharnieren?

Sherpas, Föxe und C22

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powerandpitch
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C-22 zulässiges spiel in den ruderscharnieren?

Beitrag von powerandpitch » Do 11. Okt 2012, 06:44

so ein kleines bischen hängt ja unsere gesundheit von den kleinen mistdingern mit dem sicherungsring ab. :mrgreen:

-gibt es ein maximal zulässiges spiel?
-wie wird dieses gemessen?
-warum werden keine verschraubten + gesicherten bolzen verwendet?

zumindest beim höhenruder habe ich ein nicht so ganz gutes gefühl. jede flosse hat nur zwei scharniere. versagt eins, dann wars das.

gibts zugelassene verbesserungen?
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pehy
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Beitrag von pehy » Do 11. Okt 2012, 07:08

Wir haben nach einem unschönen Ereignis, welches einer unserer Fliegerhelden aber ohne Bruch gemeistert hat, zusätzlich zu den Scharnieren "Strapse" lose um die Rohre von Höhenruder und Flosse gelegt. Wenn mal wieder eine Steckbolzen wegen durchvibriertem Sicherungsring verloren geht, hat man so wenigstens ein "Notscharnier im Fall der Fälle. Seitdem werden auch die Ringe wesentlich gründlicher angeschaut.

Peter
Zuletzt geändert von pehy am Do 11. Okt 2012, 10:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von dekobein » Do 11. Okt 2012, 09:39

Moin Peter,

an meinem Mopped waren vom Vorbesitzer Kabelbinder als "Notscharniere" am Seiten- und Höhenruder angebaut worden. Allerdings halte ich es für fraglich, ob Kabelbinder mit ca. 200 N Zugfestigkeit tatsächlich die Ruder an ihrem angestammt Platz halten würden... :?
Ich werde das Plastikzeugs wohl gegen 'ne Reepschnur aus Nylon austauschen.

Gruß

Carsten
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powerandpitch
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Beitrag von powerandpitch » Do 11. Okt 2012, 09:52

die idee mit der zusätzlichen sicherung ist gut. ein querschlagendes ruder dürfte den vogel in sekunden auf den kopf stellen.

spricht etwas dagegen, diese steckbolzen gegen VA-schrauben zu tauschen?

im prinzip könnte man doch alle steckbolzen (flächenbolzen, strebenbolzen, höhenruderabspannung) gegen hochwertige schrauben tauschen? zumindest, wenn man den vogel hangariert.

ehrlich gesagt habe ich zu diesem ganzen "klapperkram" kein sonderliches vertrauen und kontrolliere das zeugs jeweils wie ein uhrmacher.
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Beitrag von pehy » Do 11. Okt 2012, 10:18

dekobein hat geschrieben:Moin Peter,

an meinem Mopped waren vom Vorbesitzer Kabelbinder als "Notscharniere" am Seiten- und Höhenruder angebaut worden. Allerdings halte ich es für fraglich, ob Kabelbinder mit ca. 200 N Zugfestigkeit tatsächlich die Ruder an ihrem angestammt Platz halten würden... :?
Ich werde das Plastikzeugs wohl gegen 'ne Reepschnur aus Nylon austauschen.

Gruß

Carsten
Bei unserer blieb das Ruder sogar ohne Kabelbinder am Flugzeug, die Maschine war allerdings nur nahe Vollgas fliegbar. Ansonsten hat sie so geschüttelt, daß der Pilot wohl schon ans RG gedacht hat, weil er dachte, daß sich gleich der ganze Vogel in Einzelteile auflöst. Es war nur ein Bolzen von zweien verloren gegangen, vermutlich der innere.

Die Idee, statt der Kabelbinder was dauerhafteres zu verwenden, ist aber sicher vernünftig!

Grüße, Peter
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Beitrag von wolbauer » Do 11. Okt 2012, 12:26

powerandpitch hat geschrieben: wie ein uhrmacher.
Du Uhrmacher...

Grüße

Wolfram
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Beitrag von Timpilot » Do 11. Okt 2012, 12:31

Ganz ehrlich gesagt ist das ein Fall, dem sich der Musterbetreuer/Hersteller annehmen sollte. Dafür gibt es dann LTAs oder Technische Mitteilungen.
Da selber mit Provisorien herum zu doktorn halte ich für fragwürdig. Abgesehen davon ist nur die originale Version zugelassen. Jede Änderung, auch wenn sie eine Verbesserung ist, führt rein rechtlich zum Erlischen der Zulassung. Da es sich um die Steuerung, also ein wesentliches Sicherheitssystem des Fliegers handelt, wird da sicher auch im Fall der Fälle kein Auge zugedrückt.

Bolzen mit sicherungsring sind in der gesamten Luftfahrt ein verbreitetes und recht gut funktionierendes Bauteil. Eine VA-Schraube eventuell eine geringere Festigkeit als der Originalnolzen. Ruderscharniere haben mit die höchten geforderten Sicherheitsfaktoren laut Bauvorschrift.

Das Alles nur zur Info. :-)
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Beitrag von powerandpitch » Do 11. Okt 2012, 13:59

die drachen sind nun ja in der regel um die 20 jahre alt. so richtig viel wird die C-22 in der breiten masse nicht mehr geflogen. meine mühle hatte beim kauf ganze 400 stunden auf der uhr und das in 21 jahren :shock:

der hersteller produziert die mühle zumindest in dieser form nicht mehr. und welches interesse hat der musterbetreuer?

dann bleibt noch die frage, ob "pehy`s" erlebnis ein einzelfall ist?

und was soll bei so einer LTA herauskommen, ausser, dass man dann die scharniere vermutlich alle 100 stunden wechseln muß.

nur mal so rumgesponnen. würde ich bei meinen kitcars mit genau diesen scharnieren, die motorklappe oder einen anderen 2 - 3 kg schweren deckel anschlagen, dann würde der prüfer sich totlachen und um eine portion der droge bitten, die ich mir vorher eingeschmissen habe.
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Beitrag von Timpilot » Do 11. Okt 2012, 22:22

powerandpitch hat geschrieben:... die C-22 in der breiten masse nicht mehr geflogen....

... welches interesse hat der musterbetreuer?
dann bleibt noch die frage, ob "pehy`s" erlebnis ein einzelfall ist?

und was soll bei so einer LTA herauskommen,...
Ich denke es sind noch einige C-22 regelmäßig in der Luft. Nur in den Medien tauchen sie nicht mehr auf.

Es geht gar nicht um das Interesse, sondern die Aufgabe des Musterbetreuers! Ihr könnte ja mal die Info zu den "technischen Störungen" an die Verbände, die BFU oder das LBA schicken. Dann wird es kurzerhand zur Aufgabe. Ich glaube Comco wird sich nicht leisten die C-22 alle grounden zu lassen.

Bei der LTA kommt dann eine Lösung raus, die das Problem wahrscheinlich behebt. Wie die aussieht kann man nicht sagen, aber wahrscheinlich ohne Kabelbinder und Angststrippen. :-)

Einerseits wird darüber geschimpft, dass die Hersteller keine Verantwortung übernehmen, andererseits wird das Grundlegende Sicherheits-System der Luftfahrt missachtet. Muss ich ja nicht verstehen.

War ja auch nur zur Info.
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Beitrag von powerandpitch » Fr 12. Okt 2012, 09:11

schade, dass es keinen bolzensatz zum nachrüsten gibt, der die sache ein bischen solider macht. das würde dann nicht einmal aufs gewicht gehen.

z.b:

flächen- und strebenbolzen zum schrauben.
scharnierbolzen zum schrauben.

oder gibt es das in zugelassener form?
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Beitrag von pehy » Fr 12. Okt 2012, 13:21

Ich verstehe den Sturm im Wasserglas nicht so recht. Da hat sich mal nach >20 Betriebsjahren bei einer C22 ein Sicherungsring verabschiedet und es ist glücklicherweise nichts weiter dabei passiert. Diese Art Scharnier ist sicher auch kein Konstruktionsfehler. Wenn ich als Hersteller oder Musterbetreuer davon Wind bekäme, wäre das maximale, was ich täte, daß ich eine Info an alle Halter rausgäbe, was genau passiert ist und daher empfähle, daß die Sicherungsringe ab dem nächsten Vorflugcheck etwas gründlicher anzuschauen seien.

Grüße, Peter
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Beitrag von wolbauer » Fr 12. Okt 2012, 14:50

powerandpitch hat geschrieben:schade, dass es keinen bolzensatz zum nachrüsten gibt, der die sache ein bischen solider macht. .........
z.b:
flächen- und strebenbolzen zum schrauben.
scharnierbolzen zum schrauben.
Schweiß doch Dein Höhenruder fest und gut ist.

Grüße

Wolfram
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Beitrag von toto » Fr 12. Okt 2012, 15:18

Schweiß doch Dein Höhenruder fest und gut ist.

Der ist geil
:D

Eigentlich gäbe es, wenn genügend Schub da ist kein Problem damit. :lol:

Also doch die C22 als Turboprob-

Nix für ungut, ganz ehrlich austauschen und Klappe halten wenn man es für nötig hält.
Bei einem Absturz ist es eh nur noch eine Frage der Angehörigen und den Versicherungen und der soll ja dadurch verhindert werden, oder?
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Beitrag von qaxadam » Fr 12. Okt 2012, 17:43

@ wolfram

danke für den vorschlag an PAP:
Schweiß doch Dein Höhenruder fest und gut ist.

toll daran ist auch, dass ich diesmal nicht der böse bin. ich freue mich schon auf die diskussion über geeignete schweissverfahren

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Beitrag von powerandpitch » Fr 12. Okt 2012, 18:45

darf man nicht einmal über verbesserungen nachdenken?

die mühle wurde vor über 20 jahren konstruiert. viele verbindungen haben mehr oder weniger spiel.

spiel in metallverbindungen hat die eigenart, mit der zeit rapide größer zu werden.

persönlich hätte ich mit geschraubten verbindungen ein besseres gefühl.

die wahrscheinlichkeit, dass eine zusätzlich noch gesicherte stopmutter vom gewinde runterläuft ist deutlich geringer, als das dieser sicherungsring, der die ganze zeit im fahrtwind und durch vibrationen hin und her schwingt, den geist aufgibt.

damit dürften auch die lagerbohrungen maßhaltiger bleiben.

ps: schweißen würde die verbindungen nur verspröden. :twisted:
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