Bugrad mit Schwinge

Sherpas, Föxe und C22

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suraki
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Bugrad mit Schwinge

Beitrag von suraki » Fr 22. Jun 2012, 08:29

Jetzt weiß ich erst, was ich daran hatte: Meine erste C22 hat mich 18 Jahre lang dank der stabilen Bugradschwinge problemlos auf unserer teilweise etwas holprigen Gras-/Betonbahn abgesetzt.
Schon als ich erstmals die seit Mitte der Neunziger eingesetzte Neukonstruktion sah, hatte ich ernsthafte Zweifel an der Stabilität dieser Leichtbaulösung. Allein die Geometrie dieser nahezu senkrecht angebrachten 'Fahrradgabel' aus Hohlrohr schrie geradezu nach einem Abknicken.
Mittlerweise besitze ich eine C22 C mit eben diesem Bugrad. Und hatte jetzt bereits das zweite Mal das 'Vergnügen' eines Knickdefektes :-(. War der erste Unfall noch nachvollziehbar (die U-förmige Fräsung zur Aufnahme des Alulenkers war ausgeschlagen und ließ dem Bugrad zuviel Spiel), ist der neuerliche Bruch für mich nicht erklärlich. Die nach oben offene U-Fräsung wurde bei den neueren Bugrädern durch eine einfache Durchbohrung ersetzt und gestattet an dieser Stelle kein Spiel mehr. Trotzdem knickte mir gestern nach ca. 50 m Startlauf ohne ersichtlichen Grund das Bugrad auf unserer Betonbahn 'einfach so' weg - nicht gerade ein vertrauensbildender Moment in Hinblick auf einen Austausch mit einem baugleichen neuen Bugrad.

Meine Frage: weiß irgendjemand, ob die Lagerkonstruktion der Bugradaufnahme bei den C22 B- und C-Modellen noch kompatibel ist mit der Achse des alten Schwingenbugrads? Und wenn ja: hat zufälligerweise noch irgendjemand der Foristen eine solches 'altes' Bugrad liegen, welches er nicht mehr braucht und u.U. verkaufen würde?

Echt geknickte Grüße

Bernd
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Bellanca
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Beitrag von Bellanca » Fr 20. Jul 2012, 19:56

Hallo Bernd
Also ich verwende bei meiner C22 das starre Bugrad ohne Federung und hatte damit nie Probleme ( immer voll gezogenes Höhenruder beim Rollen).
Mein Mitbesitzer hat mal die Gabel geschrottet,als er quer über einen Wassergraben rollte. Ich habe bei Comco eine neue bestellt, die allerdings für die Schwingenversion vorgesehen war.d.h. die Gabel war um 2,5cm länger. Und so rollt die Fox seitdem mit etwas mehr Anstellwinkel über die Piste. Wichtig zu wissen ist, dass es 2 verschiedene Viekantrohre für die Gabelaufnahme gibt: Die für das starre Bugfahrwerk hat oben und unten versetzte Lagerschalen, sodaß die Gabel wie beim Fahrrad noch vorne geneigt ist. Das Vierkantrohr für die gefederteVersion hat die Lagerschalen genau übereinander, d. h. die Gabel steht senkrecht. Ich habe mich bei der Reparatur für die starre Version entschieden weil a: leichter und b: wenn man keinen Scheiss macht auch billiger. Die neue gabel war etwas breiter, so dass ich Distanzscheiben zur seitlichen Spielfreiheit des Bugrades einsetzen musste. Glaub mir: ich rolle mit meiner starren Gabel quer über Feldwege ohne die Gabel zu verbiegen. Natürlich muss man sich das Gelände schon genau ansehen, ob da irgendwas ist, was das Bugrad festhalten könnte. Auch steht in meiner Preflightliste die Überprüfung der Gabel auf Festigkeit und Speilfreiheit.
Ich hoffe, meine Info war nützlich .
Großen Fliegergruß
Axel
Der mit dem Hund fliegt.

Hauptsache rauf!
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suraki
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Beitrag von suraki » Di 24. Jul 2012, 06:45

Hallo Axel,

Danke für Deine ausführliche Antwort. Daß es überhaupt die Alternative mit einem starrem Bugrad gibt, ist neu für mich - nun aber, nach bereits erfolgter Reparatur leider eh akademisch...

Beim Ausbau des defektes Rades fiel mir eine tiefe Delle hinter dem unteren Lager im Vierkantprofil auf. Möglicherweise ist diese bereits - von mir unbemerkt - bei dem ersten Vorfall entstanden, was eventuell auch erklären würde, warum das nun abgeknickte Rad schon immer etwas schwergängig war. Nachdem ich nun ebenfalls das Profil sowie die Lager mit ausgetauscht habe, macht das Ganze zumindest wieder einen soliden Eindruck. Bleibt mir nach dem Rollen und Landen auf der teilweise etwas hubbeligen Grasverlängerung unserer Betonbahn zukünftig nur eine verschärfte Aufmerksamkeit bei der Vorflugkontrolle in Hinblick auf die bekannten Schwachstellen der BMX-Gabel.

Psst... und ganz leise: Beim Gespräch mit Comco kam ein denkwürdiger Satz: "...wie Sie wissen, hat die C22 ja eine lange Evolution hinter sich. Erst der 462, dann der 582er und erst ganz am Schluß der schwere 912er. Da hat man der Anpassung des Bugrades vielleicht nicht mehr so die nötige Aufmerksamkeit geschenkt...". Honi soit qui mal y pense :roll:.

Hoffen wir mal, daß es die potentielle 'Vorschädigung' am Lagersitz war und nun alles wieder im grünen Bereich ist.

Happy Landings

Bernd
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